Stundenprotokoll 12.12.16 K1/1

Stundenprotokoll Ethik K1/1  12.12.16  9:40-11:15

Referentin: Sü

12 Anwesende

Verfasserin: Entschlossenheit

 

Ablauf der Doppelstunde:

  1. „Interview“ von Epikureern und Stoikern
  2. AB: Zusammenfassung der wichtigen Philosophen bzw. Philosophenschulen und ihrer Grundgedanken

Zu 1.:

Es wurde ein „Interview“ durchgeführt, wobei die eine Hälfte des Kurses die Fragen zu Epikur und seinen Gedanken beantworten sollte, die andere Hälfte Fragen zu der Lehre der Stoiker.

Die Kernaussage der beiden Philosophenschulen wurde mithilfe eines Beispiels verdeutlicht:

„Wenn auf dem Tisch ein Schokoladenkuchen stünde, was würde ein Epikureer, was ein Stoiker tun?“

  • Epikureer: Abwägen, ob durch den Verzehr mehr Unlust als Lust auftritt, essen ihn letztendlich
  • Stoiker: Essen den Kuchen nicht, da man sich von äußeren Umständen bzw. Einflüssen unabhängig machen will und der Kuchen einen nur von wichtigeren Sachen ablenken würde (Kuchen steht für Genuss, Verführung)

Daraufhin folgte die Feststellung, dass es schwerfällt, nach der epikureischen Lehre langfristig abzuwägen, ob das einem eher guttut oder nicht. (Beispiel: Diabetes)

Zu 2.:

Anschließend konnte man sich über Infoblätter oder auch im Internet über die Grundgedanken der wichtigsten Philosophen der Antike informieren und diese schriftlich auf einem Arbeitsblatt festhalten.

Vorsokratiker (600- 400v.Chr.)

Philosophen/ Philosophenschulen Wichtige Gedanken
Thales von Milet ·         Urstoff= Wasser
Anaximander ·         Urprinzip = Apeiron (=das Unendliche, Unbestimmte)
Anaximenes ·         Urstoff= Luft
Pythagoras ·         Zahlen schaffen Ordnung im Universum, bestimmen und begrenzen das Unbestimmte,

·         Reinkarnation (Seelenwanderung), Seele = Wesen des Menschen, befreit sich nach dem Tod von der Verunreinigung durch das Körperliche

Empedokles ·         4 Elemente (Feuer, Erde, Wasser, Luft) werden von Liebe und Hass bewegt (Kreislauf aus Werden und Vergehen)
Anaxagoras ·         Urmischung der Stoffe wird durch die Vernunft durcheinandergewirbelt,

·         Alles besteht aus kleinen Teilchen, die sich trennen bzw. verbinden

Leukipp / Demokrit ·         Alles ist aus unteilbaren Teilchen (= Atomen) zusammengesetzt à Materialismus,

·         Seele besteht auch aus Atomen, Ziel menschlichen Strebens ist die rechte Seelenverfassung, dh. Ausgeglichenheit, Ruhe durch Vernunft

Parmenides ·         Sein = unveränderlich, unbewegt,

·         man muss sich auf das Urteil seiner Vernunft verlassen,

·         Veränderung= nur durch Sinneseindrücke bedingt

Heraklit

 

·         Welt ist in ständigem Wandel begriffen („Panta rei“- „Alles fließt“) und vom Kampf der Gegensätze geprägt,

·         Wahres Wissen entsteht erst durch Denken (im Einklang mit logos)

·         Welt ist aus Feuer geschaffen (da auch im stetigem Wandel begriffen),

·         Streit ist der Vater aller Dinge, aber alles wird vom logos regiert

Sophisten (z.B. Protagoras) ·         „Mensch ist das Maß aller Dinge“ à Mensch im Mittelpunkt

·         Keine objektiven Wahrheiten, nur begrenzte menschliche Glaubensvorstellungen, Relativismus

 

Klassische Periode der antiken Philosophie

Sokrates (470 – 399 v.Chr.) ·         Sokratischer Dialog (alles hinterfragen) à Mäeutik (Hebammenkunst, Sokrates ist nur Helfer bzw. Hebamme bei Einsicht & Erkenntnis)

·         „Ich weiß, dass ich nichts weiß“

·         Seele ist unsterblich

·         Seit Sokrates beschäftigt sich die Philosophie eher mit menschlicher Moral und Ethik als mit der Beschaffenheit der physischen Welt

·         Daimonion = innere Stimme, die das Handeln leitet und das Zeichen für die göttliche Bestimmung der Seele darstellt

Platon (427 – 347 v.Chr. ) ·         Seele ist dreigeteilt in Vernunft, Mut und Begierde

·         Die damit verbundenen Tugenden sind jeweils Weisheit, Tapferkeit und Mäßigkeit

·         Die übergeordnete Tugend ist die Gerechtigkeit

·         Allle 4 Tugenden zusammen (Weisheit…, Gerechtigkeit) sind Kardinaltugenden

·         Wenn jeder Seelenteil seine Aufgabe im richtigen Maß erfüllt à Harmonie

·         Höhlengleichnis: man glaubt, dass nur die Alltagserfahrung wirklich ist,  aber jenseits davon existiert eine bessere, wirklichere Welt der Formen

Aristoteles (384 – 324 v.Chr.) ·         Alle Wesen streben nach Glückseligkeit

·         Mesotes = Mitte, richtiges Maß

Siehe http://ethikblogs.de/?s=aristoteles

Hellenistische Philosophie

Stoiker ·         Vernunft und Unerschütterlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen

·         Leben ist vorbestimmt & das Schicksal ist unumgänglich

·         Durch die Vernunft kann man mit der Lust umgehen

·         Vernunft als Heilmittel für die schädlichen Affekte

Epikureer ·         Maximieren der Lust

·         Minimieren des Schmerzes

·         Abwägen, ob etwas mehr Lust oder mehr Unlust bringt

·         Keine Angst vor den Göttern, denn sie greifen nicht in das menschliche Leben ein

·         Angst vor dem Tod ist unnötig, denn wenn wir leben, ist der Tod nicht und wenn der Tod ist, sind wir nicht

·         Lust ist Ursprung und Ziel des glückseligen Lebens

 

Weitere Schulen: Skepsis, Eklektizismus, Neuplatonismus ·         Eklektizismus: Mischung aus den Gedanken verschiedener Philosophen und Zeiten

·         Skepsis: alles wird bezweifelt

·         Neuplatonismus: Lehren Platons werden weitergedacht, „radikalisiert“

 

 

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