Nahezu jeder Jugendliche nutzt sie, die sozialen Medien. Doch hier stellt sich mir die Frage, ob sie nicht eher unsoziale Medien heißen sollten.
soziale Medien sind zum Teil für vieles nützllich: Das schnelle Kontaktieren von Freunden auch über weite Distanzen., wichtige Informationen austauschen und einfacheres organisieren & koordinieren von Aufgaben. Z.B. Mit Hilfe von Internet kommt man schnell und bequem zu vielen Informationen, ohne beispielweise noch in die Bibliothek gehen und ein passendes Buch suchen & ausleihen zu müssen.
Doch ist dies nicht auch gleich ein Punkt dagegen?
Die Überflutung von Informationenn und das anschließende „Herausfiltern“ von den passenden Infos überfordert viele.
Ich war erst vor wenigen Tagen dabei meine GFS vorzubereiten. Ich suchte im Internet nach geeigneten Informationen und war maßlos überfordert. Tausende von Infos, doch nur die wenigsten davon waren nützlich. Die einen waren zu oberfläächlich, die anderen hatten Uni-Niveau. So ist es oft der Fall, dass das Internet zwar nützlich aber oft auch überfordernd ist.
Dies bringt uns direkt zum nächsten Punkt: Das Internet & soziale Medien rauben unsere Zeit. Zum einen dauert es oft sehr lange die für einen selbst richtigen Informationen zu finden und zum anderen gibt es immer unendlich viele Infos zu einem Thema. Wenn man alles zu einem Thema finden wollen würde, würde man nie fertig werden. Es werden immer wieder neue Seiten angezeigt, die deinen Interessen entsprechen. So wird man nie fertig, z.B. alle Videos zu einem Thema anzuschauen oder alle Beiträge zu lesen. Man könnte zwar einwenden, dass es ja ganz nützlich ist, wann man Langeweile hat oder sich ein wenig von z. B. der Schule abzulenken & runterzukommen versucht, so verbringt man doch automatisch mehr Zeit als man eigentlich wollte, denn es verlangt sehr viel Selbstdisziplin, die viele nicht besitzen, das Handy wegzulegen & etwas anderes zu tun. Außerdem wird das Handy leider auch sehr oft nicht nur genutzt, wenn eiem langweilig ist, sondern man nimmt es zur Hand, wenn man eigentlich Dinge mit höherer Priorität zu tun hätte. Aus diesem Grund wird auch oft die Schule vernachlässigt, da die Zeit am Handy so schnell vergeht und man dann kaum mehr Zeit zum Lernen hat.
Zusätzlich könnte man sich ja auch anders beschäftigen, wenn Langeweile hochkommt. als das Handy zu zücken. Sport machen oder mit Freunden im Real Life trefffen anstatt nur virtuell – wäre die Chance.
Ein weiterer großer Nachteil an den unendlich vielen Infos sind natürlich auch die Fakenews. Mit Hilfe von sozialen Medien können Lügen und Gerüchte in kürzester Zeit tausende von Menschen erreichen. Dies hat zur Folge, dass wie zu Beginn schon erwähnt, viel Zeitaufwand benötigt wird, um die richtigen und vor allem seriösen Quellen zu finden.
Außerdem ist ein erhebliches Suchtpotential nachgewiesen, mit dem es einem noch schwerer fällt, das Handy wegzulegen und beispielweise einen Handyfreien Nachmittag mit seinen Freunden zu verbringen. Anstatt sich auf eine schöne Zeit mit den Freunden zu konzentrieren, wird ständig geschaut, ob nicht doch jemand geschrieben oder einen“Snap“ geschickt oder wer die letzte Story geliked hat. So werden die wirklich sozialen Kontakte z.B. mit den Freunden gestört, weil ständig nach den (un)sozialen Medien geschaut werden muß.
Dieses Gefühl, immer erreichbar und up to date zu sein und nichts zu verpassen kann einem auch sehr unter Druck setzten. Es ist sogar nachgewiesen, dass es Angstzustände und Depressionen hervorrufen kann. Meine Frage: und was ist dann daran sozial?
