Ist es ethisch vertretbar ein Haustier zu besitzen?

  • Wie Umweltschädlich sind Haustiere?
  • Was sind noch Faktoren gegen das Halten von Haustieren?

Jeder zweite bis dritte Deutsche besitzt ein Haustier. Insgesamt sind es ca. 34,3 Millionen Haustiere. Davon sind ca. 10 Millionen Hunde, welche damit am häufigsten gehalten werden. Wenn man an ein Haustier denkt, bringt man meistens etwas positives mit ihnen in Verbindung. Aber sind Haustiere wirklich so unschuldig wie sie aussehen? Oder sind sie ein sogenannter Klimakiller, wie sie von vielen betitelt werden? Und haben Haustiere ein gutes Leben?

Zunächst möchte ich den Begriff Haustier in diesem Zusammenhang erläutern. Als Haustiere bezeichne ich hier Tiere, die mit dem Menschen unter einem Dach leben und in dem meisten Fällen als Freizeitbeschäftigung gedacht sind. Also keine reinen Nutztiere.

Aspekt Umwelt

Von außen sieht die Sache klar aus. Ein mittelgroßer Hund verursacht in seinem Leben ca. 8 Tonnen CO2. Das entspricht ungefähr einer Strecke von 3700 km pro Jahr mit dem Auto. Eine Katze verursacht in Kilometer umgerechnet CO2 für ca. 1400 km pro Jahr. Es sieht also deutlich so aus, als wären Haustiere sehr umweltschädlich und nicht wirklich ethisch vertretbar in Bezug auf die Umwelt.

Diese hohen Werte liegen jedoch zu ca. 90% an dem Futter, das die Tiere zu fressen bekommen. Das liegt daran, dass den Tieren meist nur Fleisch gefüttert wird, da es als artgerechte Nahrung gilt. Viele Tierbesitzer bringen hier das Argument, dass für Tierfutter nur Fleischreste verwendet werden, die von geschlachteten Tieren übrigbleiben und sonst weggeworfen werden würden. Viele Hundefutterhersteller werben jedoch sogar damit, dass Frisches und qualitativ hochwertiges Fleisch für ihr Futter verwendet wird. Außerdem füttern sehr viele Besitzer ihren Haustieren Fleisch mit Guter Qualität, da sie es als artgerecht empfinden. Die Herstellung dieses Fleisch verursacht sehr viel CO2, da hierbei die Haltung der Tiere und auch ihr Futter und viele weitere Ursachen auftreten.

Es ist viel besser seinem Haustier Industriefutter zu geben, als ihn von hochwertigem rohen Fleisch zu ernähren. Diese verursachen nur ca. halb so viel CO2 Ausstoß. Manche dieser Hundefuttermarken, verwenden wirklich nur Reste, weshalb nicht extra Tiere dafür geschlachtet werden. Da bei den meisten Herstellern jedoch nicht das Wohl der Tiere, sondern Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass in dem Futter keine Geschmacks Verstärker oder Zucker enthalten ist.

Für die Umwelt wäre es das Beste, wenn man sein Hausstier Vegan ernähren würde. Nicht nur wegen dem Umwelt Aspekt, es gibt auch immer mehr Hunde, die gegen jegliche Fleischsorte oder Tierisches Eiweiß allergisch sind. Hierbei gibt es jedoch sehr oft den Konflikt, dass viele eine vegane Ernährung als nicht artgerecht sehen, da der Hund vom Wolf abstammt, welcher ein reiner Fleischfresser war. Der Hund hat sich im Zusammenleben mit dem Menschen jedoch immer mehr an die Essgewohnheiten des Menschen angepasst, zum Beispiel mit unterschiedliche Enzymausstattung, durch die der Hund Kohlenhydrate viel besser verdauen und verwerten kann als ein Wolf. Um einen Hund vegan zu ernähren, muss man ihn sehr ausgewogen füttern. Hierbei muss man darauf achten, dass das Haustier alle wichtigen Nährstoffe bekommt und gegeben falls mit Supplements zu zuführen, da sie nicht vom Körper des Hundes hergestellt werden können (z.B. Taurin). Hierbei darf das Tier niemals die gleichen Tabletten wie ein Mensch nehmen, da diese oft Zucker enthalten, der für das Tier sehr gefährlich sein kann. Wenn man also unbedingt ein Fleischfressendes Haustier haben möchte, sollte man sich sehr gut mit der Ernährung auseinandergesetzt haben und diese möglichst CO2 Neutral halten. Falls man sein Tier nicht vegan ernähren möchte, könnte man wenigstens auf die Art, Herkunft und Menge des Fleisches achten. Der Haustierbesitzer trägt meiner Meinung nach auch die Verantwortung, falls das Tier geschützte Wildtiere frisst, da es frei Herumlaufen darf.

