Inklusion an Schulen – eine gute Idee oder sogar hinderlich ?!

Inklusion beschreibt das Konzept einer Gesellschaft, in der jeder akzeptiert wird und selbstbestimmt, sowie gleichberechtigt an ihr teilhaben kann. Dies soll unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht, Religion, Bildung oder eventuellen Behinderungen gegeben sein – das heißt individuelle Merkmale werden ignoriert, einfach jeder soll  die Möglichkeit haben, Teil der Gesellschaft zu sein.

Bereits Artikel 27 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte spricht jedem Menschen das Recht auf Teilhabe am kulturellen Leben, sowie wissenschaftlichem Fortschritt und dessen Errungenschaften zu.

Weshalb werden Menschen heute trotz allem noch ausgeschlossen – beispielsweise aufgrund einer Behinderung ? Viele Menschen fühlen sich im Umgang mit Behinderten überfordert, sie wissen nicht, wie sie mit dem Gegenüber umgehen sollen und verhalten sich dadurch separiert. Meiner Meinung nach ist es daher wichtig, bereits in jungen Jahren Kontakt mit behinderten Menschen zu haben und es ihnen zu ermöglichen, sich am öffentlichen Leben zu beteiligen und zu lernen. Deshalb halte ich Inklusion an Schulen für eine gute Idee.

Inklusion an Schulen beschreibt ein Konzept, nach dem behinderte und nicht behinderte Kinder zusammen lernen und jeder, seinen Fähigkeiten entsprechend, möglichst gut gefördert wird. Ich befürworte dieses Konzept, da es dafür sorgt, dass Kinder mit auffälligem Verhalten nicht automatisch ,,aussortiert“ werden und auf spezielle Förderschulen geschickt werden. Denn viele Kinder auf Förderschulen werden im späteren Leben ausgegrenzt und anders behandelt –  sie werden oft als ,,unnormal“ oder als Sonderlinge betrachtet. Doch was ist denn schon normal?

Durch Inklusion können soziale Kompetenzen gefördert werden, man lernt mit Menschen umzugehen, die einem möglicherweise auf den ersten Blick anders erscheinen, es aber bei genauerem Hinsehen oft gar nicht sind. Außerdem sind Kinder an inklusiven Schulen viel Toleranter als Kinder, die sich möglicherweise vor dem Umgang mit behinderten Menschen fürchten, denn nur durch persönliche Erfahrungen können Berührungsängste und Vorurteile abgebaut werden. Die Kinder lernen beispielsweise Verantwortung zu Übernehmen, da sie ,,Paten“ werden können und ihr Wissen weiterzugeben.

Wichtig ist jedoch, dass Lehrer speziell auf den Umgang mit Menschen mit Behinderung vorbereitet werden, denn nur so kann man dem erhöhten Förderbedarf der behinderten Kinder gerecht werden. Kritiker der Inklusion an Schulen zufolge stört dieser erhöhte Förderbedarf die anderen Kinder beim Lernen und verlangsamt dadurch den Lernprozess.

 

Was sagt ihr dazu? Haltet ihr inklusive Schulen für eine gute Idee oder nicht? Denkt ihr behinderte Kinder können von nicht behinderten Kindern etwas lernen – und umgekehrt? Seht ihr weitere mögliche Probleme bei diesem Konzept?

9 Kommentare

Kommentieren →

Ich halte das Konzept von Inklusiven Schulen für sehr gut. Da dieses Thema mein Seminarkursthema war konnte ich einen tieferen Einblick in die Thematik erhalten und habe zum Beispiel erfahren, dass Norwegen Inklusive Schulen hat.Wenn man sich die Werte von z.B der PISA Studie anschaut, kann man ganz klar erkennen, dass das Lernen mit Behinderten keineswegs die anderen aufhält, denn Norwegen hat besser abgeschnitten als Deutschland. Ich denke schon, dass beide Seiten voneinander lernen können.
Deutschland steht noch ganz am Anfang von Inklusion und ist im Moment leider noch „auf dem Stand eines Entwicklungslandes“ ich denke es ist noch einiges Möglich um die Inklusion voranzutreiben. Momentan denke ich aber, dass wir eher „tolerieren“ anstatt zusammen zu arbeiten und ich hoffe dass in Zukunft noch einiges passieren wird und wir die Schranke überwinden können

