Frage zum Sonntag (mal wieder) am Montag ;)

Fragenstrom:

Sollten Menschen einander strafen dürfen? Was spricht dafür? Was dagegen? Wie weit darf der Mensch über das Strafmaß entscheiden? Spielt der Mensch Gott? Ist Todesstrafe moralisch vertretbar? Was ist gerecht?

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Sollten Menschen einander strafen dürfen?
Ich denke auf diese Frage ist nur schwer eine Antwort zu finden. Einerseits ist es gut und notwendig, dass wir unserer Gesellschaft regeln auferlegen, an die sich jeder halten muss. Um die Sicherheit und das zusammenleben in dieser Gesellschaft sicherzustellen, it es nötig das kontrolliert wird, dass die Regeln eingehalten werden. Meistens reicht die Selbstkontrolle nicht aus, und andere (Polizei, Gericht) müssen auf die Einhaltung achten. Denn nicht jeder möchte nur gutes für die Gesellschaft und ist gewillt die Regeln einzuhalten. Um zu verhindern, dass jeder das tut was er für richtig hält, und seinen Mitmenschen und der Gesellschaft schadet, gibt es für den Verstoß Bestrafungen.
Deshalb sage ich, dass es „gut“ ist, wenn wir andere Mitmenschen bestrafen, sofern es dazu dient das Zusammenleben sicherzustellen. Andererseits kann man nie sicher sein, das man „richtig“ handelt. Woher sollen wir wissen, welche Strafe angemessen ist? Außerdem kann es sein, das Menschen sich, aus ihrer strafenden Position über die zu bestrafenden Stellen, was das Zusammenspiel belasten kann.

Was spricht dafür?
Es git einen Weg das Zusammenleben in der Gemeinschaft zu steuern, sodass es weitestgehend positiv bleibt. Durch Bestrafungen für Unrechtes verhalten, kann dieses, in der Theorie, eingedämmt und verhindert werden, was durchweg hilfreich ist.

Was dagegen?
Diese Position des strafenden kann missbraucht werden, also zum Beispiel benutzt, wenn sie nicht gebraucht ist. Dadurch kann das Gegenteil des eigentlichen Zweckes erreicht werden.

Wie weit darf der Mensch über das Strafmaß entscheiden?
Das ist eine schwierige und schwer zu beantwortende Frage. Ich halte es für in gewisser Weise beängstigend, dass ein Mensch, bzw mehrere Menschen, es sich heraus nehmen, Menschen nach ihren eigenen Willen zu strafen. (Natürlich ist es etwas komplizierter wenn ein Strafmaß ermittelt wird.) ich bin der Meinung, das Menschen strafen nach ihrem eigenen moralischen empfinden schaffen, doch was wenn der, der über die Strafe entscheidet ein extremeres moralisches Verständnis hat? Deshalb denke ich, das Bestrafungen von Menschen für Menschen kompliziert und schwer zu beherrschen sind. Der Mensch sollte, da Strafen in unserer Gesellschaft nötig sind, nach einem gemäßigten moralischen Verständnis ermitteln. Doch einen Weg dafür zu finden, dass die Strafen gerecht und „gut“ sind, können wir meiner Meinung nach nicht.

Spielt der Mensch Gott?
In gewisser Weise spielt der Mensch Gott. Wenn ein Mensch jemanden oder etwas straft, stellt er sich, nach meinem Verständnis, über die zu strafende Person, dadurch, dass er macht über sie hat. Ich begründe meine Antwort so, dass es für uns Menschen kaum etwas gibt, was über uns steht. Naturkatastrophen können wir bisher nur bedingt „Steuern“, dennoch ist das einzige was für uns über uns steht, eine höhere macht. (Auch von manchen Gott genannt). Wenn wir strafen, stellen wir uns auf eine höhere Stufe, das erscheint uns beihnahe „Gott gleich“, selbst wenn es nicht so ist.

Ist Todesstrafe moralisch vertretbar?
Nein, objektiv betrachtet, denke ich nicht, dass die Todesstrafe moralisch vertretbar ist. Im Prinzip haben wir kein recht, anderen das Leben zu nehmen, weder Mensch noch tier., da es Lebewesen sind. (Auch ist es eigentlich nicht moralisch vertretbar, dass wir die Natur wissentlich zerstören) Tieren nehmen wir das Leben und Stellen uns über sie, (neben uns keine der Schöpfung) und töten mehr als wir für das eigene überleben brauchen. Menschen töten wir in der regel nicht, da sie grob gesehen auf der selben Stufe sind. (Innerhalb der Gesellschaft gibt es dennoch verschiedene stufen) dennoch gibt es Menschen die andere töten, jedoch aus anderen gründen. Die Todesstrafe ist ein heikles thema, und heiß umstritten. Menschen zu töten ist eigentlich nicht moralisch vertretbar, doh ich persönlich denke, es gibt nur einen Grund, in dem ich es vielleicht vertretbar finde, die Todesstrafe einzusetzen. Nämlich dann, wenn durch einen Tod, mehrere andere gerettet werden.

