Ist es sinnvoll und fair den Schulsport zu benotet?

Ein in der Schule sehr oft diskutiertes Thema ist der benotete Sportunterricht, der für viele äußerst unfair erscheint. Vor allem bei der Tabelle der Jungen im Leichtathletik ist es im Gegensatz zu den der Mädchen um einiges schwieriger in den guten Bereich zu rutschen. Auch die Schülern, die in ihrer Freizeit Sport betreiben, fällt es viel leichter und die die es nicht tun tun sich mit unter schwieriger. Hinzu kommt auch die Begabung, die eine Rolle spielt.

Die Tabellen im Leichtathletik fangen sich schon in der Grundschule an zu unterscheiden. Während die Mädchen der dritten Klasse nur 800m rennen müssen, müssen die Jungen 1000m laufen. So zieht sich das durch alle Disziplinen der Leichtathletik. Trotzdem sind auch bei den Mädchen die guten Noten ohne Training nahezu unerreichbar. Wer jedoch trainiert kann hier gut abschneiden, muss aber an seine Grenzen gehen. Dadurch dass die Noten jedoch so schwer zu schaffen sind, sind die Schüler schnell frustriert und verlieren die Lust am Sport, was sie dazu bringen könnte nicht mehr weiter zu trainieren. In anderer Sicht kann es aber auch zur Motivation führen noch mehr Sport zu treiben um eine bessere Note zu erlangen.

Die Motivation und der Ehrgeiz spielt in diesem Schulfach eine große Rolle. Wenn die Schüler demotiviert sind, weil sie Sportarten machen müssen, auf die sie keine Lust haben oder sich dafür nicht interessieren, werden sie hierauf auch nicht üben, da es ihnen keine Freude bereitet. Sollten ein paar Schüler in der Klasse dabei sein, die eine Begabung für eine Sportart haben oder diese in ihrer Freizeit trainieren, kann diese ungleiche Verteilung an den Fähigkeiten schnell zu Frustration führen, wodurch die restlichen Schüler keine Lust mehr auf Sport haben. Die Hauptsache beim Sport sollte jedoch die Freude daran sein, das man sich freiwillig fit und gesund hält und nicht gezwungener Maßen einer Sportart betreibt, bei der man kein Spaß dran empfindet. Viele haben ihre stärkeren Fähigkeiten in anderen Bereichen und sollten sich so lieber auf diese Stärken konzentrieren und nicht auf die Schwäche. Es sollte also weder Druck noch Frustration auf die Schüler ausgeübt werden, sondern allein der Spaß am Sport soll beigebracht werden.

Ein möglicher Lösungsweg wäre das gesamte Schulsportsystem zu ändern. Es sollte keine Frustration beim Sport entstehen die durch schlechte Noten hervorgerufen wird und die Schüler möglicherweise dazu bringt kein Sport mehr zu betreiben. In der Schule soll den Schülern beigebraucht werden Spaß am Sport zu haben und seine eigene Sportart zu finden, die einem liegt und gerne auch in seiner Freizeit ausüben würde. Auch der Druck zum Beispiel auf anhieb einen perfekten Volleyballaufschlag zu machen für eine 1 sollte nicht sein.

Es gibt im Schulsport keine große Gerechtigkeit bei der Noten Vergebung. Man kann also sagen, dass es im Schulsport nicht wirklich sinnvoll ist zu benoten, wenn man erreichen will, dass die jeweilige Generation viel Sport treibt, Spaß daran hat und sich freiwillig fit halten will.

9 Kommentare

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Hi rittersport,
Ich finde deine Argument vollkommen nachvollziehbar. Allerdings finde ich dass man die unfaire benotung direkt auf das ganze Schulsystem übertragen kann. Manche sind in Mathe gut und interessieren sich auch dafür, andere mögen Englisch lieber. Nicht nur das Talent sondern auch der große Druck der von dem Bildungsplan bzw der Regierung ist ein großes Problem.
Das ganze Schulsystem zu verändern und fair zu gestalten ist schwer, aber ich finde beim Sportunterricht anzufangen ist eine gute Idee. Zu uns wird immer gesagt, der Sportunterricht ist dür den Ausgleich, weil wir die ganze zeit sitzen, aber dieser macht uns auch Druck und sorgt dafür, dass manche weniger Spaß an Sport und Schule generell haben. Der Sprotunterricht sollte Unbenotet und vor allem wirklich zum Ausgleich sein.
Liebe Grüße
Semisemi

