Rituale

Welche Bedeutung haben Rituale?

Ist das Festhalten an alten, überlieferten Traditionen noch zeitgemäß? Sind sie ein Rettungsanker in der immer stärker individualisierten Welt? Oder Belastung durch starre Struktur und ständige Wiederholung?

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Ich denke, solche Traditionen wie Ostern, Weihnachten… aufrecht zu erhalten ist sinnvoll, denn sie sind nicht nur mit alten Traditionen und Bräuchen verbunden, sondern sie haben auch einen festen Platz in der Gesellschaft und sie gehören zu den verschieden Jahreszeiten, ja sie stehen quasie schon stellvertretend dafür. Ich meine damit, dass man mit Weihnachten automatisch Winter, also Schnee verbindet, bei Ostern denkt man sofort an Frühling, die Sonne scheint, es wird wieder wärmer.
Dennoch können Rituale und Traditionen auch enormen Druck auf die Menschen ausüben, denn an Weihnachten ist es üblich sich gegenseitig zu beschenken, doch diese Geschenke zu besorgen kann oft stressig und belastend sein. Allerdings führen diese Traditionen, die auf der einen Seite so belastend sein können auch dazu, dass es Tage gibt, an denen alle Geschäfte geschlossen bleiben und Menschen die Möglichkeit bekommen sich vom stressigen Alltag zu erhohlen und Zeit mit der Familie zu verbringen.
In den letzten Jahren ist mir verstärkt aufgefallen, dass es in den Geschäften immer früher Osterdeko, Schokoladenosterhasten, Ostereier zu kaufen gab und dabei wurde mir bewusst, dass in unserer heutigen Zeit Traditionen und Bräuche vorallem von der Industrie genutzt werden um einen möglichst großen Umsatz zu machen.
Der eigentliche Grund warum man dieses Fest,… überhaupt feiert, gerät zunehmend ins Hintertreffen, denn das was immer wichtiger wird, sind die damit zu erziehlenden Gewinne und die materiellen Werte.
Ich bin der Meinung, dass Traditionen zwar ihre Berechtigung haben, dennoch sollte man sich nicht zu sehr darauf versteifen und sich auch trauen Dinge zu ändern, wenn sie für einen selbst nicht mehr stimmig sind.

Auch ich bin der Meinung, dass man einige Traditionen beibehalten sollte, vor allem Weihnachten und Ostern, wie auch schon schmetterling02 erklärt hat, da diese schon über sehr lange Zeit von großer Bedeutung geworden sind. Diese Feste jedoch bedeuten aber auch für
jeden etwas anderes. An Weihnachten feiert der eine das Beieinandersein der ganzen Familie, der andere freut sich auf das Essen und andere wiederum sind schon auf die Geschenke gespannt, für andere bedeutet Weihnachten nur Stress. Ich denke aber, dass sich diese Tradition des Weihnachtenfeierns stark verändert hat. Während unsere Urgroßeltern Weihnachten noch kannten als ein Fest der Familie, im Anzug oder im Kleid gekleidet, vornehm und brav mit ein oder zwei Geschenken und dem Gottesdienst in der Kirche, gehen heutzutage schon einige Familien ins Ausland um Ski zu fahren, um dem ganzen Weihnachtsstress aus dem Weg zu gehen. Und auch heute gibt man für die Geschenke viel mehr Geld aus, als damals. Das liegt auch daran, dass unsere Gesellschaft wohlhabender wurde. Und so denke ich, dass wir die ursprüngliche Idee von Weihnachten beibehalten, aber schon verändert haben, und ich meine auch, dass sich dieses Fest noch weiter verändern wird. Somit denke ich nicht, dass es eine starre Struktur und ständige Wiederholung ist, da sich ja immer eine Kleinigkeit ändert.
Mir ist auch aufgefallen, dass viele Kinder heute nicht mehr wissen, warum wir Weihnachten oder Ostern feiern. Das zeigt auch, dass ein Stück Tradition schon verloren gegangen ist.
Aber es gibt ja auch noch ganz andere Traditionen oder Rituale. An manchen Schulen zum Beispiel, ist es schon Tradition geworden, immer eine Abiparty zu machen. Durch das G8 jedoch, haben die Abiturienten ein Problem, da nicht alle 18 bis zum Abitur werden. Somit stehen sie vor einem Zwiespalt: Soll die alte Tradition bestehen bleiben? Oder muss ein neues System gefunden werden, um Geld zu verdienen? Manchmal also muss man sich dann auch entscheiden, ob man an einer alten Tradition festhalten möchte oder etwas Neues finden soll. Und manchmal sind diese Rituale dann gar kein Rettungsanker, sondern stellen ein Problem dar, um das man sich Gedanken machen sollte.
Insgesamt jedoch bin ich der Meinung, dass man sehr alte Traditionen in einer gewissen Art beibehalten sollte. Man kann sie etwas abändern, vielleicht sogar verbessern, aber in ihrem Kern sollte sie gleich bleiben, denn ich denke, dass hält die Gesellschaft zusammen, das macht sie gleich.

