Die Widerspruchslösung

Automatisch Organspender ab dem 18. Lebensjahr. Dies ist ein Gesetzesentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn um die Zahl der Organspender und somit die Zahl von geretteten Leben zu erhöhen. Er schlägt vor, dass alle deutschen Staatsbürger ab dem Alter von 16 Jahren über den Zeitraum von einem Jahr ausführlich über die Organspende informiert werden und anschließend als Organspender eingetragen werden, wenn sie keinen Widerspruch einlegen. Für diesen Vorschlag erhält er auch viel Unterstützung. Nun stellt sich jedoch die Frage ob die Freiwilligkeit, die bisher hinter der Organspende stand, dadurch in Gefahr gerät.

Viele Gegner dieses Gesetzesentwurfes sagen, dass nach der Verabschiedung eines solchen Gesetzes nicht mehr von einer „Spende“ die Rede sein kann und dass schweigen keine Zustimmung ist. Ich jedoch finde, dass schweigen auch keine Ablehnung ist. Die Spendenbereitschaft in Deutschland liegt bei etwa 80 %, die Zahl der Menschen die wirklich einen Organspendeausweis haben ist jedoch um einiges geringer. Diese Zahlen sagen meines Ermessens alles aus. Die Meisten haben gar nichts gegen die Organspende, sind wahrscheinlich sogar Befürworter, schieben es aber immer weiter auf sich einen Organspendeausweis zu machen. Ich meine wer kennt es nicht? Jeder hat doch schon einmal zu sich selbst gesagt „naja das mach ich wann anders“. Außerdem finde ich, dass vor allem in den älteren Generationen die Organspende noch kein so großes Thema war wie heutzutage und somit vielen einfach das Wissen zu diesem Thema fehlt. Somit schlussfolgere ich , dass der neue Gesetzentwurf keine Einschränkung der Freiwilligkeit ist, sondern uns mehr davon schenkt! Da auch die, die zwar für die Organspende sind aber nicht genau wussten wie sie Spender werden oder auch einfach keine Zeit dazu hatten, nun ebenfalls Leben retten können. Außerdem gibt es für all diejenigen die kein Spender werden wollen noch immer die Möglichkeit zu widersprechen. Auch finde ich es wichtig zu sagen, dass es vielen Menschen das Leben retten könnte und zumindest ich persönlich durch eigene Erfahrung in meiner Familie ohnehin vor hatte Organspender zu werden. Viele andere jedoch das Glück hatten keine solche Erfahrung zu machen und deshalb keinen direkten Grund sehen Organspender zu werden.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass dieser Entwurf vielen Menschen das Leben retten könnte und somit bin ich auch ein Befürworter. Was sind eure Gedanken zu diesem Thema? Seid ihr eher dafür oder dagegen? Wollt ihr auch Organspender werden?

Quelle: https://www.zeit.de/wissen/2019-04/organspende-pflicht-widerspruchsloesung-spender-gesetzentwurf

4 Kommentare

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Hey GossipGirl,
erst einmal ein Lob an dich, denn ich finde du hast dir ein interessantes Thema ausgesucht. Ich bin persönlich sehr schockiert über deine genannten Zahlen und deswegen hast du mich dadurch sofort zum Nachdenken gebracht, ob ich auch Organspender werden sollte. Ich finde, wenn dieses Gesetz durchgesetzt wird, sollte die Prävention zur Organspende ausreichend durchgeführt werden. Wenn sich die Chancen für Organbedürftige durch dieses Gesetz drastisch erhöhen, dann bin ich voll und ganz dafür und würde den Organspendeausweiß für mich bevorzugen.

