2009 wurde für das ehemalige Mitglied der linksextremistischen Terrorgruppe ‚Revolutionäre Zellen‘ (RZ), Hans-Joachim Klein, ein ‚Straferlass im Gnadenwege‘ verfügt (nur, um ein Beispiel zu nennen) (http://blog.beck.de/2009/03/07/ehemaliger-terrorist-hans-joachim-klein-begnadigt). Möglicherweise zurecht, da er das Recht auf die Wiedereingliederung in die Gesellschaft hat, das Recht, sich zu resozialisieren, so wie jeder andere Täter auch. Hier gehen die Meinungen auseinander. Manche finden auch, dass diese Begnadigung nicht der richtige Entschluss war, weil solche Terroristen durch ihre Mordanschläge das Recht, in Freiheit zu leben, verwirkt hätten und natürlich weiß man nie, ob sie nicht eines Tages wieder zuschlagen werden, wenn sie noch immer ihrer radikalen Meinung anhängen. Oder sollte man es auch von der Einstellung abhängig machen? Sollte man schauen, ob sie ihre Taten bereuen und einsehen, dass sie sich der nun vorherrschenden Gesellschaftsordnung anpassen müssen?
4 Kommentare
Kommentieren →Das ist eine echt gute Frage! Grundsätzlich ist es schwer Menschen einzuschätzen, ob sie ihre Taten bereuen, denn bei vielen ist das Extreme fest in ihren Gedanken verwurzelt, da kann er noch so glaubhaft Reue heucheln. Aber ich denke auf der anderen Seite auch, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat und das auch für ihn die Menschenrechte gelten sollten. Normalerweise stellen sich aber Terroristen als Held ihrer Gruppe dar und würden sich nie öffentlich gegen ihre ursprüngliche Ideologie äußern, das gilt schließlich als Verrat. Klein hat ja genau das gemacht, aber trotzdem kann ich nicht sagen, ob er sich wirklich von all dem distanziert hat. Nach dem zweiten Weltkrieg haben sehr viele rechtsextreme hochgestellte Beamte weiter auf ihren Posten gearbeitet und das ist etwas, was ich ganz und gar nicht gut finde. Sie hätten schon gerecht bestraft werden müssen, ganz egal wie sie zum Nationalsozialismus standen. Es war schließlich ziemlich ungerecht für die Juden, das über sich ergehen zu lassen und selbst nach dem Ende dieser Zeit noch unter Nazis leiden zu müssen. Bei manchen Menschen merkt man aber sofort, dass diese sich keinesfalls von ihrem Weg abbringen lassen. Man sollte allerdings sehr vorsichtig mit der Bestrafung solcher Terroristen sein, weil man oftmals nur noch mehr Hass erzeugt und er anderen so seine Ideologie näher bringen kann. Bei Anders Behring Breivik, der 2011 für die Tötung zahlreicher Jugendlicher in Norwegen verantwortlich ist, hat beispielsweise sein ganzes Leben dafür hin gelebt, um sich jetzt als Märtyrer bezeichnen zu können, er hat keinerlei Absicht Einsicht und Reue zu zeigen, was seine zweite Chance eher zunichte macht. Er sieht sich sogar als den nächsten Herrscher von Norwegen. Meiner Meinung nach ist dem nicht mehr zu helfen. Viele sagen ja, dass manche Menschen einfach keine zweite Chance im Leben verdient haben. Wer entscheidet dann, wer eine zweite Chance verdient hat? Allgemein ist das mit dem Terrorismus so eine schwere Sache. George W. Bush hat immer gesagt, dass die USA nicht mit Terroristen verhandelt, aber gerade das hat uns im Hinblick auf die momentane Lage nicht sehr weit gebracht oder?! Es hört sich wahrscheinlich naiv an, wenn man sagt, dass man Gewalt nicht mit Gewalt bekämpfen soll und dass man vielleicht doch das Gespräch mit einem Terroristen führen sollte, aber man hätte es ja mal zumindest ausprobieren können. Aber grundsätzlich können sich Menschen schon ändern, wenn sie es nur wollen!
Ich denke, dass Terrorismus ein ziemlich schwieriges Thema ist, mit dem man sich auseinandersetzen muss, da es zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es gibt nämlich immer mehr Menschen aus den westlichen Ländern, die eine Enttäuschung erlebt haben und daraus einen Hass auf die Gesellschaft entwickeln und genau das nutzen Terrorristen aus. Da sollten wir auch ansetzen und verhindern, dass sie das missbrauchen. Denn dann müsste man sich die Frage von oben gar nicht mehr stellen!