Hallo bananapancake0!
Ich persönlich stehe dem eher skeptisch gegenüber.
Der Grundgedanke behinderte Menschen zu integrieren und von jungem Alter schon die Toleranz zu fördern ist an sich ja eine gute Idee, doch sollten die Kritiker recht haben, dass ihr erhöhter Förderbedarf den Lernprozess verlangsamt, halte ich Inklusion eher für gewagt. Denn obwohl die Toleranz zu fördern ersichtlich positiv ist, ist dies nicht die wichtigste Aufgabe von Schulen. In der Theorie sollen die Jugendlichen sich dort mit der Bildung Allgemeinwissen und Logisches Denken aneignen und die Grundsteine ihrer Persönlichkeit aufbauen. Wird nun bei einem schon umstrittenen Schulsystem wie wir es in Deutschland haben dies also noch stärker beeinträchtigt, finde ich nicht, dass die Toleranz es wert ist die Bildung dafür zu vernachlässigen. Die Toleranz alleine macht uns leider nicht zu funktionierenden Menschen.
Dennoch kann die Einschätzung der Kritiker auch falsch liegen und sollte die Lernleistung dadurch nicht verlangsamt werden, so halte ich Inklusion auch für eine gute Sache.

Generell finde ich dieses Konzept sehr gut. Wie du schon sagtest hat jeder Mensch das Recht zur Gleichbehandlung, egal on behindert oder nicht.
Ich stimme dir auch zu, wenn du sagst, dass der Kontakt mit Behinderten Berührungsängste abbaut. Ich selber habe Kontakt zu einer Person mit Down-Syndrom und bin der Meinung, dass man erst im direkten Kontakt lernt mit der Person umzugehen und sie schätzt sowie sie ist. Oft können wir auch von diesen Menschen lernen. Sie sind meist viel ehrlicher und voller Lebensdrang und Lebensfreude. Mit ihnen können wir vielleicht sogar ein bisschen dem Alltag entfliehen.
Meiner Meinung nach kann das Konzept der Inklusion an Schulen aber nicht in allen Fächern und auf allen Schulen dauerhaft durchgesetzt werden. Zum einen müssen sich die Lehrer umstellen, aber auch die Schüler und dass ganze Konzept „Schule“ muss überarbeitet werden.
Ich glaube, dass es gut wäre behinderte Schüler für ein paar Stunden am Tag einzubeziehen, aber dass es auch Stunden geben muss, in denen die Schüler separat gefördert werden. Schüler mit Behinderungen sind sich nämlich durchaus bewusst, dass sie „anders“ sind und in bestimmten Dingen „nicht mithalten“ können. Um ihnen trotzdem die so wichtigen Erfolgserlebnisse geben zu können wäre es wichtig diese Schüler separat zu fördern.

Hallo bananapancake0 🙂
Wie du selbst sagst, hat jeder das Recht auf kulturelle Teilhabe. Darum finde ich es nicht verkehrt sich mit diesem Thema auseinander zu setzten. Ich selbst habe Menschen mit Behinderung in meiner Familie. Der Umgang mit ihnen macht mir keinerlei Probleme. Sie sind ganz normale Menschen wie du und ich. Ich steh diesen Menschen offen gegenüber.
Bei Inklusion in der Schule muss man, finde ich, unterscheiden, welche Art von Behinderung vorliegt. Bei körperlicher Behinderung sehe ich natürlich keine Probleme. Warum sollte man diese Menschen ausschließen? Wenn sie allerdings eine geistige Behinderung haben, sehe ich schon Schwierigkeiten. Diese Kinder brauchen eine ganz andere Betreuung. Man bräuchte quasi einen Lehrer mehr, der nur für diese Kinder zuständig ist. Andernfalls würden die anderen Kinder nicht vorankommen, weil sie oft warten müssten. Dies führt auch zu Unruhen in den Klassen.
Meiner Meinung nach, kann man die Gesellschaft nicht immer gleich machen wollen. Jeder ist individuell. Kinder mit geistiger Behinderung brauchen nun mal eine umfangreichere Betreuung. Eine „Sonderschule“ bietet ihnen das. Man steckt sie ja nicht dorthin um sie in eine untere Schublade zuschieben, sondern um ihnen das nötige Umfeld zu geben. Ich gebe zu, der Begriff „Sonderschule“ hat in unserer Gesellschaft eher ein negatives Bild bekommen. Außerdem besteht das Leben nicht nur aus Schule. In ihrer Freizeit können die Kinder trotzdem mit ihren Nachbarn spielen, sodass dort ein Kontakt stattfindet und Berührungsängste abgebaut werden.

Ich finde es sehr toll, wenn die Kinder lernen, wie man mit unterschiedlichen Personen umgeht und eine gewisse Toleranz gegenüber anderen sich aneignen. Dies zeigt es auch oft im Kindergarten, dort ist es den Kindern egal wie du aussiehst,woher du kommst oder welche religiösen Hintergründe man hat. Sie haben zusammen Spaß und lernen voneinander. Ich denke, dass Schulen mit Inklusion zum Teil auch das erreichen wollen. Ich fände es sehr interessant, wie die Jugendlichen dann wirklich sind, ob da zum Schluss doch keine Ausgrenzung stattfindet, denn ich stehe zu dem Thema sehr skeptisch ob es funktionieren würde.
Ich finde es jedoch schade, dass Individualitäten eines ihrer Fähigkeiten dann verlieren würden. Manche sind in einigen Bereichen sehr begabt und bilden dadurch ihre eigene Stärke und manche benötigen in manchen Bereichen mehr Hilfe als andere.
Würde man jeden gleich unterrichten und nie auf die individuale Fähigkeiten oder Schwächen eingehen, könnten gravierende Probleme im Erwachsenensein entstehen, die auch nur schwer zu beheben sind.

