Grenzenlos leben – ein erstrebenswertes Ziel?
http://m.youtube.com/watch?v=-gDmPjXwJ1k („Ohne Limit“)
Der Film „Ohne Limit“ handelt von einem Mann mit einem typischen Versagercharakter, der durch eine Pille zum absoluten Überflieger wird und das in jeder Hinsicht, er ist eine Art „Übermensch“. Im Verlaufe des Films kristallisieren sich die negativen Auswirkungen eines solchen Daseins heraus und das Leben der Hauptperson eskaliert. Der Trailer endet mit der passenden Frage: „Ist es das Wert? Was würdest du tun?“
Ein jeder Mensch träumt doch davon: ein Leben ohne Limit! Berge von Geld, unzählige Frauen,Ruhm, Ansehen, Macht! Ja, wenn ich das alles hätte dann wäre ich wirklich glücklich und rundum zufrieden! Wäre ich?! Ist so ein Leben wirklich Gold wert oder glänzt es nur so? Ist es erstrebenswert keine Grenzen zu haben, weder physisch, psychisch, biologisch noch geistig? Es kommt uns manchmal so vor als bestände unser Leben nur aus Schranken und Grenzen, und wir wünschen uns nicht selten, dass diese verschwinden würden. Ein Leben zu führen in welchem die Realität völlige Freiheit von den bestehenden Lebensumständen bedeutet. Ein wunderbarer Gedanke, ein wunderbares Leben, doch mit der Zeit würde es an Glanz verlieren. Es gäbe keine Herausforderungen mehr im Leben, denen man sich stellen könnte und darauf dann den Erfolg des Bewältigen zu erleben. Man hätte keine Mitmenschen, mit denen man auf Augenhöhe wäre, keiner dem du vertrauen kannst da alles nur aus Konkurrenz und größtmöglichem Erfolg besteht. Man hätte alle wünschenswerten materiellen Dinge und rein gar nichts mehr an dem man länger als ein paar Minuten oder Stunden arbeiten muss oder Spaß hat, von wirklicher Freude ist hier gar nicht erst zu reden! Ein solches leben würde so schnell seinen Reiz verlieren und man wäre ständig auf der Suche nach noch mehr Rum, noch mehr Ansehen und den nächsten Kick. Ist nicht gerade die Tatsache, dass wir nicht alle unsere Wünsche und Träume erfüllen können die Würze des Lebens? Machen nicht gerade die Grenzen durch Lebensumstände die Qualität des Lebens aus? Man lernt dadurch die Dinge die man hat Wert zu schätzen und sehnt sich nicht immer nach einem grenzenlosen Leben und immer noch mehr. Man hat dadurch die Chance seinen eigenen Wert nicht am Erfolg zu messen. Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass man nicht nach einem Leben der absoluten Unbegrenztheit streben sollte. Grenzen aus einem anderen Licht zu betrachten hilft uns, die Möglichkeiten die bestehen bestmöglich zu nutzen und eine Zufriedenheit und Dankbarkeit für das Leben zu entwickeln.
2 Kommentare
Kommentieren →Ziemlich schwierig dir zu widersprechen, und warum reden, wenn man ähnlicher Meinung ist? Was ich weniger verstehe ist diese Phlegmatik, die du daraus ziehst. Ich denke, dass man Hoffnung nicht unterschätzen sollte. Gibt es zuviele Grenzen gibt es keine Chancen. Und gibt es keine Chancen, dann gibt es keine Hoffnung. Dieses Träumen ist der Antrieb und Menschen die nicht träumen joggen auf der Stelle, weil sie nicht wissen auf welchen Berg sie zulaufen wollen. Man verzichtet auf ein mögliches Größeres zugunsten der Zufriedenheit. Aber kann ich wirklich zufrieden sein, wenn ich das Gefühl habe mir entgeht etwas? Nein. Viele Menschen schwören deshalb auf einen Kompromiss aus Dankbarkeit und Ehrgeiz, auf Zufriedenheit und gleichzeitig Unzufriedenheit. Ein Dilemma in unserer Leistungsgesellschaft, denn wie schnell frisst einen der Ehrgeiz auf, wie schnell vergesse ich zu leben? Wie schnell vergesse ich Beziehung, Freundschaft? Ich denke, man muss seine Ziele, seine Berge richtig setzen, muss auf das Richtige hoffen und sich für das Richtige anstrengen, damit ich nicht desillusioniert werde, wie es bei diesem Ohne-Limit-Leben im Beispiel passiert. Das heißt wir müssen laufen, aber auf das hin, was langfristig zufrieden macht. Geld, Drogen und Chickenwings können es laut diesem Film nicht sein. Was ist es dann?