Aspekt Haltung

Der Aspekt wie das Haustier gehalten wird spielt neben dem Klimatischen Aspekt eine weitere große Rolle. Viele Haustier sind nämlich nicht für zum Beispiel ein Leben auf engem Raum oder ohne Gesellschaft geschaffen. Es gibt sehr viele Aspekte, die man bei einer Artgerechten Haltung des Tieres beachten muss. Diese sind auch bei jedem Tier unterschiedlich. Ich werde näher auf die des Hundes eingehen, da es zum einen das beliebteste Haustier in Deutschland ist und ich außerdem selbst einen besitze.

Wenn man sich einen Hund anschafft, müssen als aller erstes die Rahmenbedingungen für den Hund geschaffen werden. Das heißt man benötigt genug Platz sowohl drinnen als auch draußen, damit der Hund genügend Freiraum hat. Außerdem benötigt ein Hund je nach Rasse und Alter ca. 2 Stunden Bewegung täglich und das bei jedem Wetter. Man muss also trotz Job/ Schule und Freizeit genug Zeit für seinen Hund aufbringen können oder eine Person haben, die ihn betreut, wenn man selbst keine Zeit hat. Außerdem braucht der Hund auch Umfeld, in dem er etwas mehr Freiheiten bekommt, wie zum Beispiel ein Park in der Stadt oder ähnliches. Falls man in einer Stadt wohnt sollte man sich bewusst sein, dass es kein gewöhnliches Umfeld für einen Hund ist, da er sich an so etwas erst gewöhnen muss.

In unserer Gesellschaft wird artgerecht sehr fragwürdig dargestellt. Oftmals wird eine viel zu kleine Fläche für das Tier als artgerecht bezeichnet, da sie scheinbar nicht mehr nötig haben, aber jeder kann sich denken, dass zum Beispiel kein Hamster in einem kleinen Käfig auf Dauer glücklich ist. Außerdem sollte man sich bei dem Kauf 100% sicher sein, und auf keinen Fall einen Spontankauf tätigen, da man zum Beispiel einen Hund meistens mindestens acht Jahre hat.

Ein weiteres Problem ist, das vielen das Fachwissen beim Umgang mit den Haustieren fehlt. Hierbei zum einen im Thema Erziehung, als auch wie man mit ihm umgeht, damit sich das Haustier auch wohl fühlt. Zum Beispiel gibt es Haustiere wie Kanarienvögel, die Gesellschaft brauchen oder zum Beispiel Hamster die Einzelgänger sind. Auch der Umgang mit ihnen und die Körperhaltung ihnen gegenüber ist sehr wichtig, damit das Haustier nicht eingeschüchtert wird. Man sollte sich auch über die Körpersprache der Tiere informieren, damit man nichts falsch deutet. Außerdem sind meiner Meinung nach viele Tierarten überhaupt nicht für ein Leben in einem Haus gemacht, da sie zum Beispiel ein anderes Klima oder mehr Platz brauchen.

Viele Eltern kaufen ihren Kindern Haustiere, damit sie jemandem zum Spielen haben, die Kinder sind meistens jedoch gar nicht in der Lage so viel Verantwortung zu übernehmen und sich richtig um die Tiere zu kümmern. Dadurch haben die Tiere kein schönes und meist nur ein kurzes Leben, da die Kinder nicht mit den Tieren umgehen können. Man sollte seinen Kindern nur Haustiere kaufen, wenn man selbst genug Zeit hat sich um sie zu kümmern, da man es nicht allein den Kindern überlassen kann. Es stimmt zwar auch, dass Kinder durch Haustiere Verantwortung übernehmen lernen und einen Freund dazugewinnen, jedoch sollte dies immer unter Aufsicht einer Person geschehen, die sich gut auskennt und dem Kind helfen kann.

