Der Egoismus in unserer Gesellschaft

„Der Egoismus ist, seiner Natur nach, grenzenlos: Alles für mich und nichts für den Andern“.
Dieses Zitat ist von Arthur Schopenhauer, einem bekannten deutschen Philosophen. Er vertrat die Meinung, dass der Egoismus die bedeutendste Triebkraft unseres Lebens ist, gefolgt vom Mitleid und der Bosheit.

Das Wort Egoismus setzt sich aus zwei lateinischen Wörtern zusammen: ego ( “selbst”) und ism (“Tendenz”). Egoismus ist also nichts anderes als die Tendenz zu sich selbst, zum eigenen Ich.
Allgemein gilt der Egoismus als das Streben nach Erlangung von Vorteilen für die eigene Person, nach Erfüllung der, die eigene Person betreffenden, Wünsche ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer. Somit stellt sich das Ich bei jeder Gelegenheit in den Mittelpunkt.
Der Ethische Egoismus besagt, dass jede wohltätige Handlung im Hintergrund für mich selbst einen Nutzen hat. Somit steckt hinter jeder Tat, die ich aus freien Stücken tue, eine selbstorientierte Absicht.

Daraufhin stellt sich mir die Frage, warum unsere Gesellschaft zunehmend egoistischer wird.

Unser Wunsch nach Selbstdarstellung wird immer größer, denn der Kapitalismus treibt unseren Egoismus an. In unserer Gesellschaft gibt es die Überzeugung, dass jedem Einzelnen bestimmte Luxusgüter zustehen. Der Einzelne vergleicht sich den ganzen Tag mit anderen, die offenbar alle teuren Güter besitzen. Dies gibt dem Einzelnen ein Gefühl für Mangel, welcher den Egoismus ausbreitet.
Ein Beispiel für den ethischen Egoismus, ist das Spenden für Wohltätige Zwecke, denn in erster Linie scheint es, als ob man selbstlos und großzügig handelt, doch der Einzelne ist nur darauf bedacht, sein Gewissen zu beruhigen.
Auch viele Freundschaften oder Partnerschaften sind auf dem ethischen Egoismus aufgebaut, denn man geht eine Beziehung/ Freundschaft ein, mit der Erwartung viel Liebe des anderen zu bekommen.
Gegenüber dem Egoistische Handeln steht das Bedürfnis nach Gemeinschaft, denn jeder Mensch sehnt sich danach, Kontakte zu knüpfen und regelmäßigen Austausch zu erleben. Die sozialen Beziehungen geben uns ein positives Lebensgefühl und lassen das Individuum sich weiterentwickeln. Es ist sogar schädlich für das Seelenheil des Einzelnen, wenn zu lange kein Kontakt zu der Außenwelt besteht.

Ich bin davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft durch das Konsumverhalten und durch den Eigennutzen zunehmend egoistischer wird. Dennoch denke ich, dass jeder Mensch das Bedürfnis und die Sehnsucht nach Gemeinschaft hat und somit seinen Egoismus in vielen Situationen zurückstellen muss, um überhaupt in einer Gemeinschaft leben zu können.

https://www.blick.ch/meinung/kolumnen/egoismus-in-der-gesellschaft-wir-glauben-uns-in-einem-massenrennen-zu-befinden-id16927468.html

https://www.arthur-schopenhauer-studienkreis.de/Egoismus/egoismus.html

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/egoismus/index.html

https://www.lerntippsammlung.de/Ethischer-Egoismus-und-Mitleidsethik.html

 Wörterbuch: Definition von Oxford Languages – Egoismus

4 Kommentare

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Hallo nairobi,
wir handeln vermutlich alle viel egoistischer, als uns vielleicht bewusst ist. Ich denke, dass liegt auch daran, dass es mitlerweile eigentlich auch normal für uns geworden ist, als erstes an sich selbst zu denken und wie man sich selbst bei etwas fühlt. Ich stimme dir vollkommen zu, dass unsere Gesellschaft durch das Konsumverhalten und den Eigennutzen zunehmend egoistischer wird. Aber kann man es einem übel nehmen? Ich glaube fast nicht, da man eigentlich nur mit Egoismus eine Chance hat, sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden. Wäre man nicht in gewisser Weise egoistisch, würde man für sich selbst nicht wirklich viel erreichen können, weil alle anderen trotzdem egoistisch denken und handeln würden und sich nicht in erster Linie um andere kümmern würden. Unsere gesamte Gesellschaft funktioniert nur mit diesem Egoismus, weil ja auch verausgesetzt wird, dass ein Mensch in der Lage ist, sich um sich selbst zu kümmern. Also hat der Egoismus auch etwas Gutes an sich, weil dadurch kann man auch für andere egoistische Personen ein besseres Verständnis haben und empfindet diesen Egoismus auch nicht als unsympatisch. Außerdem dient der Egoismus auch dazu, seine eigenen Ziele zu verfolgen. Da Konkurrenz ein großer Teil unserer Gesellschaft ist, würde man ohne egoistisch zu sein nicht vorankommen. Ich finde es auch wichtig zu sagen, dass wir vermutlich häufig aus Egoismus, aber auch aus Liebe zu anderen Personen und eben auch aus Sehnsucht nach Gemeinschaft handeln. Allerdings könnte man hier auch wieder sagen, dass es egoistisch ist, wenn man in einer Gemeinschaft leben will, um sich selbst besser zu fühlen.
Meiner Meinung nach ist es schon wichtig ein Stück weit egoistisch zu sein, da es aus unserer Gesellschaft mit der bestehenden Konkurrenz einfach nicht mehr wegzudenken ist, es aber auch nicht zu übertreiben, sodass man zwar für sich einen Vorteil daraus ziehen kann, es aber für seine Mitmenschen nicht zum Nachteil wird.

