Menschen heilen- das ist gut, oder?

Seit jeher heilen wir Menschen uns selbst. Die alten Ägypter, die Griechen und selbst die Völker der Steinzeit verwendeten Praktiken und verschiedene Mittel um Krankheiten und Verletzungen zu heilen. Der Grundgedanke der Spezienerhaltung ist hier wahrscheinlich, neben persönlichen Bezügen, der Wunsch von Gesundheit und Regeneration. Wenn man mich früher fragte, was ich mir für die Menschheit wünsche, war meine Antwort stets Frieden und Gesundheit. Ich wollte eine Welt, in der es keine unheilbaren Krankheiten gibt und in der Verletzungen kein Problem sind. Die Forschung könnte meinen Traum mittlerweile beinahe wahr werden lassen. Vielleicht nicht bei jeder Krankheit, aber bei den meisten gibt es Heilungsmöglichkeiten und durch die Genforschung und die Entdeckung von CRISPR/cas – eine sehr genau Genschere – könnte sogar die Krankheitsvorsorge ganz andere Dimensionen annehmen. Aber wie sähe eine solche Welt aus? Ist ein so gutes Gesundheitssystem überhaupt erstrebenswert? Und wo zieht man Grenzen?

Wenn alle Menschen frei von Krankheiten wären, würde die Menschenpopulation rasant ansteigen. Dies vorallem in Entwicklungsländern, die zur Zeit noch eine sehr schlechte medizinische Versorgung und eine hohe Kindersterblichkeit haben, aber auch durch eine generell zunehmende Lebenserwartung. Die Überbevölkerung würde zu Hunger und damit eventuell zu Kriegen und Spannungen führen.

Wäre alles heilbar, würden die Menschen dann noch auf sich achten? Wenn man seinen Körper nicht schont und pflegt, weil man ihn sowieso heilen kann, würde die Menschheit dann nicht rücksichtslos werden?

Und was ist mit den Methoden? Durch die Genschere CRISPR/cas kann man ganz leicht in die Gene des Menschen eingreifen. Dadurch kann man genetisch bedingte Krankheiten heilen und noch viel mehr. Die Menschheit könnte sich nicht nur heilen sondern auch optimieren. Wenn man die Schere schon vor der Geburt anwendet, könnte der Mensch beinahe Superkräfte bekommen.

Ein Bekannter sagte zu mir, man dürfe sich nicht auf eine Ebene mit Gott setzten. Aber wann macht man das? Schon bei der kleinsten Heilung ist plötzlich der Mensch der Entscheider zwischen Leben und Tod. Kann man hier eine Grenze ziehen? Wäre es in Ordnung einer bestimmten Krankheit „zu erlauben“ weiter zu bestehen, um Dinge wie Überbevölkerung und zu große medizinische Macht abzuwenden?

Ich finde nicht. Jeder Mensch sollte eine Chance bekommen und wenn man sich fürs Nicht-Handeln oder Nicht-Forschen entscheidet, so muss einem bewusst sein, dass man sich damit auch gleichzeitig für den Tod vieler Menschen entscheidet. Natürlich dürfen mächtige Werkzeuge wie CRISPR nicht einfach so eingesetzt werden. Zuerst müssen alle Folgen und Eventualitäten abgewogen werden. Aber nur aus Angst vor der Macht ist eine strikte Ablehnung dessen in meinen Augen nicht gerechtfertigt. Je mehr die Menschen lernen und je mehr sie forschen, desto mehr Möglichkeiten haben sie. „Wissen ist Macht“ passt hier sehr gut. Forschungserkenntnisse können angsterregend sein, jedoch muss sich der Mensch diesem dann stellen. Der Mensch kann nicht erkennen, sich fürchten und dann so tun als hätte er nie erkannt.

Deshalb würde ich trotz aller Probleme die auftreten können, für die Forschung und den Kampf gegen Krankheiten stimmen. Denn auch gegen Probleme wie Überbevölkerung sind wir nicht machtlos.

