Die Filmreihe Star Wars ist wahrscheinlich eine der bedeutendsten und bekanntesten der Welt. Neben interessanten Charakteren und spannenden Action Szenen zeigt sie auch wichtige Themen und bringt neue Einsichten, wie durch Jedi-Meister Yodas berühmtes Zitat: „Tu es oder tu es nicht, es gibt kein Versuchen“. Es spricht an, dass „Versuchen“ keine echte Option bei einer Entscheidung, sondern eher eine Illusion ist, welche die Entschlossenheit des Betroffenen beeinflussen kann. Demnach hat das Zitat im ethischen Zusammenhang mit dem Determinismus sowohl als auch mit dem Existentialismus eine gewisse Relevanz, welche ich im folgenden Essay erläutern werde.
Zunächst widmen wir uns dem Kontext der Entscheidungsfindung und dem Determinismus. Der Determinismus ist die Auffassung, dass alle Ereignisse durch Vorbedingungen eindeutig festgelegt sind und der Mensch überwiegend von seiner biologischen Natur bestimmt wird und nicht von seiner sozialen Umwelt. Menschen verfügen somit über keinen freien Willen.
Ein bekannte Vertreter dieser Theorie ist Pierre-Simon Laplace, der der Auffassung war, dass es möglich wäre alle Vorgänge in Vergangenheit und Zukunft zu berechnen.
Wenn man dies auf das Zitat bezieht, kann man sagen, dass „Tu es oder tu es nicht“ darauf hinweist, dass die Entscheidung und das daraus resultierende Handeln bereits durch vorhergehende Bedingungen und Ursachen festgelegt sind. Es gibt keinen Raum für „Versuchen“ im Sinne von unentschlossenem Handeln oder einem Zustand der Ungewissheit.
Das Zitat impliziert ebenfalls dass die Bedingungen um etwas zu tun entweder vorhanden sind oder nicht. Es weist darauf hin, dass eine Entscheidung nicht durch Unsicherheit oder zögerliches „Versuchen“ beeinflusst wird, sondern dass sie klar und bestimmt ist. Dies spiegelt die deterministische Ansicht wider, dass Entscheidungen und Handlungen vorherbestimmt und unvermeidlich sind
Das „Versuchen“ ist demnach eine Illusion, da die Möglichkeit etwas nur zu versuchen nicht besteht. Diese Illusion kann sich sowohl positiv als auch negativ auf menschliche Entscheidungen auswirken. Zum Beispiel, da sie in einigen Fällen Motivation und Engagement fördern kann, aber auch die Gefahr besteht, dass sie zu Selbstzufriedenheit und mangelnder Zielstrebigkeit führt.
Zum Beispiel ist im Kontext des Zitats im Film die Auswirkung der Illusion negativ. Yodas Schüler Luke befindet sich in einer schwierigen Trainingssituation und zweifelt an seinen Fähigkeiten. Aus diesem Zweifel heraus will er nur „versuchen“ die ihm gestellte Aufgabe zu bewältigen und scheitert, woraufhin Yoda ihm die Unsicherheit nimmt, indem er durch das Zitat Entschlossenheit betont und Luke hilft an sich selbst zu glauben.
Die Überzeugungen des Determinismus weisen so einige Parallelen zu der Bedeutung des Zitats auf. Damit sind sie allerdings nicht die Einzigen, denn auch mit den Grundzügen des Existentialismus kann ein Zusammenhang mit dem Zitat hergestellt werden.
Jean-Paul Sartres Konzept der „radikalen Freiheit“ besagt, dass der Mensch nicht einfach frei ist, sondern zum Freisein verurteilt ist. Damit ist gemeint, dass es keine metaphysischen Instanzen, wie z.B. Götter, gibt die uns leiten oder Verantwortung übernehmen könnten, und wir uns damit selbst definieren und die Verantwortung für unser Handeln tragen müssen.
Zum Beispiel übernimmt jemand der sich entscheidet Arzt zu werden, die Verantwortung für die beruflichen Pflichten und moralischen Konsequenzen dieser Tätigkeit.
Sowohl das Zitat als auch der Existentialismus rufen dazu auf sich der Freiheit und der Verantwortung zu stellen und Entscheidungen entschlossen zu treffen ohne Raum für Zögern oder Zweifel in Form von „Versuchen“ zu lassen.
