Sollte man Kindern erst ab dem Alter von 14 Jahren ein Handy kaufen und erlauben?

Laut einer Statistik des Informationsdienstes des Instituts der deutschen Wirtschaft steigt die Anzahl der 6- bis 13-Jährigen in Deutschland seit 2012 stark an (siehe unten). Dieses Thema ist heutzutage stark diskutiert und auch ich finde es sehr interessant. Besonders aber die Frage, ab welchem Alter Kinder ihr erstes Handy bekommen sollen und es hier ein gewisses „Mindestalter“ von 14 Jahren gibt. Da es zu Auswirkungen auf das spätere Laben kommen kann, ist es also umso wichtiger, damit richtig umzugehen. Nachfolgend werde ich euch also meine Meinung erläutern und die Frage meiner Sichtweise nach beantworten.

Zu Beginn gilt es zuersteinmal zu erwähnen, dass diese Frage meiner Meinung nach nicht ganz einfach zu beantworten ist. Außerdem sollten Eltern die Ausgangsfrage ganz für sich alleine beantworten, da es meiner Sichtweise nach auch nicht nur eine richtige Antwort, sondern viele unterschiedliche, gute Lösungen gibt.

Ich persönlich bin der Meinung, dass Kinder frühestens im Alter von 14-15 Jahren Kontakt mit social Media haben sollten, da sie früher mit Inhalten in Verbindung kommen könnten, die ihrem Alter nicht entsprechen. Auch Spielekonsolen, Tablets oder Handspiele sind für mich bis zu diesem gewissen Alter zu verbieten, da Kinder sich meiner Meinung nach noch keinem bewussten Umgang im Klaren sind. Sind Busverbindungen allerdings zur weiterführenden Schule sehr schlecht, ist ein Handy, durchaus eine sinnvolle Lösung. Hier denke ich allerdings an ein Handy, mit dem man ausschließlich telefonieren oder SMS schreiben kann. So empfiehlt es auch der Kinderschutzbund, da es sonst zu einer Hinderung der Autonomieentwicklung des Kindes kommen könnte. Stattdessen sollte man dem Kind den Schulweg, die Regeln und das Verhalten in Notfällen erklären und auf die Fähigkeiten des Kindes vertrauen.

Zwar lernen Kinder durch einen frühen Umgang mit digitalen Medien, Verantwortung zu übernehmen z. B. achtsam mit Handys umzugehen und entwickeln dabei zusätzlich digitale Kompetenzen. Allerdings besteht früh Suchtgefahr und Kinder können schnell abhängig werden. Zusätzlich erhöht der frühe Kontakt mit sozialen Medien das Risiko für beispielsweise Cybermobbing oder wie schon erwähnt unangemessene Inhalte. Ebenfalss muss man erwähnen, dass durch „Zocken“ und social Media gewisse Kompetenzen, die für das spätere Arbeitsleben eventuell nützlich wären, eher weniger entwickelt werden. Auch kann ich von meiner Kindheit erzählen, die im Nachhinein ohne Handy so viel schöner war. Ich habe mein erstes Handy zu meiner Konfirmation bekommen und konnte vorher „nur“ ab und zu fernsehen oder bei Freunden „eine Runde zocken“. So konnte man es zwar kaum mehr erwarten, ein Handy zu bekommen, da fast alle Freunde schon eines hatten, allerdings blieb man so von einigen unangemessenen Nachrichten in der Klassengruppe verschont und man war viel öfters draußen und spielte in der Natur. Es gab dennoch einige Momente, in denen man sich nach einem Handy sehnte. Trotzdem ist es im Nachhinein jetzt das beste gewesen und ich werde es auf alle Fälle später bei meinen eigenen Kindern ähnlich handhaben. Auch eine Studie der Apotheke empfiehlt das Handy den Kindern frühestens ab dem Alter von 13 Jahren zu erlauben, da es früher das Risiko für psychische Probleme stark erhöht.

Eine alternative Lösung wäre beispielsweise auch früher, zum Beispiel ab dem Alter mit 12, ein Handy zu erlauben, allerdings dann mit eingeschränkten Funktionen. Es gelten klar festgelegte Regeln, zum Beispiel verbotene Apps oder auch ein gewisses Zeitlimit. Ich persönlich bevorzuge allerdings das Handy erst später zu erlauben und hier dann weitgehend eine selbstständige Nutzung zu gestatten. Hier sollten Eltern statt großen Einschränkungen eher beratend begleiten und „nur“ gewisse Grundregeln festlegen. Eine Grundregel könnte zum Beispiel sein, dass die Handynutzung am Essenstisch während dem Essen verboten ist.

Um nun zu einem Fazit zu kommen, lässt sich also sagen, dass es wie alles im Leben Vor- und Nachteile enthält, für mich jedoch die Vorteile für ein erstes Handy ab dem Jugendalter überwiegen. Beispielsweise können so Suchtkrankheiten oder auch spätere, psychische Krankheiten verhindert werden. In jeder Erziehung wird dieses Thema allerdings anders behandelt. Vorrauschauend lässt sich jedoch festhalten, dass es höchstwahrscheinlich immer normaler und weiter verbreitet ist, Kinder im jungem Alter ein Handy zu erlauben, was ich persönlich allerdings aufgrund meiner genannten Argumente sehr erschreckend und schade finde.

