In unserer modernen Welt spielen „Online-Interaktionen“ durch die Digitalisierung eine immer größere Rolle. Doch können sie die Einzigartigkeit und Tiefe echter Begegnungen wirklich ersetzen?
Georg Büchner sagte einst: „Jeder Mensch ist ein Abgrund; es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“. Dieses Zitat verdeutlicht die Komplexität und Tiefe der menschlichen Natur. Es lässt einen darüber nachdenken, ob virtuelle Begegnungen wirklich in der Lage sind, die Vielschichtigkeit eines Menschen zu erfassen.
Was versteht man unter „Online-Interaktionen“?
„Online-Interaktionen“ beinhalten die Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen über das Internet. Diese kann in Form von Chats, Videoanrufen, sozialen Medien oder anderen Online-Plattformen statt finden. Dabei wird der Austausch von Informationen, die Zusammenarbeit und die Bildung von Beziehungen in virtuellen Räumen ermöglicht.
Virtuelle Begegnungen bieten Vorteile wie Flexibilität, Zugänglichkeit und die Möglichkeit, mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt zu treten. Sie erleichtern den Informationsaustausch und können sogar neue Verbindungen schaffen. Aber können sie die persönliche Interaktion und die sinnlichen Erfahrungen einer persönlichen Begegnung vollständig ersetzen? Sind sie sicherer, weil bei echten Begegnungen non-verbale Signale Missverständnisse mit sich bringen können?
Echte Begegnungen ermöglichen eine direkte, persönliche Interaktion, bei der nonverbale Signale, Körpersprache und die physische Präsenz eine wichtige Rolle spielen. Dadurch entsteht eine tiefere emotionale Verbindung durch das Einbeziehen weiterer Dimensionen. Zudem ermöglichen sie zufällige Begegnungen und spontane Kontakte, die in der virtuellen Welt weniger wahrscheinlich sind.
Natürlich ist die Spanne in der digitalen Welt sehr groß. Zum einen gibt es zum Beispiel die zeitversetzte und textbasierte Kommunikation über Chats, andererseits kommen Online Konferenzen sehr nahe an eine tatsächliche Begegnung heran. Gerüche, eine 360°-Sicht oder Berührungen können darüber bisher schwer abgebildet werden. Das heißt, bei „Online-Interaktionen“ hat man immer eine eingeschränkte Wahrnehmung, sie wirkt wie ein Filter.
Genau diese Filtereffekte werden teilweise bewusst verwendet, um ein perfektes Bild abzugeben. Damit landen wir in einer Fake-Welt, die zwar schillert und glänzt, aber was hat sie noch mit der realen Welt zu tun? Und welche Auswirkungen hat sie auf unsere Psyche?
Auch wenn sich die meisten Paare weiterhin über Freunde kennenlernen, rangieren das Internet und Dating-Apps zusammen bei einigen Statistiken schon auf demselben Platz der häufigsten Kennenlernorte:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die virtuelle Welt zwar einige Vorteile bietet, aber echte Begegnungen nicht vollständig ersetzen kann. Das Zitat von Georg Büchner erinnert einen daran, dass jeder Mensch ein einzigartiges und komplexes Individuum ist, das nicht vollständig in virtuellen Interaktionen erfasst werden kann. Es ist wichtig, sowohl die Möglichkeiten der virtuellen Welt zu nutzen als auch die Bedeutung echter Begegnungen zu schätzen und eine ausgewogene Balance zwischen beiden zu finden.
Meiner Meinung nach müssen wir uns nicht in einer virtuellen Fake-Welt verstecken. Viele haben während Corona erfahren, wie wichtig echte Begegnungen sind und dass sie uns gefehlt haben. Auch das Reisen, also Präsenzbegegnung mit anderen Menschen, Kulturen und Ländern, konnte durch virtuelle Medien nicht vollständig ersetzt werden.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/fuehrung-33168 -> 28.10.2023
https://epub.ub.uni-muenchen.de/323/1/FB_166.pdf -> 28.10.2023
https://de.wikipedia.org/wiki/Computervermittelte_Kommunikation -> 28.10.2023
https://beruhmte-zitate.de/zitate/129888-georg-buchner-jeder-mensch-ist-ein-abgrund-es-schwindelt-einem/ -> 28.10.2023
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation -> 28.10.2023
https://de.wikipedia.org/wiki/Computervermittelte_Kommunikation -> 28.10.2023
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1025036/umfrage/umfrage-in-deutschland-zum-ort-des-kennenlernens-des-partners/ -> 28.10.2023
https://pixabay.com/de/vectors/dating-anwendung-liebe-online-6751707/ (Bildquelle) -> 28.10.2023
1 Kommentar
Kommentieren →Hallo malta,
ich finde deinen Beitrag sehr interessant und informativ.
Ich stimme dir zu, dass Online-Interaktionen echte Begegnungen und zwischenmenschliche Beziehungen nicht vollständig ersetzen können.
Ich finde trotzdem, dass sie einen wichtigen Teil in Beziehungen spielen. Durch ihre Flexibilität und die Möglichkeit mit Menschen zu kommunizieren, die nicht im gleichen Raum sind, sind sie eine große Erleichterung. Es ist so zum Beispiel möglich Kontakt mit Menschen zu halten, die man schon länger nicht mehr gesehen hat. Außerdem bilden sie einen wichtigen Schritt für Verabredungen im „echten“ Leben. Wenn man eine Person treffen möchte, kann man das einfach online ausmachen und muss nicht darauf warten bis man der Person zufällig begegnet.
Problematisch finde ich es jedoch, wenn man nur noch online interagiert. Wie von dir beschrieben, kann dort nie die ganze Realität oder die Komplexität einer Persönlichkeit abgebildet werden. Menschen fühlen sich daher trotz Online-Interaktion einsam, gerade wenn man merkt, dass man sobald man sein Handy oder ähnliches ausschaltet alleine ist. „Echte“ Begegnungen oder Beziehungen zu „echten“ Menschen (ohne Filter) sind daher sehr wichtig und niemals vollständig ersetzbar. Wie von dir angesprochen, ist die Corona-Pandemie dafür ein gutes Beispiel.