Citius, altius, fortius /„Schneller, höher, weiter“

"schneller, höher, weiter"

Unsere Gesellschaft wandelt sich in den vergangenen paar Jahren immer mehr in eine Leistungsgesellschaft. Leistung und Wachstum stehen dabei im Zentrum. Dies fördert das Konkurrenzdenken untereinander und orientiert sich an dem sonst im Sport verwendeten Motto „schneller, höher, weiter“.
Wichtig erscheint im 21. Jahrhundert die Fitness, das jugendliche Aussehen (auch bis ins höhere Alter) und das Durchhaltevermögen/ die Belastbarkeit am Arbeitsplatz. Diese eingetrichterten Werte pflanzen sich unbewusst in unsere Köpfe ein und wir geben diese, oftmals unbewusst aus gewissen Ängsten heraus, an die nächsten Generationen weiter. Dabei verfolgt man das Ziel den Kindern eine möglichst erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen.

Das Problem hinter einer solchen Leistungsgesellschaft besteht für mich darin, dass dadurch eine Gesellschaft der „Maschinen“ aufgebaut wird. Menschen haben die Anforderungen und Befehle von „oben“ zu erfüllen und permanente Leistung zu erbringen, Individuen verlaufen sich im Strom der Gehorsamen –der sich Fügenden. Wenn man jedoch seine persönlichen Grenzen erreicht und nicht mehr den Erwartungen entspricht wird man gnadenlos ausgetauscht und ersetzt. Zudem werden die persönlichen Stärken viel zu wenig beachtet und gefördert. Das Individuum wird nicht respektiert und geachtet.

Der Mensch sehnt sich stets nach Anerkennung seiner Leistung. Erfolg wird in der Berufswelt unteranderem durch Gehaltserhöhungen anerkannt/ belohnt. Aber ist eine solche Anerkennung würdig für uns Menschen? –Meiner Meinung nach NEIN.

Wir Menschen haben stets das Bedürfnis nach Bindung, Zugehörigkeit und Anerkennung. Menschen wollen spüren, dass sie als Individuum wahrgenommen werden. Dabei sind es Kleinigkeiten, kleine Taten/ Worte, die dem Menschen signalisieren, dass sie etwas wert sind: „Es ist schön, dass es dich gibt“. Diese Wertschätzungen bauen Menschen auf und motivieren diese. Die Motivation treibt den Menschen an und stärkt ihn.

Also lasst uns im kleinen Kreise anfangen uns gegenseitig wertzuschätzen und aufzubauen!

2 Kommentare

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Ich finde deinen Beitrag echt gelungen! Du sprichst etwas an, das in unserer Gesellschaft regelrecht zu einem Problem geworden ist. Ein „Beweis“ für unsere Leistungsgesellschaft sind die Zahlen der BurnOut-Betroffenen Menschen. Immer mehr leiden unter Symptomen der Erschöpfung und der Antriebsschwäche. Der steigende Druck in der Gesellschaft und der Arbeitswelt macht den Menschen kaputt.
Auch wie du geschrieben hast, zählt heutzutage das Aussehen immer mehr. So zum Beispiel, gab es schon Fälle, da wurde eine nicht so schlaue, und nicht so gebildete aber gut und hübsch aussehende Sekretärin einer sehr gebildeten und erfahrenen, allerdings nicht ganz so gut aussehenden Frau vorgezogen. Da fragt man sich doch einfach nur – warum!? Ist das Aussehen von so großer Bedeutung? Leider ja, denn es ist nachgewiesen, dass man in den ersten sieben Sekunden einer Begegnung den ersten Eindruck einer Person sammelt. Dieser erste Eindruck hängt demnach hauptsächlich von dem Aussehen ab, da man in sieben Sekunden nicht alle Charaktermerkmale und Eigenschaften der Person von ihr „ablesen“ kann. Aber dieser erste Eindruck entscheidet über meine weiteren Reaktionen: Spreche ich die Person an? Gehe ich ihr aus dem Weg? Werde ich den Menschen erst mal beobachten, und bei einer passenden Angelegenheit eventuell anquatschen? Das Aussehen ist daher schon von Bedeutung. Allerdings sollte man einen Menschen nicht nur von seinem Aussehen bewerten. Denn viel wichtiger sind die inneren Werte, die man erst beim Näherkennenlernen erkennt.
Auch stimme ich dir zu, dass diese kleinen Wertschätzungen, die dem Menschen zeigen, dass er es „wert“ ist, immer mehr verloren gehen und finde deinen Appell super! Daher sollte man auch niemals vergessen, dass man einmalig ist und jeder Mensch etwas Wertvolles in sich trägt 🙂

Auch ich finde deinen Beitrag wirklich gelungen! Das Thema das du ansprichst ist in unserer Zeit ein wirklich wichtiges und fast immer gegenwärtiges. Es fängt schon in der Schule an, man hat den Druck gut zu sein, Leistung zu bringen, um aufs Gymnasium zu kommen und die Chance auf einen guten Job zu bekommen; denn wenn man sich mal anschaut, wie weit man heutzutage noch mit einem Hauptschulabschluss kommt im Vergleich zu der Zeit in der beispielsweise unsere Eltern in der Schule waren, sieht man schon eine gewaltige Veränderung. Hat man es dann geschafft und ist auf dem Gymnasium angekommen (oder auch einer anderen Schulart), geht der Druck weiter. Hat man dann seinen Abschluss geschafft, wartet die nächste Hürde, oft braucht man einen bestimmten Notenschnitt um überhaupt die Chance zu haben sein „Wunschstudiengang“ belegen zu können und hat man es geschafft muss man auch hier wieder Leistung bringen. Das fürht so weit, dass viele Studenten bereits zu „Dopingmitteln“ greifen um ihre Leistung und ihre Aufmerksamkeit zu steigern! Dafür nehmen sie Medikamente, die eigentlich für die Behandlung Kranker gedacht sind. Ich persönlich finde du hast ganz Recht damit, wenn du sagst, dass sich unsere Gesellschaft immer mehr zu einer Leistungsgesellschaft gewandelt hat und noch weiter wandeln wird. Ich denke, so schnell lässt sich dieser Trend leider nicht stoppen.
Ich bin ganz deiner Meinung, kleine Wertschätzungen im Alltag sind für jeden von uns sehr wichtig! Deshalb: super Beitrag, Kompliment 🙂

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