Macht Geld auf lange Sicht glücklich?

Jeder hat schon mal gehört, dass Geld allein nicht glücklich macht. Aber stimmt das überhaupt?

Um diese Fragestellung beantworten zu können, müssen sich die vorhandenen Pro- und Kontra-Argumente angeschaut werden. Zudem muss der Begriff „Glück“ definiert werden, da „Glück“ unterschiedlich interpretiert werden kann. Unter dem hier genannten Glück versteht man das langfristige, subjektive Wohlbefinden eines Menschen – also das Gefühl von Zufriedenheit, Sicherheit und Sinn im Leben.

Ein sehr wichtiger Aspekt im Hinblick auf das Thema ist, dass Geld in unserer Welt genutzt werden kann, um Sorgen zu reduzieren und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern. Mithilfe von Geld können einige grundlegende Dinge gewährleistet werden. Darunter fällt zum Beispiel genug Nahrung, ein Schutz vor extremen Wetterbedingungen, Tieren und potenziellen Bedrohungen durch andere Menschen.

Zudem können auch Gesundheit, Bildung und Freiheit erkauft werden. Geld bietet außerdem eine große Auswahl an Möglichkeiten zur Weiterbildung. Menschen mit einem geringen Einkommen leiden, aufgrund der durch Armut entstandenen Sorgen, häufig unter Depressionen. Dazu gehört zum Beispiel auch die starke soziale Ausgrenzung gegenüber Armen. Dies wirkt sich sehr negativ auf das langfristige Glück aus.

2010 wurde in einer Studie untersucht, wie sich das subjektive Glück im Verhältnis zum Einkommen verhält. Dabei wurde festgestellt, dass das Glück bis zu einem Einkommen von 75.000 US-Dollar im Jahr steigt. Danach stagniert es. Dieses Beispiel zeigt die Auswirkungen von Geld auf das langfristige Glück. Diese Studie zeigt jedoch nur Durchschnittswerte, weswegen man daraus nicht schlussfolgern kann, dass alle Amerikaner unter einem Einkommen von 75.000 US-Dollar unglücklich und alle darüber glücklich sind. Zudem muss diese Einkommensgrenze an jede Herkunft angepasst werden, da der Schwellwert in ärmeren Ländern vermutlich deutlich tiefer ist.

Sobald die oben genannten Bedürfnisse gedeckt sind, können sich lediglich Güter gekauft werden, die nur kurzfristig Glück bringen, da sie den Dopaminspiegel für kurze Zeit in die Höhe treiben. Nach kurzer Zeit legt sich der Spiegel wieder und die Ausgangssituation wird erneut erreicht. Dies wird auch hedonistische Tretmühle genannt. Nach dem Konsum findet eine Gewöhnung an die materielle Verbesserung statt. Dadurch sinkt die Wertschätzung solcher Güter stark ab, und auch das Glück wird nicht langfristig verbessert. Da der übermäßige Konsum häufig nur das kurzfristige Glück stark ansteigen lässt, muss immer zwischen kurzfristigem und langfristigem Glück differenziert werden, um missverständnisse zu vermeiden.

Jedoch gibt es auch Investitionen wie beispielsweise besondere Reisen, oder Hobbys welche das langsfristige glück steigern können. Daran erkennt man, dass es sehr stark davon abhängt, wie das Geld genutzt wird und es nicht auf die Menge des Geldes sondern auf die Art der Investition ankommt.

Durch diese hedonistische Tretmühle kann eine starke Gier hervorgerufen werden, die die Menschen auf lange Sicht unglücklicher macht, da sie immer mehr wollen und nie damit zufrieden sind, was sie haben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist auch der Verlust des sozialen Umfelds. Aufgrund des hohen Konsums können soziale Beziehungen verdrängt werden. Außerdem gibt es vermeintliche Freunde, welche lediglich auf den Reichtum des Gegenübers aus sind. Dies ist jedoch auch nur teilweise der Fall, da solche Freundschaften meist durch sorgfältiges reflektieren vermieden werden können.