Hallo GossipGirl!
Erst kürzlich habe ich mich selber mit dem Thema Organspende befasst, da ich mir selber einen Organspende-Ausweis angelegt habe. Ich bin also ganz klar ein Befürworter der Organspende. Meiner Meinung nach ist es dennoch ganz klar das Recht eines jeden Menschen, selbst zu entscheiden ob er seine Organe nach dem Hirntod spenden möchte oder nicht. Und Schweigen ist in meiner Sicht nicht immer ein Ja, da viele Menschen vielleicht einfach nicht daran denken oder sich nicht im Klaren darüber sind, dass sie durch Schweigen einer Organspende zustimmen. Ich sehe es einerseits kritisch, wenn Menschen ohne damit einverstanden zu sein, als Organspender eingetragen werden- ich denke hier könnte es zu vielerlei Auseinandersetzungen und Streitigkeiten, vor allem mit den Angehörigen, kommen. Andererseits finde ich es aber durchaus wichtig, die größtmögliche Zahl an Organspendern zu erreichen, da so zahlreichen Menschen, das Leben gerettet und somit eine neue Chance ermöglicht wird. Die von dir genannten Zahlen bringen mich zum Nachdenken- wenn diese Zahlen stimmen, dann würde meiner Meinung nach das Positive, also das Retten von Menschenleben, das Negative, also die Probleme, die es verursachen würde, überwiegen. Ich bin gespannt was die Zukunft bringen wird und ob das Gesetz von Jens Spahn umgesetzt werden kann. Lg Volvic

Hey Gossip Girl,
ich finde dein Text sehr gut Erläutert. Ich denke auch das Schweigen keine Ablehnung ist ich denke zwar auch nicht dass es alsZustimmung zählt, jedoch würde durch dieses Gesetz jeder aufgefordert werden sich zuentscheiden ob er Organspender sein möchte oder nicht jeder muss somit zu einem Punktkommen und kann es nicht weiter vor sich herschieben. Dennoch hat ja immernoch jeder Menschdie Möglichkeit dies abzulehnen.Also denke ich dass dieses Gesetz uns weiterbringen würde, zumindest in der Hinsicht dasBefürworter der Organspende dann auch tatsächlich Organspender werden würden.
LG

Hallo GossipGirl,
dein Thema in Bezug auf die Organspende bringt einen zum Nachdenken, weil es wirklich jeden betrifft. Jedoch sehe ich das Gesetz sehr kritisch, denn einem wird die Freiheit genommen, selbst darüber zu entscheiden, ob man seine Organe spenden möchte. Es wird davon ausgegangen, dass jeder seine Organe spenden will, aber meine Organe gehören zu meinem Körper und deswegen sollte ich von Anfang an selbst aktiv einen Organspendeausweis anlegen, wenn ich Teile von meinem Körper abgeben will. Klar, man könnte die Gesellschaft besser darüber informieren, aber wenn man jeden in die Lage bringt, Organspender zu sein, finde ich, verliert man noch eher den Überblick als wenn man sich selbst aktiv dafür entscheidet und sich damit auseinandersetzt. Zudem bin ich auch der Meinung, dass wenn ich nichts spende, auch mir keiner etwas spenden soll, weil das erwarte ich dann auch nicht. Hier muss man sich einfach der Fairness bewusst sein. Ich zum Beispiel will nicht aus Bosheit nichts spenden, sondern mir bereitet die Vorstellung ein ungutes Gefühl, dass ich nach meinem Tod nicht unversehrt ruhen gelassen werde, sondern man mich auch noch ,,aushöhlt“. Auf mich wirkt es so, als würde man das, was einem Menschen erhalten hat, einfach wegnehmen ohne wirklich darüber nachzudenken, wer dieser Mensch war. Weiterhin, wenn man ein solches Gesetz einführen sollte, wird die Heldentat des Organspenders nicht mehr so hoch angepriesen, denn es wird ja nun vorausgesetzt, dass jeder Mensch Organe spenden sollte und der Organspender dadurch nicht besser gehandelt hat als alle anderen. Mein Kommentar kritisiert keineswegs deine Auffassung, dass eine Organspende gut ist, aber trotzdem sollte man die Kritiker anhören, denn diese haben auch ihre Gründe, weshalb sie nicht als Organspender eingetragen werden wollen.

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