Tierversuche werden in der medizinischen Forschung z.B zur Erforschung von physiologischen Prozessen, zur Entwicklung von Produkten und Therapieverfahren und auch zu Überprüfung der Produktsicherheit angewendet. Am häufigsten werden hierfür Mäuse verwendet, im Jahre 2014 machten sie in Deutschland 81% der verwendeten Tiere aus. Darauffolgen Fische mit 11% und Kaninchen mit 5%. Die Forschung an Menschenaffen ist seit 2010 in Deutschland, aber auch in den Niederlanden, Neuseeland, GB, Schweden und Österreich verboten. Was zwar nicht direkt zu medizinischen Forschung gehört, ich jedoch als gute Information empfand ist, dass Tierversuche zur Prüfung von Kosmetika in der EU seit 2004 verboten ist und seit 2013 gilt ein Gesetz, dass den Verkauf von Kosmetika und den Inhaltsstoffen von Kosmetika komplett verbietet, wenn sie an Tieren getestet wurden.
Dass die Tiere gequält werden ist ein Gegenargument welches wohl jedem als erstes einfällt, wenn man an Tierversuche denkt. Die Tiere werden zum Teil mit schrecklichen Versuchen gequält, bis sie dann entweder von alleine sterben oder umgebracht werden und untersucht werden. In der medizinischen Forschung hat ihr Tod einen Grund, hier wird versucht neue Erkenntnisse zu gewinnen und Krankheiten zu erforschen, anders ist dies z.B zur Bildung an Hochschulen. Tiere werden hier getötet und aufgeschnitten „nur“ um die Lage der Organe herauszufinden, hier muss ich sagen, wenn es sich nicht gerade um ein medizinisches Studium handelt, sind solche Eingriffe äußerst unnötig, da man z.B die Lage von Organe genauso gut an einem Modell oder einem Film veranschaulichen kann.
In manchen Bereichen kann man die Tierversuche auch durch Alternativmethoden ersetzen. Eine davon wäre zum Beispiel die In-vitro-Methode, das heißt, dass die Experimente hier in einem Reagenzglas, an Zellkulturen durchgeführt werden. Eine andere Möglichkeit wäre die Computersimulation, diese kann helfen die Wirkung von verschiedenen Stoffen im Körper vorherzusagen. Jedoch werden diese Alternativmöglichkeit nie im Stande sein, die Tierversuche komplett abzulösen
Ein weiterer Gegenaspekt ist eine Frage an uns alle: Woher nehmen wir das Recht uns über die Tiere zu stellen? Wieso sind Menschenaffen verboten aber an Mäusen, Kaninchen, Fische, Katzen, Hunde etc. dürfen immer noch unbegrenzt Tierversuche durchgeführt werden? Warum unterscheiden wir zwischen einzelnen Tieren? Ich denke der Grund liegt darin, dass wir Menschen uns generell über alles stellen, wir denken wir können alles begründen, alles erfinden und wir können uns auch alles nehmen was so auf dieser Welt existiert, denn die einzigen Feinde die wir haben sind wir selbst. Es ist also eher eine Sache von Stolz und Ego, dass wir uns über das Wohl der Tiere stellen.
Doch trotz den negativen Seiten müssen die Tierversuche ja auch ihre „positive“ Seite haben. Die sehe ich ganz klar in ihrem großen Nutzen für uns Menschen, für die Heilung von Krankheit, Entwicklung von Impfstoffen und ihrem großen Erkenntnissgewinn für uns. Die Gene von Mäusen sind zu 95% identisch zu den menschlichen Genen, deshalb dienen sie auch sehr häufig in der Forschung. Mithilfe von Tierversuchen konnte man die Überlebenschancen von Krebspatienten und Brustkrebspatienten steigern, mit AIDS hat man heutzutage eine bessere Überlebenschance, kürzlich erst konnte man einen Impfstoff gegen Ebola entwickeln, Insulin für Diabetes Typ1 Patienten konnte entwickelt werden, Pocken konnten beseitigt werden und viele weitere für uns Menschen wichtige medizinische Fortschritte konnten erzielt werden.
Meine persönliche Meinung zu diesem Thema ist, dass Tierversuche vielleicht nicht ethisch korrekt sind, sie aber auf keinen Fall wegzudenken sind. Unnötiges quälen von Tieren muss und soll nicht sein, jedoch haben Tierversuche in der Medizin ihre Berechtigung und sind meines Erachtens auch in Ordnung. Denn wenn hierdurch Menschenleben gerettet bzw. die Lebensqualität gesteigert werden kann muss ich ganz ehrlich sagen, stelle ich Mensch über Tier.
Ist es nicht verwerflicher einen Menschen sterben zu lassen bzw. ihn Qualen leiden zu lassen obwohl man ihm helfen könnte?
Quellen:
http://eara.eu/de/kampagnen/40-grunde-warum-wir-tierversuche-in-der-forschung-brauchen/
http://www.drze.de/im-blickpunkt/tierversuche-in-der-forschung/die-bedeutung-des-tierversuchs-fuer-die-forschung
5 Kommentare
Kommentieren →Ich bin der Meinung, dass Tierversuche in der Medizin eine wichtige Rolle für uns Menschen spielen und Dank ihnen, schon vielen Menschen geholfen werde konnte.
Ich denke aber auch, dass diese Tierversuche in der heutigen Welt nicht mehr so nötig sind wie früher. Heutzutage weiß man aus früheren Versuchen schon sehr viel über den menschlichen Körper und es gibt viele alternative Methoden, wie du ja schon sagtest, die diese Versuche ersetzen können.
Ich finde es ethisch nicht in Ordnung, dass der Mensch sich über die Tiere stellt und ihnen großes Leid zufügt. Die Tiere sind völlig wehrlos und müssen sich ihrem Schicksal fügen.