Abschließend lässt sich sagen, dass reiche Menschen nicht langfristig glücklicher sind, nur weil sie mehr Geld haben und sich mehr leisten können. Trotzdem ist Armut häufig ein Grund für Unglücklichkeit, da Menschliche Grundbedürfnisse nicht vollständig erfüllt werden können. Wirkliches Glück jedoch, so zeigen Studien und Philosophen, kann fast nur durch immaterielle Dinge wie zum Beispiel Beziehungen, Gesundheit und Freiheit erreicht werden. Der berühmte Philosoph, Arzt und Friedensnobelpreisträger, Albert Schweitzer verdeutlicht mithilfe des Zitates: „Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ die wichtigkeit von Beziehungen im Bezug auf langfristiges Glück.

Ich gehe davon aus, dass Geld in gewissen teilen glücklich macht. Jedoch kann ein starker Reichtum auch zu einem geringeren Glück führen, da aufgrund von dauerkonsum eine deutlich geringere Wertschätzung gegenüber kleinen und möglicherweise auch immateriellen dingen vorliegt. Diese Schlussfolgerungen passen jedoch sicher nicht zu jedem Beispiel sondern stellen lediglich den durchschnitt dar. Ein Mensch, der nur wenig verdient, aber in einer stabilen Gemeinschaft lebt, eine erfüllende Arbeit hat und gesund ist, kann somit subjektiv glücklicher sein als jemand mit hohem Einkommen, aber ohne soziale Bindungen.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hedonistische_Tretm%C3%BChle

https://www.princeton.edu/~deaton/downloads/deaton_kahneman_high_income_improves_evaluation_August2010.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Easterlin-Paradox

https://gutezitate.com/zitat/235594

https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/armut-risikofaktor-fuer-die-psychische-gesundheit

3 Kommentare

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Ich finde es einen guten Thema,da wir in sozialen Medien immer mit diesem Geld bzw.Wert die man mit Geld erkaufen kann konfrontiert werde.Außerdem erzielen viele gute Noten,um gut Jobs zu erlangen ,um viel Geld zu verdienen.Wie du erwähnt hast „muss diese Einkommensgrenze an jede Herkunft angepasst werden, da der Schwellwert in ärmeren Ländern vermutlich deutlich tiefer ist.“finde hervorragend.Wie du bin ich der Meinung,dass man mit Geld kurzferisten Glück oder Zufriedenheit erlangen kann ,aber die langefristige gelangt nicht viele ,da wir limitiert an unserem Geldmenge und Sachen sind ,die wir erlangen können.Wie wir wissen ist der Mensch ein Wesen ,wenn er allse hat,trotzdem unglücklich wir und auch ,wenn es nichts Sachen hat ,weil er das Mittel zum erlangen dieser Sachen hat,ist er auch Unglücklich.Ein sehr intressanter Thema und finde deine Argumenter wohlgelungen.

Hallo,
Ich finde dass du auf das Thema perfekt eingegangen bist und ich kann mich deiner meinung nur anschließen. es war wichtig dass das glück definiert worden ist und du auch auf Zitate eingegangen bist. Eine kritische Reflexion wurde in dem blogpost deutlich. Ich finde auch dass du es gut erklärt hast dass es meistens nicht die materiellen dinge sind, die einen glücklich machen, sonder die immateriellen ding die dazu beitragen. gut fande ich auch dass du deine meinung am ende deutlich gemacht hast.
Ein sehr gelungener blogpost in dem sich meine meinung widerspiegelt.

Hi,
ich finde deinen Blogpost über das Thema ob Geld glücklich macht sehr gelungen, da du auf fast alle Aspekte eingegangen bist.
Ich konnte deinen Thesen und Argumentation gut folgen und nur befürworten. Es ist lobenswert, wie du Studien mit eingebracht hast und allgemein verständlich erklärt hast. Dass auch Gefühle viel damit zu tun haben, ob man trotz Armut glücklich sein kann, finde ich ein sehr wichtiges Thema, da man heutzutage auch oft sieht wie ärmere Gegenden immer ärmer werden und Reiche immer reicher.

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