Sollte man zwischen Liebe differenzieren?

In den Nachrichten hört man immer wieder von Übergriffen auf Homosexuelle und das in einer Welt, die angeblich so „modern“ und „aufgeschlossen“ ist.

Zum Beispiel dürfen Homosexuelle in Deutschland nicht heiraten, ihnen ist es nur erlaubt eine „eingetragene Partnerschaft“ zu führen. Diese Partnerschaft ist jedoch nicht mit einer Eheschließung von Mann und Frau gleichzusetzen, da sich diese zum Beispiel im Adoptionsrecht, aber auch in einigen anderen Rechten unterscheiden. Es gibt immer wieder Proteste, die sich gegen Homosexuelle und die Gleichberechtigung dieser aussprechen.

Homosexuelle haben allgemein andere Rechte, als „normale“ Paare, ein extremes Beispiel hierfür, wäre die Todesstrafe in manchen Ländern, nur weil man eine Person des gleichen Geschlechts liebt.  Wenn ich so etwas lese, stelle ich mir immer folgende Frage:

Sollte Liebe nicht eigentlich belohnt und nicht bestraft werden?

Wieso also, wird man zum Tode verurteilt, nur weil man liebt? Sollte es, wenn es um die Liebe geht, nicht egal sein, welches Geschlecht der Andere hat?  Ich meine, immerhin verliebt man sich in den Charakter des anderen und nicht in sein Geschlecht und man kann doch nicht einfach jemanden bestrafen, nur weil er verliebt ist.

Aber woher kommen diese Gründe, die gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften sprechen? Grundlagen für diese negative Haltung gegenüber Homosexuellen beruhen teilweise auf der Bibel, teilweise auf der Unmöglichkeit der Fortpflanzung zweier gleichgeschlechtlicher Partner oder aber auch auf der ablehnenden Haltung, die uns von einigen Personen, zu denen man aufsieht, vorgelebt wird. Oft wird man also auch von anderen beeinflusst und kann sich nicht immer vorurteilsfrei eine eigene Meinung bilden.

Doch sind diese Vorurteile immer begründet? Gegen das Argument, dass homosexuelle Paare sich nicht fortpflanzen können, lässt sich zwar nichts sagen, aber auch nicht jedes verheiratete Paar bekommt Kinder, somit ist dieses Argument nicht sonderlich stark.  Außerdem käme es gerade weil Homosexuelle keine Kinder bekommen können, immer öfter zur Adoption von Kindern, was natürlich etwas Gutes für die Kinder hat. Sie wachsen anstatt in einem Waisenhaus, in einer liebenden Familie auf. Natürlich könnte man nun wieder sagen, dass diese Kinder später eventuell gemobbt werden, auf Grund ihrer Eltern, aber auch Kinder die keine Eltern haben und in einem Waisenhaus aufwachsen, können gemobbt werden.  Ist es also ethisch falsch, ein kleines Kind „einfach so“ zwei Homosexuellen zu überlassen, auf die Gefahr hin, dass es später gemobbt wird? Es ist doch so, dass sich kein Kind seine Eltern aussuchen kann, egal ob diese nun homosexuell sind oder nicht, es könnte also auch gemobbt werden, weil es reiche Eltern hat, oder welche, die eben nur sehr wenig Geld verdienen, in jedem Fall, wird das Kind in eine Familie integriert über die es nicht entscheiden kann. Außerdem denke ich auch, dass diese Kinder toleranter aufwaschen, als so manch andere, da die Eltern wissen, wie schwer es sein kann, akzeptiert zu werden. Solange ein Kind also geliebt wird, ist es meiner Meinung nach egal, ob man nun „zwei Väter“ hat oder nicht.

Natürlich ist es auch so, dass Homosexualität einfach aus Prinzip abgelehnt wird, weil es „nicht normal“ ist,  und nicht immer ein Grund dahintersteht. Doch was ist so „unnormal“ daran? Ist es „falsch“ jemanden zu lieben, der zufällig das gleiche Geschlecht hat? Was ändert das Geschlecht, an der Liebe, die man für jemanden empfindet? Das einzige, was gleichgeschlechtliche Partnerschaften, von Partnerschaften zwischen Mann und Frau unterschiedet, ist doch der Fakt, dass sie selbstständig keine Kinder bekommen können und dieses Problem kann man durch eine Adoption, oder in einigen Ländern durch eine Leihmutter, lösen. Ob man nun jemanden liebt und schätzt, der das gleiche Geschlecht hat, wie man selbst ist doch völlig egal, solange man ihn richtig behandelt und sich gegenseitig respektiert.

Meiner Meinung nach sollte man also keinen Unterschied machen, zwischen einer Partnerschaft zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen und ihren Rechten im Bezug auf diese, denn beide Seiten lieben sich und schätzen sich und sollten dies auch in der Öffentlichkeit zeigen dürfen.

