Anregung zum Philosophieren: die Welt von morgen

Wie sollte die Schule Jugendliche auf die „Welt von morgen“ vorbereiten?

Wir wissen weder, wie die Welt von morgen aussehen wird noch welche Anforderungen sie an den einzelnen Menschen oder die Gesellschaft als Ganzes stellen wird.

Unsere aktuellen Lehrpläne in der Oberstufe sind gültig seit 2004 (neue werden gerade in Kl. 5&6 eingeführt), erstellt wurden sie also Anfang der 2000er Jahre, in dem Zeitraum wurde ein Großteil meiner aktuellen Schüler geboren. Und schon in den letzten 10 Jahren hat sich so viel verändert.

Das alles gab es z.B. 2006 noch nicht:

  • iPhone
  • iPad
  • Kindle
  • Uber
  • Airbnb
  • Android
  • Oculus
  • Whatsapp
  • Instagram
  • Slack
  • Spotify
  • Snapchat

Heute sind die meisten dieser aus dem Leben nicht mehr weg zu denken – und sie haben das Leben, zumindest in unserer westlichen Welt, sehr stark verändert. Die Digitalisierung hat Einzug in (fast) jede Hosentasche gehalten. 2006 war niemandem klar, welchen großen Einfluss gesammelte Daten, Algorithmen und die Kombination von beidem auf das Leben hat – und ich denke, dabei stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung.

Die Frage stellt sich nun, nicht nur mir als einzelner Lehrerin, sondern auch der Institution und dem System Schule: mit welchen Kompetenzen, mit welchem Wissen, mit welchen Skills sollten wir / ich unsere / meine Schüler ausstatten, damit sie gut vorbereitet sind auf „die echte Welt“?

12 Kommentare

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Hallo 🙂
Meiner Meinung nach sollten, vor allem die jüngeren, in der Schule beigebracht bekommen, wie man mit Daten, vor allem den eigenen Daten umgehen sollte. Zum Beispiel sollten sie lernen, was sie von sich preisgeben können ohne in irgendeiner Art und Weise Probleme damit zu bekommen. Dazu würde ich als Beispiel die Veröffentlichung der Handynummer zählen, die man nicht für jeden sichtbar auf Facebook stellen sollte, da man dann eventuell von fremden Personen angerufen wird.
In den vergangenen Jahren gab es auch immer wieder Fälle, bei denen junge Menschen z.B. im Streamingportal YouNow ihre Adresse genanntt haben. Um dem vorzubeugen, sollte der sichere Umgang mit Medien in der Schule vermittelt werden.

Hallo 🙂
Ich stimme dem Kommentar von Zufall zu. Die heutigen Generationen, gerade weil sie in diese „Medienwelt“ hineingeboren werden, sollten viel intensiver darüber aufgeklärt werden, wie man richtig mit seinen Daten umgeht und wie man potentielle Gefahren, die im Internet lauern oder mit diversen Apps verbunden sind, erkennt und vermeiden kann. Natürlich sollten hier die Eltern der Schüler auch ein Auge auf diese und ihren Umgang im und mit dem Internet haben, aber auch in der Schule sollte dieses Thema nicht vernachlässigt werden, finde ich. Es muss ja nicht unbedingt ein eigenes Fach geben, das den richtigen Umgang mit Handys und Apps und derartigem beschreibt, aber ein guter Anfang wäre vielleicht, einen Thementag einzuführen, an welchem sich die Schüler intensiv und vielleicht auch durch Spiele (dies wäre vor allem gut für jüngere Kinder geeignet) genauer mit dieser Materie auseinandersetzen. Dabei lernen dann nicht nur die Schüler mehr darüber, sondern vielleicht auch der ein oder andere Lehrer, der sich sonst nicht so genau damit beschäftigt.
Außerdem denke ich, dass man allgemein den Einsatz und die Arbeit mit Handys oder Tablets verstärkt an Schulen einsetzen sollte, um den Schüler zu zeigen, wie sie diese richtig nutzen und von welchen Apps oder Websides sie besser die Finger lassen sollten. Man muss ja nicht jeden Tag und in jedem Fach damit arbeiten, aber wenn mehr Lehrer diese mobilen Endgeräten regelmäßig in ihren Unterricht miteinbeziehen würden, wäre das schon einmal ein guter Anfang. Ich finde also, man sollte Schüler genauer informieren, da diese Technik, wie sie ja bereits erwähnt haben, nicht weniger wird und wir erst am Anfang stehen. Außerdem sollten wir informiert sein, um auch mit was dem umgehen zu können, was uns noch erwartet und mit welchem wir Schüler auch später im Berufsleben konfrontiert werden könnten. Und da schadet es meiner Meinung nach nicht, schon früh zu lernen, wie es richtig geht.