Hallo Nairobi,
Offen gesagt finde ich, dass dein Artikel auf gelungene Weise ein höchst aktuelles Problem anspricht und somit sehr informativ ist. Genau wie du denke auch ich, dass der Mensch einen starken Drang nach Gemeinschaft hat. Wie auch anders, wenn der Mensch über hunderttausende Jahre, wenn er überleben wollte, auf eine Gemeinschaft angewiesen war? Egoisten hatten hier keine Chance. Doch gerade in unserer heutigen Gesellschaftsform, wird der Egoismus des Menschen gefördert wie nie zuvor. Mit dem Kapitalismus, der Wohlstand für alle dadurch erreicht, dass jeder nach seinem eigenen Profit strebt, entstand ein System, in dem jeder als Individuum für sich und sein Handeln selbst verantwortlich war. Ein System, dass sich im Sprichwort: „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“ zusammenfassen lässt und somit so sehr im Widerspruch steht, mit der jahrtausendlangen Gewohnheit, dass die Gemeinschaft starkes Rückgrat einer Gesellschaft ist. In dem Sinne stimme ich auch mit Kanada überein, dass Egoismus für uns zentrales Element ist, ohne das unsere heutige Gesellschaft nicht funktionieren würde. Dennoch finde ich es im Vergleich zu Kanada schade, dass den meisten Menschen heutzutage eine starke Gemeinschaft fehlt, sodass sich unser Drang nach Gemeinschaft nicht gänzlich erfüllen kann. Denn dieses Gemeinschaftsgefühl ist Voraussetzung zu Mitgefühl, dem Gegenkonzept zu Egoismus selbst. Ein Gefühl, dass wir in unsrer heutiger Gesellschaft wohl dringend brauchen.
VG Mittelscheitelmanfred

Hallo Nairobi,
Es ist ehrlich gesagt auch immer wieder Nett etwas zum egoismus zu hören und ich muss dir zustimmen, wenn du behauptest, dass egoistisches Verhalten in der Gesellschaft scheinbar zunimmt. Allerdings sehe ich hier andere Ursachen als Triebkraft. In aller erster Linie würde ich schlicht behaupten, dass es mitlerweile der Fall ist, dass große Wirtschaftskonzerne durch verstärktes Vermessen und erfassen des sozialen Verhaltens der Konsumgesellschaft schlicht wesentlich besser in der Lage sind die Bevölkerung zu manipulieren und somit vollkommen absurde Trends in der Gesellschaft zu förden und hervorzurufen. Dies konnte man allein schon an dem Trend des „Fidget Spinners“ sehen. Hätte man mir zuvor gesagt, dass bald ein Kugellager mit einer sich drehenden Scheibe der letzte Schrei ist hätte ich derjenigen Person geraten mal Im Zentrum für psychische Gesundheit in Schwäbisch Hall vorbei zu schauen. Aber ich muss sagen eine weitaus größere Rolle spielt allein schon das Vorhandensein der (a)sozialen Medien die logischerweise so Programmiert worden sind nicht möglichst das soziale Leben zu fördern sondern primär versuchen bei den Benutzern eine möglichst lange Zeit auf der Plattform hervorzurufen. Das geling natürlich durch das einbringen solcher Systeme wie des „like-Buttons“ ´, welche erschreckenderweise auf einer solch guten weise Funktionieren, dass es nicht selten vorkommt, dass Nutzer jener Apps einen regelrechten Selbstbestätigungsdrang, einen Geltungsdrang durch die scheinbare Anerkennung entwickeln, dabei kann es nur wenige Dinge geben, welche einem noch mehr egal sein sollten. Zum Beispiel ob man siche eine blaue oder weiße Maske kauft – Das interessiert niemand. Der also durch hauptsächlich soziale Medien verstärte Geltugsdrang kann somit durchaus als stärkeres egoistisches Verhalten interpretiert werden, da man somit nur noch die egoistische Selbstdarstelung des anderen warnimmt, aber keine tatsächliche soziale Interaktion.

Grüße Jotaro, hoho

Hallo Nairobi,
Ich finde es sehr gelungen das du beide Seiten, den Egoismus aber auch das Gefühl der Gemeinschaft erklärt hast. Ich habe einmal in einem Artikel gelesen, das Einsamkeit auf längere Zeit genauso schädlich für den Körper ist, wie wenn man 15 Zigaretten an einem Tag raucht. Also kann man sehen das es sehr schädlich ist alleine zu sein. Komischerweise sieht man immer öfter das die meisten Menschen beides gleichzeitig können. Sie können egoistisch sein und gleichzeitig auch viele Freunde haben. In den typischen Jungendfilmen kann man dies schon sehen, denn die „Zicken“ haben immer die meisten Freunde oder sind am beliebtesten. Ironisch. Meistens ist es so, das die Menschen sich zu denen gesellen, die sie voran bringen, sei es in der Schule oder einfach nur im Zusammenhang mit sozialen Kontakten. Jeder möchte gut sein und viel erreichen und dadurch greifen manche zu unethischen Mitteln. Dazu zählt auch der Egoismus. Dies hast du bereits auch erwähnt, was ich sehr gut finde.
Liebe Grüße

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