Ein weiterer Punkt ist, das eigene Selbstbild wird negativ beeinflusst, da in den sozialen Medien oft nur von Schönheitsidealen ausgegangen und ein perfektes Leben vorgespielt wird. Dies wiederum führ zu einem geringenn Selbstwertgefühl.
Da ich freiwillig (!) noch immer kein Handy besitze, hab ich öfter das Gefühl, die heißesten Neuigkeiten von Freunden und Klassenkameraden nicht, erst einige Zeit später oder nur zufällig mitzubekommen. Meistens ist dies zwar nicht sonderlich schlimm, jedoch ist es traurig, dass man heutzutage nicht mehr normal miteinander reden kann und so seine sozialen Kontakte pflegt, sondern alles sofort mit Klicks den andern mitteilen muss. So werden diejenigen, die weniger in den sozialen Medien präsent sind ein Stück weit (wenn auch ungewollt) ausgeschlossen.
Eine Szene im Bus: im hinteren Teil des Buses sind die Sitzplätze oft in einer 15 er Gruppe kreisähnlich angeordnet. Ich habe beobachtet, dass mind. 2/3 der Schüler, die dort sitzen, am Handy sind und sich mit diesem beschäftigen, anstatt sich miteinander zu unterhalten, was sich in dieser speziellen Sitzanordnung ja eigentlich anbieten würde. So würden unter Umständen neue Kontakte geknüpft und die Zeit könnte mit realen sozialen Kontakten gefüllt werden.
Wie schon zu Beginn einmal kurz erwähnt, werden Nutzern hauptsächlich Beiträge angezeigt, die von einem Algorithmus berechnet wurden und bei denen davon ausgegangen wird, dass sie einen interessieren. Dadurch wird oft Werbung angezeigt, die interessant erscheint und somit das eigene Kaufverhalten beeinflusst und zu einem höheren, oft unnötigen Konsum verleitet.
Ein zentraler Punkt ist ebenfalls, dass Cybermobbing Jugendliche verfolgt und im Extremfall sogar tödlich enden kann. Regelrechte Shitstorms auf Personen, die evtl. anderer Meinung sind, zählen für mich keinesfalls zu „sozial“ und würden meiner Meinung nach ohne soziale Medien und Internet weniger extrem ausfallen, da das Verstecken hinter seiner Anonymität für viele erleichtert, Dinge zu schreiben, die sie im „Real life“ nicht zu sagen trauen würden.
Noch ein weiterer Punkt ist, dass es vielen Menschen schwer fällt, ihre eigene Privatsphäre zu schützen, da das Internet dazu motiviert viel von sich preiszugeben. Man verliert ein Stück weit die Kontrolle über seine Daten, da diese unter Umständen nie wieder gelöscht werden. Viele soziale Medeien kosten zwar kein Geld, sind aber keinesfalls kostenlos, denn man bezahlt mit seinen persönlichen Daten, mit denen sich viel Geld verdienen lässt. Diese Daten werden dann für Werbezwecke genutzt, um wie bereits erwähnt, für dich passende Produkte zu empfehlen und dich auch politisch zu beeinflussen.
Das ganze Thema ist auch sehr aktuell im Hinblick auf Australien. Erst vor kurzem wurde dort ein Gesetz verabschiedet, social Media ausgenommen Messengerdienste wie whatsapp, onlinegaming Plattformen und Videoplattformen wie YouTube für unter 16 jährige zu verbieten. Aus Sicht der Australischen Regierung gefährden soziale Medien das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen. Ich finde schon allein dieser Aspekt vom Verbot von Social Media sollte uns zu Denken geben dass Soziale Medien vielleicht in vielem doch nicht so sozial sind, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Um auf die Leitfrage zurückzukommen, kann man sagen: Soziale Medien können zwar z. T. nützlich sein, wenn man sie korrekt und diszipliniert gebraucht, auch können sie Kontakete aufrecht erhalten, jedoch sehe ich keinen direkten Zusammenhang, warum sie soziale Medien heißen. Ich empfinde in vielen Situationen sind sie eher unsozial als sozial.
Quellen:
https://www.tagesschau.de/ausland/ozeanien/australien-social-media-102.html
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