Wohlstand; um welchen Preis?

„Wenn ich Profit mache macht immer jemand anderes Verlust“, so lautet ein altes Sprichwort. Doch stimmt diese aussage wirklich? Zu welchem Preis geht jeder einzelne von uns in seine Karriere und verdient Geld? Wer leidet unter meinem Erfolg und wenn dieser Erfolg mich nicht erreicht, leide ich dann unter dem Erfolg eines anderen?
Denken wir groß. Nehmen wir als Beispiel den reichsten Mann der Welt, Jeff Bezos. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass er zwar Profit macht, dass jedoch auf die kosten seiner Mitarbeiter tut. Es wird immer wieder von schlechter Bezahlung und schlechten Arbeitsbedingungen gesprochen. Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass er durch seine Monopolstellung die kleinen Einzelhändler aus dem Rennen schießt und diese an deren Existenzminimum bringt. Somit kann man bei diesem Beispiel sagen, dass Erfolg durch Verlust von anderen im großen Stil praktiziert wird in unserer Welt. Hierbei stellt der Profit, natürlich Bezos immer wachsendes Vermögen dar und der Verlust ist ganz klar definiert im geringen Lohn, den schlechten Arbeitsbedingungen und das durch seiner Firma Amazon verursachte Monopol im Einzelhandel.
Denken wir nun klein, und projizieren das ganze nun auf uns selbst, die die ihr ganzes Leben noch vor sich haben und erst in eine Karriere starten. Um heutzutage in einem Job zu kommen muss man Prüfungen bestehen. Nicht jeder schafft das. Somit habe ich, wenn ich zum Beispiel den begehrten Platz zu einem Job bekomme, Profit auf die Kosten meiner Mitbewerber gemacht.
Definieren wir Wohlstand nicht nur auf das Geld. Vermögen können auch Erfolg, Wertgegenstände oder soziale Werte sein. Wenn ich mir ein neues Smartphone kaufe, dann immer mit dem Gedanken, dass dadurch eine große Firma gegenüber ihren Mitarbeitern profitiert. Der Mitarbeiter dieser Firma profitiert zwar auch durch meinen Kauf, jedoch nur im wirtschaftlichen sinne. Er bekommt Lohn, jedoch kann er im sozialen Sinne dadurch nicht profitieren, zum Beispiel durch schlechte Arbeitsbedingungen.
Leider hat das Sprichwort recht. Wohlstand erreiche ich nur, wenn jemand anderes im sozialen oder wirtschaftlichen Bereich Verlust macht. Leider bleiben unsere Mitmenschen auf unseren Karriereweg nicht verschont und man sollte sich immer ins Gewissen reden, dass jeder Erfolg auch ein Misserfolg eines anderen sein kann. Genauso kann auch ich unter Erfolgen anderen leiden.
Ich bin der Meinung, dass dieses Sprichwort wahr ist und man es auf jede Gesellschaft in unsere Welt beziehen kann. Im Großen gedacht, schadet ein zu langanhaltender Erfolg eines Menschen wie dem von Jeff Bezos unserer Welt. Im kleinen Sinne gedacht, sollten wir nicht zu schnell Trübsal blasen. Dann schadet Erfolg niemanden anderes so schnell und auch nicht sehr arg, jedoch sollten wir uns das Sprichwort oben bei jedem Erfolg ins Gewissen reden und uns an den Anderen Erfolgen unserer Mitmenschen erfreuen, denn der nächste Erfolg könnte deiner sein.
Was denkt ihr über dieses Thema?
Findet ihr auch das einzelne reiche Menschen mehr Schaden als Gutes bringen?
Habt ihr schon mal daran gedacht, dass euer Erfolg irgendeines anderen Misserfolges war/ist?
Schreibt es in die Kommentare ich bin gespannt.
Quellen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jeff_Bezos
https://www.watson.ch/digital/amazon/486022554-ex-amazon-mitarbeiter-erzaehlen-wie-es-wirklich-ist-unter-jeff-bezos-zu-arbeiten

2 Kommentare

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Hallo Rumpsteakstielchen,
du hast in deinem Beitrag deine Meinung sehr gut erläutert und sie mit guten Beispielen belegt. Ich finde auch, dass jeder Erfolg ein Misserfolg eines anderen zur Folge hat. Wenn man Global denkt, kann man das sehr gut am wirtschaftlichen Handel erkennen. Der wirtschaftliche Erfolg der „westlichen Welt“, macht die restliche Welt von ihnen abhängig und das bedeutet wirtschaftlichen Misserfolg, was sich widerum auf die Lebensweise und Lebensqualität der dortigen Gesellschaft auswirkt.
Auch bei dem Problem mit Monopolen stimme ich dir voll und ganz zu und an deinem Beispiel mit Amazon erkennt man, dass kleiner Unternehmen darunter leiden.