Moin,
ich stimme vorallem dem Argument zu, in dem du sagst die Notenvergebung demotiviert die Schüler noch mehr freiwillig Sport zu machen und auch Spaß daran zu haben.
Es ist für 90% der Schüler unmöglich aktzeptable Noten in Sport zu erreichen (vorallem Leichtathletik) aber es gibt nichts schlimmeres, als sich vor der Klasse auf Druck irgendwas hinzubekommen, wenn man eh weiß, das es der letzte Dreck wird.
Ich selbst hatte wochenlang 24/7 ein richtig unwohles Gefühl nur wegen zwei Sportstunden in der Woche.
Ich frage mich, worum geht es im Sportunterricht eigentlich?
Wenn es nur darum gehen würde uns sportliche Abwechslung neben dem Schulalltag zu geben, würde es reichen verschiedene Spiele zu spielen, wie Basketball, Fußball und wasweisichnoch…
Wenn es darum geht, unsere sportliche Leistung zu verbessern, von mir aus auch in all diesen ganzen verschiedenen Disziplinen (Weil ganz ehrlich, wann muss ich das nächste mal außerhalb der Schule einen Speer werfen?), sollte man doch vorallem auf den persönlichen Vortschritt der einzelnen Person schauen.
Notenvergebung in Schulsport nimmt gefühlt alles positive aus Sport heraus. Die Schüler verbinden nur noch negative Emotionen damit und vermeiden es wo sie nur können. Das führt logischerweise dazu, das diese Personen einen ungesunden Lebenstil haben werden. Denn natürlich ist Sport wichtig eigentlich auch mega cool, nur verdirbt uns die Schule das komplett.
Einen schönen Abend,
Moeglichkeit

Hallo rittersport,
leider bestimmen unsere Veranlagungen und Interessen, wie gut wir im Sportunterricht sind. Dies ist aber auch bei allen anderen Fächern so. So wie man in Mathe lernen kann, kann man für Sport trainieren. Es iat also aus meiner Sicht nicht unfair, Sport in der Schule zu benoten.

Hey Wladiwostok,
du hast Recht wenn du sagst, dass man für Sport genau so lernen und trainieren kann, wie für andere theoretischere Fächer, zum Beispiel Mathe. Jedoch wird in keinem anderen Fach jemals solch eine starke Ungerechtigkeit vorliegen, wie im Fach Sport. Mann muss nämlich in Erinnerung behalten, dass Sport sehr stark von Gewicht, Größe und anderen physischen Eigenschaften abhängig ist. Diese Unterschiede wiederspiegeln sich in der Lesitungsmessung mehr, als man vielleicht denkt. Man mag so ehrgeizig sein, wie man will und so oft trainieren gehen, bis man umfällt, wenn man aber beispielsweise nur 1,65m groß bist, hat man trotzdem Nachteile gegenüber einer größeren Person. Die andere Person ist dann vielleicht sogar nicht so ehrgeizig und muss nicht so viel trainieren, wie kleinere Schüler. Das gleiche gilt für Erkrankungen. Wenn man beispielsweise übergewichtig ist, dies aber an einer Erkrankung liegt, wird man trotzdem nach den gleichen Kriterien und Notentabellen bewertet, wie ein geborener Athlet. Wo liegt hierbei die Gerechtigkeit?
Es ist natürlicht nicht zu bezweifeln, dass auch manche weniger Aufwand brauchen, um für eine Mathearbeit zu lernen, weil ihnen Formeln schneller im Gedächtnis bleiben, als anderen, hier gibt es aber keine, beziehungsweise weniger körperliche Komponente. Ich fände es also nur fair, den Sportunterricht zu benoten, wenn er spezifische Notentabellen beinhaltet, die auf Größe, Gewicht und eventuelle Erkrankungen abzielen, beziehungsweise eine Verhaltensnote mehr gewichtet, oder mehr nach Disziplin, Anstrengung und Ehrgeiz, statt nach Messwerten benotet wird. Eine weitere Lösung wäre aber auch, die Benotung des Sportunterrichts erst ab der Oberstufe gültig zu machen und dann auch nur, wenn man die Möglichkeit hat, dieses Fach abzuwählen. Ich stimme rittersport also vollkommen zu.

Hallo Wladiwostok,
Ich kann deinen Gedankengang zu dieser Thematik nachvollziehen, jedoch finde ich es schwierig, beispielsweise einen benoteten 1000m Lauf mit einer Mathe Arbeit zu vergleichen, denn oftmals ist es für Schüler, die sich bei sportlichen Aktivitäten schwer tun, weitaus einfacher sich auf eine Mathearbeit vorzubereiten und zudem verspricht ein Training auch nicht immer Erfolge. Jedoch gibt es ja in der Oberstufe die Klausuren im Fach Sport, welche durch reines Lernen und Vorbereitung eine gute Note und einen Ausgleich zum praktischen Teil des Sportunterrichts bieten können. Hierauf ließe sich dein Vergleich dann meiner Meinung nach auch besser anwenden. Dabei stellt sich dann wieder das Problem, dass solche Klausuren nur in der Oberstufe geschrieben werden und für Schüler der Unter- und Mittelstufe eine solche Möglichkeit des Ausgleichs einer etwas schlechteren praktischen Leistung gar nicht besteht. Vielleicht könnte man hier gut ansetzten, um den Sportunterricht fair zu gestalten, bevor man ihn ganz aus der Benotung ausschließt, denn dies wäre wiederum für die Schüler unfair, welche überdurchschnittlich sportlich sind und den Sportunterricht als notentechnischen Ausgleich für andere Fächer verwenden können.

