Tod und Leben

„Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben. “ 
Marcus Aurelius

Ich denke was Marcus Aurelius mit diesem Zitat ausdrücken wollte scheint schnell klar zu sein. Doch schauen wir uns dieses Zitat noch einmal näher an und verdeutlichen es mit ein paar Beispielen. 

„Nicht den Tod sollte man fürchten“, dies sind die ersten Worte in seinem Zitat. Meines Erachtens ist es sehr schwer, den Tod nicht zu fürchten. Der Tod ist allgegenwärtig, fast jeden Tag kann man in der Zeitung lesen wie Leute gestorben sind die man gekannt hat, auch wenn diese nicht zur Familie gehört haben. So wird man immer mit dem Tod konfrontiert und trotzdem sollte man ihn nicht führen? Dies scheint sehr unglaubwürdig. Meiner Meinung nach fürchten die meisten Leute den Tod, da sie nicht wissen, was dann kommen wird und wie es weiter gehen wird. 

Im Zweiten Teil des Zitates steht dagegen, dass man eher Fürchten soll, dass man „nie beginnen wird, zu leben“. Nach Aurelius sollte man beginnen das Leben zu genießen, glücklich sein, tun was einem Spaß macht und sich keine Gedanken über den Tod machen. Man sollte nicht seine Zeit verschwenden, sich dauernd mit dem Tod zu beschäftigen, denn diese Zeit ist verlorene Zeit und in dieser Zeit kann man nicht sein Leben genießen. 

Schauen wir uns dieses Zitat an einem Beispiel an:
Ein Junge hat ein Elternteil schon im Kindesalter verloren. Sein Vater starb unerwartet an einer Krankheit.  So wurde er schon sehr früh mit dem Tod konfrontiert. Dieser Junge muss von da an jeden Tag an den Tod denken. Er zieht sich von seinen Freunden zurück und sitzt nur noch in seinem Zimmer. Diese Gedanken an den Tod lassen ihn nicht mehr los, da er immer denkt, dass er auch jeden Tag sterben könnte. So fürchtet er den Tod mehr als alles andere. 
Dieses Beispiel ist vielleicht etwas krass gewählt, aber dadurch lässt sich eigentlich gut ausmachen, was Aurelius mit seinem Zitat gemeint hatte. Man sollte keine Zeit mit dem Denken an den Tod verschwenden, sondern diese Zeit nutzen sein Leben zu leben.

Ein anderes Beispiel wäre ein Mensch mit einer unheilbaren Krankheit. Er weiß dass er nicht mehr lange zu leben hat. Anstatt die letzte Zeit die er noch zu leben hat sinnvoll zu nutzen macht er sich Gedanken über den Tod. Auch er sollte sich nicht so viele Gedanken darüber machen, wann er sterben wird und was danach kommen sollte, sondern den Rest seines Lebens genießen. Ein Gutes Beispiel für diese Situation wäre der Film „Das Beste kommt zum Schluss“ („The Bucket List“). 

Zusammenfassend lässt sich Aurelius mit seinem Zitat nur zustimmen. Man sollte seine Gedanken an den Tod unterdrücken und anfangen sein Leben zu leben und es genießen („Carpe Diem“). 

 

4 Kommentare

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Das Zitat habe ich noch nie gehört, doch zusammen mit deinen Beispielen hat es hat mich zum Nachdenken gebracht, und mir fiel sofort mein Opa ein.
Ich glaube nämlich, die Ansicht auf den Tod ist nicht nur von den Schicksalen der Person abhängig, sondern auch von dem Lebensalter und der Lebensansicht.
Mein Opa hat ein stattliches Alter und sein Leben gut gelebt. Er hat mein Leben sehr geprägt und auch das Leben aller anderen in seinem Umfeld. Da wir eine innige Enkel-Opa-Beziehung haben, reden wir viel über sein langes Leben und ja, wir reden auch über den Tod.
Doch anders als ich zuerst erwartet habe, fürchtet er nicht den Tod, auch wenn er ein hohes Alter hat. Er freut sich nicht darauf und sehnt ihm nicht entgegen. Aber er hat keine Angst vor dem Tod, denn er hat sein Leben in aller Fülle gelebt, hat nichts versäumt und uns alle geliebt, er ist zufrieden und mit sich im Reinen. Auch mit dieser Ansicht hat er mich geprägt, der Tod fürchtet mich nicht – nur der Gedanke durch den Tod meine Geliebten zu verlieren.