Guten Abend Rumpsteakstielchen,
Ich finde, du begründest deine Meinung mithilfe der verschiedenen Sichten und Beispiele sehr gut. Mir ist aufgefallen, dass du dich stark auf die Wirtschaft bezogen hast. Doch hier mal ein anderes Beispiel: eine Person ohne viel Selbstwertgefühl und Mut startet mit einem neuen Hobby oder einer neuen Leidenschaft, nehmen wir mal an Fitness. Diese Person teilt seine Fortschritte auf sozialen Plattformen und spricht anderen Leuten Mut zu. Sie baut Andere auf und zeigt, was man als Individuum aus eigener Kraft und aus eigenem Willen bewirken kann. Noch dazu baut sich die Person selbst eine Reichweite auf, verdient mittlerweile mit ihrem Erfolg Geld und entwickelt sich zu einem Vorbild für viele Menschen. Dazu kenn ich nicht nur Beispiele aus der Fitness-Branche, sondern auch Menschen, die sich entwickeln, ohne äußerlich etwas zu ändern. Menschen, die anfangen, sich selbst in ihrem Körper zu lieben und ihren Mitmenschen durch ihre Worte und Beiträge Lebensfreude schenken. Gewöhnlich erscheinende Personen, die selbst mal psychisch und sozial unten waren und etwas finden, woran sie sich festhalten, sich aus eigener Kraft hochziehen und erfolgreich werden, ohne anderen irgendwas zu nehmen. Es lässt sich natürlich nicht abstreiten, dass mit dem Erfolg Außenstehende beispielsweise aufgrund von Neid oder Sonstigem leiden. Du hast mit dem Zitat gestartet: „Wenn ich Profit mache macht immer jemand anderes Verlust“. Vielleicht trifft das Zitat sehr gut auf den Handel und allgemein auf die Wirtschaft, jedoch gibt es auch andere Wege zu einer erfolgreichen Karriere, und zwar nicht auf den Kosten von Anderen. Es gibt sehr wohl andere Weisen, eine Karriere zu starten, Erfolg zu erleben oder Geld zu verdienen. Man kann allein dadurch erfolgreich werden, anderen die Hand zu reichen. Wenn man selbst mehr Mut hat, ist es doch viel besser, unsicheren Menschen Mut zuzusprechen. Wenn ein Mensch mehr Selbstwertgefühl hat als ein Anderer, sollte man ihm von Oben die Hand reichen, anstatt ihn weiter runter zu machen.

Ich persönlich bewundere es sehr, wenn es Menschen von ,,unten‘‘ schaffen, aus eigener Kraft etwas zu bewirken, groß raus zu kommen und als Vorbild Menschen positiv zu beeinflussen. Ein gutes Beispiel ist Tupac, der aus armen Verhältnissen stammt und mit seinem eigenen Können und seinen eigenen Worten etwas Neues aufbaut. Er rappt über seine Erfahrungen aus dem Ghetto und über Rassismus, was er ganz stark mit seinen persönlichen Gefühlen verknüpft. Dadurch erlaubt er Anderen einen vielleicht zuerst unbekannten Blickwinkel. Leute, die nicht mit solchen Problemen zu kämpfen haben, können an neuen Erkenntnissen gewinnen. Andere Menschen, welche diese Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben kennen und sich mit der Musik und den Texten von Musikern identifizieren können, fühlen sich besser verstanden und gewinnen an Kraft, selbst etwas zu ändern.

Zusammengefasst hoffe ich, dir meine andere Sichtweise verständlich rübergebracht zu haben. Ich konnte deiner Ansicht aufgrund von deinen plausiblen Begründungen und Beispielen gut folgen. Jedoch sollte man es nicht nur wirtschaftlich betrachten, denn unsere Gesellschaft wird von viel mehr geprägt. Karriere, Geld und Erfolg beruhen ebenso auf dem eigenen Willen, auf das eigene Können und auf das eigene Denken. Es ist wichtig, zu sehen, dass man Karriere machen kann, ohne anderen das Leben erschweren zu müssen. Man kann auch gemeinsam Erfolge erzielen.
Liebe Grüße
Volvic

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