Zeit(druck)

Wer kennt das nicht? Man muss bis zu einem bestimmten Datum eine große Hausaufgabe fertigmachen und die Zeit dafür läuft einem weg; Man hat starken Zeitdruck und ist stark gestresst.

Ich denke jeder hatte schon mehr oder weniger oft dieses Gefühl. So auch ich. Da ist mir der Gedanke gekommen ob das überhaupt Sinn ergibt, dass man sich wegen etwas dermaßen stresst und sich mental sogar fertig machen kann. Das mag zwar ein wenig nach Faulheit klingen, aber so unsinnig ist diese Überlegung nicht.

Die moderne Welt ist darauf aufgebaut, dass man alles datiert um etwas besser oder effizienter zu gestallten. Das beruht auf die Ursprünge der Gesellschaft, wo es maximal auf Tag, Nacht oder die Jahreszeiten begrenzt war und es nicht nötig war abseits davon genauere Daten zu erfassen. Durch Rationalisierung, z.B in der Agrarkultur, um bessere Ernte zu erwirtschaften musste es der Mensch genauer datieren. Auf diese Weiße hat der Mensch sein Wohlbefinden immer mehr gesichert. Diese Art von Prozess hat sich dann immer weiter fortgesetzt, bis ein fester Kalender entstand.

Aus denselben Gründen der Effizient und auch Kontrolle werden/wurden „Deadlines“ in verschiedenen Bereichen gezogen. In einigen erscheint diese auch durchaus sinnig, wie zum Beispiel eine Wartung einer Maschine, die ab einer gewissen Zeit nunmal notwendig ist. Es gibt dann aber auch Bereiche, in denen diese Deadlines (objektiv, aber auch subjektiv) sinnlos erscheinen.

Der Punkt, auf den ich hinaus will ist aber der, dass der Mensch „Die Zeit“ auf die oben beschriebene Weiße gewissermaßen „geschaffen“ hat. ErSetzt  Punkte in der Zukunft, die ihn dann nur Stress und somit Unfrieden bringen. Das Interessante hierbei, um es abzuschließen, diese Punkte in der Zukunft -oben als „Deadlines“ bezeichnet – liegen noch in der Zukunft. Die Zukunft (sowie die Vergangenheit auch) existieren allerdings nicht. Hierbei muss man den Präsens des Prädikats „existieren“ beachten; Das wichtige ist demnach das Hier und Jetzt, der einzige Aspekt der Zeit der tatsächlich existent ist. Die Vergangenheit beschreibt, was früher einmal die Gegenwart war es allerdings nicht mehr ist. Noch abstraker ist die „Zukunft“ was versucht zu beschreiben was irgendwann einmal die Gegenwart sein wird, sie aber wiederum nicht im Moment existiert.

Um diesen abstrakten Gedankengang abzufassen: Der Mensch macht sich oft wegen der Zukunft sorgen, seien es Deadlines für Aufgaben oder andere Probleme. Er vergisst dabei allerdings, dass die Zeit so wie er sich um sie sorgt nicht existiert. Er fühlt sich von etwas (gemeint ist hier die „Zeit“)  geknechtet was der Mensch selbst -so wie oben beschrieben- konstruiert hat. Er, also wir, müssen lernen dass stattdessen es wichtig im Moment zu leben und so auch die Probleme anzugehen, anstatt sich sorgen um die Zeit zu machen.

Da dieser Beitrag sich sehr abstrakt entwickelt hat, würde ich gerne wissen, wie ihr über Zeit, oder Zeitdruck als menschliches Produkt denkt.

Gruß „Das Gute“

 

3 Kommentare

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Wow, dass sind allerdings sehr komplexe Gedanken, die du hier hast!
Aber du hast durchaus Recht, auch wenn deine Theorie vielleicht nicht auf jedes praktische Beispiel übertragbar ist.
Ich denke, gerade im Bezug auf Zukunftsplanung ist es eigentlich komisch, dass dem Mensch immer noch nichts dazugelernt hat. Wir sind teilweise auf mehrere Jahre im voraus verplant und haben doch keine Ahnung was sich in der Zeit alles verändert haben kann. Obwohl wir in einer immer komplexeren Welt leben, denken wir, dass wir genau wissen können, wir unsere Zukunft (und sei es nur der nächste Tag) abläuft.

