Wir brauchen nur die Gegenwart zu ertragen.
Weder Vergangenheit noch Zukunft können uns bedrücken,
da die eine nicht mehr und die andere noch nicht existiert.
Stimmt dieses Zitat von Emile-Auguste Chartier? Müssen wir uns wirklich nur um unser hier und jetzt sorgen? Nicht vor und nicht zurückschauen?
Einen jeden von uns prägen Vergangene Ereignisse, ob es nun Ereignisse sind, die um die Welt gingen wie z.B. Fukushima oder ob es persönliche Ereignisse sind die einen verändert haben. Jede vergangene Katastrophe hat in den Menschen etwas verändert, nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima und Tschernobyl begannen wir immer mehr über „grüne Energie“ nachzudenken. Von Zeit zu Zeit wurden immer mehr Windkrafträder gebaut, auch in unserer Gegend nahm das Interesse an der neuen Form der Stromgewinnung seit der Reaktorkatastrophe zu.
Auch persönliche Katastrophen können uns verändern. Wenn ein Mensch, von dem man aus lauter naivität gedacht hat, er wird einem noch ewig erhalten bleiben, plötzlich stirbt, dann trifft es einen sehr hart. Man merkt plötzlich dass nicht alles selbstverständlich ist und niemand unsterblich ist, auch wenn man es sich sehr wünschen würde. Wenn man sich nie genug Zeit für diese Person genommen hat, oder nie gesagt hat wie lieb man sie hat, dann macht man sich eine ewigkeit lang vorwürfe und es macht einen traurig. Aber es kann einen auch in eine positive Weise für die Zukunft verändern, indem man lernt, dankbarer zu sein, sich Zeit für seine liebsten zu nehmen und nicht alles als Selbstverständlich ansieht.
Ich denke über die Vergangeheit sind sich einige Bewusst, aber wie sieht es mit der Gegenwart aus? Meiner Meinung nach weiß niemand so recht wie es in der Gegenwart aussieht, man lebt von Tag zu Tag bis plötzlich wieder ein Jahr rum ist und man sich wieder Fragt, wo die Zeit nur hin ist. Wir spüren kein Bewusstsein mehr für das hier und jetzt, wir trauern vergangenen Tagen zurück und sehnen uns nach neuen Tagen ohne den heutigen Tag anzupacken um auch aus ihm einen wunderbaren Tag zu machen, wir finden uns einfach mit dem ab was passiert ist und hoffen immer auf Besserung. Ich möchte behaupten heutzutage riskieren die wenigsten etwas dafür die Gegenwart zu verändern, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und etwas zu ändern, viele lassen sich einfach treiben und hoffen immer dass es eine höhere Gewalt regeln wird. Das ist meine Meinung sie kann hart und sehr kritisch klingen, aber so ist mein Eindruck. Wie steht ihr zu unserer heutigen Einstellung?
Was die Zukunft angeht muss ich sagen, habe ich schon Angst. Ich frage mich schon manchmal ob es wirklich gut ist wenn ich einmal Kinder in diese Welt schicke. Wie wird sich die Terrorlage ändern? Wird sie schlimmer oder besser? Was kommt alles neues auf uns zu? Allerdings habe ich keine Angst vor technischen Entwicklungen, sondern eher vor den Entwicklungen der Menschheit. Es wird sich immer etwas neues auftun und entwickeln und so wie unsere Großeltern das Smartphone kritisieren werden wir auch einmal zukünftige Innovationen kritisieren, eventuell auch, weil wir sie nicht verstehen werden, oder keinen Nutzen in ihr sehen. Wie auch schon libelle99 unter dem Beitrag kommentiert hat, sollte der technische Fortschritt nicht gebremst werden, aus ihm werden noch einige Bahnbrechende Dinge entstehen, ob sie nun für die Medizin und den Menschen von Sinn ist oder uns einfach nur das Leben erleichtern ist egal, aber Innovationen sind wichtig um unser Denken voranzutreiben und unseren Horizont zu erweitern.
