Frage zum Sonntag

Das Prinzip Nächstenliebe-dient es langsam aus?
Das Prinzip Egoismus-gewinnt es an Wert?

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Ich würde nicht behaupten, dass dies definitiv der Fall ist, aber bei näherer Betrachtung unserer Gesellschaft fällt auf, dass sich das Leben um Wettbewerb und Erfolg dreht. Da haben die sog. „Nächsten“ wohl nicht mehr viel Platz. Oft geht es dabei nicht um Egoismus – es geht mehr um den mir aufgelegten Zwang erfolgreich zu sein oder mich auf den Weg des Erfolges zu begeben.
Egoismus ist wie ein Mittel zum Zweck. Er gilt zwar als kalt und man macht sich sicher nicht viele Freunde, aber vielleicht ist es ja auch genau das was ein Egoist erreichen will: emotionale Unerreichbarkeit. Koppel ich mich ab, so kann ich mich fixieren.

Man kann also sagen, dass sich das Prinzip Egoismus bewährt, aber das Richtige ist es vielleicht nicht. Diese Frage ist übrigens gut mit der Frage der Zufriedenheit in unserer Gesellschaft in Verbindung zu bringen!

Ich sehe in unserer Gesellschaft auf jeden Fall auch die Tendenz, dass sich der Egoismus immer stärker durchsetzt. Auch ich sehe das Problem dieser Entwicklung vor allem im Bereiche Beruf, denn immer mehr Firmen arbeiten heut zu Tage mit Bonuszahlungen für besondere Leistungen, oder man wird nach seiner Effektivität bezahlt, d.h. man bekommt ein niedriges Grundgehalt und pro abgeschlossenem Vertrag etc. bekommt wan einen festgelegten Betrag obendrauf. Es ist doch logisch, dass bei einem derartigen Prinzip jeder nur nach sich schaut, denn man selbst möchte und braucht Vertragsabschlüsse um sein Gehalt zu verbessern! Dass diese Menschen nur darauf bedacht sind möglichst viele Verträge etc. abzuschließen ist doch klar, darunter leidet dann oft auch die Beratung des Kunden. Diese Menschen werden schon so auf „egoistisch“ gedrimmt, dass sie dieses Verhalten natürlich nicht nur in ihrem Beruf an den Tag legen, sondern auch im Alltag oft so handeln. Das kann man natürlich nicht pauschalisieren, jeder geht anders mit dieser Situation um, aber ich denke die Tendenz ist da! Egoismus ist in meinem Beispiel der Schlüssel zum Erfolg, wie auch tillbackes schon angemerkt hat. Ich sehe es genauso wie mein Vorredner: Egoismus ist die Folge oder das Mittel, um dem von der Gesellschaft oder der Wirtschaft auferlegten Zwang Folge zu leisten.

Ich denke neben dem soeben genannten Fall in dem Beruf, gewinnt das Prinzip des Egoismus bereits in der Schule und der Universität zunehmend an Bedeutung. Zwar sind klare Tendenzen zur Nächstenliebe vorhanden (sie drückt sich in Freundschaften aus), das will ich auch gar nicht abstreiten, dennoch denke ich dass es auch immer mehr zur eiskallten, knallharten Konkurrenz zwischen Schülern oder Studenten kommt. Dabei gönnt man gegenseitigen den Erfolg nicht, was nicht zu letzt an unserem erfolgsgesteuerten System liegt.
Man konzentriert sich nur auf sich selbst und verliert den Blick für die Umwelt. Dies kann sogar so weit führen, dass Studenten alles dafür tun, den möglichst größten Erfolg für sich zu sichern. Dazu ist jedes Mittel recht:
Ich kenne Freunde, welche Jura studieren. Es handelt sich hierbei um einen Studiengang, der sehr viel Duchhaltevermögen und Disziplin verlangt. Diese Freunde haben mir von Studenten erzählt, welche für sich bewusst Seiten aus Bücherei- und Schulbüchern herausreißen. Die Seiten dienen dem Garant gute Noten zu erhalten. Dabei enthalten sie diese Seiten den anderen Mit-Studenten vor.
Statt gemeinschaftlich Erfolg zu erlangen, sehen diese Studenten in ihrem Egoismus den Weg zum Erfolg. -Ich betrachte diese Einstellung kritisch und bedauere sie.

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