Deshalb denke ich, dass Tierversuche in der Vergangenheit sehr wichtig, wenn auch nicht ethisch vertretbar waren, um genauere Erkenntnisse über die menschliche Natur zu erlangen. Heutzutage sind sie aber nicht mehr notwendig, da die Forschung und Entwicklung schon viele neue Methoden gefunden hat diese zu ersetzen, beziehungsweise sie technisch zu simulieren.
Tierversuche zwar haben schon wichtige Erkenntnisse in der Medizin und Forschung vorangebracht und sie haben zweifellos gute Aspekte, aber ich bin dennoch gegen Tierversuche.
Zum Einen werden Tiere gequält, was ich als moralisch falsch ansehe und zum Anderen sind die Erkenntnisse, die man aufgrund von Tierversuchen gewonnen hat, nicht unbedingt auf den Menschen übertragbar.
Das liegt unter anderem daran, dass sich Tiere wie zum Beispiel Mäuse in ihrer physiologischen und biochemischen Beschaffenheit zum Teil stark vom Menschen unterscheiden. Somit können die Medikamente auf Mäuse zwar positive Effekte, auf den Menschen jedoch gegenteilige Effekte haben.
Ein Beispiel hierfür ist Contergan, das auf Mäuse keine negativen Effekte hat, aber bei Schwangeren die Schädigung des Fötus verursacht.
Zum Abschluss noch ein Zitat des englischen Philosophen Jeremy Bentham:
„Die Frage ist nicht: Können sie denken oder können sie sprechen?, sondern: Können sie leiden?“
Hallo zzwergie :),
grundsätzlich bin ich gegen Tierversuche. Ich kann es nicht nachvollziehen wie man auf die Idee kommen kann, Tiere zu töten um Organe, oder Nebenwirkungen von Kosmetika zu untersuchen. Als ich gelesen habe, dass dies nun verboten ist, war ich schon auch erleichtert. Was ich persönlich aber noch schlimmer finde ist, wenn die Tiere leiden müssen. Wenn sie erstmal krankgemacht werden um ein Medikament zu testen. Eine Maus hat schließlich nicht von Geburt an Depressionen, sodass man problemlos ein Antidepressivum testen kann. Außerdem ist ein Labor nicht der natürliche Lebensraum solcher Tiere.
Ich finde es einfach ungerecht gegenüber den Labortieren, dass wir uns über sie stellen. Wir sind genau genommen ja auch Säugetiere. Warum testen wir Medikamente nicht bei Freiwilligen Menschen? Nun, ich denke keiner ist bereit sein Leben aufs Spiel zu setzten, wenn er nicht weiß, ob er überlebt. Warum sollte es aber eine Maus tun?
Ich denke zugegebenermaßen schon, dass Tierversuche in der Medizin uns weit vorgebracht haben und es immer noch tun werden. Dank ihnen können wir z.B. Impfstoffe herstellen und ihre Verträglichkeit überprüfen. Ich bin auch froh, dass es solche Medizin gibt, aber ich denke eben, dass wir uns auch mal bewusst machen müssen, wem wir das zu verdanken haben und ob die Versuche immer sinnvoll und notwendig sind. Sind sie das, dann denke ich, ist es in Ordnung Tierversuche in der Medizin zu machen.
Auch wenn ich die Vorteile von Tierversuchen sehr nützlich finde, muss ich doch sagen, dass es meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist, ein Menschenleben über das eines Tieres zu stellen. Natürlich würde man sich durch rein rationales Denken bei der Frage nach der ethischen Korrektheit in diesem Thema für die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Menschen entscheiden. Jedoch finde ich, dass man in diesem Punkt eher versuchen sollte, an Methoden zu arbeiten, die Tierversuche ablösen können, auch wenn dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird und nicht leicht zu bewältigen ist, anstatt zu sagen, für den Zweck der Lebenserhaltung des Menschen und die Milderung seiner Krankheiten, stelle ich ein Lebewesen über ein anderes. Meiner Meinung nach, ist es genauso verwerflich ein Tier zu quälen oder leiden zu lassen, nur damit es dem Menschen besser geht, wie wenn man eben diesen leiden lässt, obwohl man ihm helfen kann. Sollten Lebewesen nicht gleichwertig behandelt werden, unabhängig ihrer geistigen Qualifikation? Ist es also tatsächlich weniger verwerflich ein Leben zu nehmen, um ein anderes zu retten?
Tierversuche ist ein heikles Thema. Ich kann verstehen, dass viele von euch gegen Tierversuche sind und ich es auch vollkommen verstehen kann. Ich bin auch gegen Tierversuche, die zum Teil total sinnlos sind, da es oftmals ähnliche Stoffe sind die schon mal getestet worden sind (oftmals bei Kosmetika). Tierversuche finden auch statt, um z.B. nur ein paar Forschungstheorien zu belegen oder einfach die Reaktionen der Tiere zu bestimmen. solche halte ich einfach für unnötig, die Tiere gefangen zuhalten und zu quälen.
Dennoch denke ich, dass Tierversuche bei Medikamenten in der jetzigen Zeit nicht wegzudenken sind (mir sind noch keine effektiven Alternativen bekannt). Keineswegs möchte ich die Qualen rechtfertigen, die die Tiere ertragen müssen. Jedoch müsst ihr bedenken, dass ein Tierleben möglicherweise viele Menschenleben retten kann oder verhindern kann, dass viele sterben. Es kann jeden einzelnen retten, auch viele von euren Familien. bei solchen kann ich sowas nicht wegdenken, wenn diese solch ein Nutzen für die Menschheit bietet.
Deshalb sollten Tierversuche nur durchgeführt werden, denn diese auch wirklich vonnöten sind.