Aspekt Domestizierung

Als Domestizierung wird der Veränderungsprozess von Wildtieren durch genetische Isolation beschrieben. Dies geschieht durch Menschenhand, beispielsweise bei Hundezüchtern. Hierbei werden die Tiere zum Beispiel kleiner gezüchtet, da sie so süßer aussehen, oder einfacher zu handhaben sind. Dabei entstehen dann sogenannte Zuchtopfer, welche so gezüchtet wurden, dass sie später Nachteile im Leben haben. Ein Beispiel hierfür ist die Französische Bulldogge, welche durch Zucht eine extrem kurze Nase hat und deshalb Schwierigkeiten beim Atmen hat. Oder auch zu große Hunde, die früh Rückenprobleme bekommen und deswegen eingeschläfert werden müssen. Und das alles nur, weil es von Menschen als süß empfunden und als Statussymbol missbraucht wird. Zum Beispiel kleine Hunde, die von ihren Besitzern in der Handtasche mitgetragen werden. Ich finde eine Domestizierung ist soweit okay, wenn das Tier keine Schäden davonträgt. Da es auch nützliche Domestizierungen gibt, wie zum Beispiel Hütehunde.

Bei der Zucht werden viele überschüssige Tiere getötet oder für Tierversuche missbraucht, nur weil sie nicht den Anforderungen entsprechen. Außerdem machen Tier- und Zoohandlungen riesige Geschäfte mit dem Verkauf von Haustieren, da sie riesige Mengen an Haustieren verkaufen und Nachschub produzieren, obwohl tausende Tiere jährlich ausgesetzt werden und im Tierheim landen. Sehr viele Menschen halten außerdem exotische Tiere, die nicht an das Klima gewöhnt sind und auf viel zu engem Raum gehalten werden. Auch wenn Tierhalter verpflichtet sind nachzuweisen, dass ihr Haustier von einem Züchter aus Deutschland kommt, gibt es doch viele illegale Schmuggeltiere, die hier in Deutschland dann meist kein schönes Leben haben. Deshalb sollten meiner Meinung nach Tiere die eigentlich ein ganz anderes Klima zum Leben brauchen verboten werden. Es könnte eine Lizenz eingeführt werden, mit welcher man solche Tiere Halten darf. Diese kann man jedoch nur erlangen, wenn man ein Gutachten besteht, welches die Lebensbedingungen welche das Tier benötigt überprüft.

Von PETA wird empfohlen seine Haustiere kastrieren zu lassen, da es eine sehr starke Überpopulution von Haustieren gibt, und man meist nicht genau weiß wie die neuen Besitzer mit den Tieren umgehen. Durch diese Überpopulution ist es das Beste eine Adoption aus dem Tierheim zu tätigen, und sonst von Bekannten die Junge haben welche zu holen. Auf keinen Fall sollte man welche aus Tierhandlungen oder von Züchtern kaufen, da man sie keinesfalls aus den Käfigen dort rettet, sondern nur die Nachfrage erhöht und für ein größeres Angebot sorgt.

Meine Meinung

Für ein Haustier spricht, dass es ein treuer Begleiter für den Menschen ist und es außerdem sehr nützlich ist. Ein Haustier kann Menschen in vielen Situationen helfen wie zum Beispiel ein Blindenhund oder ein Drogenhund. Kinder können durch Haustiere lernen Verantwortung zu übernehmen oder sie als Freizeitbeschäftigung nutzen.

Gegen ein Haustier spricht, dass es meist eine sehr schlechte Umweltbilanz hat und es kompliziert ist dagegen zu wirken. Man muss eine Wissensgrundlage besitzen, damit man richtig mit dem Haustier umgeht und es auch verstehen kann. Man benötigt außerdem genügend Platz für das Haustier und genügend Zeit, um es zu betreuen. Es gibt zudem viel zu viele Haustier in Deutschland und falls man sich nach dem Kauf doch wieder umentscheidet, gibt es wenig Möglichkeiten es wieder los zu werden. Viele Tiere leiden zudem unter der Domestizierung, welche man durch den Kauf von einem Haustier unterstützt und das Haustier in einigen Fällen Probleme davon bekommt.

Meiner Meinung nach ist es ethisch nur vertretbar ein Haustier zu halten, wenn man sich wirklich im Klaren ist welche Verantwortung dieses mit sich bringt und wenn man den nötigen Platz für es hat. Außerdem muss man beim Kauf selbst schon sehr genau auf alles achten. Hierbei ist es wichtig, dass die Rasse kein Opfer der Domestizierung ist und somit keine gesundheitlichen Schwierigkeiten im Leben hat. Man sollte sein Tier nach dem Kauf einer Kastration unterziehen, um etwas gegen die Überpopulation zu tun und es sein Leben lang am besten komplett vegan ernähren. Man muss genügend Zeit einplanen und auch dafür sorgen können, dass die Haustiere zum Beispiel während des Urlaubs nicht alleine zu Hause sein müssen. Die Ernährung ist ein sehr wichtiger Aspekt, weil Haustiere sonst sehr umweltschädlich sind und ich es so ethisch nicht vertreten könnte ein Haustier zu halten. Auch für meinen Hund habe ich mich schon über Vegane Ernährung informiert und ziehe diese in Betracht.

