KI-Syteme zur Bewertung von Schülerleistungen

Jeder Lehrer hat das doch bestimmt schon einmal gehört: „Sie haben meine Arbeit ungerecht bewertet.“ Zudem passiert es in Rechen-oder Schreibaufgaben öfters, dass ein Lehrer einen Fehler übersieht oder etwas anstreicht, was gar nicht fehlerhaft ist. Hierzu wird als Lösung an KI-Systemen geforscht, die Schülerleistungen bewerten können. Jedoch wirft dies natürlich sofort die Frage auf, ob dies ethisch vertretbar ist.

Zuerst einmal muss man hier die Chancen der Software verstehen. Denn es kommt öfters vor, dass sich Schüler beschweren, Lehrer bewerten zu schlecht oder rechnen Fehler an, die nicht da waren. Eine KI kann nach ganz spezifischen Lösungswegen und Lösungsmuster die Aufgaben korrigieren und es unterlaufen so eventuell deutlich weniger Fehler. Hinzu kommt, dass eine KI nicht Müde oder gar unkonzentriert wird. Zudem wären Klausuren auch sehr schnell korrigiert. Dies hat auch zur Folge, dass Lehrer weniger Ausgelastet sind und sich somit eventuell mehr Zeit nehmen könnten, sich einzelne Schüler anzuschauen und ihnen gegebenenfalls zu Helfen, ihre schulischen Leistungen zu verbessern. Dies würde den Schülern sehr helfen und die Lehrer könnten mehr ihrer Aufgabe folgen, Schüler etwas beizubringen und sie zu besseren Schülern zu machen.

Natürlich gibt es aber auch schlechte Seiten einer solchen KI. Ein Beispiel hierfür ist die Notengebung der Abschlussnoten in Großbritannien nach der Corona Zeit. Hier hat eine KI eingeschätzt, wie die Schüler in der ausgefallenen Abschlussklausur abgeschnitten hätten anhand ihrer vorherigen schulischen Leistungen. Jedoch wurde hier auch der insgesamte Notendurchschnitt der letzten Jahrgänge mit einbezogen und somit war der Notendurschnitt bei Privatschulen für die Schüler besser als für die an öffentlichen Schulen. Dies führte zu Diskriminierung und zudem kann die KI ja auch nicht z.B das anstreben im Unterricht bewerten. Ein weiteres Problem ist die noch vorhandene Untransparenz der KI-Systeme bei der Bewertung. Somit kann eine Lehrkraft dies nicht Überprüfen. Auch Datenschutz spielt hier eine wichtige Rolle. Denn schulische Leistungen sind streng vertraulich und dürfen auf keinen Fall gespeichert werden oder an die Öffentlichkeit gelangen. Zuletzt muss man aber auch beachten, dass die KI bestimmte Voraussetzungen nicht beachten kann, die ein Lehrer indirekt oder Direkt fordert. Denn die KI arbeitet nach einem Strikten Muster.

Wenn man nun all diese Aspekte in Betracht zieht finde ich, dass es schwer ist dies umzusetzen. Natürlich hat man hier Vorteile durch die Arbeitserleichterung und die Homogenität und Striktheit der Bewertung. Jedoch sieht man an dem Beispiel in England genau, dass auch KI-Systeme diskriminieren können und dass viele weiter Aspekte wie Datenschutz und Transparenz noch ungeklärt sind. Zudem kann ein KI-System meiner Meinung nach keinen pädagogischen Wert wiederspiegeln und ein Lehrer kann eine schulische Leistung individueller und auf ihre pädagogischen Ansprüche hin bewerten. Somit bringen die KI-Systeme zur Zeit nichts, da die Lehrer diese Überwachen und nochmals Korrigieren müssten und viele Fragen ungeklärt bleiben. Nichts desto trotz könnte es heute schon Lehrern helfen, ihre eigenen Fehler nach der Korrektur zu sehen und diese eventuell zu verbessern.

