Digitale Medien- Fluch oder Segen?

Smartphone, Computer, Internet und E-Book, jeder kennt diese „digitalen“ oder auch „neuen“ Medien und es gibt kaum mehr Menschen, die sie nicht benutzen. Bei vielen sind sie nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken, da sie unser Leben in vielen Situationen erheblich erleichtern und eine große Hilfe sein können. Doch sind sie nur eine Hilfe mit ausschließlich positiven Auswirkungen oder gibt es auch negative Folgen durch diese Art der Mediennutzung?

Um sich mit dem Thema vertraut zu machen und sich über die oft negativen Folgen von Mediennutzung zu informieren, kann es hilfreich sein das Buch „Digitale Demenz“ zu lesen.

Von Foto: Udo Grimberg, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19930956
Von Foto: Udo Grimberg, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19930956

Geschrieben wurde es von dem Hirnforscher und Psychologen Manfred Spitzer, der eine eher kritische Einstellung zum Thema „Digitale Medien“ hat. Für ihn steht fest, dass Medien bei zu langem und häufigem Gebrauch einen negativen Einfluss auf die Gehirnentwicklung, vor allem bei Kindern haben.

Auch zum Lernen, wie fälschlicherweise häufig vermutet, sind digitale Medien, wie Computer oder Internet wenig geeignet, da sie geistige Arbeit abnehmen. Richtig lernen und Dinge vertiefen kann man aber nur, indem man geistig arbeitet. Das heißt, über bestimmte Sachverhalte nachdenkt, wichtige Informationen herausfiltert und von Hand zusammen schreibt und nicht nur schnell den Artikel in eine Power-Point Präsentation kopiert oder überfliegt. Klar, das geht wesentlich schneller. Unser geistiges Potenzial jedoch wird kaum genutzt und unser Wissen bleibt oberflächlich.

Hier kommt auch die sogenannte „Digitale Demenz“ ins Spiel. Die Medien und vor allem das Internet verleiten und zu Multitasking, welches sich darin äußert, dass wir eine E-Mail beantworten, eine Tabelle erstellen und nebenbei noch wichtige Informationen für eine Präsentation suchen. Mehr als einen Bedeutungsstrang können wir aber nachweislich nicht bewusst verfolgen (nein, auch als Frau leider nicht :D) und trainieren und deshalb eine Aufmerksamkeitsstörung an. Dadurch, dass die Informationstiefe vernachlässigt wird, nimmt auch die Gehirnstruktur ab. Dies führt langfristig zu Demenz.

Eine andere Gefahr der Mediennutzung besteht darin, dass wir Medien zu lange und zu häufig verwenden. Die Folge ist, dass unsere realen sozialen Beziehungen und Betätigungen in den Hintergrund gedrängt werden, was wiederum auf lange Sicht zu Vereinsamung und Depressionen führen kann. Auch sinkende schulische Leistungen oder Suchtzustände können auftreten.

Ein weiteres Problem im Netz ist der „gläserne Mensch“. Im Internet ist es fast unmöglich anonym zu bleiben. So gut wie  jede Handlung oder Information, die einmal gepostet oder preisgegeben wurde wird gespeichert. Schauen wir uns beispielsweise in einem Internetshop Schuhe an, erscheint kurze zeit später am Bildschirmrand Werbung von vergleichbaren Schuhen.

Als letzte große Gefahr möchte ich auf die Medienmanipulation aufmerksam machen, dies kann generell bei allen Arten von Medien auftreten. Medien können uns durch einseitige Berichterstattung, Musik oder durch die Wortwahl stark beeinflussen und uns schlimmstenfalls ein falsches Realitätsbild vermitteln.

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch positive Aspekte beim Thema Mediennutzung.

Dank der Medien können wir uns jederzeit und unabhängig vom Standort informieren, zum Beispiel im Wohnzimmersessel weltpolitische Nachrichten verfolgen. So helfen uns die Medien bei der Meinungsbildung.

Außerdem ist es dank der Medien und den sozialen Netzwerken viel leichter mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt zu bleiben.