Was sagt ihr zum Thema „Wissenschaftliche Erkenntnisse und die Macht die damit einher geht“? Würdet ihr meine Meinung zur Medizin teilen? Schreibt mir gerne einen Kommentar:)

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Medizin

https://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4opathologie#Erkenntnisgewinn

+ Bio bei Frau Fischer 🙂

7 Kommentare

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Hey Iduna, 🙂
Ich stimme dir zu. Ich finde, dass jeder ein Recht auf Heilung hat und man die medizinische Forschung über die Nachteile einer Überbevölkerung stellen sollte. Denn die medizinische Forschung ist das beste was die Wissenschaft mit sich bringt. Die Menschheit hat seit jeher versucht sich selbst zu heilen und ich glaube da wird es nie ein Ende geben, da selbst resultierende Gefahren der Heilung jeder Krankheit überwunden werden können.

Hey Iduna,
Auch ich finde, dass die medizinische Forschung sehr wichtig ist und immer weiter gehen muss. Es sollte selbstverständlich sein, dass wir Menschen uns gegenseitig helfen wo wir nur können und wenn wir wüssten, dass wir durch Forschung eine Heilung für bestimmte Krankheiten finden könnten, dann wäre es pure Ignoranz und einfach nur unmenschlich dies nicht zu tun. Die Folgen von Heilungen kann man auch anderst bekämpfen. An deinem Beispiel der Überbevölkerung in Entwicklungsländern zeigt, dass allein die Heilung von Krankheiten nicht allen ein gutes Leben ermöglichen kann. Umso wichtiger ist es, dass wir auch an anderen Punkten wie beispielsweise Bildung etwas tun.

Hallo Iduna,
ich finde deinen Beitrag sehr interessant und gut verfasst.
Ich teile deine Meinung. Ich finde es sehr wichtig Leid und Schmerzen zu verhindern, wo immer es geht. Allerdings ist ein plötzlicher Einsatz fortschrittlichster Medizin nicht immer von Vorteil. Wie du bereits erwähnt hast, würde dies zu einem immensen Bevölkerungswachstum führen. Aufklärung, Bildung und Teile alter Traditionen müssen eingeführt und verändert werden, um eine Überpopulation zu verhindern. Zum Thema Entwicklungsländer, lässt sich noch sagen, dass selbst kleine Fortschritte in der Hygiene viel bewirken können. In Indien ist die Menstruation beispielsweise ein ziemliches Tabuthema, weshalb Frauen nicht wissen mit Körper umzugehen. Das Verwenden von schmutzigen Lumpen führt zu Infektionen und bei einigen sogar zum Tod.
Aber um zurück zu dem eigentlichen Thema zu kommen, erscheint es im ersten Moment ja nicht unbedingt schlecht, wenn Menschen mittels Genmanipulation zu „Superkräften“ verholfen werden kann. Ich glaube allerdings, dass dies schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen würde. Ein solcher Eingriff hat natürlich seinen Preis, weshalb der Oberschicht zu einem enormen Vorteil verholfen werden kann. Das klingt ein wenig nach dem Science-Fiction Film „Elysium“, in welchem die Unterschicht hart arbeiten muss, um die Oberschicht zu versorgen, welche auch über unbegrenzte Medizin verfügt, diese allerdings nur in den eigenen Reihen einsetzt. Auch wenn dieser Film natürlich übertrieben ist, würde ein solcher vorteilsorientierter Eingriff in die Natur des Menschen höchstwahrscheinlich die gesellschaftliche Schere noch weiter auseinander treiben. Außerdem würde dann die Menschheit einem Ideal entgegenstreben, wodurch die menschliche Vielfalt und die Evolution beeinträchtigt wären. Sollte dann immer noch Rassismus herrschen, würden eventuell einige Ethnien komplett aussterben oder die Überbleibenden ein noch viel extremerer Rassismus erwarten. Das hat dann aber auch nicht mehr wirklich etwas mit heilen zu tun, sondern ist eher eine überflüssige Verschönerung der menschlichen Natur.
Der Einsatz von moderner Medizin ist also meiner Meinung nach nicht immer gut, allerdings ist sie in der Kombination von Bildung, Respekt und Toleranz notwendig, um die Weiterentwicklung der Menschheit anzutreiben.

