Das Unbewusste

Es geht doch jedem manchmal so, dass er morgens aufwacht und sich, sofern man sich noch daran erinnert, fragt, was man gerade eben geträumt hat. Oft genug machen Träume überhaupt keinen Sinn und sind einfach zufällige, zusammengewürfelte Ereignisse und Gedanken. Manchmal träumt man auch von irgendwelchen fremden Personen. Doch  diese sind gar nicht so fremd, wie man vielleicht denkt, denn angeblich kann man  nur von Menschen träumen, die man zuvor schon einmal gesehen hat, egal ob man sie bewusst wahrgenommen hat oder nicht. Hier stellt sich einem die Frage, wie viel unser Unterbewusstes alles aufnimmt, ohne dass wir es wissen und wie stark es uns beeinflusst, ohne dass es uns auffällt.

Das Unterbewusstsein speichert tagtäglich Informationen, auf die wir nicht bewusst zugreifen können, es läuft also sozusagen im Hintergrund unseres Bewusstseins ab und wir können nicht steuern, was es alles aufnimmt und was nicht.  Und einige dieser Informationen äußern sich dann in unseren Träumen und geben uns so einen kleinen, wenn auch unklaren Einblick in unser Unterbewusstes. Auch Freud war ein Unterstützer dieser Theorie. In Wikipedia findet sich eine allgemeine Definition zum Unterbewussten von Sigmund Freud : „[…] [D]as Unbewusste des erwachsenen Menschen [ist] ein System, das vor allem aus verdrängten oder abgewehrten Bewusstseinsinhalten wie zum Beispiel verdrängten Erlebnissen, Gefühlen oder Wünschen besteht.“ Er schließt in das Unterbewusste Triebe und Instinkte ein, also Taten, die plötzlich zu Stande kommen und teilweise durch Gefühle und Emotionen aktiviert werden.

Wir werden also unbewusst beeinflusst, durch unsere Erfahrungen und Gefühle und können das oft nicht einmal steuern. Wenn wir aus einem Instinkt oder einem Bauchgefühl heraus handeln, ist das also keineswegs eine zufällige Handlung, sondern eine, die durch frühere Erlebnisse geformt wurde.  Sie wird durch unser Unterbewusstes gesteuert und hat somit direkten Einfluss auf uns, den wir jedoch nur begrenzt kontrollieren können. Wir können uns zwar gegen dieses Bauchgefühl wehren und ihm zuwider handeln, wir können es aber nicht auf Befehl abrufen, wir haben also nur eine begrenzte Macht über es.

Allerdings kann uns unser Unterbewusstes auch vor Situationen schützen. So ist es zum Beispiel der Fall, dass wir automatisch unseren Hals und Nacken schützen, indem wir ihn mit unseren Händen abdecken oder unsere Schultern anziehen, wenn etwas auf einen drauf fällt oder in dessen unmittelbarer Nähe herunter fällt. Aber auch unsere Gefühle und somit unsere Handlungen werden davon beeinflusst. Wie oben schon erwähnt, aktivieren aber auch Emotionen und Gefühle gegenüber gewissen Situationen unser Triebe und Instinkte. So gibt es zum Beispiel einige Menschen, die sich aus Reflex wegdrehen, wenn sie Blut sehen, weil es Ekel in ihnen hervorruft. Dies ist zwar kein Schutzmechanismus in diesem Sinne, schützt uns aber davor, in Ohnmacht zu fallen oder uns zu übergeben.

Auch wenn wir nicht wissen, was unser Unbewusstes gerade speichert und wahrnimmt, und obwohl wir dies nicht steuern können, so können wir doch sagen, dass es uns irgendwann höchstwahrscheinlich zu Gute kommt. Denn das Bewusste und das Unbewusste bauen in gewisser Weise aufeinander auf und beeinflussen sich gegenseitig. Manche bewussten Handlungen werden von unbewussten Emotionen gesteuert und schützen uns, oder zeigen uns durch unser Bauchgefühl, was momentan die bessere Handlung ist.  Obwohl das Unbewusste für uns also nicht greifbar ist, es eher als dunkle Wolke angesehen werden kann, so können wir uns doch in jedem Fall darauf verlassen und ihm vertrauen, was uns unsere natürlichen Reflexe und Instinkte beinahe täglich zeigen und beweisen.

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