Wie beeinflusst unsere Gesellschaft die Vorstellung von Geschlechterrollen?

Das Thema Geschlechterrollen entfacht besonders heutzutage noch viele große Debatten unter den Menschen. Auf der einen Seite heißt es, dass es damals besser war als es noch die festen Rollen gab, sprich der Mann arbeiten geht und das Geld verdient und die Frau zuhause bleibt und die Kinder erzieht und den Haushalt erledigt. Auf der anderen Seite möchte man von dieser Denkweise wegkommen und Frau und Mann versuchen, was Arbeit, Haushalt, etc. angeht, gleichzustellen. Daher versuchen vor allem Frauen sich gegen die alten Geschlechterrollen zu wehren.

„Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht.“ So Simone de Beauvoir, eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin. Mit dieser Aussage wies Beauvoir in ihrem Buch „Das andere Geschlecht“ auf die gesellschaftliche Prägung von Mann und Frau hin, da die Gesellschaft dazu beiträgt die Frau in die Position des „untergeordneten Geschlechts“ zu stellen. Diese untergeordnete Stellung ist in den letzten Jahrzehnten deutlich weniger sichtbar geworden, da sich viele Menschen für die Gleichstellung der beiden Geschlechter einsetzten, jedoch erkennt man sie dennoch oft im Alltag, auch wenn es nicht direkt auffällt.

Besonders in Medien wie Filmen und Büchern wird die Frau oft als weniger stark oder weniger intelligent dargestellt. Sie gilt oft eher als passiv statt aktiv und eher emotional als rational. Noch heute ist es so, dass die Frau in Filmen mit den alten Geschlechterstereotypen dargestellt wird, wie zum Beispiel in der Filmreihe „Twilight“. Diese ist eine sehr populäre Filmreihe, die auf der gleichnamigen Buchreihe von Stephenie Meyer basiert. Sie wurde von Millionen von Menschen gesehen und beeinflusste die Jugendkultur der 2000er Jahre. Sie handelt von Bella Swan eine eher zurückhaltende, schüchterne, junge Frau und Edward Cullen, ein mysteriöser, attraktiver Vampir. Diese verlieben sich ineinander, da Edward sich aufgrund des Geruches von Bellas Blut zu ihr hingezogen fühlt. Während ihrer Beziehung treten viele Herausforderungen auf, welche sie versuchen zu bewältigen, wobei Edward meist derjenige ist, der sie aus schwierigen Situationen rettet. Bella gibt sich Edward komplett hin und ist quasi „in seinen Bann gezogen“, was die Beziehung nicht gerade vereinfacht. Ebenfalls aufgrund seiner Familie gibt es Probleme, da diese nicht begeistert ist, dass Edward eine normale Sterbliche liebt. In den Filmen wird Bella immer als schwache, unschuldige und wehrlose Person dargestellt, wobei Edward immer als großer, starker und intelligenter Held zu sehen ist. Somit rückt man Bella mehr in den Hintergrund und sieht sie teilweise auch als nervig und zu emotional an. Diese Darstellung der beiden Hauptfiguren zeigt, wie leicht man die Frau untergeordnet darstellen kann, ohne es explizit erwähnen zu müssen.

Zudem erkennt man selbst an der Kameraführung, dass die Frau dem Mann untergeordnet wird. Oft ist es so, dass man in bestimmten Filmsequenzen nur bestimmte Körperteile der Frau erkennen kann oder der Körper allgemein mehr im Vordergrund steht als zum Beispiel die Handlung der Frau oder das, was sie sagt. Im Gegenteil dazu werden Männer in Filmen meistens in Aktion gezeigt, und zwar mit dem ganzen Körper im Bild. Besonders in Actionfilmen sieht man, dass Frauen sehr stark auf ihren Körper reduziert werden, wenn sie beispielsweise auf dem Schlachtfeld eine hautenge Uniform tragen, welche sie nicht mal richtig schützen kann oder wenn sie High Heels beim Kämpfen tragen. Ein gutes Beispiel dafür ist „Wonder Woman“.

Diese untergeordnete Darstellung erfährt man nicht nur in Filmen und Büchern, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Schon oft ist mir in meinem Umfeld aufgefallen, dass gesagt wird, dass Frauen nur aufgrund ihres Körpers eine große Reichweite haben, wohingegen Männer aufgrund der Dinge, die sie machen und was sie sagen eine Reichweite erlangt haben. Das zeigt, dass Frauen sehr oft nicht richtig ernst genommen und objektiviert werden und Männer mehr ernstgenommen werden.