Beide beschreiben das Nicht-Handeln als eine genauso definitive Entscheidung wie das Handeln, welche Konsequenzen hat denen man sich bewusst sein und für die man Verantwortung tragen muss, wie z.B. das Nicht-Eingreifen in einen Konflikt.
Das „Versuchen“ wird als Vermeidung der Konsequenzen und damit verbundenen Verantwortung angesehen und abgelehnt.
Anders als die Aussage des Determinismus, dass alles vorherbestimmt ist und die Entscheidung somit bereits getroffen ist, betont der Existentialismus, dass die Entscheidung noch getroffen werden kann. Man selbst sollte als bewusste Entscheidung das „Versuchen“ ausschließen um entschlossen und verantwortungsbewusst zu handeln.
Diese Unterschiede verdeutlichen zusätzlich die Komplexität menschlicher Entscheidungen, da der Determinismus diese einschränkt und der Existentialismus sie erweitert.
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass das Zitat „Tu es oder tu es nicht, es gibt kein versuchen“ zusammenhängend mit dem Determinismus und dem Existentialismus eine ethische Relevanz hat. Zu beiden lassen sich klare Bezüge finden, trotz der großen Unterschiede zwischen den Grundzügen der beiden philosophischen Konzepte.
Das Zitat drückt aus was die Konzepte bei der Entscheidungsfindung als relevant erachten. Beide schließen das „Versuchen“ als Möglichkeit bei einer Entscheidung aus und sehen es als bloße Illusion an. Aus Sicht des Determinismus kann diese Illusion positive und negative Auswirkungen haben, während sie im Existentialismus rein kritisch betrachtet wird.
Mit der Klarstellung der Relevanz des Zitats in der Ethik und der Darstellung zweier Beispiele von Konzepten mit denen es im Zusammenhang steht ist das Thema noch nicht beendet. Weiterführend könnte man über Fragen wie: „Welche psychologischen Mechanismen stehen hinter dem Bedürfnis Entscheidungen zu verzögern oder als Versuch zu betrachten?“, „Wie kann man Menschen dazu motivieren die Illusion des Versuchens zu überwinden?“ oder „In welchen Situationen könnte das Versuchen ethisch gerechtfertigt oder sogar notwendig sein?“ nachdenken.
Prompts:
„Bitte Erstelle mir die Gliederung Einleitung-Hauptteil-Schluss (mit 2-3 Punkten im Hauptteil) für einen philosophischen Essay zum Thema „Tu es oder tu es nicht, es gibt kein Versuchen“. Beziehe mindestens einen philosophischen Ansatz explizit mit ein. Der Essay soll einen Umfang von 2 DIN A4-Seiten haben.“
„Im Folgenden schreibe ich dir die Kriterien für die Einleitung meines Essays. Sei mein Tutor und leite mich an, meine Einleitung passend zu verfassen. Gib mir keine fertige Einleitung, sondern stelle mir Rückfragen, gib mir Rückmeldung und hilf mir bei stilistischen Fragen. Kennzeichne in meinem Text falsche Rechtschreibung und Grammatik. Kriterien: Einleitung (sollte möglichst interessant sein): persönliche Erinnerung oder Erlebnis; Vermutungen; provokante Frage, etc.“
„Für den Hauptteil habe ich folgende Vorgaben: Argumentative Bearbeitung des philosophischen Gedankens mit Rekurs auf philosophische Aussagen, Thesen, Positionen. Dabei könnten z. B. eigene Thesen entwickelt, in Frage gestellt, erarbeitet, Widersprüche offengelegt oder Vergleiche angestellt werden. Sei mein Lehrer, gib mir Feedback, motiviere und animiere mich zum guten Schreiben. Antworte nur, wenn ich schon Text geliefert habe.“
„Der Abschluss kann folgende Aspekte umfassen: Resümierende Zusammenfassung, Aufwerfen weiterer Fragestellung, Darlegung möglicher weiterer Denkwege, Beurteilung, etc.
Hilf mir, einen guten Abschluss zu schreiben, der auch zum Anfang des Textes Bezug nimmt. Sei mein Lehrer, gib mir Feedback, motiviere und animiere mich zum guten Schreiben. Antworte nur, wenn ich schon Text geliefert habe.“
Quellen:
Sartre: Existentialismus & Freiheit | StudySmarter
Existentialismus – Wikipedia
Determinismus – Wikipedia
Determinismus • Ursache und Wirkung · [mit Video] (studyflix.de)
Laplacescher Dämon – Wikipedia
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