Quellen:

https://kinderschutzbund.de/wp-content/uploads/2025/02/Haltungspapier-Mindestalter-Smartphone.pd aufgerufen am 27.12.2025

https://www.apotheken-umschau.de/news/psychische-probleme-bei-kindern-und-jugendlichen-studie-empfiehlt-smartphone-erst-ab-dreizehn-jahren-1377439.html aufgerufen am 27.12.2025

https://www.iwd.de/artikel/wie-kinder-medien-nutzen-601121 aufgerufen am 31.12.2025

2 Kommentare

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Hi, echt interessant deine Perspektive zur Handynutzung ab dem 14. Lebensjahr, ich hab mein Handy schon deutlich vor meiner Konfirmation bekommen und hab deswegen eine etwas andere Erfahrung mit dem Smartphone-Konsum als Jugendlicher gemacht.
Meine Erfahrung deckt sich jedoch mit deinen Aussagen,
als Kind ohne Smartphone hat man noch viel mehr mit Freunden unternommen und draußen Spaß gehabt, als dann der Zeitpunkt kam, dass alle ein Handy bekamen.
Auch deinen Punkt mit der Suchtgefahr kann ich gut verstehen und nachvollziehen, aus demselben Grund wurde es in meiner Familie so gehandhabt, dass ich eine bestimmte Handyzeit hatte und meine Eltern immer mein Passwort wussten, sodass ich es mich nicht einmal getraut hätte irgendwelche Apps runterzuladen, die nichts für mein Alter wären.
Einen Punkt aus unserer Kindheit finde ich zusätzlich erwähnenswert. Durch die Coronapandemie ab dem Jahr 2020 waren unsere Eltern während dem Homeschooling fast schon dazu gezwungen uns uneingeschränkten Zugang zu den Sozialen Medien zu gewähren, den sie aufgrund ihres eigenen Arbeitslebens kaum überwachen konnten. Demzufolge haben sich viele Teenies bzw. Jugendliche in dieser Zeit an Social Media gewöhnt. Nach der Pandemie war es für Eltern fast unmöglich den Kindern wieder den Zugang zu dieser digitalen Welt einzuschränken oder gar zu entziehen. Während der Pandemie war der Zeitpunkt als ich mein erstes Handy bekommen habe. Sei es um mich erreichen zu können, während ich mit meinen Freunden kicken war oder um mir unkompliziert eine Einkaufsliste zu schicken oder mir sonstige sonstige Änderungen spontan mitzuteilen, es war einfach praktisch.
Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, meine Eltern hätten sich mit dieser Entscheidung mehr Zeit gelassen. Da jedoch viele meiner Freunde schon ein Smartphone hatten und ich immer wieder danach gefragt habe, kann ich gut verstehen, warum sie sich dafür entschieden haben, mir eines zu geben.

Ich weiß noch nicht genau wie ich es später bei meinen Kindern handhaben werde, auch weil meine zukünftige Partnerin da natürlich auch mitzureden hat, jedoch ist es ein klares Ziel von mir, nicht mit einem sogenannten „IPad Kind“ zu enden, nur weil mir das die Erziehung vereinfachen würde.
Ich finde es total schrecklich zu sehen, wenn wir im Urlaub sind und Kinder während den Essenzeiten mit einem Smartphone oder ähnlichen vor dem Teller sitzen und somit „ruhig“ gestellt werden.

Guten Tag,
erstmal vielen Dank für deinen spannenden und interessanten Beitrag. Du setzt dich mit einer Frage auseinander für die es ein sehr breites Spektrum an Antworten gibt. Meiner Meinung nach sollte das Alter für ein erstes Handy nicht von Anfang an festgelegt, sondern nach individuellen Einflüssen, gewählt.
Argumente für ein Handy erst in einem späteren Alter (z.B. 14 Jahre) wie beispielsweise ein geringeres Risiko für Schäden aufgrund von Bildschirmzeit oder Internetinhalten, gibt es natürlich. Trotzdem muss man aus meiner Sicht das Umfeld des Kindes berücksichtigen. Ich selber wohne in einem sehr kleinen Dorf, in dem nur viermal am Tag ein Bus fährt. Mein Schulweg ist zusätzlich mit Umstiegen verbunden ist, welche das Risiko erhöhen, auch mal einen dieser Busse zu verpassen. In solchen Fällen kann es durchaus hilfreich sein ein Handy zu besitzen, um beispielsweise die Eltern zu verständigen.
Auf der anderen Seite ist es meiner Meinung nach falsch, Kindern schon im Kleinkindalter den Zugang zu Handys und Ähnlichem zu ermöglichen. Für die Eltern mag diese Methode bequem sein, da das Kind sozusagen „ruhiggestellt ist“. Dem Kind kann dies jedoch signifikant schaden. Die Hirnentwicklung, Leistungsfähigkeit und vor allem die Konzentration wird deutlich beeinträchtigt. Dieser Weg der Mediennutzung ist also sehr kontraproduktiv.
Schlussendlich bin ich der Überzeugung, dass ein Handy viele Möglichkeiten für ein Kind mit sich bringt, mit welchen jedoch sorgsam umgegangen werden muss. Ich befürworte eine langsame Einführung des Kindes in die Medienwelt, um vor Gefahren frühzeitig zu warnen und neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Man könnte mit geregelten Fernsehzeiten beginnen und danach eventuell ein „altmodisches“ Telefon anschaffen mit dem man nur telefonieren und SMS schreiben kann. Damit würde man Problemen, wie beispielsweise schlechten Busverbindungen entgegenwirken und dem Kind zunächst nur begrenzt Möglichkeiten geben. Die Untergrenze für ein gewöhnliches modernes Smartphone sollte bei 10 Jahren liegen. Dann aber vorerst nur mit Zeitlimit und erst im Jugendalter mit vollem Zugriff.
Grüße von JaneAusten

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