Soll E-Sport olympisch werden?

Geld verdienen durch Computerspiele – für Viele ein Traum, für Wenige Realität. Schon seit Jahren wird der E-Sport immer populärer und die Meinungen gehen seither weit auseinander, wenn es um die Frage geht, ob E-Sport überhaupt ein echter Sport ist. Viele sind der Meinung, dass E-Sport nichts mit richtigem Sport zu tun hat. Andere wiederum sehen E-Sport als eine Sportart an, was die Frage aufwirft, ob E-Sport in die Olympischen Spiele eingegliedert werden sollte. In diesem Beitrag möchte ich die Frage, ob E-Sport als Sportart bezeichnet werden kann außen vor lassen und lediglich darauf eingehen, ob es sinnvoll ist, den E-Sport als olympische Disziplin einzuführen oder nicht.

Hinter dem Begriff „E-Sport“ steckt die Übersetzung „elektronischer Sport“. Gemeint ist hier der Wettkampf zwischen Gamern in Spielen an Konsole oder Computer im Mehr- oder Einzelspielermodus. Insbesondere in den letzten Jahren hat der E-Sport einen großen Boom erlebt, was unter Anderem an den besseren Spielen und hauptsächlich am weltweit besseren Internetzugang liegt. In folgender Hinsicht könnte der E-Sport für die Olympischen Spiele interessant sein: Denn die Olympischen Spiele kämpfen seit Langem darum, mehr jüngere Menschen und Zuschauer*innen zu erreichen. Würde der E-Sport als olympische Disziplin anerkannt werden, würden sich vermutlich wieder mehr junge Menschen für die Spiele interessieren und die Olympischen Spiele würden moderner werden. Zudem würde es den Bekanntheitsgrad des E-Sports deutlich erhöhen. Dieser ist zwar bereits schon sehr hoch, jedoch steht der E-Sport dennoch relativ am Anfang. Um im E-Sport erfolgreich zu sein und um oben mitspielen zu können, müssen die Spieler viel Zeit aufopfern und sich stark auf das jeweilige Spiel fokussieren. Eine Aufnahme des E-Sports in die Olympischen Spiele würde den Aufwand, den die Spieler betreiben belohnen und die Leistungen, die sie bringen wertschätzen.

Was dagegen spricht und sich als das größte Problem herausstellt, würde sein, wenngleich auch der E-Sport immer populärer wird, dass er keinesfalls für die gesamte Zuschauerschaft der olympischen Spiele interessant sein würde. Der Altersdurchschnitt der Besucher*innen und Zuschauer*innen bei den Olympischen Spielen liegt zwischen 40 und 50 Jahren. Der Großteil dieser Altersgruppe interessiert sich recht wenig für Videospiele und damit verbundene Wettbewerbe, die bei den Olympischen Spielen gezeigt werden könnten. Zudem sind die Spiele ziemlich komplex. Man muss sich mit ihnen im Vorhinein befassen, um zu wissen, worum es geht. Die ältere Generation ist noch nicht in dem Maße mit Videospielen aufgewachsen, sodass es ihr an Verständnis fehlt. Zudem bilden die olympischen Spiele eher ein Spektrum an Sportarten ab, bei denen man sich zu großen Teilen körperlich betätigt. Dies ist beim E-Sport eher nicht der Fall, wenn man den Aspekt der Konzentration und Fingerfertigkeit herauslässt. Des Weiteren gibt es eine solche Vielzahl an unterschiedlichen Spielen, dass vermutlich für jedes einzelne Spiel eine eigene Disziplin angelegt werden müsste. Denn Videospiel ist nicht gleich Videospiel. Die meisten E-Sportler haben sich nämlich auf ein Spiel spezialisiert und können auch meist nur dieses eine Spiel kompetitiv spielen, weshalb die Disziplin „E-Sport“ in viele Kategorien unterteilt werden müsste, was sehr umständlich wäre. Was auch wichtig zu erwähnen wäre ist, dass viele Spiele, wie zum Beispiel „Call of Duty“ oder „Counter Strike“, etc. ein hohes Gewaltpotenzial bieten und daher nicht für Kinder oder sehr junge Zuschauer geeignet sind und daher ein Risiko bieten.

