Ist Atomenergie ethisch vertretbar?

Die Nutzung der Atomenergie liefert günstigen Strom, ein Super-GAU ist so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto. In Deutschland und anderen Ländern mit hoch entwickelten Technologien sind Kernkraftwerke sehr sicher. Dennoch – ein Restrisiko bleibt.
Natürlich setzt sich der Mensch jeden Tag Risiken aus. Aber es gibt vermeidbare Risiken. Das Risiko, das durch die Betreibung von Kernkraftwerken ausgeht, ist meiner Meinung nach eines, das man verhindern könnte. Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass in Deutschland ein Kernkraftwerk explodiert und hohe Mengen an radioaktiver Strahlung austreten, aber hundertprozentig sicher ist es nicht. Warum sollte man Risiken eingehen, die man einfach verhindern könnte?
Wenn ein Atomkraftwerk „hochgeht“ oder plötzlich erhöhte radioaktive Strahlung austritt- warum auch immer- dann ist eine große Menschenmasse betroffen und Regionen werden in Todeszonen oder No-Go- Areas verwandelt. Es ist unverantwortlich einfach über die Köpfe beteiligter Menschen hinweg zu entscheiden.
Und das Problem der Entsorgung des Atommülls bleibt. Ich kann nicht verstehen, wie man beschließen konnte, Atomenergie zu nutzen ohne zu wissen, wie man mit dem entstehenden Atommüll umgehen soll. Es gibt keinen sicheren Ort für diesen Müll. Wir sollten auch an die nachfolgenden Generationen denken und ihnen eine „gesunde“ Erde  hinterlassen.
Meine Meinung wird zum Beispiel auch von dem Philosophen Robert Spaemann unterstützt, der sich sich seit über 50 Jahren strikt gegen Kernenergie ausspricht (vgl. https://www.econitor.de/magazin/wohnen/robert-spaemann-nach-uns-die-kernschmelze_12462.html).
Folglich ist Atomenergie nicht ethisch vertretbar, auch wenn sie viele Vorteile mit sich bringt. Der Mensch sollte nicht versuchen Dinge zu beherrschen, die unkontrollierbar sind. – Was meint ihr dazu?

5 Kommentare

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Klar ist man durch die Nutzung von Atomenergie, einem vermeidbaren Risiko ausgesetzt. Aber ich würde mal sagen, dass das Leben tödlich ist. Und im Leben gibt es nicht nur Risiken, die man nicht vermeiden könnte. Wenn man hinterm Steuer seines Autos telefoniert mit dem Handy am Ohr und das bei hoher Verkehrsdichte setzt man sich und sein Umfeld schließlich auch einem hohen und vermeidbarem Risiko aus. Atomkraftgegner sehen aber dann wiederum auf der anderen Seite eine Gefahr in allen möglichen Alternativen oder sie beklagen sich einfach nur ohne daran zu denken, dass man schließlich irgendwo den Strom her kriegen muss. Was die Nachhaltigkeit betrifft, finde ich hätte man sich schon vor 50 Jahren überlegen sollen, was für Folgen das Ganze nach sich zieht. Jetzt ist es eh schon zu spät. Und wenn man wirklich was für die Umwelt tun will, da sollte man sich schließlich immer an die eigene Nase fassen und anfangen sich energiesparender zu verhalten!

Ja ich denke auch, dass dieses Risiko vermeidbar gewesen wäre. Aber wir leben ja in einem Zeitalter in dem die erneuerbaren Energien hoch angepriesen werden. Jedoch haben auch diese ihre Schattenseiten und sind nicht ohne Risiken. Aber man muss sich eben bewusst machen, wo man bereit ist Kompromisse einzugehen und wo nicht, denn in unserer Gesellschaft läuft heute nichts mehr ohne Strom und wenn mit der Zeit Elektroautos immer häufiger werden steigt der Stromverbrauch noch mehr. Und irgendwo muss der Strom auch herkommen.

Auch gibt es heute schon Stromanbieter, die „grünen“ Strom verkaufen aber viele Menschen kaufen oft trotzdem den billigeren „gelben“ Strom und damit schließe ich mich avocadobrei an, dass sich jeder an die eigene Nase fassen und bei sich selbst anfangen sollte. Denn große Veränderungen beginnen bekanntlich immer im Kleinen.

Meiner Meinung nach gilt es sowieso erst einmal zu schauen, wo man überall Strom einsparen kann bevor man nach einer Lösung über das Produktionsproblem sucht.