Auch im Alltag sieht man die Geschlechterstereotypen sehr stark. Im Spielzeugladen gibt es Jungen- und Mädchenabteilungen, in denen das Jungenspielzeug oft blau ist und das Mädchenspielzeug meist pink, dasselbe bei Klamotten. Für Frauen ist es üblich in der Pflege zu arbeiten und für Männer ist es üblich im Handwerk zu arbeiten. Wenn eine Frau im Handwerk arbeitet, wird sie gleich als „Mannsweib“ betitelt und wenn ein Mann in der Pflege arbeitet, wird er als „feminin“ beschrieben. Auch in Führungspositionen sieht man viel öfter Männer als Frauen, da sie es meist aufgrund ihrer „Unterlegenheit“ nicht bis nach ganz oben schaffen.

Trotz dessen, dass man für die Gleichberechtigung gekämpft hat und es ändern wollte und das immer noch will, gibt es trotzdem noch diese verbreiteten Normen. Wenn man bedenkt, dass Frauen in Deutschland erst ab 1918 wählen durften, aber Frauen in manchen Ländern immer noch nicht wählen dürfen, gibt es noch sehr viel Änderungsbedarf. Besonders in solchen, aber auch vielen anderen Ländern gibt es noch die alten Geschlechterrollen, also dass die Frau daheimbleibt und putzt und der Mann arbeiten geht. Die Frauen dort haben nur eine sehr geringe Chance etwas aus sich zu machen, da sie dazu erzogen werden in diese Stereotypen reinzupassen. Wie Beauvoir sagte: „Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht.“

Zusammenfassend kann man sagen, dass die heutige Gesellschaft in den meisten Ländern einen gewaltigen Vorschritt gemacht hat, was Gleichberechtigung angeht. Jedoch ist sie immer noch sehr stark von damaligen Geschlechterrollen beeinflusst und beeinflusst sie heute somit auch. Man kann das aber nicht wirklich ändern, da es schon so tief in der Kultur und in der Gesellschaft etabliert ist, dass eine komplette Umstellung so gut wie gar nicht möglich ist. Die Hoffnung besteht, dass die Menschen noch mehr dazulernen und die alten Geschlechterrollen komplett abschaffen.

quellen: Frauenwahlrecht: Noch immer kein weltweites Recht – Blogs – derStandard.de › Diskurs Zur Ethik bei Simone de Beauvoir – Essay | „Das andere Geschlecht“ | bpb.de https://th.bing.com/th/id/R.fc8f6227ac81b9fff7abda0d6938748d?rik=l6HQ6VpPtds%2b6A&riu=http%3a%2f%2fiflow.it%2fafi-ipl%2fguidline-de%2fmagazin_img.php%3fsrc%3dA307%2fBilder_fmt2.jpg&ehk=mOG%2fvpfp9sCu%2bKUrybg6PilBESNMePdMehsCmxVv2W8%3d&risl=&pid=ImgRaw&r=0 chatgpt: suche für ein Thema (Ich bin ein Schüler der 10. Klasse und soll einen philosophischen Essay im Fach Ethik schreiben. Sei mein Tutor und hilf mir beim Prozess. Gib mir fünf einfache Fragestellungen für einen philosophischen Essay zum Thema Feministische Philosophie und die Kritik der Geschlechterrollen mit einer Denkweise eines beliebigen Philosophen, verwende ein Zitat derer als Ausgangspunkt)

1 Kommentar

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Hallo
Du sprichst mit deinem post ein sehr aktuelles Thema an um welches es sehr große Diskussionen gibt.
Alles in allem stimme ich dir zu, dass die Frau wie du zum Beispiel mit den Fil beschrieben hast oftmals im Hintergrund steht, beziehungsweise stand.
Ich muss aber sagen, dass diese Geschlechterunterschied zwischen Handwerks und Pflege Berufe nicht unbegründet sind.
Im Handwerk braucht man nunmal auch hier und da mal mehr Kraft was einfach biologisch bedingt ist und in der Pflege muss man auch einfühlsam sein, was manchen Männern dann doch auch sehr schwer fällt.
Ich behaupte nicht das das eine Geschlecht einen Beruf besser kann aber die Zahlen sprechen für sich.
Aber alles in allem hast du recht, das Frauen nicht in ihrer Rolle der Gesellschaft benachteiligt werden dürfen.

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