Ein anderer sehr wichtiger Punkt ist die Kontrollfunktion, welche die Medien gegenüber der Politik und den Politikern haben, da beispielsweise im Internet viel über Politiker veröffentlicht wird oder Dinge, die eigentlich geheim bleiben sollten publik gemacht werden.

Meiner Meinung nach können Medien sowohl Fluch als auch Segen sein. Bei richtiger und geringer zeitlichen Nutzung könne sie unser Leben auf jeden Fall erleichtern, bereichern und unseren Horizont erweitern.

Trotzdem sollte man alle Informationen hinterfragen, verschiedene Quellen vergleichen und sich nicht aus seinem sozialen Umfeld zurückziehen.

Was denkt ihr über die Mediennutzung? Könntet ihr euch ein Leben ohne (digitale) Medien vorstellen? Seht ihr die gleichen Gefahren wie Manfred Spitzer und habt ihr in eurem Umfeld vielleicht sogar Menschen die auffällig oft Medien nutzen? Oder ist diese ganze Diskussion für euch viel zu übertrieben dargestellt und alles völlig unbedenklich?

 

3 Kommentare

Kommentieren →

Hallo mozartlocke16.
Meiner Meinung nach geht der Mensch mit seinen ganzen digitalen Medien zu weit. Selbst Zeitungen sind heutzutage online. Ich finde das alles übertrieben. Können wir uns nicht mehr normal unterhalten? Selbst wenn ich Freunde im Ausland habe, dann rufe ich sie eben an. Dazu brauche ich kein Facebook und wie sie alle heißen. Darum kann ich mir ein Leben ohne diese Medien sehr wohl vorstellen. Ich muss zugeben, dass ich selbst ein Smartphone habe und WhatsApp benutzte, aber es lenkt mich total vom Leben ab. Darum habe ich auch beschlossen nach diesem Handy kein Neues mehr zu kaufen. Ich brauche es nicht.

Hallo mozartlocke16,
Meiner Meinung nach sind nicht die technischen Geräte das Problem sondern der Umgang damit. Gerade in so einer bewegten Zeit, in der die Flüchtlingsfrage weitestgehend unbeantwortet ist oder man sich automatisch in den Großstädten unsicher fühlt. In den Nachrichten, wie auch in Zeitschriften wird das Bild des Flüchtlings, der als Terrorist nach Deutschland kommt, immer wieder dargestellt. Das verbreiten Angst und somit auch Abneigung und Hass gegenüber Flüchtlingen. Wie du schon gesagt hast: es ist leicht Menschen durch Medien zu beeinflussen. Und dass ist meiner Meinung nach ein grundlegendes Problem.
Liebe Grüße Laura

Hallo ihr Lieben 🙂
Auch ich habe mir gerade einmal die Frage gestellt, ob ich mir ein Leben ohne Handy noch vorstellen könnte…
Um ehrlich zu sein, befürchte ich, dass die Antwort „Nein“ lautet. Das Handy wurde für mich zu einem wichtigen Bestandteil zur Kommunikation mit Freunden und der Familie. Das Handy erspart enorm viel Zeit, da man nicht jedes mal anrufen muss sondern einfach schnell eine Nachricht eintippen und verschicken kann.

Jedoch finde ich es sehr wichtig sogenannte „Handypausen“ einzulegen. Beispielsweise beim Lernen oder wenn man etwas mit Freunden unternimmt braucht man kein Handy. Es ist doch viel schöner sich miteinander zu unterhalten.
Was ich auch als kritischen Punkt sehe, ist die Beeinflussung durch die Medien. Wir versuchen immer den neusten Trends zu folgen und uns anzupassen. Oft leben wir nicht mehr das eigene „Ich“ aus. Wir lassen uns zeigen wie der „perfekte“ Körper aussieht und wie wir zu leben haben. Hier ist es wichtig die Realität von der „Fiktion im Internet“ zu unterscheiden.

Bis bald-Gelassenheit 🙂

Schreibe einen Kommentar