Ich denke dass man unterscheiden muss von der normalen Integration von Behinderten, die natürlich genauso wie jeder andere Mensch behandelt werden sollten, und dem Plan dass behinderte Kinder mit den nicht behinderten in eine Klasse gehen sollen.
Ich glaube dass dies ohne Probleme nicht funktionieren würde und dass die Schulbildung der anderen Kinder darunter leiden würde wenn sie mit Kindern Unterricht haben die erwiesenermaßen einen anderen Förderbedarf haben wie Kinder ohne Behinderung.
Es kommt natürlich auch darauf an welche Behinderungen die Kinder haben die in inklusive Schulen gehen dürfen, aber es ist finde ich auch nicht gut dann zu Kindern mit einer schwereren Behinderung zu sagen „Du darfst leider nicht auf eine normale Schule gehen.“ wenn andere Kinder mit einer Behinderung diese Chance bekommen.
Außerdem glaube ich ist es für die Lehrer nicht tragbar einen Inklusionsunterricht so ausführlich vorzubereiten wie sie das aktuell bei normalem Unterricht noch machen. Bereits jetzt auf Gesamtschulen haben die Lehrer Probleme alle ihre Aufgaben zu bewältigen, da sie andere Arbeitsblätter für Schüler entwerfen müssen die einen erhöhten Förderbedarf besitzen und mit diesen Kindern auch im Unterricht ganz anders umgehen. Dadurch dass der Lehrer dann mit diesem Kind Probleme öfters durchgehen muss langweilen sich dann die schlaueren Kinder und können so nicht mehr optimal gefördert werden.
Ich finde eine Trennung der Kinder je nachdem welche Leistung sie erbringen können ist sinnvoll, um jedes Kind bestmöglich zu fördern.

Im generellen finde ich Inklusive Schulen gut und ich finde das beide Seiten davon profetieren die Schüler ohne Behinderung lernen soziale Konoetenzen und Ängste abzubauen und die Schüler mit Behinderung werden nicht ausgegrenzt und lernen möglicherweise besser mit der Hilfe von Klassenkameraden wie nur mit der Hilfe des Lehrers. Allerdings sehe ich auch eine mögliche Probleme. Es is vielleicht besser die Kinder in Leistungsstufen zu unterteilen da Kinder mit sehr hoher Begabung gelangweilt oder andere Kinder überfordert werden könnten. Ich selbst könnte es mir in meinem späteren Beruf aber nicht vorstellen mit Behinderten zu arbeiten-nicht falsch verstehen ich hab nichts gegen Behinderte, aber ich denke eine gewisse soziale Veranlagubg sollte gegeben sein und die habe ich meines Erachtens einfach nicht sehr stark ausgeprägt oder es lieht einfach daran das ich nicht auf eine inklusive Schule gehe. Trotzdem würde ich inklusive Schulen als sinnvoll erachten.

Der Gedanke einer Inklusiven Schule finde ich generell gut.
Die Schüler mit Behinderung und die Schüler ohne Behinderung lernen miteinander umzugehen und sich gegenseitig zu helfen. Jedoch sind in meinem Freundeskreis Eltern, deren Kinder an solche Schulen gehen. Viele dieser meinen, dass für ihre Kinder, die keine Behinderung haben die Ansprüche zu niedrig sind,da viel Rücksicht auf die Behinderten genommen wird.Ich denke, dass es für Kinder die von Grund auf leicht lernen kein Problem ist wenn sie etwas weniger gefördert werden.Jedoch ist es ein Problem für Kinder, die es mit dem Lernen schwer haben.Denn es könnte sein das der Schwerpunkt etwas mehr auf den Behinderten liegt.

Ich denke, dass Inklusion an Schulen eine gute Sache ist. Die Toleranz und vor Allem die Akzeptanz unter den Schülern wird gefördert und die Menschen mit Behinderung werden auf diese Weise gut in die Gesellschaft mit aufgenommen. Trozdem finde ich, dass dieses Modell nicht in allen Bereichen funktionieren kann, da es dazu kommen könnte, dass Lehrer sowie Schüler überfordert sind.
Alles in allem denke ich jedoch, dass Inklusion insgesamt förderlich ist. Und dadurch die Basis für ein vernünftiges Miteinander geschaffen werden kann.

Schreibe einen Kommentar