Quellen:

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/grossbritannien-schueler-setzen-sich-im-streit-um-abschlussnoten-durch-a-fb420b3f-d672-4127-bde0-478b3fd6b31e

Bild und Textquelle

https://www.spiegel.de/start/ki-bewertet-uni-noten-wie-gut-ist-ihr-hochschulabschluss-a-5b4176c9-0b46-4675-8537-3344397373fd

2 Kommentare

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Hallo dekaylin zecharius,
du hast ein sehr interessantes und aktuelles Thema ausgewählt, das wahrscheinlich in Zukunft auch eine wichtige Rolle spielen wird.
Ich stimme dir zu, dass die Lehrer die Klausuren weiterhin korrigieren sollten, genauso wie die mündliche Leistung, denn diese ist von der KI schwer messbar aufgrund des pädagogischen Werts und der individuellen Leistung. Dennoch wäre es für die Schüler fair, wenn die KI jede Klausur nach gleichen Maßstäben bewertet, indem die KI keinen persönlichen Bezug zu den Schülern hat. Ich habe oft das Gefühl, dass manche Lehrer aufgrund des Images eines Schülers die Klausur besser bewerten, da sie die gute Leistung von diesen Schülern bereits gewohnt sind. Somit könnte man mithilfe der KI die ungerechte Notenbewertung im schriftlichen Bereich verhindern. Doch ich glaube, dass trotz der „Lieblinge“ mancher Lehrer, die bessere mündliche Noten erhalten, die KI im Bereich der mündlichen Note nicht wirklich helfen kann.
Andererseits könnten die Lehrer ihren Unterricht besser vorbereiten, wenn die KI die Notenbewertung komplett übernehmen würde, da der Zeitaufwand für die Korrektur der Klausuren wegfällt und die Schüler nicht so lange auf die Rückgabe der Klausuren warten müssten.
Doch wenn der Lehrer die Klausur nicht bewertet, fehlt der Überblick über die Probleme und Herausforderungen der Schüler und somit kann der Lehrer schwerer einschätzen, wer Hilfe benötigt. Meiner Meinung nach sollte die KI nur dafür zuständig sein die bereits korrigierten Klausuren des Lehrers nochmals zu überprüfen, wenn der Bedarf durch beispielsweise viele Beschwerden von Schülern besteht.

Hallo dekaylin zecharius,
auch ich bin der Meinung, dass man die Korrektur von Klausuren nicht vollständig in die Hände einer KI geben sollte. Ich denke, dass hierbei die Gefahr zu groß sein könnte, dass die KI nicht individuell auf die Schüler eingehen kann und diese auch nicht persönlich kennt. Diese Tatsache hört sich anfangs eigentlich ziemlich fair an, da die Klausuren so sehr objektiv bewertet werden können und sich dann auch niemand über eine Note beschweren kann. Allerdings sehe ich dabei das Problem, dass Lehrer die Schwächen von Schülern kennen und wissen, worauf sie bei der Korrektur der Einzelnen beachten müssen. Durch die Korrektur bekommt man vermutlich auch nocheinmal ein besseres Gefühl dafür, in welchen Bereichen die Schülerinnen und Schüler gezielt individuelle Hilfe benötigen.
Dennoch finde ich auch, dass man zwischen der Art der Klausur differenzieren sollte. Wenn man sich beispielsweise einen Aufsatz und einen Kopfrechentest anschaut, lässt sich ein deutlicher Unterschied feststellen, nämlich der, dass es bei einem Aufsatz mehrere Lösungen gibt und bei einem Kopfrechentest immer nur eine einzige. Daher vertrete ich die Meinung, dass man als Lehrkraft einen Aufsatz auf jeden Fall selbst korrigieren sollte, während man bei einem Kopfrechentest auf eine KI als Hilfe zurückgreifen kann. Aber auch hierbei finde ich es sehr wichtig, dass die Lehrkräfte sich die Tests im Nachhinein unbedingt nochmal anschauen sollten, um feststellen zu können, wo der Einzelne noch Probleme hat und anschließend auch an einer individuellen Lösung arbeiten zu können.
Einen großen Vorteil sehe ich ebenfalls in der dadurch gewonnenen Zeit, in der nach Lösungen für die Probleme der Schüler gesucht werden kann.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich KI-Systeme nur dann für die Bewertung von Schülerleistungen angemessen finde, wenn es sich nur um eine richtige Lösung handelt, was die mündlichen Note ausschließt, und sich die Lehrkräfte dann auch trotzdem Zeit nehmen sich die Klausuren nochmal individuell anzuschauen. Es spricht meiner Meinung nach auch nichts dagegen, wenn man auch Klausuren, wie einen Aufsatz, nach der eigenen Korrektur von einem KI-System bewerten lässt, um sich nochmal abzusichern und um sich sozusagen zusätzlich eine „zweite Meinung“ einzuholen.

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