Am natürlichsten wäre es allerdings, wenn jedes Tier einfach frei in der Natur leben könnte. Durch die soweit Fortgeschrittene Domestizierung ist das meistens gar nicht mehr möglich, da die Tiere zu stark vom Menschen abhängig sind. Deshalb sollte man den Tieren das angenehmste mögliche Leben ermöglichen und sie als Lebewesen sowie wir Menschen behandeln. Denn sie haben, ebenso wie wir, das Recht auf Leben.

Und Menschen, die ihren kleinen Kindern Haustiere kaufen, obwohl diese noch nicht die Verantwortung dafür übernehmen können, begehen meines Erachtens nach eine Straftat. Sie übergeben das Leben eines Tieres in die Hände eines Kleinkindes, welches sich nicht richtig um sich selbst kümmern kann.

Ein Haustier ist für mich also nur vertretbar, wenn es weitestgehend vegan ernährt wird, genug Platz hat (sowohl draußen als auch drinnen) und nicht unter einer Domestizierung leidet. Außerdem darf es nicht aus der Tierhandlung sein, sondern am Besten aus einem Tierheim oder von Bekannten.

  • Würdet ihr euch unter diesen Bedingungen ein Haustier anschaffen?
  • Was ist eure Meinung zu veganer Ernährung von Haustieren?
  • Würdet ihr ein Haustier aus dem Tierheim adoptieren?

Quellen

  • https://www.peta.de/themen/hund-katze-vegan-ernaehren/ , 21.12.20
  • https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.klimabilanz-von-hunden-wie-umweltschaedlich-sind-die-haustiere.7b68b976-8999-45c0-ba42-817cd28aaebd.html , 21.12.20
  • https://www.wiwo.de/lifestyle/werner-knallhart-haustiere-verderben-ihre-oekobilanz/23818088.html , 21.12.20
  • https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Warum-Haustiere-schlecht-fuers-Klima-sind , 21.12.20
  • https://www.peta.de/faq-tierische-mitbewohner/ , 02.01.21
  • https://www.youtube.com/watch?v=HynJAu7cEOM , 02.01.21
  • https://www.mein-haustier.de/magazin/hund-halten/, 02.01.21
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Domestizierung , 02.01.21
  • https://www.tiere-wissen.de/allgemein/artgerechte-haustier-haltung.html , 02.01.21

3 Kommentare

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Hallo bangyse,
du schreibst in deinem Kommentar über Haustiere, und ob es ethisch vertretbar ist eines zu halten. Ich stimme dir in dem von dir genannten Punkt Platz zu. Ein Tier, egal ob Hund, Katze, Hamster, Hase oder Vogel braucht genügend Bewegungsfreiheit. Wenn man ein Tier nur in der Wohnung hält, ist es meiner Meinung nach extrem wichtig, dem Tier den größt möglichen Freiraum zu geben. Außerdem muss das Tier dann durch den Menschen genügend ausgelastet werden. Zum Beispiel bei Hauskatzen ist es sehr wichtig viel mit ihnen zu spielen und sie dadurch zu bewegen.
Weiter schreibst du in deinem Kommentar über die Domeszitierung, in diesem Punkt stimme ich dir ebenfalls vollkommen zu, es ist unverantwortlich ein Tier durch Zucht zu quälen und ihm das Leben schwer zu machen, nur weil dem Mensch das Tier so besser gefällt.
Bei der von dir nur als ethisch vertretbar für das Tier genannte vegane Ernährung, stimme ich dir jedoch nicht zu. Für mich wäre es zum Beispiel nicht vorstellbar meiner Katze kein Fleisch mehr zu geben. Es gehört für mich zu einer gesunden Ernährung für die Katze dazu. Ich würde das Fleisch auch nie durch irgendwelche Tabletten ersetzen, nur damit ich die Haltung des Tieres mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Es gehört zu dem Instinkt der Katze zu jagen und Mäuse, Vögel und andere Tiere zu erlegen und zu essen. Würden wir Menschen der Katze diesen Instinkt nehmen, wäre das Leben von ihr meiner Meinung nach nicht mehr Artgerecht und auch nicht mehr ethisch vertretbar. Für Katzen ist eine fleischhaltige Ernährung notwendig und kann meiner Meinung nach nicht durch Ersatzprodukte unterdrückt werden.