 

 

 

 

6 Kommentare

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Hey Freiheit 😉
Du hast recht wenn du sagst, dass die Welt nur angeblich „modern“ und „aufgeschlossen“ ist. Von diesem Zustand sind wir leider noch meilenweit entfernt 🙁
Sogar in Deutschland, einem vermeintlich aufgeklärten Land, geschehen Dinge bei denen ich mir immer wieder an den Kopf fasse. Auf der „Demo für alle“ in Wiesbaden, die stattfand, weil der hessische Bildungsplan nun vorsieht die Kinder nicht nur über heterosexuelle Beziehungen aufzuklären, sondern auch über andere Formen der Sexualität, wurde erklärt, dass es gefährlich sei schwul, lesbisch, trans oder bisexuell (und alle anderen Formen der Sexualität) zu sein, da bei diesen Menschen die Selbstmordrate höher ist. Dass das nur so ist, weil diese Menschen ihre Sexualität unterdrücken müssen, um nicht gemobbt, beleidigt oder schief angeschaut zu werden wird einfach außer Acht gelassen. Ursache und Wirkung werden einfach umgedreht und die Leute auf dieser Demo freuen sich über ein weiteres schwaches Argument gegen Beziehungen die von der Norm abweichen.
Wenn man dann noch sieht, dass 40% der in Deutschland lebenden Menschen es eklig findet wenn sich zwei Männer auf der Straße küssen werde ich einfach nur traurig.
Lieben ist lieben. Wen man liebt sollte doch keine Rolle spielen.

Hey Freiheit,
Ich stimme dir in dem, was du schreibst, vollkommen zu. Besonders gut gefällt mir der Satz: „Sollte Liebe nicht eigentlich belohnt und nicht bestraft werden?“
Du hast Recht, Liebe ist eines der schönsten Dinge auf der Welt und man sollte niemals dafür bestraft werden. Wer sich herausnimmt, andere wegen ihrer Liebe oder ihrer sexuellen Ansichten zu verurteilen, hat selbst in seinem Leben wahrscheinlich nicht sehr viel Liebe erfahren. Denn meiner Meinung nach entsteht solche Ablehnung ebenso durch Neid und Eifersucht, als auch durch das von dir erwähnte „Nicht-Normal-sein“.

Hallo Freiheit,
wie du schon direkt am Anfang erwähnt hast, ist es in unserer heutigen modernen Welt echt nicht zu verstehen wie es noch zu solchen Übergriffen kommen kann.
Es ist jedem Menschen selbst überlassen wen er liebt. Ich persönlich stimme dir in allen Punkten deines Beitrages zu. Das mit dem Mobbing ist auch ein heikles Thema wie du auch schon beschrieben hast. Die Kinder, die in einer solchen Homosexuellen Partnerschaft aufwachsen, könnten möglicherweise gemobbt werden, doch dies muss natürlich nicht der Fall sein. Es ist nicht vorhersehbar wie die anderen Kinder darauf reagieren.
Jeder Mensch hat sein eigenes Leben und darf somit entscheiden wen und was er liebt. Die Tatsache, dass sich zwei Menschen gleichen Geschlechts lieben ist völlig irrsinnig. Sie lieben sich aufgrund ihres Charakters und ihren eigenen persönlichen Zügen.
Die Ländern in denen Homosexuelle hingerichtet werden, sind nicht akzeptabel. Die Frage ist dann wohl, wann diese Länder und auch der Rest der Welt Homosexuelle auch als „normal“ ansehen und diese so akzeptieren wie sie sind.

