Besonders in der heutigen Zeit mit dem Ukraine-Krieg und dem Gaza-Krieg, um nur zwei prominente Beispiele zu nennen, stellen wir uns wahrscheinlich häufiger die Frage warum es überhaupt Kriege gibt, und ob es auch gerechte Kriege gibt.
Das ist vielleicht für manche überraschend, aber es gibt eine „Lehre vom gerechten Krieg“ laut dieser Lehre müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, dass ein Krieg „gerecht“ ist. Diese Voraussetzungen sind: ein gerechter Grund (ein Land welches gegen Menschenreche verstößt), eine gerechte Absicht (Unrecht beenden), Krieg ist letzte Möglichkeite diese Absicht zu verfolgen, eine begründete Hoffnung auf Erfolg, eine legitime Autorität (z.B. Sicherheitsrat der UN), die Verhältinismäßigkeit (nicht noch mehr Unrecht durch Zerstörung schaffen) und der Schutz der Zivilbevölkerung. Nur wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt werden, kann man von einem „gerechten Krieg“ sprechen, die Kritik an dieser Lehre ist, dass sie oft als Rechtfertigung für Kriege missbraucht wird. Dass lässt sich auch beim Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine beobachten.
Krieg wird unwillkürlich mit Zerstörung und Gewalt verbunden, diese Zerstörung von Kultur, Leben und Natur, richtet sich auch gegen Zivilisten. Krieg bedeutet also Leid, und in welcher Welt ist Leid gerecht? Wie lässt sich das Leid so vieler unschuldiger Menschen rechtfertigen? Meiner Meinung nach lässt sich dieses Leid nicht rechtferigen
Ich glaube nicht, dass es einen Krieg gibt, der alle oben genannte Kriterien zweifelsfrei erfüllt. Ein sehr extemes Beispiel ist der Zweite Weltkrieg, als die Alliierten das nationalsozialistische Deutsche Reich besiegten. War es damals verhältnismäßig, dass die Allierten Hannover so bombardierten, auch wenn sie ohne Zweifel einen gerechten Grund und eine gerechte Absicht verfolgten? Solche Fragen kann man sich bei jedem Krieg stellen und es grenzt an die Unmöglichkeit einen Krieg zu finden bei dem alle Voraussetzungen für die Lehre des gerechten Krieges erfüllt werden.
Meiner Meinung nach gibt es keinen gerechten Krieg. Ein Krieg ist nicht gerecht, es gibt Gründe für einen Krieg bzw. für das Eingreifen in einen Krieg, die eine positive Absicht haben und die Wiederherstelltung der Gerechtigkeit verfolgen, dass macht diesen Kieg aber nicht gerecht, dafür gibt es zu viel Leid, Tod und Zerstörung.
4 Kommentare
Kommentieren →Hallo neoteriker1.0,
Ich finde, dass du mit deinem Fazit vollkommen Recht hast. Um ein weiteres Beispiel zu nennen: Der Nahostkonflikt, der sich jetzt zu einem brutalen Krieg zugespitzt hat, könnte man laut der „Lehre vom gerechten Krieg“ auch rechtfertigen, da den Palästinensern 1948 ihr Heimatland weggenommen wurde und das Land seit dem Israel ist. Sie wollen das Land durch einen Krieg „zurückerobern“. Ich finde, dass dies nicht gerechtfertigt ist, sondern diplomatisch eine Lösung gefunden werden sollte, auch wenn das immer schwierig ist. Krieg ist aufgrund von dem verursachten Leid nie gerecht.
Hallo Neoteriker 1.0
ich finde dein Thema sehr passend gewählt, da wir, wie du auch erwähnt hast, uns momentan einigen Kriegen gegenübersehen. Kriege sind etwas voll und ganz entsetzliches und daher macht es in meinen Augen keinen Sinn einen Krieg als gerecht zu bezeichnen. Ich stimme dir daher in deinem Fazit voll und ganz zu. Ich finde auch, dass es Gründe für Krieg, zum Beispiel um ein Land aus einer Gewaltherrschaft zu befreien, aber selbst dann darf Krieg nur als allerletztes Mittel eingesetzt werden, aber auch dann ist ein Krieg nie gerecht. Ein Krieg kann zwar viel Leid ersparen und davon erlösen, aber genauso verursacht er sehr viel Leid bei denen die angegriffen werden, auch wenn diese zuvor Unrecht begangen haben, ist ein Krieg nicht gerecht.
Oft beendet ein Eingreifen den Konflikt gar nicht, das beste Beispiel ist Afghanistan, dort übernahmen die Taliban kurze Zeit nach Abzug der NATO-Truppen wieder die Kontrolle, das zeigt, dass das verursacht Leid nicht mal eine Wirkung hatte und die Taliban einfach zurückkamen und nun wiederum für sehr viel Leid sorgen.
Hey Neoteriker 1.0,
ich finde dein Thema sehr interessant, da es vor allem auch ,wie durch deine Beispiele genannt, gerade wieder sehr aktuell ist. Deinem Fazit stimme ich voll und ganz zu. Kein Krieg ist gerecht und niemand hat solches Leid verdient, vor allem keine unschuldigen Zivilisten. Krieg ist nur ein aller letzter Ausweg bei z.B. einer Terrorherrschaft und selbst dann auf keinen Fall gerechtfertigt. Meiner Meinung nach ist die ,,Lehre vom gerechten Krieg“ totaler Unsinn und sollte nicht angewendet werden. Anstatt Krieg sollte man trotz schwer umsetzbarer Verhandlungen versuchen, eine diplomatische Lösung zu finden.
LG Bangkok
Hallo Neoteriker 1.0
Ich war sehr überrascht, dass es eine Lehre für gerechten Krieg gibt, da ich noch nie zuvor davon gehört habe. Dennoch stimme ich deiner Meinung zu, dass es keinen gerechten Krieg geben kann, da das Leid und der Schmerz die Gerechtigkeit überwiegt, auch wenn man noch so einen guten Grund haben sollte. Da es auch heutzutage wie du bereits gesagt hast, ein sehr aktuelles Thema ist, ist es noch mal wichtiger sich über das Ganze Gedanken zu machen. Allerdings kann Krieg durchaus Leid auf lange Sicht vermindern, da es ein Land von Diktatoren oder Tyrannen befreien kann, die man durch Verhandlungen nicht länger zurückhalten kann und Krieg der letzte Ausweg ist. Auch wenn es dabei enorm viele unschuldige Opfer gibt, muss man auch das große Ganze bzw. die zukünftigen Opfer, die leiden werden, wenn man nichts unternimmt.