Doppelstundenzusammenfassung

Gymnasium Gerabronn, Ethikgrundkurs K1, letzte Stunde: Mittwoch, 26. Februar 2014, Themen: 1) Hannah Arendt und Pflicht;  2) Kritik an Kants Ethik

Protokollant: dietugend/ dt

Anzahl der Anwesenden: 12

1)      Hannah Arendt & Pflicht

Zu diesem Thema schauten wir den Film „Hannah Arendt“ an. Dabei sollten wir die Frage, wie Eichmann sein Handeln rechtfertigte, beantworten. Eichmann rechtfertigte sein Handeln vor allem durch die Verwendung des (falsch verstandenen; dt) Pflichtbegriffs. Eichmann war der Meinung, dass er einen Eid abgelegt hatte und nach diesem handeln musste, also seiner Meinung nach aus Pflicht. Jedoch waren seine Maximen nicht gut, daher geht man bei Eichmanns Handlungen laut Kant von pflichtwidrigen aus. Zudem begründete Eichmann sein Verhalten damit, dass er rechtlich korrekt gehandelt hatte und dass er sowieso keine Macht gehabt hatte, also dass er nur ein kleiner Teil des Systems gewesen war.

Die zweite Frage, die wir beantworten sollten, war wie das Böse in die Welt kommt: Das Böse kommt in die Welt durch den Totalitarismus, also durch das Nichtdenken oder das bloße Befolgen von Befehlen. Dabei werden Menschen als Menschen überflüssig gemacht. Das Böse ist banal, jeder kann böse sein, wenn er aufhört zu denken (nur die Selbstreflexion hält uns davon ab etwas Böses zu begehen; dt). Die Individualisierung (ein soziokultureller Trend unserer Gesellschaft; dt) befördert dass das Böse in die Welt kommt.

2)      Kritik an Kants Ethik

Des Weiteren beschäftigten wir uns kritisch mit Kants Ethik. Dazu sahen wir uns die fünfte Folge von „Kant, Sophie und der kategorische Imperativ“ an. Ein Kritikpunkt an Kants Ethik ist die Alltagstauglichkeit seiner Theorien. Das Problem ist, dass die Vernunft keine völlige Kontrolle über uns hat, der Mensch lässt sich auch von Affekten leiten. Zudem ist ein Problem die Verallgemeinerung bei Kants Ethik. Der Einzelne kann leicht mit Kants Theorie überfordert sein, denn man müsste theoretisch in jeder Situation innehalten und den kategorischen Imperativ anwenden. Ein weiteres Problem des kategorischen Imperativs entsteht, wenn verschiedene Werte kollidieren. Wenn zum Beispiel ein Flugzeug mit Passagieren entführt wird und dieses in ein volles Stadion zu fliegen droht, stellt sich die Frage, ob man das Flugzeug abschießen sollte und somit die Menschen im Stadion gerettet werden könnten oder ob man das Flugzeug nicht abschießen sollte. Bei einer Wertekollision ergibt sich also ein Problem, wenn zum Beispiel Leben gegen Leben abgewägt werden muss.

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