Hey rittersport,
vorne weg denke ich, dass es nicht fair ist den Sportunterricht auf die Art und Weise zu benoten wie es getan wird. Zum einen wie du sagst, verlieren Schüler durch Frustration schnell die Motivation zum Sport im allgemeinen was schon sehr fraglich ist und zum anderen denke ich kommt es im Sportunterricht, vor allem in jüngeren Klassen auch schneller zum Mobbing. Schüler die in ihrer Freizeit sowieso Sport betreiben können somit im Sportunterricht auch besser abschneiden und werden eventuell von anderen Mitschülern als „cooler“ angesehen als diejenigen, denen es offensichtlich schwer fällt eine gute Leichtathletik- oder Tanznote zu bekommen. Dadurch kommt es in gewisser Weise zu einer Spaltung der Sportgruppe und Klasse, da die Schüler bei Spielen lieber mit den Besseren und Sportlicheren in einer Gruppe sein wollen. Dass das dann später auch noch benotet wird ist sehr fraglich, da hierbei vor allem nicht nur Fleiß eine Rolle spielt, sondern vor allem auch Begabung oder auch der Körperbau, auf den Schüler somit automatisch auch reduziert werden.
Ganz liebe Grüße milka😊

Du findest man sollte das Schulsportsystem ändern? Ich finde man sollte das gesamte Schulsystem ändern. Natürlich fördern fehlende Übung und strenge Bewertung im Schulsport Frust und Ablehnung. Wir als Schüler:innen haben es alle schon erlebt. Parallel dazu wird von uns erwartet, in beinahe allen Bereichen des Sportes, von Kraft zu Ausdauer, von Volleyball zu Kugelstoßen, Leistungen zu erzielen. Aber ist diese Mentalität nicht ein Sinnbild für das gesamte Schulsystem? Bis zur 10. Klasse haben wir circa fünfzehn Fächer, in denen allen wir gut sein müssen. Die wenigsten von uns mögen alle Fächer und die wenigsten von uns sind in allen Fächern gut. Anstatt aber individuelle Hilfe beim Lernen anzubieten, wird jedem/jeder Schüler:in der gleiche Unterricht, das gleiche Programm geboten. Dadurch langweilen sich begabtere Schüler:innen und weniger begabte verstehen es nicht (und langweilen sich dann genauso). Lediglich mittelbegabte Schüler:innen profitieren von diesem System, doch sollten nicht alle Schüler:innen von einem Schulsystem profitieren? Eine Chance, diesen Fehler zu beheben kann die Digitalisierung sein. Dabei ist es wichtig nicht einfach alte Kreidetafeln durch neue Smartboards zu ersetzten, so wie es auch im Gymnasium Gerabronn praktiziert wird, sondern den Schüler:innen mit digitalen Geräten einen individuellen Zugang zu Bildung zu vermitteln. Lehrer:innen müssten nicht zwangsweise überflüssig werden; sie könnten den Schüler:innen in Form von Lernbegleitern eine Stütze geben. Letztendlich müsste, wie du bereits erwähntest auch das Fach Sport neu reformiert werden: Lieber Training, als Bewertung sowie Werte auf Interessen und Fähigkeiten legen. Denn Schule sollte nicht wie im Gesetz nur eine Pflicht sein, sondern vor allem eines erfüllen: die Neugierde anregen.

Hallo rittersport,
natürlich bestimmen Motivation, Begabung und Training deine Note im Schulsport. Jedoch ist dies bei jedem anderen Schulfach auch so. Wenn du nicht lernst, bekommst du auch keine gute Note. Der Schulsport ist zudem sehr wichtig, um Kinder zum Sport zu bewegen. Hinzu kommt, dass man gerade im Unterstufensport und in der Grundschule den Fokus sehr auf den Spaß legt und die Notengebung nicht den größten Teil der Zeit einnehmen. Außerdem lernt man beim Spielen die Technik der Sportart und lernt auch viele neue Sportarten kennen. Das Argument, dass man für die 1 sofort den Perfekten Aufschlag draufhaben muss finde ich daher sehr weit hergeholt. Jedoch stimme ich dir insofern zu, dass die Auswahl nicht immer Perfekt ist und die Schüler mehr Entscheidungsgewalt darüber haben sollten, was sie bewertet haben wollen. Somit könnte man den Fokus auf die Stärken der Kinder legen und so wiederum einen Ausgleich der Stärken und Schwächen der Schüler schaffen.

Hallo rittersport
Ich stimme dir zu, dass die Notengebung im Sport nicht gerecht ist, denn Begabungen kann man sich nicht erarbeiten, sie sind angeboren und somit nicht beeinflussbar. Deshalb finde ich es nicht gerecht Schüler, die einfach nicht so gut in Sport sind mit den gleichen Kriterien zu bewerten, wie die Schüler mit einer sportlichen Begabung. Jedoch darf man hierbei nicht außer Acht lassen, dass es noch in weiteren Fächern der Fall ist. In Musik haben auch die Kinder, die ein Instrument spielen können einen Vorteil gegenüber den Anderen. Ich denke, dass somit ein für alle gerechtes Schulsystem nur schwer realisierbar ist.

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