Ich muss gestehen solche Themen haben immer einen gewissen Reiz da man zu solchen Themen wie Leben, Tod und Sinn immer zeilenweise philosophieren kann ohne ein Ende zu finden, man aber am Ende kaum schlauer ist sondern nur nachdenklich die eigene Unwissenheit bedauert. Deshalb ist es bei der hier zugrundeliegenden Frage auch einmal eine willkommene Abwechslung, dass der näheren Betrachtung schon zuvor eine Ironie vorrausgedeutet wird, was auf einen traurigerweise ironischen Wiederspruch hindeutet, der in seiner Offenbarung, als Resultat einer bitteren Überraschung nur noch als Witz zu interpretieren ist. Denn danach wird hier schließlich gefragt. Was denn die größte Ironie am Leben selbst sei, worin der größte Witz liegt. Damit man hier aber überhaupt erst eine Entscheidung treffen kann, braucht man zu Beginn zumindest eine Auswahl an Ironien. Da hier nach der größten Ironie gefragt wird, muss es kleinere, weniger bedeutende geben. Deshalb muss es auch möglich sein eine Auswahl an Ironien aufzuschreiben.
An aller erster Stelle kann man hier die Tatsache nennen, dass Scheinbar niemand genau nennen kann was das Leben genau ist. Wenn man über das Leben spricht, wenn es heißt „das Leben“ dann weiß irgendwie jeder, was gemeint ist. Jeder hat ein gewisses Bild, ein gewisses Gefühl im Kopf. Es ist auch scheinbar jeder in der Lage banalen Dingen Leben zuzuschreiben. Legt man einer Person einen Stein und eine tote Maus hin, wird jeder wohl in der Lage sein zu sagen, dass der Stein nicht lebt, die Maus hingegen schon. Legt man dem Menschen jetzt einen Stein und eine Tote Maus hin oder noch besser eine sterbende Maus hin, und der Mensch solle nun sagen, was die beiden Objekte sind wird es bereits schwieriger. Der Stein hat sich nicht verändert er wird sich auch ohne äußere Einwirkung nicht verändern. Er hat feste Bestandteile. Er besteht aus einem Material oder aus mehreren Materialien. Eventuell interagiert ein Metall in dem Gestein mit der Luft und oxidiert oder wird korrodiert wodurch sich die Bestandteile des Steines über die Zeit durch die Einflüsse physikalischer und chemischer Gesetzmäßigkeit ändern und er seine Form, sein Erscheinungsbild wandelt. Es scheint klar, der Stein ist Tod. Doch bei der Maus kann sich dies nun bei näherer Betrachtung wesentlich schwerer gestalten, denn ab welchem Zeitpunkt ist die Maus tot? Zu Beginn scheint man sich ziemlich sicher zu sein, die Maus bewegt sich, ihr Herz schlägt, sie atmet. Nun sagen wir die Maus schläft nach einem langen Leben als Folge ihres hohen alters ohne Schmerzen ein. Sie lebt scheinbar noch. Doch jetzt hört ihr Herz auf zu schlagen, die Maus verfällt in einen ewigen Schlaf. Doch war eben dieses Ereignis der Kipppunkt? Ist die Maus nun wirklich tot? Sie unterligt nämlich wie zuvor den selben physikalischen und darus sich ergebenden chemischen Gesetzen. Nur ist die Maus jetzt nichtmehr in der Lage ihre früheren Körperfunktionen zu erhalten. Doch selbst nach dem Aussetzen des Herzschlags gibt es noch Zellen im Körper der Maus welche munter weiter ihre Arbeit verrichten. Aber jene Arbeit verrichten sie auch nur wegen physikalischen Prinzipien wie Osmose und Diffusion. Wenn ihnen benötigte Stoffe für ihre aktuellen Arbeiten nicht mehr zur Verfügung stehen, verlaufen die nachfolgenden Geschehnisse ebenso denselben Prinzipien folgend wie zuvor. Eine Zelle an sich Denkt nicht sie fühlt nicht, sie nicht anders wie ein Computer, wenn ein Computer keinen Strom hat geht er aus, wenn eine Zelle keine Nährstoffe hat funktioniert sie ebenso wenig. Ein Computer folgt sein Programmierung. Eine Zelle unterliegt der Programmierung ihres Genetischen Codes und führt nur ihren Code, ihre Gensequenzen aus. Bei hinreichender Forschung wird es auch bald gelingen, Zellen zu kreieren. Sind jene Zellen dann Lebewesen? Man hat sie zuvor programmiert, man hat ihnen eine Aufgabe zugewiesen und sie erschaffen. Sie denken nicht. Sie vollziehen nur ihre Aufgabe. Sie sind nichts anderes als biochemische Maschinen. Größere Lebewesen stellen auch nichts anderes als einen Zusammenschluss mehrerer biochemischer Maschinen, den Zellen dar, und dieses Übergeordnete Konstrukt, wo sich einzelne Zellen gegenseitig versorgen Bilden nichts anderes als eine noch größere Maschine. In seinem Aufbau enthält ein Lebewesen also nichts besonderes, es gibt keine besondere Zutat, welche dem Leben seinen geheimnisvollen