Rund 10 Millionen aller Deutschen in einem Alter von über 65 Jahren haben einen Führerschein. Diese Zahl wird sich aufgrund des demographischen Wandels zukünftig noch vergrößern. Immer wieder hört man von Unfällen, an denen Senioren beteiligt oder auch schuldig, aufgrund von verringerter Leistungsfähigkeit, wie zum Beispiel das Hören und Sehen, aber auch die fehlende Bereitschaft beispielsweise zum Schulterblick, sind. Den über 80 Jährigen wird die Hauptschuld an 3 von 4 Unfällen zugeschrieben, was somit höher ist als bei der Risikogruppe der Fahranfänger in einem Alter von 18 bis 24 Jahren. Somit stellt sich die Frage, ob Senioren im hohen Alter noch die Erlaubnis haben sollten, Auto zu fahren, beziehungsweise ob eine erneute Prüfung der Fahreignung ab einem bestimmten Alter erforderlich ist, was in vielen Ländern bereits seit Längerem gefordert wird.
Selten ist es der Fall, dass ältere Menschen aus Eigeninitiative weitgehend auf das Autofahren verzichten oder freiwillig ihren Führerschein abgeben, da sie sich der Fahraufgabe nicht mehr gewachsen fühlen. Jedoch passen die meisten Senioren ihre Fahrweise an um die abnehmende Wahrnehmung zu kompensieren. Viele vermeiden Fahrten im Dunkeln, bei schlechten Wetterverhältnissen oder auf unbekannten Strecken. Generell fahren Senioren in den meisten Fällen vorsichtiger, so fallen sie weniger durch Raserei oder zu dichtes Auffahren auf, als beispielsweise jüngere Autofahrer. Es passieren häufiger Unfälle in Situationen wie Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren oder Einparken. Es sind also weniger Leichtsinn oder Unvernunft, die hier zu Unfällen führen, als vielmehr Einschränkungen bei der Informationsaufnahme und bei der Verarbeitung komplexer Situationen. Die meisten älteren Menschen tun sich jedoch schwer, die eigenen Defizite wahrzunehmen und neigen dazu ihre Fähigkeiten als zu positiv einzuschätzen. Nur ungern verzichten ältere Menschen auf ihre Mobilität und Unabhängigkeit, denn sie wollen schließlich in der Gesellschaft auch ernst genommen werden.
Meiner Meinung nach macht das Alter einen Menschen jedoch nicht gleich zu einem schlechten Autofahrer, der den Verkehr gefährdet und Unfälle verursacht. Entscheidend für die Fahrtauglichkeit ist in meinen Augen der Gesundheitszustand der Person. Zudem besitzen ältere Menschen mehr Fahrpraxis und können vergleichsweise vorausschauender Fahren und schwierige Verkehrssituationen besser einschätzen als Fahranfänger. Des Weiteren mangelt es den Senioren an sicheren Alternativen, denn fast jeder zweite verunglückte Radfahrer ist über 65 Jahre alt. Oftmals sind Senioren auch auf das Auto angewiesen, da sie sich sonst nicht selbst versorgen können, wenn sie zum Beispiel keine Angehörigen mehr haben oder diese zu weit entfernt leben. Gerade in ländlichen Regionen kann zudem nicht auf öffentliche Verkehrsmittel zugegriffen werden, da diese dort oft nicht ausreichend ausgebaut sind.
Aus diesen Gründen fände ich es wichtig einen bereits vorhandenen freiwilligen Gesundheitscheck als verpflichtend ab einem Alter von beispielsweise 75 Jahren einzuführen und die Bereitschaft, sich eigenverantwortlich untersuchen zu lassen muss selbstverständlich werden. Des Weiteren sollten solche Tests kostenfrei sein, um sie für die Bevölkerung attraktiver zu machen. Dadurch müssten die unfallanfälligen und potenziellen „Gefährder“ des Straßenverkehrs ihren Führerschein abgeben und es würde somit zu weniger Unfällen in dieser Altersgruppe kommen und die Senioren, welche noch in der Lage sind, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen, würden ihre Mobilität nicht verlieren.