Was ist gerecht?
Das kann ih nicht beantworten, ich weiß nicht einmal ob es Gerechtigkeit gibt, und wenn, ob wir gerecht handeln können.
Wenn ich meine Antwort auf die letzte Frage nehme, ist sie keinesfalls gerecht, da ich das Leben des Verurteilten über die der zu rettenden stehe. Von der Quantität ist die Entscheidung vielleicht nachvollziehbar, doch sie hinterlässt (bei mir) ein schlechtes Gefühl.
Vielleicht ist es uns Menschen tatsächlich unmöglich moralisch, und gerecht zu handeln.

Ich bin auch der Meinung, dass die Todesstrafe nicht vertretbar ist. Wie kann der Staat den Menschen verbieten andere Menschen umzubringen und sich selbst dabei ausschließen? Es ist doch ein Wiederspruch in sich, wenn Menschen, die einen anderen Menschen umgebracht haben, umgebracht werden, da es verboten ist Menschen umzubringen. Wenn Eltern ihren Kindern verbieten Schokolade zu essen, am Tag aber selbst mindestens eine Tafel verschlingen, können sie doch nicht von ihrem Kind erwarten, das Verbot einzuhalten. Der Staat sollte als Vorbild agieren und das nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. So finde ich, ist nicht nur die Todesstrafe an sich, sondern auch dieser Aspekt, ist äußerst unmoralisch.

Ich denke es ist moralisch vertretbar einen anderen Menschen durch ein gerichtliches Urteil zu strafen, wenn dieses begründet und seine Schuld bewiesen ist. Und wenn dies bewiesen ist und das Strafmaß des Täters hoch ist, z.B. mehrfacher Kindesmissbrauch, so ist es durchaus gerecht, dass ein solcher Mensch für den Rest seines Lebens entweder hinter Gitter oder in Forensik kommt, da er dort wahrscheinlich den Rest seines Lebens verweilen wird. Von der Todesstrafe ist abzuraten, da ein Mensch nicht das Recht hat, einem anderen das Leben zu nehmen, egal was er getan hat. Und außerdem, um es mit mit den Worten Alligatoahs auszudrücken : „Jeder glaubt zu wissen was Gerechtigkeit ist, also drück ab, nur dann bist du nicht besser als ich.“, soll meinen, dass man sich durch die Ermordung des Täters, mit ihm auf eine Ebene begibt und somit keinen Deut besser ist als er selbst. Außerdem kann es auch möglich sein, dass jemand, nachdem er die Todesstrafe bekommen hat, doch als unschuldig erklärt wird, aber den Tod kann man ja nicht rückgängig machen. Das einzige Argument, was für mich gegen die Bestrafung eines Menschen spricht, ist dass durch Falschaussagen vor Gericht oder Ähnliches der falsche Mensch bestraft werden kann und dieser unschuldig ins Gefängnis gehen oder eine Geldstrafe bezahlen muss.
Also, um es abzuschließen, ist es dem Menschen erlaubt, einen anderen zu bestrafen,damit er sich bessert und aus seinen Fehlern lernt oder aus der Gesellschaft verbannt wird, und dies ist auch wichtig, damit die Gesellschaft nicht im Chaos versinkt. Er spielt damit auch nicht Gott, er richtet lediglich die Gesellschaft und hält sie geordnet. Von der Todesstrafe sollte man, wie gerade erwähnt, keinen Gebrauch machen, da man sich auf die selbe Ebene wie er begibt und somit nicht besser ist.