Traditionen und Rituale definieren einen Menschen und eine Gesellschaft. In dem man dass tut, was eine Familie schon immer getan hat, identifiziere ich mich mit ihr, ich gehöre dazu. Dieses bestimmte Ritual teile ich mit ihnen und das macht uns als Familie aus. Wenn man immer nur nach der Zeit und der Mode geht, gäbe es bald nichts mehr Beständiges in unserem Leben.

Ich glaube nicht, dass das Festhalten an Traditionen eine Belastung durch die starre Struktur und die ständige Wiederholung darstellt. Meiner Meinung nach hat man durch die Traditionen immer wieder auf das Neue die Möglichkeit sich an die Wurzeln zurück zu erinnern und sich auszuruhen, runter zu kommen. Natürlich ist jedes Weihnachts- und Osterfest, … mit Arbeit und Vorbereitung verbunden. Man findet aber auch Zeit für sich, in der man abschalten und den Stress um sich vergessen kann.
Zudem denke ich, dass man gerade heut zu Tage immer flexibler mit den „starren“ Strukturen der Tradition umgehen kann. Jedem ist es selbst überlassen sie wahrzunehmen oder nicht, jeder kann sie nach belieben ausschmücken und neu interpretieren ohne dabei den Kern aus dem Auge zu verlieren.
Traditionen werden immer mehr dem Geist der Zeit angepasst, sind zeitgemäß und verlieren somit nie den Reiz.

Ich denke, dass es sehr wichtig ist, Traditionen immer wieder zu hinterfragen. Zum Beispiel der Muttertag: Er ging zwar auf die Idee einer Amerikanerin zurück, der es darum ging, die Mütter zu ehren, er wurde aber sowohl vom Nationalsozialismus als auch von den Floristen für eigene Zwecke instrumentalisiert, wenn auch die Instrumentalisierung der Floristen harmloser ist als die des Nationalsozialismus, keine Frage. Allerdings ist der Einfluss der Floristen immer noch aktuell. Ich will nur aufzeigen, dass es heute beim Muttertag für viele nur noch darum geht, dass die Mütter Blumen geschenkt bekommen. Das freut die Gärtnereien und Blumenversandorganisationen wie Fleurop, und sie betreiben entsprechend viel Werbung dafür. Aber was war der eigentliche Zweck des Muttertages? Es ging darum, die Mütter zu ehren, weil sie das ganze Jahr über, in aller Regel mehr als die Väter, für die Kinder da sind und viel Mühe und Arbeit mit ihnen haben. Das ist eigentlich eine gute Sache. Zwar sollte in gewisser Weise jeder Tag Muttertag sein, aber dass man einen Tag als besonderen Festtag herausstellt, finde ich richtig. Nur ist es damit getan, dass man einen Blumenstrauß schenkt, weil es so Tradition ist? Haben diese Form der Tradition nicht erst die Floristikbetriebe massiv propagiert? Entspricht das dem eigentlichen Sinn? Ich denke nicht! Blumen sind etwas Schönes, und man kann sicher auch Blumen schenken am Muttertag, aber Blumen sind etwas Käufliches, und wenn man denkt, dass man mit ihnen dem Brauch Genüge getan hat und seine Pflicht erledigt hat, dann täuscht man sich und man verfehlt den Zweck. Ich persönlich denke, dass sich die Mutter noch viel mehr freut, wenn man ihr über diese oberflächliche Danksagung hinaus wirklich bemüht ist, von Herzen zu zeigen, dass man sie liebt und ihr dankbar ist. Es ist schön, wenn das jeden Tag so läuft, aber wir alle wissen, dass das leider nicht so ist, und so ist dieser Tag sinnvoll, um sich zurückzubesinnen und eine gute Gelegenheit zu haben.
Es ist also wichtig, dass man darüber nachdenkt, welche Bräuche man übernimmt, und welche nicht. Nur so kann man den ursprünglichen Zweck der Traditionen schätzen lernen und ihrem Anspruch gerecht werden.

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