Ich persönlich halte nicht sehr viel von der Idee, E-Sport als olympische Disziplin einzuführen. Dieser sollte zwar auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung haben, jedoch passt E-Sport meiner Meinung nach nicht in das Umfeld der olympischen Spiele. Für mich spielt hierbei der Aspekt, dass E-Sport aufgrund der Vielseitigkeit nicht so einfach in eine bestimme Anzahl an Disziplinen aufgeteilt werden kann, ohne dass manche Bereiche außen vor gelassen werden würden, die auschlaggebende Rolle. Dies wäre einfach nicht umsetzbar und wenn sich bestimmte Interessensgruppen ausgegrenzt fühlen würden, wäre dies aus ethischer Sicht auch nicht ganz vertretbar. Es sollte bei eigenen Wettbewerben und Turnieren nur für den E-Sport bleiben, welche auch teilweise sehr populär und erfolgreich sind, sodass es auch nicht zu Konflikten oder Desinteresse bei manchen Teilen der Zuschauerschaft kommt.

Quellen:

Vor- und Nachteile für eSports als olympische Disziplin (sportaktiv.com)

#erstmalverstehen: Was ist E-Sports? Die wichtigsten Begriffe (cyberport.de)

Wird Esports bald olympisch? – CAPTN Esports

2 Kommentare

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Lieber Jakutsk,
dein Standpunkt zur Frage, ob E-Sport olympisch aufgenommen werden sollte, ist meiner Meinung nach komplett vertretbar. In meiner Freizeit bin ich ebenso oft im Internet unterwegs und stoße nahezu fast täglich auf neue Spiele, die meinen Interessen entsprechen. Darunter sind auch die von dir genannten Computerspiele wie Call of Duty oder auch Counterstrike vorhanden. Da es sich bei den meisten Spielen, bei denen es auch Turniere oder ähnliches gibt, um Computerspiele mit Gewalthandlung handelt, wäre es meiner Ansicht nach allgemein nicht sinnvoll Computerspiele dieser Art in ein so weitgreifendes Turnier einzubauen, das eigentlich auf Sportarten außerhalb des Computerbereichs basiert.
Gegen Ende deines Artikels weist du nochmal darauf hin, dass E-Sport, auch wenn er nicht zum Kreis der Olympischen Spiele gehört trotzdem eine Daseinsberechtigung verdienen sollte.
Dazu hätte ich noch etwas hinzuzufügen.
Denn dafür, dass das Spielen von Computerspielen jeglicher Art weltweit so sehr verbreitet ist, sollte man dem Ganzen mehr Anerkennung schenken. Denn es gibt einen wirklich großen Prozentsatz der Bevölkerung, der der Meinung ist, das Spielen am Computer oder auf anderen Digitalen Geräten sei für den Menschen nicht gerade positiv anzusehen und sehen ihn eher als schlecht an.

Hallo Jakutsk
Ich finde du hast dir ein sehr gutes, aktuelles Thema herausgesucht, dass durch Social Media in den letzten Jahren erheblich zunahm. Meiner Meinung ist E-Sport eine andere Art von Sport. Man muss mental stark sein und braucht nicht die körperlichen Voraussetzungen, die man in anderen Sportarten benötigt. E-Sport ist weltweit auch sehr beliebt und zieht Millionen von Zuschauern an. Warum nicht auch olympisch?
Ich finde, dass sollte die gleiche Aufmerksamkeit verdienen wie auch jede andere Sportart und auch olympisch werden. Es ist zwar eine andere Art von Sport, jedoch benötigen diese Spieler auch extrem gute Fähigkeiten um an der Weltspitze mithalten zu können und haben daher auch es verdient bei Olympia mitzuspielen. Ich bin mir auch relativ sicher, dass sich mehr Menschen den E-Sport bei Olympia anschauen werden wie eine andere olympische Sportart, die nicht so interessant und spektakulär ist.

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