Die Frage ist, wer legt fest was Schuld ist? Und welche Schuld ist schlimmer als eine andere?
Der Mensch ist nicht perfekt, im Gegenteil er ist fehlbar und deshalb finde ich es schwer ihn darüber entscheiden zu lassen was richtig und was falsch ist. Denn das sieht jeder subjektiv. Natürlich ist das Bild von richtig und falsch durch die Gesellschaft geprägt, aber dennoch hat jeder ein etwas anderes Verständnis davon. Wer hat denn festgelegt ob Diebstahl schlimmer ist als ein Einbruch oder anders herum? Natürlich ist es aus unserer Sicht nachvollziehbar, dass Straftaten gegen Menschen schlimmer sind als Straftaten gegen Gegenstände oder Tiere. Aber ist es richtig, dass wir uns über all dies stellen und in dieser Weise wirklich Gott spielen wollen?
Wie Jesus in der Bibel gesagt hat, „wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“ finde ich auch, dass der Mensch nicht über das was gut oder böse, richtig oder falsch ist, richten kann, da er selbst keine objektive Sicht hat und selbst nicht ohne Fehler ist. Aber er kann bei den eigenen Fehlern anfangen und die Welt dadurch „verbessern“.
Ich stimme dem vollkommen zu, dass unsere Gesellschaft durch gewisse Regeln erhalten bleibt und diese notwendig sind um für Schutz und Sicherheit zu sorgen. Aber es stimmt schon, der Staat nimmt sich ein Vorrecht herausnimmt, in dem er Menschen umbringt, es aber gleichzeitig seinen Bürgern verbietet. So wird der Staat wenn er einen Straftäter mit der Todesstrafe bestraft selber zum Mörder und müsste nach dem Gesetz selber hingerichtet werden.

Ich denke man kann schon bestimmte Strafen festlegen, denn ein Menschenleben ist doch eigentlich mehr wert als Geld und so kann man Strafen ungefähr abwägen.
Bei manchen Fällen wird dies jedoch nicht richtig abgewägt, denn verbrechen, die den Staat um sein Geld bringen, werden in der Regel härter bestraft, als Körperverletzung und Vergewaltigung. Das ist für mich unverständlich. Prominente werden strafrechtlich auch bevorzugt, wie zum Beispiel der Vater von Steffi Graf oder jetzt wahrscheinlich auch Uli Hoeneß. Das finde ich darf nicht sein!
Es ist ja menschlich nicht immer perfekt zu entscheiden, aber in diesen zwei Punkten sehe ich große Probleme, die eben nicht zu entschuldigen sind und nicht sein dürfen.
Wir Menschen spielen aber durch Gericht nicht Gott, man versucht doch eigentlich nur Recht und Ordnung wiederherzustellen, denn wenn jemand einem anderen etwas tut (z.B. Freiheitsberaubung), dann spielt der Straftäter doch Gott und nimmt dem anderen das Recht auf Freiheit. Da ist es doch fair, den Täter zu bestrafen, damit dieser auch erfährt wie gemein das ist und er dasselbe erfährt wie sein Opfer.

Was das umstrittene Thema Todesstrafe betrifft, so ist es meiner Meinung nach nicht ethisch vertretbar andere mit dem Tod zu bestrafen, denn wie gesagt, jedes Leben ist kostbar, auch wenn sich das bei einem Mörder ziemlich grausam anhört.
Der Mensch, der anderen die Rechte nimmt, hat er alle seine Rechte in der Gesellschaft verworfen? In der Gesellschaft vielleicht schon, aber das Recht auf Leben, das darf ihm trotzdem niemand nehmen. Laut Gott soll man ja niemanden töten und man ist dann ja auch nicht besser bzw. gerechter, als der, der getötet hat. Außerdem ist diese Methode veraltet und viel zu brutal.
Mit der Todesstrafe nehmen wir bzw. der Staat nimmt sich das Recht über das Leben anderer Menschen zu bestimmen, das ist schon vergleichbar mit Gott spielen. Die Kirche im Mittelalter hat ja schon Gott gespielt und der Staat hat mitgemacht und die scheinbaren Hexen verbrannt. Doch damals hat die Kirche sich auch bereichert daran zu behaupten, dass man sich mit Geld von Sünden frei kaufen kann. Die scheinbar legitimen Methoden der Kirche sind deshalb beide verwerflich und sollten in unserer modernen und aufgeklärten Zeit nicht mehr angewandt werden.
Und wer sagt denn eigentlich, dass für manche Menschen die Todesstrafe am härtesten ist? Wer tot ist, hat keine Schuldgefühle mehr, der sitzt nicht sein Leben lang elendig im Gefängnis, der ist eigentlich erlöst von der meist lebenslangen Qual. Das heißt, wer meint jemandem mit der Todesstrafe am schlimmsten zu bestrafen, der täuscht sich vielleicht. Außerdem kann Zeit die Menschen ändern und ihnen möglicherweise einen Neuanfang bieten. Manchmal hat man vielleicht doch noch eine zweite Chance verdient.
Die Todesstrafe sollte deshalb auf jeden Fall abgeschafft werden.

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