Quellen: Fahreignung von Senioren – Wikipedia, ADAC
10 Kommentare
Kommentieren →Hey Jakutsk,
ich finde dein Blockbeitrag und die damit verbundene Fragestellung sehr interessant, denn es ist sehr wichtig sich mit deinem Thema auseinanderzusetzen um viele Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Dass die Unfälle, die durch Senioren verursacht werden an den körperlichen und geistigen Fähigkeiten in deren Alter liegen ist keine Frage, dennoch muss der Aspekt beachtet werden, dass diese Fähigkeiten bei Senioren unterschiedlich ausfallen können und somit nicht auf jeden zutreffen.
Meiner Meinung nach ist es uneffektiv, einen freiwilligen Gesundheitscheck ab einem bestimmten Alter durchzuführen, denn die Mehrheit der Senioren würde es nicht freiwillig riskieren in der „Prüfung“ durchzufallen, auch wenn diese kostenlos ist. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel spielen in diesem Bezug eine bedeutende Rolle, denn wenn diese nicht genug ausgebaut sind und keine Angehörigen der betroffenen Personen vor Ort ist, ist der Führerschein ein wichtiges Fortbewegungsmittel für Senioren um zum Beispiel zum Arzt oder zum Friseur zu fahren.
Ein Lösungsansatz für das Problem der Senioren im Straßenverkehr, wäre die Pflicht eine erneute praktische Fahrprüfung abzulegen, in der man sein Können noch einmal im hohen Alter beweisen muss. Die Frage hierbei wären die Kosten, denn durch die geringe Rente können wahrscheinlich viele Senioren die aufkommenden Kosten nicht bezahlen. Gegenüber diesem Argument steht jedoch der Verdienst der Prüfer/Fahrlehrer, denn wenn die Prüfungen oder Fahrstunden kostenlos wären, hätten diese keinen Gewinn davon.
Hallo Jakutsk,
ich finde dein Thema sehr wichtig und leider zu selten angesprochen. In der Tat ist es so, dass mit zunehmendem Alter die Sinne und fürs Autofahren benötigten Fähigkeiten abnehmen. Darauf muss man reagieren und sich anpassen oder eben häufiger überprüfen, was boch geht und was nicht mehr. Natürlich verstehe ich die Argumente fürs Autofahren bei Rentnern, auch auf menschlicher Ebene hat es viel mit Würde und Unabhängigkeit zu tun. Viele ältere Menschen belastet es zu sehen, wie ihre Fähigkeiten nachlassen und ihnen immer mehr Aufgaben abzunehmen und Dinge zu verbieten ist meiner Meinung nach ein falscher Ansatz für dieses Problem.
Weil es trotzdem Lösungen braucht finde ich deine Vorschläge gut, mehr günstige oder kostenfreie Tests anzubieten, damit die eigenen körperlichen Grenzen von selbst erkannt werden, dadurch gibt man den Menschen auch wieder Würde.
Wenn aber die Anzahl an Unfällen mit alten Menschen in Relation zu anderen Gruppen so hoch ist, finde ich, dass solche kostenlosen Tests ab einem bestimmten Alter bei regelmäßigen Fahrern verpflichtend sein solten. Es ist aus ethischer Sicht wenig vertretbar, die Gesundheit Vieler wissentlich mehr als nötig zu gefährden, solange sich das auch gut verhindern lässt.
Einen schönen Tag noch, flea.
Hallo Jakutsk,
dein Beitrag ist sehr interessant und hat mich sehr zum nachdenken gebracht. Ich denke auch, dass man einem Menschen nicht nur aufgrund seines Alters den Führerschein entziehen darf. Dies wäre ungerecht und ein Vorurteil würde hier Überhand nehmen. Zudem wäre die Freiheit des einzelnen eingeschränkt, da die älteren Personen genau wie die Jüngeren einmal ihren Führerschein bestanden haben. Deshalb halte ich einen Gesundheits- und Verkehrstauglichkeitstest auch für die beste Lösung. So wird jeder Mensch Individuell untersucht und man kann den älteren Personen so auch helfen, sich selbst vor Unfällen durch Fahruntauglichkeit zu schützen. Jedoch muss dann natürlich auch geschaut werden, wie man den Personen die Fahruntauglich sind unterstützt. Denn wie du richtig angesprochen hast sind viele ältere Personen auf ihr Fahrzeug angewiesen, da sie keinen Supermarkt oder Arzt in der Nähe haben und es keine anderen Verkehrsmittel gibt, um diese Orte zu erreichen. Jedoch muss man auch den finanziellen Aspekt im Auge behalten. Denn wenn die Tests kostenlos sein sollen, muss die Allgemeinheit diese bezahlen. Hinzu kommen dann noch die Hilfen für die Personen ohne Führerschein, die meiner Meinung nach essentiell und von großer Bedeutung in dieser Debatte sind.
