Wozu Drogen verbieten?

In unserer Gesellschaft ist der Genuss  fast aller Drogen im Außer medizinischem Rahmen verboten. Alkohol und Tabak sind gesellschaftlich akzeptiert, auch wenn sie gesundheitlich um ein vielfaches gefährlicher sind als zum Beispiel Cannabis oder LSD. Doch nur weil diese Drogen ausserhalb des Krankenhauses verboten sind, heißt es noch lange nicht, dass ein gewöhnlicher Bürger sich nicht trotzdem ordentlich betäuben könnte. Er muss nur eben in den Schwarzmarkt gehen, um sich gestreckte, schlecht dosierte Mengen ihrer Lieblingsdroge zu besorgen. Oder eine Krankheit beim Arzt vortäuschen um eine Verschreibung zu erhalten, die dann, um fair zu sein, nicht Risiko behaftet ist. Und das klappt ganz gut. Das Bild des reichen Pablo Escobar ist jedem im Kopf, der damals mit dem Kokainhandel in den Partymetropolen Miami und New York so viel Geld gehäuft hat, dass er dem Kolumbianischen Staat, als sie ihn dann fassten, anbot, Teile der Staatschulden zu begleichen, um Freizukommen. Die gigantischen mexikanischen Drogenkartelle nicht zu vergessen, die die Regierung in weiten Teilen des Landes als Regierung abgelöst haben. Man kann also sagen, der illegale Drogenhandel boomt, und mit nicht nur die Drogenabhängigen sind am Ende die Opfer, und auch nicht die tausenden zivilen Opfer, die in den Drogenkriegen ums Leben kommen, sondern auch der Staat, dem sehr viele Steuern entgehen.

Doch ist es nicht unethisch, solche Substanzen zu verkaufen? Wie soll das ein Staat jemals moralisch rechtfertigen? Dazu braucht man eine etwas pragmatischere Sichtweise auf die Drogenszene. Drogen sind etwas, was Menschen seither nehmen und immer nehmen werden. Es ist so wie Fleisch zu essen. Es ist nicht unbedingt sehr gut und es ist sicher nicht ethisch. Aber es wird seit jeher gemacht und das wird sich nicht ändern. In der richtigen Menge ist Fleischessen auch sehr gesund. So ist es auch mit Drogen. Sie sind sehr ungesund, besonders Opiate und Designerdrogen. Dennoch werden sie genommen und dennoch gibt es Abhängige, aber auch nur experimentierfreudige und Partygänger. Nun, Abhängigkeit wiederum ist ein weitläufiges Thema und sprengt hier auch den Rahmen. Es sei nur gesagt, dass der Staat hier auch eine große Hilfestellung einnehmen kann. Aber gesellschaftlich ist es auf Dauer nicht von Nutzen Kriminellen ihre Arbeit zu lassen. Eine Komplette Legalisierung und die Regulierung des Verkauf und der Herstellung durch den Staat bringt nicht nur Steuereinnahmen sondern Reduziert die Gefahren für die Verbraucher sehr stark. Dazu hat man den ganzen Schlamassel mit der organisierten Kriminalität und den Drogenkartellen ausgemerzt.

Inwiefern es für einen Staat vertretbar ist, dass es Gift verkauft und davon Schulen baute, sei dahingestellt. Aber das macht der Staat bereits mit Alkohol und Nikotin damit haben ausser die Tausenden Alkoholleichen und Millionen Abhängige kein Problem. Aber was jeder mit seinem Körper anstellt ist ja schließlich sein Entscheidung.

Was denkt ihr zu der momentanen Drogenpolitik in Deutschland und in der westliche Welt?

Sollten alle Drogen und auch andere Illegalen Waren legalisiert werden um Schwarzmärkte auszumerzen?

 

6 Kommentare

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Hallo,
erstmal schöner Beitrag den du da geschrieben hast, er spiegelt sehr gut wieder, wie es zur Zeit in unserer Welt abläuft.
Meiner Meinung nach ist die Drogenpolitik in Deutschland nicht sehr vorteilhaft momentan, weder für Konsumenten noch für den Staat, einzig und allein den Kriminellen.
Man sollte alle Drogen legalisieren und kontrolliert verkaufen durch den Staat. Das hat für den Konsumenten den Vorteil, dass er keine gestreckten Substanzen mehr bekommt und anderer Seits macht der Staat riesige Einnahmen durch die Steuern.
Dadurch werden gleichzeitig die Schwarzmärkte ausgemerzt und die Polizei kann sich auf wichtigere Dinge konzentrieren, als die ganzen kleinen Drogendelikte.