Glanz verleiht. Also scheint der Unterschied zwischen dem Stein und der Maus nunmehr noch geringer. Doch umso fragwürdiger wird die ganze Angelegenheit, desto mehr die Maus verwest ist, ihr biologischen Bestandteil werden alle im Laufe der Zeit zerfallen. Doch ab welchem Zeitpunkt kann man noch sagen, dass es sich bei den ehemaligen Bestandteilen um etwas besonderes handelt, desto mehr die Verwesung voran schreitet, desto mehr zerfällt die Maus in elementare Atome und Moleküle wie ebenjene, welche der Stein bereits enthält. Nach einiger Zeit kann man schon nichtmehr ausmachen, ob der Haufen an Mineralien und organischen Molekülen die ebenso der Stein enthält einmal ein Lebewesen gewesen ist. Somit wird auch offensichtlich, dass nicht einmal die Bestandteile eines Lebewesens eine besondere Eigenschaft aufweisen. Sie sind genauso normal, genauso häufig und vielfältig wie alles andere. Noch verwirrender wird es, wenn man bedenkt, dass es von Grund auf beim Urknall einheitlich ein und die selben Teilchen gab. Unterschiedliche Atome bildeten sich erst druch Kernfusionen in Sonnen und deren Explosionen, sodass alle Bestandteile die selben sind. Nähme man nun also alle Atome des Steines und alle Atome der Überreste der Maus und würde sie mittels der atomaren Spaltung entsprechend lange trennen, sodass man nur noch Heliumkerne vorliegen hätte, so könnte man nachfolgend in keiner Weise eine Unterscheidung zwischen den Atomen der Maus und denen des Steins vornehmen , da sie schlicht die selben Bausteine haben. Hier offenbart sich neben der zuvor erläuterten Ironie, dass offensichtlich niemand genau sagen kann wo die Grenze zwischen Tod und Leben liegt und was das Leben selbst ist noch eine weitere, nämlich dass offensichtlich alles in der Welt aus den absolut selben Elementaren Bausteinen besteht, das Leben an sich besteht nicht einmal aus besonderen Dingen, es hat die selben Bausteine wie tote Dinge. Hierbei handelt es sich allerdings um sehr allgemeine Ironien. Bei alleiniger Betrachtung des menschlichen Lebens selbst Fallen hingegen ganz andere Ironien auf.
Neben anderen wie zum Beispiel der Tatsache, dass Menschen in der Lage sind zu erkennen, dass sie ihre Lebensgrundlage, ihren Planeten unbewohnbar machen und somit sich ihr eigenes Grab schaufeln, ihren Tod herbeiführen aber nichts dagegen tun, weil sie ein möglichst entspanntes Leben haben wollen, gibt es noch sehr zu bedauernde Ironien. Hierzu kann man erwähnen, dass Menschen dank ihres neuronalen und extrem Leistungsfähigen Gehirns in der Lage sind hypothetische Gedanken zu fassen, man ist in der Lage sich Dinge borzustellen, sich zu erinnern, Dinge vorauszudeuten. Alles in allem verfügt man über solch eine immense Vorstellungskraft, welche Kombinatorische Meisterleistungen der Logik ermöglicht und einem das Verstehen komplexester Sachzusammenhänge ermöglicht. Simpel ausgedrückt man hat als Mensch ein solch hohes Potential, dessen Ursache man zwar in Grundzügen erklären kann, aber dennoch kann man nicht die Vollständige Funktionsweise des Denkens in all seinen Facetten erklären. Und doch, trotz dieser immensen Leistung, unterliegt der Mensch immer noch seinen zutiefst, zugrundeliegenden Zwängen, nämlich des Lebens selbst. Der Mensch ist geformt, und entstanden als Resultat des Lebens selbst. Denn es scheint so als würd dem Leben ein elementares Gesetz zugrunde liegen, und das scheint schlicht, Nachkommen zu kreieren. Sei es als Baum Sprösslinge auszusenden, sei es als Bakterium sich zu klonen oder sei es als Tier sich fortzupflanzen. Im Bestreben möglichst zu überleben, als Resultat äußerer Umwelteinflüsse einwickeln sich Lebewesen, sie bilden Abwehrmechanismen, Fortbewegungsmechanismen, Reperatumechanismen. Und in Mitten der Zeit nach langer vorheriger Entwicklung entstehen wir Menschen, fähig zu Denken, einer Fähigkeit das Leben zu verlängern, es zu verbessern, Fähig zu rennen, zu klettern, zu sprechen , zu interagieren, zu lieben, all das nur um zu Leben und dies stellt meiner Meinung nach die größte Ironie des menschlichen Lebens dar. Nämlichh die Tatsache, das sämtliche Eigenschaften, welche menschliches Leben ausmachen nur ein Resultat einer Entwicklung sind um das Leben zu ermöglichen.
Somit ist menschliches Leben ein reiner Selbstzweck was meiner Meinung nach ziemlich ironisch und irgendwie auch schön ist.
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