Um noch einmal zurück auf das Zitat zu kommen, denke ich, dass wir es als Lebensweisheit ansehen sollten. Denn wenn es so als Zitat steht, dann kann ich dem nicht zustimmen, denn Vergangeheit und Zukunft bedrücken uns und verändern uns, was nicht immer von Nachteil ist. Es ist wichtig aus Vergangenen Fehlern zu lernen, um es in Zukunft besser zu machen. Das schöne an diesem Zitat ist, dass es uns genau das deutlichen machen will was ich davor kritisiert hatte, unser Empfinden der Gegenwart gegenüber. Wir trauern manchmal viel zu sehr hinterher ohne den Moment im hier und jetzt zu genießen, deshalb finde ich ist dieses Zitat eine Anregung mal nachzudenken, ob man selbst die Momente im hier und jetzt wertschätzt und dankbar dafür ist, was am Tag schönes passiert ist.
4 Kommentare
Kommentieren →Hallo zzwergie,
zu diesem Zitat habe ich eine gespaltene Meinung: Zum einen stimme ich der Aussage zu, dass man sich keine Sorgen um Vergangenes und noch Kommendes machen sollte, aber zum anderen erinnern wir uns doch gerne an schöne Erlebnisse aus der Vergangenheit und schauen auf diese mit einem Lächeln zurück. Ebenso denken wir an die Zukunft, indem wir Dinge planen (was wir natürlich auch sollten, sonst wären wir aufgeschmissen). Ich finde wir sollten mehr den Moment genießen und ihn positiv verändern als bisher, jedoch ist ein wenig nach vorne und zurück schauen auch nicht schädlich.
Mir persönlich kommt es so vor, als würde das Zitat nicht ausdrücken wollen, man solle nicht auf Zukunft und Vergangenheit achten, sondern viel mehr einfach die Gegenwart bewusster erleben und nicht wie du sagst zu „hoffen (…) dass es eine höhere Gewalt regeln wird“.
Ich stimme dem Zitat mit ein, denn man kann zwar aus Vergangenheit lernen und sollte sich auf die Zukunft vorbereiten, doch kann man nur Einfluss haben, wenn man handelt und dies funktioniert nur in der Gegenwart.
Hallo zzwergie,
du hast ein schönes Zitat ausgewählt, das viel Spielraum für Interpretationen lässt.
Für mich sagt das Zitat aus, dass man im Moment leben soll, diesen bewusst genießen und nicht in einen Alltagstrott verfallen beziehungsweise nur seine Aufgaben abarbeiten soll.
Dass wir uns von Vergangenheit und Zukunft nicht bedrücken lassen dürfen,
heißt für mich nicht, dass man nicht an traurige Tage zuruck denken soll
oder dass man seine Fehler vergessen soll, sondern dass man nicht sein ganzes Leben damit verschwendet an Vergangenes zu denken und dem hinterher zutrauern.
Selbstverständlich sollte man aus Fehlern lernen oder auf Dinge der Vergangenheit mit einem Lächeln zurück schauen können, wie partybaum so schön schreibt, aber wir dürfen unsere Gegenwart nicht zu sehr davon beeinflussen lassen.
Ein Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft hilft uns aber auch, unseren Standpunkt klarer zu sehen, zu erkennen, was sich seit der Vergangenheit geändert hat und was man noch ändern möchte.
Liebe Grüße, bananapancake0
Hey zzwergie,
ich sehe es genauso wie du, man sollte den Moment viel mehr genießen und auch mal Momente im Leben haben, in denen man nicht an Vergangenes oder an die Zukunft denkt.
Diese Gedanken können einen zwar, wie oben schon erwähnt wurde, zum Lächeln bringen, allerdings gibt es auch sehr viele bedrückende Gedanken.
Ein Beispiel dafür sind traurige Ereignisse in der Vergangenheit, aus denen man zwar lernen kann, allerdings haben sie auch bestimmte Auswirkungen auf dich. Vielleicht denkt man sich, man hätte es besser machen können oder man gibt jemandem anderen die Schuld.
Auch wenn man an die Zukunft denkt, kann man dabei negative Gedanken haben. Vielleicht sorgt man sich um seine Zukunft oder man hat Angst, jemanden zu verlieren.
All diese Gedanken führen dazu, dass wir uns in der Gegenwart unwohl und bedrückt fühlen und den Moment nicht genießen können.
Natürlich wird die Gegenwart von der Vergangenheit geprägt, genauso wie von der Zukunft, allerdings sollte man versuchen damit zu leben und sich nicht darin verlieren.
Insgesamt würde ich sagen, dass man sich wohl der Vergangenheit und Zukunft bewusst sein, sich davon aber nicht einnehmen lassen sollte. Man sollte den Moment genießen, weil man nicht weiß, wie viele man davon noch haben wird.