Ich stimme dir und tippfelher auch weitestgehend zu. Einerseits hast du Recht: Unsere Träume und Wünsche sind unter anderem genau das, was das Leben lebenswert machen, solange man nicht in eine Scheinwelt entflieht, was allerdings auch geschehen könnte. Dann ist man nicht mehr realistisch, sondern träumt sich ein ‚besseres‘ Leben vor sich hin und das ist ganz schlecht. Wenn man allerdings alles hat und im Grunde nicht mehr höher hinaufsteigen kann, dann hat man auch keine Träume und Wünsche mehr und lebt in gewisser Hinsicht realistisch. Natürlich gibt es immer etwas Höheres anzustreben, aber nehmen wir mal an, eine Person hätte tatsächlich das Höchste erreicht und weiß, dass nicht mehr geht. Möglicherweise würde das einen auch glücklich machen können, weil man nicht mehr denkt, dass man etwas verpasst oder eingeschränkt ist und keine Angst mehr davor haben muss, seine Träume, bzw. Wünsche könnten nie wahr werden. Vielleicht hat man niemanden auf gleicher Augenhöhe, der einen so richtig versteht, aber wenn man glücklich mit seiner Position ist und keine Probleme hat, dann ist ja alles in Ordnung und man kann sich mit den Menschen, die einem wichtig sind, über andere Dinge als die beruflichen zum Beispiel unterhalten. Das beruht natürlich alles auf einem ‚Wenn‘, weil man das nicht genau weiß, weil es bisher niemandem gelungen ist, ‚das Höchste‘ zu erreichen. Es ist ja auch ein Unterschied, ob man das durch das Zutun einer Droge erreicht oder clean mit eigener Kraft, denn dann kann man stolz auf das sein, was man erreicht hat und es kann ja sein, dass man dann sogar mehr Zeit für Freunde oder Familie hat, weil man keine Zeit verschwenden muss, um seinen (beruflichen) Träumen und Wünschen nachzugehen. Wahrscheinlich hast du aber Recht und dieses ‚Leben ohne Limit‘ würde seinen Reiz verlieren, man weiß es nicht. Jedenfalls sollte man seine Ziele realistisch setzen und auch nicht unbedingt zu viele Träume und Illusionen haben, die einem ein verschobenes Bild der Wirklichkeit vermitteln. Dass aber viele zu dieser Wunschrealität abdriften, kommt schon vor allem von der Leistungsgesellschaft und der Überforderung vieler Menschen, die sich ein ‚besseres Leben‘ wünschen und denken, dass sie es durch einen gesellschaftlichen Aufstieg vor allem im Beruf erreichen würden und nicht etwa durch die Familie oder die Freunde. Da kommen die Urmenschen oder die Urwaldvölker ins Spiel, die dieses ‚Problem‘ nicht haben, weil sie sich mehr aufs Überleben konzentrieren müssen und das sehr realistisch meistern, während in unserer Gesellschaft die Nahrung schon fix und fertig und zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu haben ist und man keine Angst vor irgendwelchen Säbelzahnlöwen oder aggressiven Orang-Utans haben muss, die nachts das Nomadencamp stürmen könnten. So gesehen hat diese ‚Industrialisierung‘ meiner Meinung nach fast mehr Nachteile als Vorteile, aber das ist jetzt ein anderes Thema.