Was es auch noch zu bedenken gibt, ist dass wenn man in Deutschland alle Atomkraftwerke auf einmal abschaltet, werden in anderen Ländern mehr Atomkraftwerke gebaut und dieser Strom wird dann zu uns transportiert werden. In diesen Ländern kann es viel gefährlicher sein, da dort Naturkatastrohen gang und gäbe und die Sicherheitsvorschriften vielleicht nicht so hoch wie in Deutschland sind. Eine Katastrophe betrifft wie man an Beispielen von Fukushima und Tschernobyl sieht schließlich nicht nur das eine Land sondern die ganze Welt. Könnten wir dann nicht mit ein paar Atomkraftwerken in Deutschland leben? Und sinkt dadurch nicht auch in gewisser Weise das Risiko?

Das Zitat von Hans-Olaf Henkel „Wer jedes Risiko ausschalten will, der zerstört auch alle Chancen“ trifft es meiner Meinung ziemlich genau, da wir ohne Atomkraftwerke gar nicht die Möglichkeit auf viele technische Errungenschaften gehabt hätten, da diese alle Strom benötigen und die Menge, die wir heutzutage Benötigen nicht von einer Dampfmaschine produziert werden könnte. So besteht das ganze Leben aus Risiken, die aber auch zu Erfolgen führen.

Natürlich gibt es im Leben nicht nur Risiken, die man nicht vermeiden kann. Naturereignisse kann man zum Beispiel nicht beeinflussen. Man kann nicht unbedingt verhindern, dass ein anderer am Steuer mit dem Handy telefoniert, dies ist eine individuelle Entscheidung. Während des Autofahrens zu telefonieren ist sehr gefährlich und wie du bereits erkannt hast, avocadobrei, setzt der Telefonierende sich und sein Umfeld einem vermeidbaren Risiko aus. Daher steht diese Handlung auch unter Strafe.

Zudem denke ich nicht, dass man die Gefahren, die bei der Nutzung von Atomenergie entstehen mit den Gefahren, die durch Telefonieren am Steuer entstehen, gleichsetzen oder diese vergleichen kann. Durch einen GAU werden große Areale verseucht und sehr viele Menschen sterben oder nehmen Schaden. Wenn ich am Steuer telefoniere und dann einen Unfall mache, sind davon niemals so viele Menschen betroffen und der Unfall wird auch nicht dafür sorgen, dass eine Region für die nächsten Generationen unbewohnbar ist.
Die Ausmaße eines Unfalls sind viel geringer, wobei ich das Telefonieren am Steuer damit nicht verharmlosen möchte.

Nur weil man gegen Atomkraft ist, heißt das noch lange nicht, dass man gegen alle anderen Alternativen ist. Natürlich muss man auch die Nachteile der Alternativen sehen und das Für und Wider abwägen.
Und auch der Gedanke: „jetzt ist es eh schon zu spät“ ist für mich nicht nachvollziehbar, warum sollte es jetzt zu spät sein? Es ist nicht zu spät, etwas zu verändern, dafür ist es nie zu spät. Natürlich ist der Atommüll schon produziert, die Atomkraftwerke stehen und sind in Benutzung, aber wenn man nichts verändert, dann wird immer mehr Müll produziert, bei dem man nicht weiß, wo er entsorgt werden soll und das Risiko, dass ein Atomkraftwerk in die Luft geht, bleibt.

Das Problem der Atomenergie ist nicht nur eines, das die Umwelt betrifft, es betrifft uns alle! Natürlich sollte man auch Energie sparen: der Umwelt, aber auch sich selbst und den nachfolgenden Generationen zu liebe.

Ich schließe mich der Meinung des Autors an.
Bevor Atomenergie genutzt wurde und zu einer so großen Branche ausgebaut wurde, hätte man meiner Meinung nach mehr über die Folgen dieser Entwicklung nachdenken sollen. Denn einmal entstandenen Atommüll wird man schlecht wieder los, was jetzt wohl auch bemerkt wurde.
Auch die ganzen Risiken, die beim Betrieb von Atomkraftwerken enstehen, hätten meiner Meinung nach früher bedacht werden sollen. Bei der Inbetriebnahme eines technischen Komplexes der Größe eines Atomkraftwerkes, müssen auch die fatalen Zerstörungen, die bei eventuellen Fehlfunktionen herbeigeführt werden können, bedacht werden.
Denn ist es es wirklich wert unsere Natur so zu gefährden, nur damit unser heutiges Leben voller Elektronik so sein kann wie es ist?

