Freitag, den 9. März 2018 von 11:25-13:00 Uhr
Gymnasium Gerabronn Kursstufe 1
Referentin: Sü
Anwesenheit: alle 7 Schüler sind da
VerfasserIn: Phaenomen218
Gliederung der Doppelstunde:
- Organisatorisches
- Kurzfilm „Hundeleben“
- Herleitung der Freiheit aus dem kategorischen Imperativ
- Folge 4&5 aus „Kant, Sophie und der kategorische Imperativ“
Organisatorisches:
Wir haben zu Beginn der Stunde darüber abgestimmt, ob wir die nächste Klausur (am 4.5.2018) mit oder ohne Ordner schreiben werden. Die Abstimmung war einstimmig dafür, ohne Ordner zu schreiben
Kurzfilm „Hundeleben“:
Der Film handelt von einem kleinen Jungen, der mit seinem Hund auf der Straße lebt. Er ist auf dem Markt, um sich etwas zu Essen zu kaufen, doch sein Geld reicht nicht aus. Daraufhin geht er zu einem armen Bettler und gibt ihm seine letzten Geldstücke. Der Junge geht dann nochmals los um sich die Dinge die er nicht kaufen konnte einfach zu nehmen. Mit viel Geschick gelingt es ihm, Würstchen, eine Kerze und zwei Teller zu ergattern. Die Verkäufer sind erst verwundert, gehen dann aber doch wütend auf die Suche nach dem Dieb. Schließlich finden sie den Jungen hinter einem Haus mit seinem Hund. Sie sitzen an einer Holzkiste mit einer Zeitung als Tischdecke, einer Kerze und den Tellern mit Würstchen. Am Ende zögern die Verkäufer dann doch, sich die geklauten Dinge zurückzuholen.
Herleitung der Freiheit aus dem kategorischen Imperativ:
Seite 12 im Immanuel Kant Block:
- Freiheit ist die Voraussetzung für die Möglichkeit ethischen Handelns überhaupt: „Nur wer nicht muss, kann wollen.“
- Die Bedingung der Freiheit ist die Zwangslosigkeit in Bezug auf Handeln.
- Das Hindernis für Zwangslosigkeit oder Willensfreiheit ist das Glücksstreben des Menschen.
- Das Glück ist ein vorgegebener Zweck. Daraus folgt, dass alles Handeln somit zum Mittel wird, also nie Selbstzweck ist.
- Alle Inhalte des Wollens können damit nie frei sein; z.B. kann Nicht-töten-Wollen aus Angst vor Strafe (Streben nach Wohlbefinden) herrühren.
- Nur die eine Form des Willens, der Wille an sich, das Wollen um den Wollens Willen“, der gute Wille, kann demnach wirklich frei sein.
- Dieser freie Wille manifestiert sich im kategorischen Imperativ, denn nur dessen Selbstverpflichtung gilt ohne jede Bedingung („Ich will, weil es vernünftig ist!“, d.h. weil es für alle Menschen jederzeit widerspruchsfrei gelten kann).
- Daraus folgt die Möglichkeit des Menschen, sich selbst ein moralisches Gesetz zu geben und mithilfe der Vernunft einsichtig zu sein.
- Das sittliche, selbst verpflichtende Handeln ist somit der einzig wahre Ausdruck der Freiheit.
- Freiheit ist gleich Moralität.
Seite 14: Welche Rolle spielt die praktische Vernunft bei der alltäglichen Handlungsorientierung?
Seite 14: Die Formeln des kategorischen Imperativs:
- Allgemeine Gesetzesformel:
- „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
- Formel analog zum Naturgesetz:
- „Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werden sollte.“
- Selbstzweck-Formel:
- „Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“ (Menschenwürde: Mensch soll als Mensch angesehen werden)
- Funktion des kategorischen Imperativs:
- Das Sittengesetz hat die Funktion eines Prüfverfahrens: es wird an einzelnen Fällen geprüft, ob die Maxime meines Handelns im Sinne des Sittengesetzes verallgemeinerungsfähig ist
- Modell der Selbstverpflichtung: Jeder Wille ist ein allgemein gesetzgebender Wille; dieser Wille erkennt sein selbst geschaffenes Gesetz freiwillig an. Es wird nicht als „so ist es“ angesehen, sondern als „das wollen wir erreichen“; als Ideal für Handlungen
Folge 4&5 aus „Kant, Sophie und der kategorische Imperativ“
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und falls ihr eure Gedanken zum Thema teilen wollt, gerne in die Kommentare damit.
Liebe Grüße 🙂
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