Zusammenfassung der Doppelstunde am 17.11, Thema: Aristoteles‘ nikomachische Ethik und Tugendlehre, verfasst von bingobongo

In der Doppelstunde  von 11:25 bis 13:00 Uhr  am Freitag, den 17.11.2017 im Gymnasium Gerabronn war der Kurs der K1 bis auf eine Person vollständig anwesend. Zusätzlich war auch noch der Sohn von Frau Schütze anwesend, der uns tatkräftig unterstützte. Das Thema dieser Sitzung war Aristoteles‘ Tugendlehre und nikomachische Ethik.

Zu beginn der Stunde reflektierten wir noch einmal die Erkenntnisse der vorherigen Sitzung.  Dabei ging es um Aristoteles‘ grundlegende Unterscheidungen der Lebensformen: Das Leben des Genusses, das Leben des Politikers und das Leben des Philosophen. Zusätzlich sprachen wir auch noch einmal Aristoteles‘ Vorstellungen von Glück haben und glücklich sein an.

Um das Thema der Letzten Stunde wieder aufzugreifen, lasen wir einen Text über Aristoteles‘ Tugendlehre. Aus diesem Text ging hervor, dass jeder Mensch nur handelt, um bestimmte Ziele zu erreichen. Diese Ziele, die die Menschen in ihren Handlungen verfolgen, verweisen wiederum auf höhere Ziele, welche dann auch wieder auf höhere Ziele verweisen. Diese Kette kann man immer weiter fortführen, ohne dass am Ende ein bestimmtes Ziel stehen würde, womit unser Handeln komplett sinnlos wäre. Der Mensch strebt aber in all seinem Handeln nach etwas Besserem. Jemand, der zum Beispiel Sport betreibt, tut dies lediglich um ein Ziel zu erreichen, wie zum Beispiel fit zu sein oder zumindest so auszusehen. Jeder Mensch möchte also mit seinem Handeln ein bestimmtes Ziel erreichen, das dann für diesen Menschen Glück bedeutet. Somit ist das Handeln der Menschen nicht wie zuvor erwähnt sinnlos, denn jeder Mensch hat ein Endziel, das Glück.

Dann befassten wir uns mit der Mesotes-Lehre des Aristoteles (gr. méson = das Mittlere). Nach Aristoteles ist die Tugend eine feste Haltung einer Person, eine Charaktereigenschaft. Der Mensch definiert sich durch sein Handeln. Aber wie soll man handeln? Nach Aristoteles Mesotes-Lehre ist das richtige Handeln eines Menschen das Mittlere, nicht zu verwechseln mit dem Mittelmäßigen. Um ein Leben der Tugend leben zu können muss man eine Balance zwischen zwei Gegensätzen finden, also das Mittlere, zum Beispiel die Tapferkeit: die Tapferkeit bildet die Mitte oder eine Balance zwischen den Gegensätzen „Tollkühnheit“ und „Feigheit“, wobei das eine ein „zu viel“ und das andere ein „zu wenig“ darstellt. Feigheit ist ebenso nicht tugendhaft wie Tollkühnheit, denn ein tollkühner Mensch bringt sich eher unnötig in Gefahr, denn ihm fehlt die Angst vor manchen Gefahren. Während ein feiger Mensch sich zwar niemals freiwillig in Gefahr bringen würde, aber auch nie etwas wagen würde. Das ist auch schlecht, denn „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“. Tapferkeit stellt hier eine Mitte, ein Gleichgewicht dieser beiden Gegensätze dar.                            Weitere Beispiele dieser Mittelwege zwischen zwei Gegensätzen wurden an der Tafel aufgelistet (siehe unten).

Um uns selbst diese Zusammenhänge noch weiter zu verdeutlichen, teilte Frau Schütze ein Buch. Daraus lasen wir einen Textabschnitt aus Aristoteles‘ nikomachischer Ethik. Mithilfe des Textes wurde uns dann klar, dass ein tugendhafter Mensch sich selbst entscheidet, moralisch zu handeln, um sein Ziel zu erreichen. Er entscheidet sich außerdem zum tugendhaften Handeln, nämlich der Mitte zwischen zwei Gegensätzen.

Wir sollten uns zum Abschluss mit dem angeeigneten Wissen überlegen, welche tugendhaften Charaktereigenschaften heute wichtig sind oder wichtig sein könnten. Weitere Beispiele wurden an der Tafel aufgelistet (siehe unten) und unter den Schülern diskutiert. Es stellte sich heraus, dass es relativ schwierig ist, eine genaue Mitte zwischen zwei Gegensätzen zu treffen, da das anscheinend tugendhafte Verhalten meist selbst zu einem Extrem tendiert und es somit sehr schwierig, eher unmöglich ist, die genaue Mitte zwischen zwei Gegensätzen zu treffen.

 

MfG

bingobongo

Tafelaufschrieb: Beispiele für tugendhaftes Verhalten; Mesotes-Lehre

 

 

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