Klimawandel und Ich

Oft wird uns klar gemacht wir müssen unsern Alltag ändern, wir müssen uns einschränken und wir müssen unsern Lebensstil ändern. Wir die Konsumenten, wir die Bürger, wir die einzelnen sind Schuld am Klimawandel oder inzwischen eher der Klimakrise.

Wir ändern unseren Lebensstil, aber es ist nicht genug, liegt es an daran dass wir es nicht genug wollen oder gibt es noch einen weiteren Mitspieler?

Als das Thema der Erderwärmung noch kein Thema war haben Firmen wie Shell und co. schon eine Ahnung davon gehabt, dass etwas mit den fossilen Brennstoffen nicht stimmen könnte. Forschungen zeigten auf, dass es irgendwann im 21. Jahrhundert Klimaveränderungen geben wird und das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit. Doch die Firmen haben wissentlich die Studien geheim gehalten, niemanden gewarnt und weiter gemacht wie bisher. Denn ihnen war klar, wenn das rauskommen würde hätten sie ein Problem. Als dann klar war, dass es den menschengemachten Klimawandel wirklich gibt war der nächste Schritt nicht sich zu überlegen wie man mit dem Klimawandel umgeht, bzw. ihn aufhält. Es wurden CO2-Fußabdruck-Rechner veröffentlicht um die Schuld an den Einzelnen abzugeben um nicht die Verursacher als Schuldige anzuprangern.

Was hat das jetzt mit der Einstiegsfrage zu tun? Na wenn wir als Gesellschaft viel tun und es trotzdem nicht genug ändert muss es doch wohl an einem anderen Mitspieler liegen, nämlich den Firmen. Wenn die Firmen es schaffen ihre Produktion oder zum Beispiel Logistik klimafreundlicher oder sogar klimaneutral zu machen hätten wir einen viel größeren Erfolg wie wenn man seinen Einkauf nicht mehr mit dem Auto sondern dem Fahrrad macht. Hier gäbe es Lösungsansätze wie anstatt der zahlreichen LKWs und dem Ausbau der Autobahn eventuell den Transport auf Schienen und den Ausbau des Schienennetzes zu fördern, was dann wiederum (vor allem im ländlichen Raum) für den Personenverkehr genutzt werden könnte.

Ich sage nicht, wir sollten weniger machen, ganz im Gegenteil, wir sollten auch diesen Kurs beibehalten und weiter machen (,nebenbei tut es manchen vielleicht auch mal gut mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zu fahren 😉 ). Trotzdem sollten man eventuell Druck auf die Firmen ausüben, um durch Innovation und Forschung Prozesse klimafreundlicher zu machen.

Um zurück zur Einstiegsfrage zu kommen: Meiner Meinung nach liegt eine große Mitschuld auf den Firmen und Produzenten, wenn man ihren CO2 Ausstoß mit dem Verhalten einer Konsumbewussteren Gesellschaft paaren könnte, würde man meiner Meinung nach in Deutschland einen großen Fortschritt in Sachen Klimaneutralität erzielen. Das nächste Problem wäre allerdings vermutlich andere Länder, die immer noch steigende Emissionen haben von wenigstens einem dieser Punkte zu überzeugen.

Wie seht ihr das?

Quelle:

https://www.spiegel.de/spiegel/wie-shell-sein-wissen-ueber-den-klimawandel-geheim-hielt-a-1202889.html

1 Kommentar

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Hallo Ann Trieb,
es stimmt meiner Meinung nach schon, dass strukturelle Veränderungen in Kombination mit persönlichen erst einen wirklich großen, spürbaren Effekt mit sich bringen.

Allerdings kann und müsste man hier dann wieder ausholen: Wieviel bringt Druck z.B. auf Ölunternehmen wirklich, wenn es in den USA Ölkonzerne gibt, die nicht an das Ende des Ölzeitalters zu glauben scheinen und fleißig Rivalen aufkaufen (Quelle: Buchter,Heike, Zeit (02.11.2023), Wirtschaftsteil, S. 23)?
Was ich damit meine ist, man kann Unternehmen nicht zwingen, grün zu werden, weil (oder solange) sich noch immer irgendwo viel Geld damit machen lässt. Man kann Unternehmen als Staat nicht effektiv sanktionieren, weil sie dann einfach umziehen in einen anderen Staat, der dann vermeintlich moralisch dünner aufgestellt ist, aber durch Abgaben dieser Konzerne reicher wird. Das findet man dann zurecht unfair, und moralische Überlegenheitsgefühle wärmen auch nur mäßig.
Und was wäre mit einer globalen Lösung, wo alle Staaten der Welt beispielsweise ähnliche Sanktionen und Überwachung der Einhaltung der Vorschriften beschließen, um der Abwanderung vorzubeugen? Das klingt utopisch und in näherer Zukunft mindestens unwahrscheinlich.

Aber wir brauchen dringend grüne Unternehmen. Ohne Greenwashing, ohne Hintergedanken der Konzerne.
Um das zu bekommen braucht es ein Gewissen der Menschen in den Führungspositionen, und dass das weder mit gutem Zureden und freiwilligen Verpflichtungen, noch mit Zwangsmaßnahmen und Sanktionen, sondern nur mit Firmenprofit und Belohnung funktioniert, davon bin ich überzeugt.

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