Ist das neue „sexualpädagogische Konzept“ für Kindergärten und Kitas zu befürworten?

Am 22.September 2025 brachte die Stadt Schwäbisch Hall ein neues Sexualkonzept für die 17 städtischen Kindergärten und Krippen heraus. Dieses „Konzept greift Sexualität als Entwicklungsthema von Kindern auf und verortet sie als Bildungsziel in einem sicheren Bezugsrahmen für unsere Fachkräfte. Das sexualpädagogische Konzept formuliert klare Ziele und eine ebenso klare pädagogische Haltung und bietet damit eine Basis für kompetentes und verantwortliches Handeln. Außerdem bietet ein solches Konzept den Fachkräften in unseren Kitas einen einheitlichen fachlichen Umgang mit kindlichen sexuellen Aktivitäten“, so Anja Thurm von der Fachstelle Kinderschutz bei der Stadt Schwäbisch Hall.
Doch was bedeutet das konkret und ist dieses neue Konzept wirklich so kinderfreundlich, wie es sich zunächst anhört?

Das sexualädagogische Konzept soll dazu dienen, dass Kinderfragen geklärt werden, Geschlechtsunterschiede kennengelernt und genauer erkundet werden und mit Kindern über Sexualität geredet werden kann, ohne eine Tabuthema daraus zu machen. „Durch altersgerechte Methoden wie Geschichten, Spiele und Gespräche werden Kinder dabei unterstützt, ihre Fragen zu stellen, ihre Gefühle zu erkunden und ein Verständnis für grundlegende Konzepte wie Grenzen, Einvernehmlichkeit und Respekt zu entwickeln.“, schreibt die Stadt Schwäbisch Hall.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Missbrauchsprävention. Kinder müssen bennenen können, was passiert ist, um auf übergriffiges Verhalten aufmerksam machen zu können. Desweiteren soll das Konzept jedoch auch ein Leitfaden für Erzieher sein, um erkennen zu können, wann es sich um einen Übergriff handelt und wie weiter damit umgegangen werden muss.

Dieses ganze Konzept sei nötig, da jede Kindertageseinrichtung einen Förderauftrag hat, wozu auch die „psychosexuelle Entwicklung von Kindern“ gehört. Der neu überarbeitete Bildungsauftrag Baden-Württembergs bezeichnet es als „Kinder erwerben Wissen über ihren Körper, …entfalten ein positives Körper- und Selbstkonzept, …entdecken ihre Sexualität und die Geschlechterunterschiede…“.

Während an manchen Stellen behauptet wird, es soll Doktorspielchen geben und es finde eine Anleitung und Aufforderung zu Körpererkundungsspielen in den extra dafür vorgesehenen Rückzugsräumen statt, die Kinder dürften sich ausziehen und auch gegenseitig berühren, wird an anderen Stellen gesagt, es gebe keine derartigen Spiele und Räume dafür, das Konzept sei lediglich dafür da, einen sicheren Rahmen für die Bildung und Betreuung der Kinder zu gewährleisten und Eltern im Bereich sexueller Bildung zur Seite zu stehen.

Bei beiden Varianten ist das Ziel jedoch, die Kinder zu unterstützen, ihren Körper zu verstehen und ein gutes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Kinder sollen ihre neugierigen Fragen stellen dürfen, Gefühle erkunden und ein Verständnis für Grenzen, Gefühle und Respekt entwickeln.

Dieses Konzept geht davon aus, dass schon kleine Kinder eine Sexualerziehung bräuchten, da Kinder von Geburt an sexuelle Wesen seien. Diese Behauptung geht auf Helmut Kentler zurück, einen Pädophilen, der selbst Jugendliche missbrauchte. Er nannte diese Gedanken „Sexualpädagogik“, genau wie sich dieses Konzept heute ebenfalls nennt.

Es bestehen die Zweifel, dass dieses Konzept keinen Schutz vor sexuellen Übergriffen bietet, sondern eher das Gegenteil: nämlich eine Frühsexualisierung.
Schon kleinste Kinder beschäftigen sich mit Sexualität und es nimmt Kindern das Schamgefühl. Das Darüber-Reden und -Beschäftigen wirkt doch bei vielen Kindern eher wie eine Einladung zum Ausprobieren und die Kinder verlernen zu eventuellen sexuellen Handlungen / Übergriffen „Nein“ zu sagen, da es für sie bereits von klein auf zur Normalität wurde.
Erzieher könnte demnach der Traumjob Nummer 1 von allen Pädophilen in Deutschland werden, und es würde sogar noch unterstützt werden, da das Ganze ja zum „Schutz vor sexuellen Übergriffen“ dienen soll.

Um jetzt auf meine Leitfrage zurückzukommen, ob das „sexualpädagogische Konzept“ in Kindergärten und Kitas zu befürworten ist, kann ich sagen, dass meiner Meinung nach das Thema der Sexualbildung kein Thema für Kindertagesstätten sein sollte.
Zum einen weil es für Kinder in diesem Alter viel zu früh ist, aufgeklärt zu werden und evtl. sogar schon erste eigene Erfahrungen zu machen, somit eine Frühsexualisierung stattfindet.
Zum anderen finde ich, ist Sexualbildung ein Thema, das auf jeden Fall in die Familie und nicht in öffentliche Orte gehört. Alle Eltern sollten also selbst mit ihren Kindern darüber sprechen, da es vor allem ganz unterschiedliche Werte gibt, die die Eltern ihren Kindern bei diesem Thema vermitteln wollen und auch auf verschiedene Art und Weisen oder z.B. erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Vor allem Doktor- und Erkundungsspiele jedoch, sollten auf keinen Fall Teil des Kindergartenalltags werden, da es den Kindern schnell falsche Bilder als normal darstellt und eine offene Gefahr für Missbrauch bietet.
Ich bin gespannt, wie sich dieses Thema in nächster Zeit weiter entwickelt und ob das sexualpädagogische Konzept in Schwäbisch Hall auch wirklich umgesetzt wird.

Was denkt ihr zu diesem Thema, seid ihr der Meinung, Sexualbildung sollte schon Teil des Kindergartenalltags werden? Schreibt dazu gerne in die Kommentare!

Quellen:
https://www.schwaebischhall.de/de/rathaus-service/aktuelles-presse/aktuelles/presse-aktuell/2982/stadt-fuehrt-sexualpaedagogisches-konzept-ein

https://citizengo.org/de/fm/16837-Keine-sexuellen-Spiele-im-Kindergarten-in-Schwäbisch-Hall-

https://www.facebook.com/schwaebischhall/posts/wir-setzen-ein-klares-zeichen-f%C3%BCr-kinderschutz-und-missbrauchspräventationin-den/1252835273545105

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