Hey Jakutsk,
ich finde deine Frage sehr interessant aber mindestens genauso schwierig zu beantworten. Ich glaube es ist schwierig Senioren allgemein den Führerschein zu entziehen, weil man ihnen eine gewisse Flexibilität und Bewegungsfreiheit wegnimmt. Andererseits ist es auch gut ihnen den Führerschein zu entziehen, wenn sie aufgrund von körperlichen oder psychischen Einschränkungen fahruntüchtig werden und damit andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Dabei bin ich deiner Meinung, dass man keine feste Altersgrenze für das Autofahren festlegen kann, weil je nach Person unterschiedlich ist, ab wann man wirklich fahruntüchtig aufgrund des Alters wird. Ich finde dabei deine Idee mit dem kostenlosen aber verpflichtenden Gesundheitscheck sehr gut, weil man dadurch gut die Fahrtüchtigkeit gut überprüfen kann. Jedoch würde ich noch einen Schritt weitergehen und vorschlagen, dass ,wenn der Führerschein eines Seniors entzogen wird, dort wo er wohnt zumindest für einen guten öffentlichen Nahverkehr zu garantieren um ihm noch ein wenig Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.
Hallo,
Dein Beitrag ist sehr interessant.
Ich denke auch man sollte nicht strickt sagen ab welchem Alter man nicht mehr fahren darf sondern man sollte so einen Gesundheitscheck oder eine neue kleine Prüfung machen ob eben zu schauen ob die Menschen noch im Verkehr teilnehmen. Dadurch das durch alte Menschen mehr Unfälle passieren als durch junge Menschen denke ich wäre es gut wenn man ihnen ab einem gewissen Zeitpunkt den Führerschein entzieht aber wie in dem Kommentar von Pa313 schon steht, dann auch für einen guten öffentlichen Nahverkehr sorgen.
Hallo Jakutsk,
Ich finde, du hast dir ein sehr spannendes Thema herausgesucht und dich dazu auch sehr gut informiert!
Ich persönlich finde es auch sehr schwer eine genaue Altersbegrenzung festzulegen, da die Gesundheit und der Zustand der Individuen sehr unterschiedlich sein kann. Um die Sicherheit im Straßenverkehr beser zu gewehrleisten, könnte man jedoch über eine neue Prüfung nachdenken. Jedoch der Punkt der Integration wird Recht wenig beachtet. Älteren Menschen nun auch noch das Recht auf Fortbewegung zu nehmen und sich so in die Gesellschaft und die Familie zu integrieren wird somit noch erschwert.
Hallo Jakutsk,
das Thema ist wirklich sehr interessant und dein Beitrag ist echt gut. Ich finde, dass man solche von dir angesprochenen Gesundheitstests und vielleicht auch kleine Fahrprüfungen ab einem bestimmten Alter in einem regelmäßigem Abstand einführen sollte. Falls es dann dazu kommen sollte, dass der Führerschein abgenommen wird und keine Angehörigen in der Umgebung da sind, sollte jede Gemeine und Region versuchen, den öffentlichen Nahverkehr deutlich zu verbessern und zumindest einen stündlichen Bus, auch in ländlichen Regionen, einzuführen.
