Protokoll

Kurs: Gymnasium Gerabronn, Ethikgrundkurs, K1

Kurssitzung: Willensfreiheit, 24.11.2011, 11.25 Uhr- 13.00 Uhr

Anwesende: 3 Schüler, 5 Schülerinnen und 1 Lehrerin

Protokollant: S.V. (27.11.2011)

Organisatorisches:

Zu Beginn der Stunden besprachen wir, was wir für die Klausur am 01.12.2011 alles lernen sollten. „Unsere Lehrerin sagte uns, dass wir eine Textanalyse zum Thema Freiheit schreiben werden. Dazu gehöre, die Argumentationsstruktur zu verstehen, die Argumente im Text zu erkennen und seine eigene Meinung bilden zu können. Sie hatte beschlossen, dass wir unseren Ordner während der Klausur benutzen dürfen. Des Weiteren, wies unsere Lehrerin darauf hin, dass die sechs Schüler, die noch kein Protokoll geschrieben haben, dies in den wenig verbleibenden Wochen noch verfassen sollten.“

Zusammenfassung Willensfreiheit und Freiheit mit Übungsaufgabe:

Anschließend erhielten wir eine Zusammenfassung der Willensfreiheit, was es bedeutet frei zu sein, eine Kopie über die Freiheit des Menschen nach Satre und ein Blatt, auf welchem die wichtigsten Argumente über die Dimensionen der Freiheit knapp verfasst sind. Nachdem es dazu keine Fragen mehr gab, teilte unsere Lehrerin jedem einen anderen Text aus, „ den man lesen und die Argumentation nachvollziehen, bzw. das Wichtigste heraus schreiben sollte. Nach einer halben Stunde stellte jeder seinen Text vor:

  • René Descartes: Das Geistwesen (Verstand, freier Wille) des Menschen ist stark genug, um die Materie (körperliche Gefühle, Reize, Bedürfnisse) zu bekämpfen. Der freie Wille(=vollkommen) hilft, zur Erkenntnis zu gelangen und die Entscheidungen auf dem Verstand, der Vorstellungen entwickelt und Entscheidungsalternativen begrenzt, zu treffen → pro Willensfreiheit
  • Immanuel Kant: Der Mensch ist in die Sinnenwelt, die Entscheidungen und Handlungen vorherbestimmt und in den Verstand, der unsichtbar ist und sich mithilfe des freien Willens auf vernünftige Gründe bezieht, eingeteilt. Die Naturkausalität, die im Widerspruch zur Freiheitskausalität steht, bilden somit eine unendliche Kette durch eine Ursache, die eine bestimmte Handlung hervorruft. Aufgrund seines Verstandes ist der Mensch frei → pro Willensfreiheit
  • David Hume: Der Verstand spielt keine Rolle, da der Mensch durch die Gefühlswelt eingeschränkt wird und somit keine Urteile treffen kann. Diese Urteile und die Vernunft sind abhängig von den Erfahrungen. Somit sind die Entscheidungen schon durch die Erfahrungen im Voraus festgelegt → contra Willensfreiheit
  • Jean-Jacques Rosseau: Der Mensch ist von Natur aus gut und wird nur durch die Gesellschaft böse. Die Freiheit ist möglich, wenn sich der Einzelne aktiv dem Gemeinwohl unterordnet. Der Mensch trägt die Verantwortung für sein Handeln und da der Wille unabhängig von den Sinnen ist, ist er frei durch sein Gewissen pro Willensfreiheit
  • Anwendungsbeispiel Kunstfreiheit: Künstler sind bei der Herstellung ihrer Werke frei. Da sie aber einen Trieb nach dem noch die Dagewesene, dem noch nie Gesehenen oder Gehörten haben, schränken sich die Künstler selbst sehr ein. Bei der Moral der Architektur sind die Architekten frei in ihrer Fantasie, sind aber durch das Geld des Konsumenten eingeschränkt.
  • Es gibt verschiedene Varianten der Determination:
    * Voraussetzung für den Zusammenhang aller Vorgänge (Naturwissenschaften)
    * Bestimmung des Willens durch innere und äußere Ursachen (Ethik)
    * Lehre, dass das menschliche Wohl durch Gott bestimmt wurde (Theologie)
    * Arbeitshypothese: gesetzlich bestimmter Verlauf aller Ereignisse ( Wissenschaftstheorie)
  • Friedrich Nietzsche: Der Mensch ist nicht verantwortlich für sein Handeln, da er seinem Schicksal unterliegt. Die Vorstellung eines freien Willens macht den Menschen gefügig und leicht beherrschbar. Er ist nur frei, wenn er seine Vorstellungen der Moral ablegt. Es gibt folglich zwei Antriebe des Willens: die Macht und die Liebe.

Ein letzter Text wird zur Vollständigkeit nach der Klausur, in zwei Wochen vorgestellt.

→ „Wer nächste Woche ein koffeinhaltiges oder heißes Getränk haben möchte, solle seine Tasse nicht vergessen.“

1 Kommentar

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Vielleicht habe ich das beim ersten mal nicht richtig gesagt, denn nach Friedrich Nietzsche sind die 2 Antriebe des Willens die Macht und die LIEBE. Wenn du das noch ändern kannst wäre das gut.

mfg Daniel

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