Kennt ihr sie nicht auch? Die eine Person, an der irgendwie alles perfekt ist? Die sportlich ist und beliebt, die gute Noten schreibt, schlank ist und hübsch dazu, der einfach alles zuzufliegen scheint? Vielleicht ist sie sogar noch reich dazu oder hat reiche Eltern. Also ich kenne solche Personen. Da kommt einem doch schnell der Gedanke: „Ich wünschte ich könnte mir ihr tauschen!“, oder „Wenn ich sie wäre, könnte ich alles machen von was ich jetzt nur träume.“
Oft arten solche Gedanken in einen regelrechten Neid aus: Wir gönnen ihr dieses unverdiente(?) Glück nicht. Was aber eigentlich noch schlimmer ist, ist das wir uns hinter der Aussage „Wenn ich nur… dann würde ich auch…“ verstecken anstatt loszugehen. Dieses ständige Vergleichen mit Leuten die genau das haben, was wir in uns selbst nicht sehen können oder (noch) nicht haben macht unglücklich und hemmt uns. Anstatt konzentriert zu arbeiten beneidet man den Überflieger. Anstatt sich selbst einen Ferienjob zu besorgen gönnt man den anderen ihr Taschengeld nicht. So geht das immer weiter und bei all dem Selbstmitleid haben wir auch noch eine wichtige Sache vergessen:
Wie geht es eigentlich der Person mit der wir so gerne tauschen würden? Also wie geht es ihr wirklich hinter der bewundernswerten Fassade? Manchmal ist man doch regelrecht wütend auf so einen „perfekten“ Menschen und beginnt ihn sogar zu verurteilen, obwohl man ihn vielleicht gar nicht richtig kennt. Wir sollten dann beginnen uns zu fragen, ob es ein so perfektes Leben überhaupt gibt. Was wir von einem Menschen mitbekommen, ist doch oft nur das, was er uns preisgibt. Was wir nicht sehen sind zum Beispiel die kranke Oma, der ständige Streit bei ihm Zuhause oder gar der verunglückte Bruder. Vielleicht verbirgt sich ein todunglücklicher Mensch hinter all den scheinbar so wichtigen Talenten. Man kennt die vielen traurigen Geschichten von Musikern oder Schauspielern, die von so vielen verehrt wurden und sich dennoch umgebracht haben.
Und genau das ist es was ich meine mit dem Titel „Gesamtpaket“: wenn wir uns ein bisschen eingehender mit jemandem beschäftigen und uns nicht nur von dem schönen Schein blenden lassen, dann merken wir wahrscheinlich sehr schnell wie gut es uns doch geht. Mir ist es wichtig geworden zu differenzieren, zwischen der Eigenschaft/der Sache, die ich doch sooo gerne auch hätte und dem Menschen der dahinter steckt. Das fällt mir nicht immer leicht und ich denke es ist auch ein Lernprozess, aber wenn man sich darauf einlässt sieht man manches in einem ganz anderen Licht. was man auf jeden Fall lernt, ist es den anderen ihre Stärken zu gönnen und dann schafft man es auch eher den Schritt zu wagen und an seinen eigenen Zielen zu arbeiten.
Geht es euch auch so wie mir, dass es anderen oft so viel besser zu gehen scheint?
Wie geht ihr damit um?
Vielen Dank für euer Interesse 😉
1 Kommentar
Kommentieren →Hallo Glueck,
Ich denke vielen geht es so, es fängt an damit dass man unbedingt die Schuhe haben möchte oder die Frisur haben möchte, doch vielen ist nicht bewusst, dass es kein perfekten Menschen gibt, denn jeder Mensch hat Macken und Kanten. Ich finde es gut dass du versuchst nicht auf die äußeren Dinge zu achten oder dich von ihrer Fassade blenden lässt, weil oft liegt hinter dieser Fassade eine zerbrochene Person, die von so vielen Enttäuschungen kalt wurde. Man sollge versuchen andere durch die vermeintliche Perfektion als arrogant oder eingebildet ab zu stempeln. Es ist wichtiger die Probleme der vermeintlich perfekten Person zuverstehen und sich dann erst über die Person eine Meinung zu bilden.