Moin Iduna,
Die Idee, alle Menschen heilen zu können, scheint auf dem ersten Blick sehr verlockend. Ich persönlich stimme dir dahin gehend voll zu, dass es ein Traum ist, dies möglich werden zu lassen. Meiner Meinung nach sind die Folgen, die du aufgezählt hast, etwas überdramatisiert. Es erscheint unwahrscheinlich Menschen, z.B. durch CRISPR/cars superheldenhaft zu optimieren. Sicher, Wissen ist Macht und durch CRISPR/cars bekommt man jede Menge Optimierungsmöglichkeiten, jedoch sollte man auf die Vernunft der Menschen setzen und nicht davon ausgehen, dass gleich „die Welt untergeht“. Des Weiteren finde ich deine Fragen, die vermehrt im Text auftauchen, relativ irritierend, da diese teilweise gar nicht beantwortet werden und zu größerer Verwirrung führen.

Hallo Iduna😊,
Ich finde, dass du dir ein sehr interessantes und aktuelles Thema rausgesucht hast. Ich bin wie auch du der Meinung, dass Wissen Macht ist und dass wir mit der heutigen Forschung vielen Menschen das Leben retten könnten und dies auch tun sollten. Auf der anderen Seite verstehe ich allerdings auch die Kritikpunkte und die Furcht vor der Zukunft von vielen Menschen. Hierbei finde ich allerdings, dass wir nie wissen was die Zukunft für uns bereit hält. Natürlich wäre es möglich, dass Hunger und Krieg die Konsequenzen dieser Forschung wäre. Wäre es allerdings nicht auch möglich, dass wir in der Zukunft so viele gesunde und starke Menschen brauchen um beispielsweise Projekte wie die Besiedelung des Mars auch in die Tat umsetzen zu können? Wie du bereits erwähnt hast finde ich sind solche Ängste kein Anlass dafür Menschen sterben zu lassen oder nicht weiter zu forschen obwohl man ihnen helfen könnte. Dieser Fall würde darüber hinaus wieder eine neues Dilemma schaffen, denn dann würde sich die Frage stellen, wem hilft man und wem nicht. Hierzu kann ich mir nämlich nicht vorstellen, dass nicht doch auch manche Menschen mit beispielsweise genug Geld oder den richtigen Verbindunge, Vorteile aus der Forschung ziehen würden. Deshalb finde ich, dass sobald eine Heilung möglich ist diese auch für alle Menschen zur Verfügung gestellt werden sollte, unabhängig von Gehalt, sozialem Stand oder sonstigen Kriterien.

Hey Iduna,
zunächst einmal will dir zustimmen. Ich persönlich finde ebenfalls, dass Entdeckungen wie CRISPR/cas eine wahnsinnige Errungenschaft für die Menschheit sein kann, jedoch kommt es darauf an wie weit man es mit der Gen Optimierung der Menschen treibt, um eben auch Experimente wie Designer Babys zu vermeiden. Wie auch du bin ich der Meinung, dass trotzdem wenn man sich nun entscheiden müsste definitiv mich dafür entscheiden würde weiter den Kampf gegen die Krankheiten zu bestreiten. Für mich hat das auch nichts mit Gott spielen zu tun, da der Mensch nun einmal wie jedes Lebewesen sich durch Evolution zu verbessern und diese Wissenschaft ein Teil unserer Evolution ist.
Liebe Grüße Littleangel

Hallo Iduna,
ich bin grundsätzlich deiner Meinung, dass man Methoden wie CRISPR/Cas9 auf jeden Fall weiterhin erforschen sollte und es ziemlich viel wert ist Menschenleben zu retten. Ich denke dabei oft, wenn ich oder eine mir nahestehende Person eine schlimme Krankheit hätte, die durch Forschung geheilt werden kann, würde ich auf jeden Fall dafür sein, an einer Heilung der Krankheit zu forschen und fände es ungerecht, wenn Forscher damit aufhören würden, Heilmittel zu suchen, nur um Überbevölkerung zu stoppen. Wenn die Medizin bereits so weit fortgeschritten ist, gibt es vermutlich eine bessere Aufklärung, mehr Gleichberechtigung und weniger Entwicklungsländer, was zu einem Rückgang der Bevölkerung führt.
Das schlimmste, was dann noch passieren könnte, wäre, dass die Forschungsergebnisse in falsche Hände geraten. Personen mit böswilligen Absichten haben es in der Geschichte oft geschafft aus guten Erfindungen schlimmen Nutzen zu ziehen. Eine Genschere verleiht demjenigen, der sie herstellt und damit umzugehen weiß eine große Macht und sobald einige Forschungen gemacht wurden und Ergebnisse veröffentlicht wurden, gelangt diese Macht an die Öffentlichkeit.

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