Ansonsten finde ich deinen Kommentar gelungen.

Hallo bangsye,
Ich finde du hast ein sehr spannendes Thema gewählt und ich seh einige Dinge genauso wie du. Zum Beispiel find ich es auch unverantwortlich, wenn Eltern ihren Kindern zum Geburtstag oder anderen Festen als Geschenk ein Tier kaufen. Kinder können meiner Meinung nach nicht wirklich mit Tieren umgehen, da sie sogar im Umgang mit Menschen noch viel zu lernen haben. Sie würden sich nicht regelmäßig und artgerecht um die Tiere kümmern. Vor allem, wenn sie es geschenkt bekommen (also wenn sie es sich nicht einmal selber aussuchen), ist die Tendenz hoch, dass sie es nach einiger Zeit einfach nicht mehr wollen, weil es ihnen zu viel Verantwortung ist, oder weil es ihnen sogar nicht einmal gefällt. Natürlich gibt es auch andere Fälle, in denen die Kinder dann lernen mit der Verantwortung umzugehen und ihre Entwicklung dadurch positiv gefördert wird. Trotzdem denke ich, dass Eltern ihren Kindern nicht einfach so ein Tier überlassen sollten, sondern zumindest ihnen zeigen und helfen sollten, wie man es behandeln muss. Und ganz wichtig dabei ist, vorher mit dem Kind darüber zu reden, ob es denn überhaupt ein Tier will und welche Konsequenzen es mit sich zieht.
Wo man letztendlich das Tier kauft, finde ich auch sehr bedenkenswert. Ich hab mal ein Buch („Arthur und seine Freunde“ von Mikael Lindnord) gelesen, in dem es um die Rettung von streunenden Hunden oder Hunden aus dem Tierheim aus z.B. Afghanistan, Australien oder dem Ecuador geht. Ich finde die einzelnen Geschichten sehr bemerkenswert, da auch einige Probleme beschrieben wurden, die man mit Welpen aus einer Züchtung eher nicht haben würde. Es beeindruckt mich, dass Menschen sich für „solche“ Hunde entscheiden, statt für welche, die „perfekt“ sind. Ich würde mir das selber zwar noch nicht zutrauen, aber wenn man dann liest, wie die Bindung sich zwischen dem Mensch und Tier sich entwickelt, find ich es eine Überlegung wert, ob man nicht so einen Hund aufnehmen möchte, statt ihn von Züchtern zu kaufen. Ich finde, dass auf die Züchtung und die Perfektion der Tiere zu viel Wert gelegt wird. In örtlichen Tierheimen gibt es viele schöne und auch sehr liebenswerte Hunde, die die Chance verdient hätten, ein Zuhause zu bekommen. Ich hoffe, dass sich die Meinungen der Menschen ändern und sie auch mal beim Tierheim vorbeischauen, statt gleich einen Züchter zu suchen. Ich persönlich habe mich schon ein bisschen damit beschäftigt, d.h. ich war mit einigen Hunden aus dem Tierheim Crailsheim schon spazieren. Es war jedes Mal sehr schön und auch interessant, weil der Charakter der Hunde schon ausgebildet ist, nicht so wie bei Welpen, und man so viel eher den Hund finden kann, der zu einem passt. Ich würde mir auf jeden Fall lieber einen Hund aus dem Tierheim holen, als bei einem Züchter.
Bei der Futterwahl find ich, dass man einen Hund zwar schon vegan ernähren könnte, aber ich selber würde dies eher nicht tun, da es zu sehr von natürlichen Essverhalten abweicht und sie die nötigen Aminosäuren o.ä. nicht über das Futter, sondern über Tabletten bekommen würden. Ausnahmen wären natürlich, wenn der Hund allergisch reagiert oder es nicht verträgt. Jedoch finde ich, dass wir in anderen Bereichen (z.B. Reisen) eher darauf schauen sollten, die CO2-Bilanz zu senken, als bei der Ernährung der Haustiere. Ich würde es eher befürworten, sie so stark zu minimieren, dass sie trotzdem noch der natürlichen Ernährung entspricht. Ein Beispiel wäre, wie du es schon genannt hast, ein Futter, das aus „Fleischresten“ besteht, zu füttern.
Vielen Dank für deinen inspirierenden Beitrag.