LG Gemeinwohl

Ich bin der Meinung man sollte weltweit einen Kurs in der Drogenpilitik einschlagen, wie er in Portugal eingeschlagen wurde: Den Konsum aller Drogen zu entkriminalisieren. So steht dort seit 2001 weder der Erwerb von Drogen noch der Komsum dieser unter Strafe. Dies wird nun als Vergehen gegen die öffentliche Ordnung vor einem regionalen Gremium, bestehend aus einem Rechtsexperten, einem Sozialarbeiter und einem Arzt, gestellt. Nach wie vor können zwar Bußgelder verhängt oder Sozialstunden verordnet werden, das Hauptziel ist hier aber die Betroffenen, wenn nötig, therapeutisch zu behandeln. In der Umsetzung dürfen dann Kondumenten nicht mehr als bestimmte Dosen bei sich führen, ansonsten werden sie bei Überschritung dieser Limits der normalen Gerichtsbarkeit überführt.
Zu Beginn dieses Entschlusses war der Rest der Welt entsetzt, jedoch sprechen die Zahlen Portugals für sich und die Maßnahmen waren erfolgreich. Ich finde es gut, dass Drogenkonsumenten nicht mit der Polizei, Gerichten oder mit dem Strafvollzug in Kontakt kommen, sondern mit Experten, die auch in der Lage sind jeden individuellen Fall auch individuell anzugehen. Es ist schwachsinnig den Konsum von Drogen sei es nun zum persönlichen Vergnügen oder zur Ruinierung der eigenen Persönlichkeit unter Strafe zu stellen, da es meiner Meinung nicht die Entscheidung des Staates sein sollte vor welchen Substanzen er mich anscheinend schützen sollte und dies noch mit strafrechtlicher Verfolgung umzusetzen.

Hallo,
ich stimme dir grundsätzlich ebenfalls zu, da jeder der Drogen konsumieren will sich diese auch beschaffen kann und daher die Legalisierung nur ein richtiger Schritt in die staatliche Kontrolle des Marktes wäre. Allerdings sehe ich das vor allem für Cannabis so, denn es gibt auch deutlich schädlichere illegale Drogen als Marihuana und diese können nach einmaligem Konsum abhängig machen und deshalb auf keinen Fall legalisiert werden.
Und auch bei Cannabis verstehe ich die Legalisierungsgegner, da es natürlich nicht sinnvoll ist ein drittes Gift zuzulassen, nur weil zwei andere Gifte die schädlicher sind bereits legal sind. Aber ich finde diese Vorgehensweise eben besser als es weiter illegal zu halten und so nur den Kriminellen zu helfen, wie beispielsweise Nico Semsrott zu Weihnachten mit einem natürlich etwas ironischen Video zeigte. 😀
Für Interessierte: https://www.youtube.com/watch?v=2l990c_64rY

Hallo,
genau wie die beiden vor mir stimme auch ich dir zu.
Meiner Meinung nach sollten viele Drogen entkriminalisiert werden, zum einen, damit sich (wie Gemeinwohl schon gesagt hat) die Polizei auf wichtigeres konzentrieren kann als auf irgendwelche Teenager die ein bisschen was geraucht haben.
Zum anderen aber auch weil für mich das Argument „es gibt schon zwei, warum noch ein drittes erlauben“ gerade im Bezug auf Cannabis nicht zählt.
Im Gegensatz zu Alkohol und Zigaretten ist Cannabis weniger schädlich, das ist, als würde man sagen: „Wir haben schon Cola und Fanta, Wasser brauchen wir jetzt nicht auch noch.“
Naja, es läuft im Moment noch nicht alles optimal was Drogenpolitik angeht, ich bin gespannt wie sich die Sache weiterentwickelt.
LG Zufall

Hallo,
auch ich stimme deiner Meinung zur aktuellen Drogenpolitik Deutschlands zu. Die Frage, wie ein Staat es rechtfertigen kann Drogen die nachweislich dem Konsument schaden verkaufen zu können, kann ebenfalls mit den bereits legalen Drogen beantwortet werden. Sie werden sowieso gekauft, da die Nachfrage da ist. Dass Verbote von Drogen die Situation nur verschlimmern, bewiesen die Amerikaner bereits mit ihrer ,,Prohibition“. Spätestens nach diesem Fehlschlag sollte eigentlich der ganzen Welt bereits klar sein, dass das Verbot von Drogen keinen wirklichen Sinn besitzt.
LG Skeptiker

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