Ich muss dann manchmal an den Vers aus Sprüche 16,9 denken: „Das Menschenherz macht Pläne – ob sie ausgeführt werden, liegt beim Herrn“

Grüßchen
Glueck

Hey 🙂

Da hast du dir ja ein sehr interessantes Thema herausgesucht!
Ich stimme dir komplett zu, die Zeit ist etwas, das der Mensch geschaffen hat. Und mit ihr hat er sich auch sein eigenes ‚Gefängnis‘ geschaffen, denn durch den dadurch entstandenen Druck, fühlen wir uns gezwungen, gewisse Dinge in einer bestimmten Zeit zu meistern. Sobald man diese Frist aber nicht einhalten kann, weil die dafür vorgesehene Zeit, einfach nicht mit den ganzen Aufgaben, die man erledigen will/muss, vereinbar ist, fühlen wir uns irgendwie schlecht. Oder sind gestresst, weil wir somit am nächsten Tag noch mehr zu tun haben. Denn das, was wir davor nicht geschafft haben, muss man ja immer noch erledigen. Es kommt also dazu, dass wir immer gestresster werden und das nur, weil wir uns nach etwas richten, das, wie du schon sagtest,so gar nicht existiert.
Deswegen sind Urlaube für uns vielleicht auch so entspannend, weil man da meistens nicht nach der Zeit schaut, sondern einfach in den Tag hineinlebt. Man fühlt sich irgendwie freier. Und das ist es, was wir öfters tun sollte. Die Zeit mal außer Acht lassen und uns um uns kümmern. Denn das Leben besteht aus mehr , als nur aus Aufgaben, die bis dann und wann erledigt sein müssen. Auch wenn das jetzt nicht heißen soll, dass wir gar nichts mehr tun sollten. Aber wir sollten einfach nicht so gestresst sein, wenn etwas nicht gleich heute geklappt hat, oder wenn ein Zeitplan mal nicht ganz aufgeht. Denn so ist das nun mal. Und oft genug passieren die besten Dinge genau dann, wenn man es am wenigsten erwartet.
Wenn also das nächste Mal etwas nicht so läuft, wie wir es wollen, oder wir bestimmte Dinge nicht in der vorgegebenen Zeit schaffen, dann sollten wir uns dafür nicht gleich fertig machen, sondern
versuchen, das Positive zu sehen und nicht immer nur die Zeit, die uns so schrecklich unter Druck setzt.

Hey:)
Das ist echt ein interessanter Ansatz, die Zeit als ein Konstrukt des Menschen zu betrachten.
Ich denke auch, dass man sich oft unnötig Stress macht, obwohl das besagte Event noch in der Zukunft liegt, gleichzeitig muss man aber bedenken, dass man dann in der Zukunft diesen Stress haben wird, er ist also lediglich aufgeschoben und nicht reduziert. Gleichzeitig verursacht es ja auch Stress, wenn man weiß, dass man noch gar nichts für eine Klassenarbeit gemacht hat, so fühlt man sich beispielsweise unwohler und hat direkt vor der Klassenarbeit mehr Angst, als wenn man weiß, dass man sein Möglichstes getan und gelernt hat.
Aber ich stimme Dir in diesem Punkt zu, man sollte manche Dinge entspannter sehen und nicht vergessen, sein Leben auch zu genießen. Dennoch denke ich, dass man manche Dinge aber auch nicht zu locker nehmen sollte. Es geht darum, eine Art Gleichgewicht zu finden, sodass man den Stress minimieren kann.
Stress entsteht nur im Kopf, wenn man also nun seine Einstellung ändert, leidet man auch nicht bzw. nicht mehr so sehr unter Stress.

Letztendlich finde ich das wichtigste, dass man eine Art inneres Gleichgewicht findet, denn dann macht einem Stress nicht mehr so viel aus. Wichtig ist auch die eigene Einstellung, die man ändern kann und somit auch Stress abbauen kann. Dabei sollte man aber nicht alles locker nehmen („yolo“), sondern durchaus an die Zukunft denken, wobei man sich aber keinesfalls unnötig Stress machen sollte. Es gilt also, zu erkennen, wann man sich unnötig Stress macht und diesen dann möglichst zu minimieren.

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