Kann der Konsument die Welt verändern?

Viele von uns Schülern (und Lehrern) haben schon Werbung und/oder Vorträge über Fairtrade gesehen, und dabei gehört, wie wichtig es sei, darauf zu achten, was man kauft. Es scheint durchaus vernünftig zu sein, aber bringt es denn wirklich etwas?

Der ursprüngliche Sinn hinter Fairtrade ist der faire Handel mit den Bauern. Da aber durch mehr oder wenig schwammig formulierte Regeln viel „geschummelt“ werden kann, sodass entsprechende Produkte nur zum Teil fair sind, ist es fraglich, ob es efizient ist derartige Produkte zu kaufen.  Ähnlich ist es auch bei den biologisch unbedenklich angebauten/erzeugten Landwirtschaftlichen Produkten, den BIO-Produkten. Nur weil es ein solches Produkt ist, heißt es nicht, dass es den Zweck erfüllt, dass es ein „gutes“ Produkt ist.

Es stimmt zwar, dass nicht alle in ihrer Kategorie so einzuordnen sind, wie sie den Anschein geben, aber es gibt durchaus Produkte, die durchaus ehrlich fair, BIO, oder auch mit Verzicht auf Kinderarbeit uä., produziert werden. Daraus folgert, dass es doch etwas bringen müsste, wenn man diese Produkte kaufen würde, was aber Recherche voraussetzt, da man sonst die richtigen Produkte nicht finden würde.

Aber die Frage steht nach wie vor im Raum: Kann man so die Welt (zumindest etwas) verändern?

Die Antwort darauf ist klassischerweise oft diejenige, dass eine einzelne Person wohl wenig ändern kann, insofern nicht viele, wenn nicht sogar alle Konsumenten, denen es möglich ist mit einsteigen. Der Plural ist hierbei also wichtig. Die Konsumenten könnten einen großen Druck auf den Markt ausüben, der, da er von ihnen abhängig ist, sich anpassen müsste, und so auf fairtrade, BIO, etc. umsteigen müsste.

Allerdings sind dabei zwei große Probleme zu beachten:

Zum einen ist es schwer, und wie die Statistik zeigt unwahrscheinlich, dass genügend Konsumenten auf dementsprechende Produkte umsteigen umsteigen. Schuld daran könnte neben dem Unwillen der Käufer auch der Einfluss des Marktes auf den Konsumenten sein, sei es durch Werbung, Angebote usw.

Zum anderen, was an sich ein viel größeres Problem darstellt, steigt der Bedarf an Lebensmitteln und andere Konsumgütern, der oft nur durch bedenkliche Verfahren gesättigt werden kann. Daher ist es auch schwierig die resourcenaufwändigen „guten“ Verfahren auszubauen.

Der Markt hat seine Eigendynamik, und obwohl der Konsument, als ein kleines Rad im Gefüge, einen gewissen Einfluss haben kann, so sind solche Faktoren von außen ausschlaggebender. Daher muss ich sagen, der Konsument, kann schon etwas ändern, man muss aber hart daran arbeiten.

2 Kommentare

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Ich denke, dass ein großes Problem darin besteht, dass Produzenten sparen, wo sie können, da ihr größtes Ziel meist Gewinn ist. Somit wird, wie von dir angesprochen, selbst bei BIO oder Fairtrade getrickst so gut es geht. Die Aussage das ein Konsument nicht viel ändern kann, ist leider ebenfalls korrekt, jedoch darf man nicht vergessen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Dies führt dazu das wir, als einzelner Konsument, einige Umstimmen können die uns am nächsten sind. Diese können dann wiederum das Gleiche tun und so weiter. Somit sind wir als Konsumenten nicht nur ein kleines Rädchen im System, sondern haben die Produzenten sogar komplett unter Kontrolle. Sie sind abhängig davon, was wir wollen. Deshalb können Konsumenten zusammen mit etwas Zeit sehr, sehr viel bewirken.
LG Skeptiker

Hallo ehemaligerNutzer,
ich denke, auf den ersten Blick hast Du natürlich Recht: Nur weil ein einziger ständig Bio Produkte kauft, macht das die Welt nicht gerechter, es müssen viele sein. Hier würde Kants Philosophie helfen: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Wenn also jeder einzelne das für die Umwelt und die Erzeuger fairer hergestellte Produkt kaufen würde, weil er es als eine Art Maxime anerkennt, so könnte das durchaus den Mark ändern.
Was man meiner Meinung nach auch noch in Betracht ziehen sollte, wenn man schon mal über das Thema Bio-/Fairtrade Produkte diskutiert, ist, dass das Bio-Siegel auch als eine Art Gewissens-Befriedigung angesehen werden kann (nicht muss!). Wenn ich also ein Bio-/Fairtrade-Produkt kaufe, habe ich schon etwas gutes für die Menschheit getan. Letztens erst habe ich ein Discounter-Heft aufgeschlagen, in dem die Überschrift der Bio-„Kollektion“ lautete:“Bio-Ein Lächeln für alle!“. Das fand ich dann doch sehr bezeichnend dafür, dass der Kauf eines Bio-Produkts schon gleich ausreicht um des Leid der Welt abzuwenden und alle „zum Lächeln“ zu bringen.
Trotzdem denke ich, dass es wichtig ist, fair, aber auch regional zu kaufen, um so den CO2-Ausstoß durch den Transport etwas zu minimieren. Jedoch sollte man sich nicht anschließend aus Sofa legen und denken, man habe die Welt gerettet 😉

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