Ich kann mich der allgemeinen Meinung dieses Beitrages nur anschließen. Liebe ist Liebe und nicht an ein Geschlecht gebunden genauso wie Sexualität. Jeder Mensch soll sich zu dem hingezogen fühlen dürfen, was er/sie für attraktiv hält (bzw. glaube ich, dass man gar nichts dagegen tun kann zu wem/was man sich hingezogen fühlt, wodurch die Intoleranz gegenüber Homosexuellen noch unverständlicher wird).
Ich finde es traurig, dass die Aufgeschlossenheit und Modernität unserer Gesellschaft scheinbar nur ein Vorhang ist, da es in Wirklichkeit in unserer Gesellschaft zu viel Intoleranz und Hass gegenüber „Andersartigen“ gibt und auch die rechtliche Situation (kein Adoptions- und Eherecht für homosexuelle Paare, usw.) alles andere als gleichberechtigend ist.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es egal sein sollte wen man liebt. Deswegen verstehe ich auch nicht, wieso es für viele Leute ein Problem ist, dass sich Menschen des gleichen Geschlechtes lieben. Liebe ist Liebe, da geht es doch niemanden etwas an, mit wem man diese teilt, solange man selbst dabei glücklich ist. Denn das ist es ja auch, worauf es ankommt, dass man selbst zufrieden ist, dass man sich wohl fühlt. Wie kann man intolerant gegenüber Menschen sein, die glücklich sind, weil sie verliebt sind? Sollte nicht jeder das Recht dazu haben, glücklich zu sein? Sollte nicht jeder verliebt sein dürfen, egal ob die andere Person das gleiche Geschlecht hat oder nicht? Ich finde es auch nicht fair, dass homosexuelle Paare keine Kinder adoptieren dürfen, zumindest nicht in Deutschland, denn eigentlich kommt es doch nicht darauf an, wen seine Eltern lieben, sondern, wie du schon sagst, darauf, dass man überhaupt Eltern hat. Denn Eltern können Kindern so viel mehr beibringen, als es die Leute in Waisenhäusern tun können. Nicht dass Waisenhäuser etwas schlechtes wären, aber die Menschen dort arbeiten, haben eben nicht die Zeit sich um jedes Kind so zu kümmern, als wäre es ihr eigenes. Und auch wenn das Problem besteht, dass Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern gemobbt werden, so ist das kein Grund Adoptionen zu verbieten. Denn durch dieses Verbot wird die Gesellschaft dem gegenüber nicht aufgeschlossener. Vielleicht wird sie es auch nicht, wenn zum Beispiel zwei Väter die Erlaubnis bekommen ein Kind zu adoptieren, aber dann sind diese zwei Menschen immerhin glücklich. Und vielleicht erkennen die Menschen irgendwann dass es nur darauf ankommt glücklich zu sein, egal mit wem oder durch was man es wird.

„Normal sein“- wer ist das schon? selbst ein heterosexuelles Paar ist nicht normal, weil kein Mensch normal ist. Es ist nur ein gängiger Begriff, der ausdrücken soll, was die Norm, die irgendwann mal von der Gesellschaft festgelegt wurde, besagt. Diese hat sich aber meiner Meinung nach, erheblich geändert. Es ist nicht lange her, dass die Ehe für Homosexuelle nicht denkbar gewesen wäre und seit diesem Jahr erst, wurde selbst das auch in Deutschland möglich gemacht. Ich denke also, die Gesellschaft ist auf einem guten Weg der Besserung, aber dennoch nicht tolerant genug um Dinge zu akzeptieren, die von ihrer festgelegten „Norm“ abweichen.
Das Argument mit einem adoptierten Kind finde ich besonders gut, denn dieses Kind ist vermutlich toleranter denn je, denn es unterscheidet nicht zwischen Geschlechtern und steckt niemanden in irgendwelche Schubladen. Manch einer würde behaupten dass das Kind, wie du sagst aufgrund dessen gemobbt werden könnte, aber das kann genauso gut passieren, wenn andere Dinge wie der Kleidungsstil, Geld, oder anderes nicht dem entspricht, wie es die „Norm“ vorgibt.
Allgemein dieses „Schubladendenken“, dass jeder irgendwo eingeordnet werden muss ist abstrus. Weder die Gesellschaft um einen herum, kann anhand irgendwelchen äußerlichen Merkmalen oder anhand Verhaltensweisen entscheiden, in welche Schublade man gehört, noch man selbst muss sich in der Gesellschaft einordnen. Niemand sollte durch Fragen nach seiner sexuellen Orientierung eingeschränkt werden, denn jeder kann doch leben wie man will. Ob man jetzt schwul oder lesbisch oder irgendwas zwischendrin ist, ist doch völlig egal. Zudem muss kein Mensch irgendwelchen Merkmalen einer dieser Sexualitäten entsprechen. Damit meine ich beispielsweise die Art, sich zu schminken. Ein Mann und eine Frau, einfach jeder, ganz egal, kann sich schminken wie es einem selbst gefällt.
Zudem sind Fragen an beispielsweise ein lesbisches Paar wie: „Wer ist denn der Mann in eurer Beziehung?“, völlig unnötig, denn was bedeutet das schon? Soll das bedeuten, dass man das Geld nach Hause bringt und am Herd nichts zu suchen hat? Nein, ganz im Gegenteil. Keiner muss Merkmalen entsprechen, die die breite Masse festlegt.
Liebe ist Liebe, egal wie die Menschen sind. Die Dinge, um ihrer Liebe eine Besiegelung oder Verstärkung verleihen sollen, wie eine Hochzeit, eine Adoption oder Ähnliches sollten nicht nur für Heterosexuelle möglich sein. Wie bei so viele Themen muss deutlich gemacht werden, dass alle Menschen gleich sind und alle dieselben Möglichkeiten haben sollten, ihr Leben zu leben und zu lieben wen sie wollen.

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