Liebe Grüße, Freiheit

Wie Zufall und Freiheit schon gesagt haben, bin auch ich der Meinung, dass Aufklärung im Umgang mit Medien sehr wichtig ist und somit nicht unterschätzt werden sollte. Vor allem die jüngeren Schüler sollten wissen wie schnell sich Dinge verbreiten können, ohne dass sie es überhaupt wollen. Ein Thementag, wie Freiheit schon erwähnte, wäre wirklich eine sinnvolle Idee. Denn dann würden die Schüler sich nicht komplett unvorbereitet irgendwo anmelden, vorausgesetzt dass sie es nicht schon getan haben, und sie wüssten, worauf sie sich da einlassen. Natürlich können auch die Lehrer die Schüler nicht vor jeder Gefahr schützen, die die immer neuer werdende Technologie und natürlich auch die zahlreichen neuen Apps mit sich bringen, aber es wäre ein Anfang.
Ich denke auch, dass vor allem die jüngeren Generationen, die mit den neuen Entwicklungen direkt vor der Nase aufwachen, diejenigen sein sollten, die wissen, was da auf sie zukommt. Dennoch können die Lehrer nicht die Einzigen sein, die den Schülern etwas über die neuen Entwicklungen erzählen und sie darüber aufklären, das müssen die Schüler und Eltern in bestimmtem Maß schon auch selbst tun. Denn die Lehrer werden wohl kaum die Zeit haben, alle ihre Klassen über jede neue Gefahr, über jede neue Technik, jede neu App,etc. zu informieren, das ist einfach nicht möglich.
Also ja, ich bin der Meinung, dass die Schüler in der Schule lernen sollten, wie sie bestimmte technische Geräte bedienen oder was man mit der und der App anfangen kann, aber ich denke, dass jeder auch selbst für das verantwortlich ist, was er von sich veröffentlicht und man trotz eventueller zukünftiger „Thementage“, schon vorher ein wenig informiert sein sollte. Denn dann kann man sich auch selbst fragen, ob man jede neue technische Entwicklung oder jedes neue Gerät zwingend braucht, oder ob man nicht doch „sicherer“ wäre, würde man die Finger davon lassen.

Hallo,
die da die heutige Jugend schon damit geboren wird, sollte man früh damit anfangen sie auch richtig darüber aufzuklären. Es ist für diese besonders wichtig, da sie mit den digitalen Medien so gut wie jeden Tag konfrontiert werden und in Kontakt kommen. Man sollte den Kindern besonders dann in weiterführenden Schulen den Umgang mit den digitalen Medien erklären, dies sollte nämlich nicht Aufgabe der Eltern sein, da diese meist selbst unerfahren sind. Die Lehrer sollten dazu die Schüler über die Gefahren aufklären. Es sollte unter anderem auch erklärt werden, wie man sich vor Fallen oder Gefahren in der digitalen Welt schützt. Was auch besonders wichtig ist den Kindern bei zubringen, ist der Datenschutz. Man sollte ihnen erklären, dass sie niemals vertrauliche Daten im Internet preis geben sollten oder ähnliches. Die Lehrer sollten dann auch die „Basics“ , der Benutzung eines Computers und des Internets bei bringen. Wird dies alles in der Schule nach und nach den Schülern bei gebracht, so sollte die „echte Welt“ für diese kein Problem mehr sein.
Gruß Gemeinwohl

Ich finde auch wichtig, den Schülerinnen und Schülern einen Halt und einen (sicheren/einfachen) Ausgangspunkt zu geben für ihre Entdeckungsreisen in die digitalen Welten.
Gerade weil es so viele Möglichkeiten gibt, fühle ich mich selbst überfordert, aber vielleicht geht das den Kindern und Jungendlichen ja auch gar nicht so, weil sie unbefangener an die ganze Sache herangehen?

Bei den Lehrern meines Sohnes hatte ich mehrmals den Eindruck, dass sie sich ihren Schülern auf dem Gebiet des Umgangs mit digitalen Medien unterlegen fühlten. Möglicherweise kommt deren Unlust, derartige Themen und Methoden in den Unterricht zu integrieren, einfach von der Angst sich zu blamieren anstatt es als Chance zu verstehen, von den SuS zu lernen.

Hallo, wie bereits dargestellt wurde wächst jede Generation mit immer umfangreicheren technischen Möglichkeiten auf, welche sich wiederum immer stärker wandeln. So kann es Eltern und Lehrern nicht gelingen, Schüler auf alles vorzubereiten. Der Schwerpunkt sollte auf die Vermittlung von Medienkompetenzen gerichtet werden, welche differenzierte Zugänge ermöglicht. So kann im Unterricht exemplarisch untersucht werden, welche Daten große Firmen wie Google und Facebook von individuellen Personen sammeln und wie sie diese nutzen. So können unmittelbare Gefahren und damit verbundene schützende Verhaltnsweisen vermittelt werden.
Weiterhin sollten neue Medien verstärkt im Unterricht genutzt werden, da sie eine große Zukunftsbedeutung für die Schüler darstellt. In Ausbildung, Studium und im späteren Arbeitsleben schreitet die Digitalisierung stetig fort und stellt wachsende Ansprüche an die Fähgkeiten aller Menschen. Gruß Karma

Ich finde den Gedanken einer „Anleitung“ zum Nutzen der digitalen Medien sehr interessant.