Hallo bangsye,
als ich die Frage gelesen habe „Ist es Ethisch vertretbar ein Haustier zu besitzen?“, kam bei mir sofort die Frage auf: Warum nicht? Deshalb hat es mich interessiert, wie deine Frage genau zu verstehen ist.
Ich habe selber Haustiere und habe sie noch nie unter den Aspekt der Klimakiller angesehen. Meine Meinung ist auch, ebenso wie deine eigene Meinung, dass ein Haustier ein treuer Begleiter ist, ein Freund des Menschen, Haustiere können den Menschen nutzen und sind im Allgemeinen eine Bereicherung.
Deshalb habe ich mir die Frage gestellt, was verstehe ich unter Haustieren? Für mich sind Haustiere eigentlich nur Hunde und Katzen. Da diese mit im Haus leben und auch frei herumlaufen können.
Bei Haustieren wie zum Beispiel Vögel, Hamster, Meerschweinchen und Hasen wird ein Käfig benötigt. Hier kommt der Aspekt der artgerechten Haltung zum Tragen. Sobald ein Tier einen Käfig braucht, ist es für mich keine artgerechte Haltung mehr. Bei der Haltung von Hunden stimme ich deinen Gedankengängen zu, sie brauchen, Platz, Zeit und jede Menge Auslauf. Zusätzlich muss man bedenken, dass auch Tiere ihren eigenen Charakter haben und dieser Charakter sollte kompatibel mit dem Besitzer und seiner Familie sein. Das heißt, ist der Besitzer zum Beispiel gehbehindert, ist es sehr schwierig mit einem agilen, vielleicht auch frechen Hund.
Fraglich finde ich es auch, wenn Tiere so gezüchtet werden, dass sie krank (Schwierigkeiten bei der Atmung) gezüchtet werden und dass z.B. nur damit sie niedlich aussehen. Viele Menschen wollen sich auch nur reinrassige Hunde zulegen, dies birgt aber die Gefahr von genetischen Fehlbildungen.
Auch finde ich es fraglich, sich Haustiere anzuschaffen, die exotisch oder vom Aussterben bedroht sind. Bei vielen ist es „In“ sich Tiere wie, Spinnen, Schlangen oder Echsen zuzulegen. Diese Tiere zählen für mich auf keinen Fall zu den Haustieren, auch bin ich der Meinung, dass bei diesen Tieren eine artgerechte Haltung nicht möglich ist. Sie brauchen ein anderes Klima, spezielles Futter und durch das Gefangensein sind sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Bei dem Aspekt der Umwelt, vertrete ich die Meinung, dass man sie nicht als Klimakiller ansehen sollte, da sie für den Menschen einen ideellen Wert darstellen. Haustiere sind für manche wie Kinder. Bei der Anschaffung von Kindern überlegt man sich im Allgemeinen auch nicht, wie viel Co2 sie in ihrem Leben ausstoßen.
Über die Ernährung eines Haustieres habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Danke für die Anregung. Ich habe zwei Katzen und diese bekommen Industriefutter. Eine vegane Ernährung für meine Katzen ziehe ich nicht in Betracht. Ihnen kann man das Jagen von Mäusen, Vögeln und anderen Kleintieren nicht abgewöhnen. Bei der Haltung von Katzen stellt sich jedoch die Frage, ob sie mitverantwortlich sind, dass manche Tierarten, wie zum Beispiel Eidechsen und Blindschleichen, aussterben.
Ich stimme mit der Empfehlung von PETA überein seine Haustiere zu kastrieren, denn wer will plötzlich viel Haustierbabys, egal wie süß sie sind. Auch finde ich, man sollte lieber ein Haustier aus dem Tierheim adoptieren nicht nur um der Überpopulation entgegenzusteuern, sondern auch um dem Tierheim und den Tieren darin zu helfen.
Du hast dir sehr viele Gedanken über die Haltung von Haustieren gemacht und ich bin mir sicher, dass die Anschaffung eines Hundes bei dir wohl überlegt war. Ich selber bin ein Katzen-Fan. Man muss nicht mit ihnen spazieren gehen, sie sind anschmiegsam und schränken einen beim Urlaub machen nicht ein. Wichtig ist dann nur, dass die Katzen von jemanden gefüttert werden.
Danke für deine Anregungen, iced out

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