Anzahl der Anwesenden: 12 von 15 Schüler/innen
Namen/Kürzel der Referenten: Sü
Ablauf der Doppelstunde:
- Zusätzliche 20 Minuten Zeit zur Vorbereitung der Präsentationen über verschiedene ethische Dilemmata
- Präsentationen
- Beginn des Films Tomorrow
In den ersten 20 Minuten haben wir in Gruppen an unseren Präsentationen über ethische Dilemmata weitergearbeitet.
Die erste Gruppe hat den Konflikt zwischen dem Mensch und der Umwelt vorgestellt. Bei diesem Konflikt stehen der Staat, der wirtschaftliche Interessen verfolgt der Umwelt gegenüber. In der Wirtschaft geht es darum quantitativ und billig zu produzieren ohne auf langfristige Folgen zu achten.
Nach dem Utilitarismus sollten wir die Umwelt der Wirtschaft vorziehen, da wir durch die Schädigung der Umwelt nur kurzfristig Profit machen und zukünftige Generationen unter den Folgen des Klimawandels leiden werden.
Nach der Verantwortungsethik würde das Dilemma ähnlich beurteilt werden, denn von der Umwelt hängt das Leben zukünftiger Generationen ab, weshalb wir den Umweltschutz der Wirtschaft vorziehen sollten.
Kant wäre vermutlich derselben Meinung gewesen, da es kein Maxim geben kann, das eine Gewinnmaximierung einzelner ohne Rücksicht auf Verluste tolerieren.
Das zweite Dilemma bezieht sich darauf, dass arme Menschen beispielsweise in Indien Müllberge nach Wertgegenständen durchsuchen, um Geld zum Überleben zu verdienen.
Träger des Konflikts sind die armen Menschen, die das Geld zum Überleben brauchen, allerdings eine sicherer Arbeit mit fairem Lohn bevorzugen würden. Zudem der Staat, der korrupt ist und fast ausschließlich zu Gunsten einer Oberschicht handelt, wobei er Arme unterdrückt. Als auch andere Länder, die die Möglichkeit nutzen ihren Müll kostengünstig in 3. Weltländern zu entsorgen und dabei das Leid der dortigen Bevölkerung tolerieren.
Dem Utilitarismus zufolge sollte es keine Oberschicht geben, die auf Kosten einer größeren Unterschicht lebt.
Den Prinzipien der Verantwortungsethik zufolge, sollten der Staat und die anderen Länder die armen Mensch mehr unterstützen.
Nach Kant wären vorerst die armen Menschen im Unrecht, da den Maximen zufolge niemand Gegenstände aus dem Müll stehlen darf und den Staat betreffend wäre die Situation in Ordnung, solange er versucht den armen Menschen zu helfen.
Die dritte Gruppe hat das Dilemma des Welthungers vorgestellt. Hierbei stehen wirtschaftliche Aspekte sozialen Aspekten gegenüber. Das wären beispielsweise Industrieländer, die Fördermittel kürzen, um Banken zu unterstützen, währenddessen die Bevölkerung in 3. Weltländern kaum ihre existentielle Bedürfnisse erfüllen kann und teilweise Schulden aufnehmen muss, um Lebensmittel zu kaufen oder sich eine Existenz aufzubauen.
Dem Utilitarismus zufolge, wäre es moralisch nicht korrekt eine Vielzahl an Menschen hungern zu lassen, damit weniger Menschen ein besseres Leben führen können.
Den Prinzipen der Verantwortungsethik folgend, wäre es zudem unverantwortlich, die Bedürfnisse anderer Menschen, die in geographischer Distanz zu uns leben, zu ignorieren.
Nach Kant ließen sich keine Maxime formulieren, die besagen, dass reichere Menschen auf Kosten armer Menschen leben dürfen.
Die letzte Gruppe hat sich mit einem von Rita Hilliges konstruiertem Regenfilter befasst, der verhindern soll, dass Schmutz wie Reifenabrieb ins Grundwasser gelangt. Betroffene sind hierbei die Menschheit, deren Interesse sauberes Trinkwasser ist, die Umwelt, da Tiere ebenfalls sauberes Trinkwasser zum Überleben brauchen und die Gemeinde, da dieser Filter günstiger ist, als herkömmliche Filteranlagen sind. Somit profitiert jeder von dem Projekt, es gibt keinen Konflikt, sondern nur Vorteile.
Auch nach dem Utilitarismus wäre das Projekt ethisch gerechtfertigt, da alle einen positiven Nutzen daraus ziehen, besonders die Menschheit, die durch gefiltertes Trinkwasser gesünder lebt.
Das Projekt erfüllt zudem alle Werte und Normen der Verantwortungsethik.
Nach Kant’s Maximen wäre das Projekt ebenfalls ethisch gerechtfertigt, da man ein Maxim formulieren kann, das besagt, dass alle Menschen Projekte entwickeln dürfen, die sich positiv auf den Menschen, seine Umwelt und die Wirtschaft auswirken.
Der Film „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ ist ein 2015 erschienener Dokumentarfilm, in dem die Schauspielerin Mélanie Laurent und der französische Aktivist Cyril Dion auf einer Reise um die Welt nach Menschen mit kreative Lösung gegen den Klimawandel suchen.
Die ersten Projekte beziehen sich auf die Beseitigung der Nahrungsmittelknappheit.
Ein Beispielort ist Detroit, eine verlassene Industriestadt. Hier bauen Menschen auf selbstangelegten Äckern eigene Nahrung an. Die körperliche Anstrengung wird hier durch kostenlose Lebensmittel und dem Zusammentreffen verschiedener Menschen belohnt.
Ein weiteres Projekt ist „Incredible Edible“, das in Todmorden (Großbritannien) gestartet wurde. Bewohner dieser Gemeinde haben an einigen öffentlichen Plätzen Lebensmittel angepflanzt. Auch hier kommen die Menschen durch die Pflanzen ins Gespräch und können kostenlose Lebensmittel ernten.
Ein ebenfalls beeindruckendes Projekt haben Perrine und Charles Hervé-Gruyer in der Normandie gestartet. Sie haben sehr vielfältige Gärten, Äcker und Gewächshäuser gebaut, in denen Pflanzen voneinander profitieren (z.B. durch Schatten, Feuchtigkeitsabgabe und ungeziefervertreibenden Geruch). Dies ist an die Natur angelehnt, in der auch keine Monokulturen vorkommen. Es ist insofern nachhaltig, da der Boden nicht zerstört wird, keine Pestizide eingesetzt werden müssen und keine Arbeitskräfte ausgebeutet werden.
Insgesamt hat der Film bisher interessante Perspektiven gegeben, wie man dem Klimawandel entgegen wirken kann. An sich ist der Film auch sehr gut gemacht, denn er besteht aus einer ausgeglichenen Menge an Projekten und allgemeinen Fakten und Zahlen. Es lohnt sich auf jeden Fall, den Film einmal anzusehen.
Quellen:
https://www.tomorrow-derfilm.de/ zuletzt aufgerufen am 20.10.2020
https://www.tomorrow-derfilm.de/experten-und-aktivisten.html zuletzt aufgerufen am 20.10.2020
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