Liebe = Glück?

Liebe = Glück?

Die meisten Leute streben nach Glück und nach der Liebe. Sind diese beiden Ziele nur in Abhängingkeit voneinander erreichbar? Was ist eure Meinung dazu?

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Meiner Meinung nach ist es schwer, ohne Liebe glücklich zu sein, auch, wenn es im ersten Moment vielleicht schnulzig klingt. Aber der Mensch ist ein Rudeltier und er braucht andere Menschen, mit denen er sich in guten Zeiten amüsieren kann und, die ihm in schlechten Zeiten Kraft geben. Außerdem kann er ihnen Kraft zurückgeben und bekommt somit das Gefühl, gebraucht zu werden, was auch ziemlich wichtig ist. Man benötigt einfach Menschen um sich herum, die einen mögen und die man selbst mag. Das heißt ja nicht, dass man nicht glücklich sein kann, ohne seine ‚große Liebe‘ gefunden zu haben, aber einfach, dass man eine Familie oder Freunde braucht, von denen man weiß, dass sie einem Rückhalt bieten und für einen da sind.
Ohne Glück zu lieben ist vielleicht ein bisschen einfacher als umgekehrt. Klar müsste man Glück da erstmal definieren und wenn Glück aus Liebe resultieren würde, dann ist es ja klar, dass man man glücklich ist, sobald man geliebt wird oder lieben kann. Aber ich denke, dass zum Glücklichsein auch ein gewisses Gefühl dazugehört, mit sich selbst zufrieden zu sein und sich selbst zu akzeptieren. Wenn man das nicht kann, ist es auch schwer, jemanden wirklich zu lieben und somit kann man auch nicht glücklich sein oder man kann nicht glücklich sein, weil man mit sich selbst und seiner Situation völlig unzufrieden ist, aber dann kann man, denke ich, trotzdem Liebe empfinden, zum Beispiel für seine Freunde oder seine Familie. Ich denke also, dass Glück nur in Abhängigkeit von Liebe erreichbar ist, aber man Liebe auch ohne wirkliches Glück erreichen kann. Das kann ja auch heißen, dass man eben nur Pechsträhnen in seinem Leben hat und die liebenden Personen dann gerade die sind, die einem das Leben lebenswert machen.

Für mich stellt sich die Frage wie Liebe in diesem Fall definiert wird. Denn um Glück zu haben und zu erreichen reicht es nicht, nur zu lieben, sondern primär geliebt zu werden stellt für mich Glück dar. Ich denke durch erwiderte Liebe lässt sich Unglück jeglicher Art, sei es im Beruf, mit Mitmenschen, Ungerechtigkeit, etc, viel leichter überstehen. Aus Unglück wird nicht zwingend Glück gemacht, aber das Unglück als ständige Sorge, die man mit sich trägt, hat nicht mehr oberste Priorität, man wirkt und ist gelassener, glücklicher, weil man sich nicht mehr rund um die Uhr damit beschäftigt. Allerdings reicht Liebe nicht aus, wie ich bereits gesagt habe. Ich denke, die meisten Menschen wünschen sich nichts sehnlicher als die große Liebe, weil das Leben dadurch einfacher scheint und meist auch ist. Doch auch Freunde und Familie zählen zu dieser Familie. Dies heißt aber nicht, dass Menschen die nicht in einer festen glücklichen Beziehung sind, keine Familie mehr haben oder zumindest keinen Kontakt bzw. kein gutes Verhätnis zu ihnen haben und auch keine Freunde, denen man sich anvertrauen kann und die man liebt, kein Glück erreichen können. Eine hohe Position im Beruf und eine gute finanzielle Lage zählt für viele auch zu Glück, aber ob diese Menschen wirklich komplett glücklich sind, ob Geld glücklich macht, ist eine andere Frage. Wichtig ist es, die kleinen Dinge zu schätzen, auch meist unwichtige Dinge wie Gesundheit spielen dabei eine große Rolle oder das Gefühl eine gute Tat vollbracht zu haben. Nicht umsonst sagt man aber Glück ist das Einzige, dass sich verdoppelt wenn man es teilt und so finde ich, dass mit der Liebe besonders wichtiger Menschen jedes Glück der Welt einfacher zu erreichen ist.

Ich denke, dass man ohne Liebe nicht vollständig glücklich sein kann, da ein Mensch nicht ohne mindestens eine Person leben kann. Allerdings muss es sich ja nicht um die Liebe in einer Beziehung handeln, sondern auch um familiäre oder freundschaftliche Liebe.
Materielle Dinge können vielleicht zu kurzem Glück führen, aber um wirklich andauernd glücklich zu sein, braucht man die Liebe.
Wenn man jemanden hat, mit dem man sein Leben teilen kann, alles Gute, aber ebenso alles Schlechte, ist alles leichter zu ertragen („Geteiltes Leid ist halbes Leid.“).
Schmerz und Enttäuschung gehören genauso zu der Liebe wie Glück und Freude, da man, wenn man einer Person vertraut, leichter verletzt werden kann.
Auch wenn man durch die Liebe vielleicht Enttäuschungen erlebt und sich das Glück in Unglück verwandelt, lebt man dadurch erst richtig.
Manchmal merkt man auch erst, wie wichtig einem jemand ist, wenn es zu spät ist und aus solchen Dingen muss man lernen und nach vorne schauen. Trotzdem sollte man nicht nach der Liebe suchen oder sie erzwingen, da sie meistens genau dann kommt, wenn man sie am wenigsten erwartet.
Zusammengefasst bedeutet das für mich, dass das andauernde Glück ohne Liebe nicht erreichbar ist, aber man, wenn man dieses andauernde Glück haben möchte, auch mit den negativen Seiten rechnen muss.

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