Für mich gehört die Thematisierung von digitalen Medien zur Sozialisationsfunktion von Schule einfach dazu. Wie bereits sehr gut formuliert ist die Schwierigkeit gerade die Ambivalenz zwischen den Vorteilen und den Gefahren von digitalen Medien im Unterricht.

Meiner Meinung gehört eine intensive Reflexion immer dazu, so sollten auch die Schülerinnen und Schüler über ihr eigenes Verhalten und ihren Umgang mit den digitalen Medien sensibilisiert werden. Vor allem wenn man sieht wie erschreckend hoch die Zahl der Anzahl von Jugendlichen ist, welche an Internetsucht und ähnliches leiden.
Trotzdem ist das gerade ein Argument dafür das Thema stärker in den Unterricht zu integrieren.

Ich denke, dass es wichtig ist innerhalb der Schule die Schüler zu diesem Thema (Urheberrecht, Lizensen, Eingabe persönlicher Daten, etc.) zu sensibiliesieren. Wie oft hört oder liest man in den Medien auch von diversen „digitalen Missbrauch“ von persönlichen Daten? Als angehende Lehrerin sehe ich aber den Punkt, dass allein die Lehrer die Schüler aufklären, sehr kritisch entgegen. Für mich ist es eine Art von Abtreten der Erziehunggspflichten an die Lehrer… was nicht zuletzt ein anderes Problem und weitere hintzige Debatten mit sich führen würde…es geht auch um den Fakt, dass „Unwissenheit nicht vor Strafe schützt“. Gerade Eltern sollten die möglichen Risiken kennen und ihre eigenen Kinder warnen und schützen. Allerdings verbringt der Schüler in der Regel die meiste Zeit des Tages in der Schule, so dass die Aufgabenzuweisung an die Lehrer plausibel erscheint, dies aber die Eltern nicht vollständig ausschließt.
Es wäre natürlich ein Traum eines jeden ‚modernen‘ Lehrers jegliche technische Spielereinen in den Unterricht mit einbeziehen zu können. Ich bin in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Leider bedeutet dies für den Lehrer auch einen erhöhten Zeitaufwand in der Vorbereitung. Es müssen Konzepte für die Vermittlung erarbeitet werden, welche auf ihre didaktische Wirksamkeit auch noch überprüft werden sollten. Die Option eines Thementages ist eine zunchst gute Idee. Aber die Zeit zur Erfüllung der Lehrpläne ist schon sehr knapp bemessen. Im ersten Moment ist die Freude des Schüler groß über den Wegfall des regulären Unterrichts, welche sich aber bei der Vorbereitung zu den Abschlussprüfungen schnell einstellt… Eine Medaille hat immer zwei Seiten.

Des Weiteren ist wäre es natürlich toll, mit hohem technischen Standard den Unterricht gestalten zu können. Doch woher die finanziellen Mittel nehmen? Man kann nicht von den Schülern bzw. von dessen Eltern fordern, dass sich alle ein Tablet der Marke XXX kaufen, um eine Kompatibilität zu anderen sicherzustellen…

Kann man eigentlich SuS in die Arbeit mit digitalen Medien integrieren, die aufgrund der finanziellen Verhältnisse der Eltern oder deren Überzeugungen persönlich keinen Zugang zum Internet besitzen?

Hallo Arno,
normalerweise haben Schulen einen Computerraum oder einige Computerarbeitsplätze, die den Schülern frei zur Verfügung stehen.
Da Vermittlung von Medienkompetenz inzwischen in allen Bildungsplänen aller Bundesländer Einzug gehalten hat, müssen Schulen Wege finden, den Schülern solche Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Aber wie gesagt: die aktuellen Studien zeigen, dass nahezu alle Schüler auch privat die Möglichkeit haben, digitale Endgeräte zu benutzen, sei es das eigene Smartphone oder der Laptop der Eltern. Meist sind diese Geräte um einiges moderner als die der Schulen 😉

Ich bin der Überzeugung, dass in Zukunft Fächer wie „Medien“ ausgebaut und vertieft werden, vorallem bei niedrigen Klassen, damit die Kinder von Anfang an lernen wie sie sich im Netz verhalten sollen und die grundlegenden Mechanismen verstehen. Ich selbst vergess all zu oft gern wie viel ich im Internet eigentlich von mir preisgebe, da das Häkchen bei den AGB’s den Unternehmen so ziemlich alle rechte über die eigenen Daten überträgt.

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