Jeder kennt sie, und jeder muss sie monatlich Zahlen. Steuern, ein soziales Konstrukt, welches von jedem arbeitenden Menschen verlangt, für gewisse Leistungen , Aktionen oder generell in seinem Leben finanzielle Abgaben zu leisten. Wie oben bereits erwähnt sind Steuern ein rein gesellschaftliches Konstrukt. Das heißt, das ebene jene von Menschen für Menschen gemacht sind und man sie sich selbst als Gesellschaft auferlegt. Dabei scheint es im Zuge der Gerechtigkeit sinnvoll zu sein, dass in erster Linie schonmal grundsätzlich alle Steuern zahlen müssen, da ja alle „Im selben Boot sitzen“. Doch Steuern zahlen, sich von einem Teil seines Vermögens zu trennen und dadurch die eigene finanziellen Möglichkeiten zu limitieren gefällt den wenigsten. Deshalb kommt es nicht allzu selten vor, dass Bürger eines Staates versuchen mit illegalen Mitteln den Betrag an zu zahlenden Steuern zu vermindern durch Falschangaben bezüglich der zur Verfügung stehenden und somit zu versteuernden Geldmenge oder das Verlagern von Geldsummen ins Ausland um es dort vor Versteuerung im eignen Land zu schützen. Wird ein solches Vorhaben vom Staat dann aufgedeckt drohen hohe finanzielle Strafen, welche sogar in Haftstrafen enden können. Es scheint also so, als wären Steuern ein äußerst wichtiger Teil eines Staates bzw. einer Gesellschaft. Doch warum sollte man sie überhaupt Zahlen, warum gibt es Steuern?
Tatsächlich gibt es das Konzept der Steuern schon immer. Dabei wird einer Bevölkerungsgruppe die Pflicht auferlegt ein Teil ihres Vermögens an eine sie kontrollierende Autorität abzugeben. Meist ist es hier eine Regierung welche auf dieser weise Geld einnimmt. Steuern verlangte damals ebenso das Reich der Römer, sowie Könige im mittelalterlichen Europa sowie anderen Teilen der Welt. Damals nutzten ebenjene Reiche ihre Macht um die Bevölkerung zu Abgaben zu zwingen. Dadurch wurden im besten Fall dann gemeinnützige Projekte wie Straßenbau finanziert. Im schlimmsten Fall benutzten die Herrschenden die Steuern nur mittels ihrer eigenen Bereicherung. Doch heutzutage werden Steuern durchaus hauptsächlich verwendet, um der Gesellschaft zu dienen. Hierdurch werden zum Beispiel Sicherheits- und Rettungskräfte finanziert welche für Ordnung, Sicherheit und Schutz in der Gesellschaft führen. Es wird Infrastruktur gebaut, was flächendeckenden Handel ermöglicht und somit den Wohlstand in der Gesellschaft heben kann. Es werden soziale Projekte gefördert und grundlegende soziale Systeme finanziert, welche es den Bürgern ermöglicht nicht mit der Angst vor einem Hungertod leben zu müssen, falls ihnen das Geld ausgeht. Es scheint also so als währen Steuern in ihren Grundzügen, und für den Fall, dass sie sinnvoll genutzt werden, ein wichtiger Bestandteil einer Gesellschaft um den allgemeinen Lebensstandard anzuheben. Allerdings zeigt sich hier bereits ein Grundlegendes Problem. Ab welchem Steuersatz, also dem Anteil, den eine Person von ihrem Vermögen bezahlen muss überwiegt die finanzielle Last der einzelnen Person jene Vorteile, welche die Person durch die Steuern erhält? Wieviel sollte also eine Einzelperson zahlen, sodass sie nicht zu viel Geld und damit Lebensqualität verliert?
Dieses Problem ergibt sich allerdings erst aus der benötigten Gesamtsumme am Steuern. Staaten haben aber nicht allzu selten das Problem, dass sie enorme ausgaben haben und normalerweise auch Schulden. Um die Schulden abbezahlen zu können und bei laufenden Ausgaben dann nicht noch mehr Schulden zu machen, müssen Staaten von ihren Bevölkerungsgruppen teilweise möglichst viel Geld versteuern. Dabei zeigt sich aber auch, dass es innerhalb der Gesellschaft verschieden wohlhabende Personen gibt, welche unterschiedlich viel Geld abgeben können, da sie schlicht unterschiedlich weit von der Armutsgrenze entfernt sind. Teilweise gibt es Menschen die können das zehnfache des Gesamteinkommens einer andern Person als Steuern zahlen, obwohl dieser Betrag dann nicht einmal die hälfte des Gesamtvermögens dieser Reichen Person ausmacht. Die finanziellen Unterschiede sind also offensichtlich enorm. Hinzu kommt ein starker finanzieller Druck auf den Staat möglichst viel Geld von der Bevölkerung zu bekommen ohne ihre Lebensqualität drastisch zu vermindern. Dabei bieten sich dem Staat unterschiedlich wohlhabende Bevölkerungsschichten an. Sollte der Staat also von reichen Menschen mehr Geld nehmen als von armen? hierzu gibt es wie so ziemlich immer wieder zwei Seiten, welche jeweils für sich argumentieren:
Die eine Seite ist der Meinung, dass man aus Geleichheitsgründen allen den gleichen Geldbetrag abzuehen sollte. Reichen Menschen mehr Geld zu nehmen wiederspräche einer allgemeinen Gerechtigkeit, da jene Menschen ja schlicht wesentlich mehr gelernt und gearbeitet hätten und sich dadurch ihern Wohlstand erwirtschaftet hätten. Ihnen dann mehr Geld von ihrem Vermögen zu nehmen würde zusätzlich den Atrieb für andere Menschen vermindern sich anzustrengen. Warum sollte man sich dann noch anstrengen, wenn einem das zusätzliche Kapital wieder genommen wird. Deshalb sei eine gleiche Steuerverteilung nur gerecht.