Ich denke man sollte versuchen, das Leben unabhängig von Alter und Schicksälen, zu leben – die Tatsache, dass wir alle sterben werden, ist uns allen bewusst. Doch niemand weiß, wann er sterben wird. Die Gedanken an den Tod sind unvermeidbar, jedoch sollte man sein Leben genießen und es nicht damit verbringen, den Tod zu fürchten.

Heyy,
Ich stimme dir absolut zu. Das Sterben ist unausweichlich, wenn man also keine Wahl hat, warum sich Sorgen machen. Meiner Meinung nach gibt der Tod dem Leben einen Sinn. Wenn man weiß, dass die Zeit begrenzt ist, will man das Beste daraus machen. Ein Zitat des griechischen Philosophen Epikur spiegelt meine Gedanken perfekt wieder.
„Warum sollte ich den Tod fürchten?
Wenn ich bin, ist der Tod nicht.
Wenn der Tod ist, bin ich nicht.
Warum sollte ich das fürchten, was nur existieren kann, wenn ich nicht existiere?“

– Epikur

Es bringt mich zum nachdenken und zum zweifeln ob ich mein Leben noch nicht genug gelebt habe. Doch dann sage ich mir, dass ich Jung bin und mein Leben noch vor mir habe. Doch was ist wenn nicht? Es führt bei Millionen von Menschen zu zwanghaften Gedanken. Die Angst vor dem Sterblichen, was jeder Mensch hat. Wir sind alle sterblich, das ist nichts unbekanntes, dennoch weiß niemand wie es sich anfühlt zu sterben. Ich denke, man kann oder muss differenzieren ob es eine Angst vor dem eigenen Sterben ist, oder die Angst eine Person durch den Tod zu verlieren. Denn die Angst eine Person durch den Tod zu verlieren ist denke ich bei vielen Menschen ausgeprägter, das ist meine Meinung, ich weiß nicht, ob es wirklich so ist. Aber Menschen haben Angst vor etwas, was sie nicht voraussehen können. Die Angst danach damit leben zu müssen, ohne eine geliebte Person verunsichert die Menschen, und dadurch verstärkt sich die Angst in Hinsicht auf den Tod, da einem etwas genommen wird. Die Frage ist nur, ob man in dieser Angst leben muss, und ob es einem wirklich den Schmerz erspart oder lindert wenn es zu so einer Situation kommt. Marcus Aurelius wollte meiner Meinung nach, den Menschen zu verstehen geben, dass es einem nicht wirklich etwas hilft, wenn man jeden Tag darüber nachdenkt diesen Menschen zu verlieren anstatt mit ihnen schöne Erinnerungen zu schaffen und sagen zu können, dass man genau das gemacht hat, was man wollte ohne Angst davor zu haben. Der Tod kommt unerwartet, aber jeden Tag darüber zu philosophieren, was wäre wenn, hilft den meisten Menschen nicht.

Hey,
dein Blogpost hat mich stark ins Nachdenken gebracht, denn dieses Thema spielt wirklich für jeden Menschen eine Rolle. Wir alle werden einmal sterben, ob wir das wollen oder nicht. Manche Menschen glauben beispielsweise an den Himmel und die Hölle, andere an Parallelwelten nach dem Tod.
Ich persönlich hatte einmal eine Zeit im Leben, in der ich vermehrt darüber nachgedacht habe, was nach dem Tod geschehen wird, denn in dieser Zeit sind viele wichtige Menschen in meinem Umfeld gestorben. Doch wie Marcus Aurelius in seinem Zitat, dass du aufgeführt hast, bereits gesagt hat, sollte man nicht den Tod fürchten, denn er ist sowieso unvermeidbar und auch wenn man bisher nur ahnen kann, was danach passiert, sollte man sich aus diesem Grund nicht sein Leben vermiesen lassen. Zu diesem Entschluss bin ich dann auch gekommen und habe sogar aufgehört ihn zu fürchten, denn niemand weiß was danach geschehen wird und es ist doch sogar möglich, dass man nach dem Tod etwas noch schöneres erleben kann, als das Leben was man davor geführt hat.
Daher stimme ich diesem Zitat voll und ganz zu und denke, dass man sein Leben so gut es geht genießen sollte und nicht allzu sehr über seinen Tod nachdenken sollte, denn dieser lässt sich sowieso nicht beeinflussen.
Liebe Grüße,
Stitch 🙂

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