Außerdem denke ich auch, dass unsere „elektronische“ Gesellschaft gerade erst durch z.B. Atomkraft zu wurde die sie heute ist. Für mich ist dies jedoch nicht wie für viele andere eine positive Entwicklung, wenn wie beim Aufbau der Atomkraft so gering nur auf eventuelle Risiken geachtet wurde.
Natürlich erleichtert uns die heutige Technologie auf vielseitige Weise unser Leben, aber ich denke man muss immer darüber nachdenken ob diesen Lebenstil wirklich braucht. Unsere Vorfahren haben beispielsweise auch schon ihr Leben in der Natur gelebt, ohne viel Elektronik und Atomkraft. Wenn jedoch durch beispielsweise Atomkraftwerke unsere Natur, die unsere Lebensgrundlage darstellt, bedroht wird, ist der Fortschritt unserer Gesellschaft in technologischer Hinsicht nicht das Risiko der Zerstörung unserer ursprünglichen Natur wert.

Ich denke also auch, dass Atomkraft vetretbar sein kann,da sie meiner Meinung nach unsere natürlichen Lebensgrundlage, die Natur, gefährdet, die nach meinem Ermessen viel wichtiger ist für den Fortbestand des Menschen als irgendein technologischer Fortschritt.

Meiner Meinung nach ist es nicht ganz richtig die Generationen vor uns für die Folgen von Atomenergie verantwortlich zu machen. Zu dieser Zeit war es eben notwendig durch das starke Bevölkerungswachstum günstig und effizient Energie zu gewinnen. Wissenschaftlich war man sich damals noch nicht so deutlich im klaren, was die Nutzung von Atomenergie für Folgen haben wird. In unserer Zeit sind wir mit den Folgen vertraut und klagen die Generationen vor uns an unsere Welt zerstört zu haben („How dare you?“- Greta Thunberg XD). Und während wir uns darüber aufregen besitzen wir einen komplett elektrisch betriebenen Haushalt, nutzen dass Internet, eine unglaubliche Menge Energie frisst und besitzen oder Leben von Alltagsdingen, welche in der Metallindustrie oder in der chemischen Industrie produziert wurden, welche als Industriebranchen am meisten Energie verbrauchen. Wesentlicher finde ich die Frage, ob wir als Wohlstandsgesellschaft uns aufraffen könnten und auf den ganzen „Energieluxus“ verzichten könnten. Es gibt schließlich Menschen die nicht mal wissen, was Strom bedeutet und wir beschweren uns über solche „Luxusprobleme“, währenddessen sich der Großteil der Welt mit wirklich richtigen Problemen herumschlagen muss, wie keine Kleidung, Hunger und keine Unterkunft herumschlagen müssen. Wenn man von globalen Problemen spricht finde ich es lächerlich wenn man sich über so etwas aufregt, obwohl man in Wirklichkeit an seinem Luxusleben nichts verändern will.
Bis jetzt wurde als Alternative zur Atomenergie nicht wirklich eine mindestens genauso gute Energiequelle gefunden, welche auch noch umweltfreundlich ist. Selbst erneuerbare Energien wie z. B. Solarenergie ist nicht 100% umweltfreundlich, wenn man bei der Herstellung von Solarzellen anfängt und die Auswirkungen in den Rohstoffabbaugebieten miteinberechnet.

Auch wenn die Gefahr mittlerweile extrem gering ist, dass ein Atomkraftwerk jemals „hochgeht“ ist es dennoch eine Gefahr mit der wir leben müssten. Da würde ich mir dennoch eher andere Sorgen machen, wie ein Stromfall in Deutschland für einen Tag. Die Folgen wären unvorstellbar katastrophal, tausende Menschen würden sterben und unsere Wirtschaft wäre im nu zusammengebrochen. Atomenergie ist immer noch so gegenwärtig und manche Länder können darauf nicht verzichten, da ihre Wirtschaft einfach nicht funktionieren könnte ohne sie. Sie ist eben in vielen Ländern immer noch die effizienteste Methode Energie zu generieren und sie ist immer noch notwendig auch wenn man gern auf eine genauso effiziente und umweltfreundliche Energiequelle zugreifen würde.

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