Ein Terrorist ist ein Mensch, wie jeder andere auch. Tut er etwas Illegales, wird er zum Straftäter. Das bedeutet er hat das Recht auf einen fairen Prozess, der ihm gemacht werden muss, da er gegen ein Gesetz verstoßen hat. Da dieser Mensch gleich ist, wie jeder andere, vor allem vor dem Gesetz, muss er nach dem vorhandenen Recht bestraft werden und diese Strafe absitzen. Nach dem er das getan hat, sollte man auf jeden Fall versuchen diesen Menschen wieder in unsere Gesellschaft einzugliedern, da, wie du gesagt hast, das Recht dazu hat. Ob er nun seine Weltanschauung oder Einstellung geändert hat, ist ziemlich schwer zu beurteilen. Niemand von uns kann in seinen Kopf hinein schauen und sehn was darin vorgeht. Die einzige Chance, seine Zeit im Gefängnis zu verkürzen ist die gute Führung, nach der ein Gefangener frühzeitig freigelassen werden kann. Sicherlich ist der Terrorismus ein schwieriges Thema, wie avocadobrei schon sagte. Trotzdem denke ich sollte man die ganze Sache nicht unnötig verkomplizieren. Wir haben nun mal etwas nachdem wir handeln sollen, unser Gesetz. Dieses kann zwar nicht alle Probleme Lösen, gibt uns aber schon einmal einen guten Rahmen, nach dem wir beispielsweis mit solchen Menschen umgehen sollten.
Ich bin der Meinung, dass ehemalige Terroristen auf keinen Fall begnadigt werden sollten. Natürlich sind Terroristen auch Menschen, so schwer mir dieses Wort in dem Zusammenhang über die Lippen kommt und Menschen haben Menschenrechte – soweit so gut.
Dennoch haben diese Menschen wiederum die Menschenrechte anderer Menschen verletzt, sie haben diesen großes Leid angetan. Terroristen haben es sich zum Ziel gesetzt, Angst und Schrecken in der Bevölkerung zu verbreiten durch die Begehung schwerer Gewalttaten. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man solchen Menschen, die auch die Rechte anderer Menschen verletzen, noch Rechte zugestehen kann. Bei Terrorismus geht es nicht um geringfügige Straftaten, sondern um schwerwiegende Verbrechen gegen die Menschheit wie zum Beispiel grausame Entführungen und Terroranschläge. Ich finde es schrecklich und unverzeihlich, wenn zum Beispiel IS-Terroristen unschuldige Menschen enthaupten.
Zudem ist es für mich schwer vorstellbar, dass Terroristen ihren Hass (auf den Westen) überwinden können. Hass ist ein starkes Gefühl und Gefühle lassen sich allgemein nur sehr schwer kontrollieren. IS-Terroristen empfinden zum Beispiel Hass auf die westliche Zivilisation,dieser gründet sich unter anderem auf deren Überzeugungen eines richtigen moralischen Lebensstils. Ich denke nicht, dass eine Umerziehung in in diesem Fall erfolgreich sein könnte. Die Eingliederung der Terroristen in die Gesellschaft ist meiner Meinung nach daher viel zu riskant.
Aber schon allein aus Respekt der Menschenwürde der Opfer sollte man keineTerroristen begnadigen!
Ich finde nicht, dass das etwas mit der Menschenwürde der Opfer zu tun hat, denn ein Terrorist bekommt schon seine gerechte Strafe, aber es gibt nun mal viele Mitläufer, die gar nicht verstanden haben, was sie machen oder die gemerkt haben, dass sie vom Weg abgekommen sind. Es sendet jedoch eine falsche Botschaft an die anderen Terroristen, wenn man alles wegsperrt, was Terror verbreiten könnte. Es unterstützt den Gedanken der Terroristen, dass sie unverstanden sind und nicht akzeptiert in der Gesellschaft. Außerdem geht man hier von den falschen Zielen aus. Ein Terrorist hat das Ziel durch Terror sein Glauben oder seine Ideologie durchzusetzen, weil er mit der Wertvorstellung der Menschheit nicht zufrieden ist. Ein Terrorist will Aufmerksamkeit und nicht einfach nur Angst und Schrecken verbreiten. Und trotz all dem sind sie auch bloß Menschen, die einfach mit ihrem Leben unzufrieden sind. Ich will hier jetzt auf keinen Fall den Terrorismus beschönigen, den so etwas finde ich echt schrecklich und es macht mich echt wütend. Aber ich finde es traurig, dass es die IS-Terroristen auch noch schaffen „normale Menschen“ aus der EU auf ihre Seite zu ziehen. Das zeigt doch, dass aus vielen scheinbar guten Menschen ein Terrorist werden kann. Dagegen sollte man vorgehen, denn Terroristen nutzen die Naivität der normalen Menschen aus und scheinbar gelingt ihnen das auch ganz gut.