Die andere Seite sieht die reichen Menschen in der Pflicht höhere Beiträge zu zahlen, da schlicht möglichst viel Geld benötigt wird und jene Menschen einfach mehr Zehlen können. Solch reiche Menschen leben gar nicht erst mit der Gefahr, dass ihnen das Geld ausgeht um ihre Grundbedürfnisse nach Nahrung und Standartgütern zu stillen. Bei solche Personen drehe sich das Leben nur noch um Bedürfnisse welche aus reinen Luxusinteressen bestehen. Eine größere Kürzung des Kapitals der reichen Menschen hieße für sie nur ein Verzicht auf sinnlose Luxusgüter, welche andere Menschen teilweise in ihrem Leben nie erhalten würden. Für arme Menschen bedeuten höhere Steuern mindere Lebensqualität, während reiche Menschen nerviger Weise dann nur mit ihren zwei Jachten anstatt einer schönen größeren dritten auskommen müssen.
Ich persönlich sehe hier ganz klar die reichen in der Pflicht höhere Steuerbeitrage zu leisten, da es ihnen im Gegensatz zu den armen schlicht nicht schadet. Man könnte zwar wie oben damit argumentieren, dass höhere Steuern für reiche Menschen den Anreiz zum harten arbeiten minimiert und man dann Menschen ihres hart erarbeiteten Reichtum beraubt. Dieses Argument ist aber in der aktuellen Welt absoluter Schwachsinn. Zum einen haben reiche Menschen nur in seltenen Fällen ihr Geld durch ihre eigene harte Arbeit erwirtschaftetet. Hinzu kommt, dass eine solche Aussage eine äußerst dreiste und beleidigende Äußerung darstellt. Man verweist hier darauf, dass ja jeder reich sein könne, wenn er nur hart genug arbeite. Tatsache ist aber, dass man nur reich wird, wenn man andere Menschen für sich arbeiten lässt und dabei den Lohn nicht gleichmäßig aufteilt, sodass man selbst mehr erhält, obwohl man die gleiche Arbeit leistet, nur weil man der Meinung ist, dass man es mehr verdient, weil man das Unternehmen gegründet habe. Somit offenbart sich der erste Fehler, man wird nicht reich durch harte Arbeit, sondern durch die Arbeit anderer Menschen. Hinzu kommt, dass es schlicht Tatsache ist, dass heutzutage nicht alle Menschen gleichberechtigt sind. Zum Beispiel haben Kinder reicher Menschen von Grund auf bessere Bildungschancen und somit auf einen besser bezahlten Beruf. Jene Kinder werden somit wahrscheinlicher Reich. Es ist heutzutage meist der Fall, dass man Reichtum mit Hilfe zahlreicher Vorteile erlangt. Und dann wird auch noch argumentiert man solle allen gleich viel Geld abnehmen, da reiche Menschen ja nur mehr und härter gearbeitet hätten, dabei ist allein schon die Ausgangssituation nicht mit gleichen Chancen gezeichnet.
Alles in allem kann man meiner Meinung nach somit durchaus höhere Steuern auf das Vermögen reicher Menschen erheben, da man sonst schlicht nicht die benötigten Geldsummen bewältigen kann. Stattdessen für alle Menschen einen gleichen Prozentsatz zu versteuern würde für die ärmeren Bevölkerungsschichten eine solch hohe Steuerlast bedeuten, dass deren Lebensqualität beträchtlich vermindert werden würde. Und da ärmere Bevölkerungsschichten nun mahl immer die Mehrheit darstellen, ist es sinnvoll im Sinn der Allgemeinheit, die Steuerlast bei wenigen reichen Menschen zu erhöhen, da somit zum einen die armen geschont werden, und zum anderen eben jene reiche Bevölkerungsschichten höhere Steuerbeiträge nur als Einschränkungen ihres Luxuslebens wahrnehmen, und nicht wie stattdessen arme Menschen mit Einschränkungen ihrer Grundbedürfnisse.
1 Kommentar
Kommentieren →Hallo Jotaro,
ich bin auch der Meinung, dass Leute mit hohem Einkommen mehr Steuern bezahlen sollten. Leute mit niedrigerem Einkommen sind meistens nämlich auf das Geld angewiesen. Natürlich könnte man argumentieren, dass das der egalitären Gerechtigkeit nach nicht gerecht wäre, aber wenn das Einkommen nicht egalitär verteilt ist, sollte man auch die Steuern nicht egalitär aufteilen. Leider ist das Besteuern der Leute mit hohem Einkommen nicht so einfach, da viele dann in andere Länder auswandern, die weniger Steuern verlangen wie z. B. Bulgarien.
Grüße lila