Hi Jakutsk,
ich finde deinen Beitrag sehr interessant und auch informativ. Zum Beispiel die Statistik dass an 3 von 4 Unfällen Rentner schuld sind, machen deinen Beitrag anschaulicher. Ich muss sagen dass ich es selbst manchmal miterlebe, dass Rentner nicht mehr so gut fahren wie Früher, zum Beispiel sehe ich es bei meiner Oma, aber wenn man etwas sagt kommt das Argument, dass sie bereits seit 50 Jahren Auto fährt und dass sie es noch gut könne. Meine andere Oma ist da vernünftiger und fährt schon seit Jahren nicht mehr. Ich bin der Meinung dass man allgemein alle 5 Jahre (oder auch alle 2 Jahre oder so in der Art) eine art praktische Fahrprüfung und einen Sehtest machen sollte, unabhängig vom Alter, denn bei manchen Menschen merkt man die Anzeichen der Alterung früher als bei anderen.
Hey Jakuks
ich finde es sehr gut, dass du dieses Thema ansprichst, da es schon lange ein Problem in unserer Gesellschaft ist und es trotzdem noch immer keine gute Lösung dafür gibt. Für uns Menschen ist es immer schwer etwas aufzugeben, was uns wichtig ist oder unser Stolz puscht. Daher kann ich es den älteren Menschen nicht verübeln, dass sie etwas, was ein Symbol für Unabhängigkeit und Freiheit ist, nicht einfach abgeben wollen. Zumal wie du sagst für viele das das einzige ist, um sich selbst zu versorgen, außerdem haben sie ja auch nicht wirklich groß andere Alternativen Denn auch wenn es die nötige Infrastruktur gäbe, wer würde garantieren, dass diese genutzt werden? Denn um ehrlich zu sein, wenn ich ein Opa oder eine Oma wäre, wäre ich nicht sonderlich erpicht darauf, in einen Bus oder in einen Zug zu steigen, in dem viele Leute sind. Ich meine für mich ist es jetzt schon enorm unangenehm mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und ich bin jung und kann mich in einer unangenehmen Situation gut wehren. Wenn ich aber jetzt alt wäre und mich nicht mehr so gut und schnell bewegen kann hätte ich noch mehr Angst. Du hast etwas von einer verpflichtenden Nachprüfung geschrieben, was ich für eine sehr gute Idee halte, denn es ist wie immer, wenn es freiwillig ist, macht es keiner, weil es unnötig Zeit in Anspruch nimmt ,die man genauso gut auch anders nutzen kann. Wenn das ganzen aber verpflichtend und kostenlos (ein äußert wichtiger Faktor finde ich) ist, so kann man sicher gehen, dass die, die den Test bestehen noch fit genug zum Fahren sind. Für die den Test nicht bestehen, sollt jemand bereitgestellt werden, wenn es benötigt wird, um lebensnotwendige Dinge weiterhin ohne Probleme erledigt werden können. In meinen Augen wäre es nicht fair, ein allgemeines Verbot auszuschreiben das Senioren ab einem gewissen alter nicht mehr Auto fahren dürfen, denn ich kenn einige die trotz ihres alters noch fitter sind als manch andere die um einiges jünger sind. Das alter sagt nicht zwingend etwas über die Farkünste aus. Meiner Meinung nach müssen wir in diesem Thema dringend etwas unternehmen und eine schnelle Lösung finden um weitere Unfälle zu vermeiden.
Hallo jakutsk,
ich finde deinen Beitrag sehr Interessant und Informativ und es ist eine schwierige Frage, ob ältere Menschen weiterhin mit dem Auto fahren sollten, da es eine angemessene Balance zwischen Mobilität und Sicherheit erfordert. Das Alter sollte nicht ausschlaggebend sein, um sicher zu fahren. Individuelle Faktoren wie Gesundheitszustand, körperliche Fitness und geistige Wachsamkeit sind wichtiger.
Da sie über langjährige Fahrerfahrung und eine verantwortungsbewusste Einstellung verfügen, können einige Senioren auch im höheren Alter sicher Autofahren. Altersbedingte Beeinträchtigungen wie nachlassende Reflexe, Seh- oder Hörprobleme können jedoch die Fahrfähigkeiten beeinträchtigen.
Senioren sollten regelmäßig ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen und ärztliche Untersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin sicher am Straßenverkehr teilnehmen können. Falls das eigene Fahrvermögen nachlässt, könnten auch alternative Verkehrsmittel eine Überlegung wert sein. Es geht darum, die Fähigkeiten jedes Einzelnen zu berücksichtigen.