Protokoll 16.02.2012

Kurs: Gymnasium Gerabronn, Ethikgrundkurs, K1

Kurssitzung: Pflichten, 16.02.2012, 11.15 Uhr- 13.00 Uhr

Anwesende: 9 Schüler/Schülerinnen und 1 Lehrerin

Protokollant: S.V. (17.02.2012)

Gliederung:

  1. Pflichtenbaum
  2. Hundeleben– Pflichten

    – Handlungsmöglichkeiten

  3. Pflichten ausbalancieren / abwägen

1. Pflichtenbaum:

Nach der Begrüßung und einigen organisatorischen Fragen zum Webblog, bekamen wir einen Text (William David Ross: Ein Pflichtenkatalog), den wir lesen und anschließend die Pflichten jedes Menschen in der Gesellschaft heraus arbeiten sollten. Diese hielten wir durch ein gemeinsames Tafelbild fest, aber auch mit der Frage, welche Pflichten man gegenüber sich selbst oder anderen hat, welche streng einzuhalten sind und welche eher einen Spielraum angeben, beschäftigten wir uns:

Es gibt einen Pflichtenbaum:

  • Dankbarkeitspflicht
  • Gerechtigkeitspflicht
  • Pflichten der Selbstvervollkommnung
  • Treuepflicht
  • Wiedergutmachungspflicht
  • Wohltätigkeitspflicht
Pflichten … Strenge Pflichten Pflichten mit Spielraum
gegenüber mir selbst * „Sapere aude!“ (= Wage es, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!)* Selbsttötungsversuch

* Selbsterhaltung

* Pflicht des Berufs

* Pflichten der Selbstvervollkommnung* Dankbarkeitspflicht

* Begabungen, Talente nutzen

gegenüber anderen * „ anderen keinen Schaden zufügen“* Treuepflicht

* Verantwortung gegenüber anderen Lebewesen

* Pflicht gegenüber den Schwächeren in der Gesellschaft

* Wohltätigkeitspflicht* Treuepflicht

* Gnädigkeitspflicht

2. Hundeleben:

Danach schauten wir, nach kleinen technischen Schwierigkeiten den Film „Hundeleben“ an, mit folgendem Handlungsstrang:

Ein kleiner Junge in Männerkleidung lief durch einen Supermarkt. Dann kam er in eine Markthalle, in der es sehr viele Sachen zu kaufen gab. Der Junge blieb vor einem Wurststand stehen und zählte sein Geld. Er hatte zu wenig Geld, um sich etwas kaufen zu können. Ein Stück von diesen dreien jedoch, gab er einer alten, um Geld bettelnden Frau. Anschließend klaute dieser Junge Würstchen im Glas und eine Kerze. Beide Kaufleute der Stände, bemerkten den Diebstahl zu spät. Der Junge klaute auch noch zwei Teller. Dieses Mal jedoch, sah ihn der Kaufmann noch davon gehen. So ging der Junge zu seinem Wohnplatz, einer großen Hundehütte. Er legte auf eine Holzkiste Zeitung und deckte dann den Tisch für zwei Personen. Auch die gestohlene Kerze zündete er an. Er holte einen kleinen Hund aus der Hütte und zu zweit saßen sie dort, ohne Dach über dem Kopf und konnten durch ein Fenster, Fernseher schauen. Dann jedoch kamen die Kaufleute zu dem Jungen – …..

…und unsere Lehrerin stoppte den Film.

Sie fragte uns, welche Pflichten jetzt der Junge und die Kaufleute haben und wie der Film ausgehen könnte.

(Die Pflichten, die die Kaufleute gegenüber sich selbst und dem Jungen haben und die des Jungen, sind in der Tabelle farbig markiert.)

Mögliche Enden waren folgende:

  1. Die Kaufleute wollen den Jungen zur Rede stellen, sehen aber seine Lebensverhältnisse und schenken ihm die geklauten Sachen.
  2. Die Kaufleute nehmen dem Jungen die Sachen weg und sind böse, da sie sich so etwas nicht gefallen lassen.
  3. Da der Junge auch Fleisch gestohlen hatte, wollen sie den Hund mitnehmen und diesen schlachten.

Insgesamt bemerkten wir noch, dass es der Junge zuerst fair versucht hatte einzukaufen und er nur klaute, da er keine andere Möglichkeit sah. Zudem kämpfen die Kaufleute auch um ihre Existenz, da sie abgetragene und schmutzige Kleidung trugen.

Somit stellten wir eine Verallgemeinerung zusammen:

  1. Wenn ich in Not bin, darf ich stehlen.
  2. Wenn ich stehlen muss, dann lieber bei größeren Läden (Schaden verringern).

-….. Die Kaufleute beobachteten den Jungen nur und gingen dann unbemerkt wieder weg (–>1. mögliches Ende).

Somit übernahmen die Kaufleute Verantwortung gegenüber einem Kind und der Junge teilte sich das Essen.

3. Pflichten ausbalancieren / abwägen:

Jeder von uns hat eine Menge von Pflichten, aber auch viele Möglichkeiten, diese auszubalancieren oder abzuwägen, indem man zum Beispiel immer die Wahrheit sagt.

Dazu spielten wir das Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ ( Anleitung: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Werw%C3%B6lfe_von_D%C3%BCsterwald), um zu testen, wie wir mit der Wahrheitspflicht umgehen können. Als Fazit zogen wir, dass es schwierig ist, immer die Wahrheit zu sagen, und jeder bei einer Situation anders reagiert.

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