Die Single „Einmal um die Welt“ des deutschen Künstlers CRO behandelt das Thema Konsum (zu hören auf ‚http://m.youtube.com/watch?v=u2pySXCmwpc‘). In seinem Song singt er für eine weibliche Person und dass sie sich „nie mehr Sorgen um Geld“ machen solle. „Sie will Designer-Schuhe, … Manolo Blahnik, Prada, Gucci und Lacoste „, aber dies ist ja kein Problem, denn er werfe „mit Geld als ob es Brot wäre“.
In diesem Beitrag behandelt ich hauptsächlich den übermäßigen Konsum von materiellen Gegenständen wie Kleidung und Nahrungsmittel. Dabei wird der Wunsch nach mehr nicht gestillt, sondern das Streben nach mehr größer.
Dieser Konsum hat aber auch eine Kehrseite. Durch den Kleiderkonsum bei Einkaufsketten wie zum Beispiel H&M unterstützt man Kinderarbeit in Entwicklungsländern. Man hält das egoistische, auf den Vorteil ausgerichtete System aufrecht und unterstützt die Ausbeutung vieler Arbeiter. Die Fassade zeigt Glitzer, Glamour und Schein – sie verleitet uns Menschen dazu Produkte zu kaufen. Oftmals auch durch den Anreiz der Nachhaltigkeit und ihrem „grünen“ Image. Wenn man nun ein Blick hinter die Fassade wirft entdeckt man die Ausbeutung, Korruption und Armut vieler Arbeiter – oft noch in Kindesalter. Kathleen’s Beitrag über Kinderarbeit beschreibt die Situation sehr gut (http://ethik13.wordpress.com/2012/06/25/billige-klamotten-aber-was-ist-der-preis/).
Der Konsum kann man neben der Kleidung unteranderem auch auf Lebensmittel übertragen. In Familien wird immer mehr Geld eingespart und dies auf Kosten von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Besonders der Fleischkonsum ist davon betroffen. Man kauft billige Produkte und fördert damit die mangelhafte, nicht artgerechte Massentierhaltung. Dadurch gerät der ganze Prozess in einen Teufelskreis. Der zunehmende Konsum bewirkt die Zunahme von Massentierhaltung.
Aber inwiefern ist Konsum ethisch vertretbar?
Wenn man den Utilitarismus betrachtet ist Konsum wohl kaum ethisch vertretbar. Der Kern der utilitaristischen Theorie ist, so zu handeln, dass die Folgen davon für das Wohlergehen aller von der Handlung Betroffenen optimal sind. Diese Tatsache ist bei beiden vorherig genannten Beispielen nicht gegeben. Bei der Kleidung sind zwar die Konsumenten „glücklich“, aber durch die Handlung des Kleiderkaufens werden die schlechten Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern unterstützt. Das Wohlergehen aller von der Handlung Betroffenen ist somit nicht gewährleistet und somit der Kleiderkonsum ethisch nicht vertretbar. Dies gilt auch bei dem Beispiel der Massentierhaltung. Bei dem Kauf von billigen Fleischprodukten werden schlechte Bedingungen für die Tiere in Kauf genommen. Auch hier ist nicht das Wohl aller an der Handlung Betroffenen gewährleistet.
Für mich persönlich ist Konsum nur dann ethisch vertretbar, wenn man bei Einkäufen aller Art auf Qualität achtet und in Maßen einkauft. Die Produkte sollten ökologisch und nachhaltig produziert worden sein und für alle die an der Produktion beteiligt waren/ sind faire Arbeitsbedingungen bieten. Dazu gehören unteranderem eine gerechte Bezahlung von Arbeitern, saubere/ menschliche Arbeitsverhältnisse und im Bezug auf Tiere eine artgerechte Haltung.
Inwieweit ist für euch Konsum ethisch vertretbar?
2 Kommentare
Kommentieren →hallo mitochondriumatp
deinen Beitrag habe ich mit großem Interesse verfolgt. Insgesamt muss sagen, dass dir der Beitrag im Großen und Ganzen gelungen ist. Dennoch finde ich es sehr schwierig zu sagen, dass Menschen sich keine Gedanken machen, wo und wie die Produkte produziert werden. Du hast in deinem Beitrag geschieben, dass es beim Fleischkonsum oft der Fall ist, dass Leute sich dass billigere Fleisch kaufen. Aber im ernst würdest du lieber teures Fleisch kaufen, wenn du genauso Fleisch für weniger Geld bekommst? Außerdem kritisierst du, dass man durch seinen Kauf, Kinderarbeit und Ausbeutung unterstürzt, doch ich finde, dass die Leute heutzutage gar nicht mehr wissen, woher die Sachen kommen. Selbst wenn man es herausfinden wollen würde, so wird es nie ganz funktioniern, da man nie 100%tig herausfindet wo und wie die Produkte entstanden sind. Es wäre viel zu viel Aufwand, wenn du dir bei jedem Sach was du käufst, darüber Gedanken machst woher es stammt und ob es ein Kind gefertigt hat. Dies ist nicht machbar und auch sinnlos, denn dann wäre man nur noch damit beschäftigt herauszufinden woher das Produkt stammt. Natürlich kann ich auch immer die teuersten Sachen kaufen und auf Qualität achten, doch wer gibt mir die Garantie, dass diese Produkte nicht auch aus z.B. Massentiehaltung stammen oder von Kindern in anderen Ländern gefertigt wurden????
Ein anderes Problem ist, dass sich nicht jeder immer leisten kann die teuersten Sachen zu kaufen und so kaufen sich dann viele eben die biligeren Sachen. Meiner Meinung ist es auch nicht unsere Schuld, dass wir so konsumieren. Wir kaufen doch lediglich nur das ein, was uns gefällt und anspricht. Würde es manche Sachen nicht geben, hätten wir auch keine Wahl zwischen den verschiedenen Produkten. Ich möchte erhlich gesagt nicht wie vor 50 oder 100 Jahren leben, als es nur eine Sorte Wurst oder nur ein Modell eines bestimmten Autos, Pullis oder einer Hose gab. Solange wir es uns noch Leisten könne so zu konsumieren finde ich es voll und ganz in Ordnung.
Ebensogut könnte man die Frage stellen, ob angesichts des globalen CO2-Problems das Luftholen ethisch vertretbar ist…
Auf das Atmen kann man nicht verzichten, also stellt sich die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit erst gar nicht – und meiner Meinung nach ist das beim Konsum genauso. Wir müssen bestimmte Dinge kaufen, wir brauchen sie für unser Leben.
Es wäre natürlich gut, wenn man bei allen Konsumgütern wüsste, woher sie kommen und wie sie entstanden sind, aber leider ist das, wie ich finde, meistens unmöglich zu beurteilen – wir sind immer auf die Informationen von anderen angewiesen, und niemand kann garantieren, dass diese Informationen richtig sind.
Bei uns auf dem Land kann man viele Lebensmittel direkt beim Bauern kaufen, und dort kann man selbst weitestgehend überprüfen, ob sie meinen Anforderungen genügen. Bei manchen Produkten, wie z.B. bei Eiern, ist es für uns also möglich, ethisch vertretbar zu konsumieren – in einer Großstadt ist das aber größtenteils nicht der Fall.
Wenn man lebenswichtige Dinge kaufen muss, von denen man nicht erfahren kann, ob sie diesen Anforderungen entsprechen, dann haben die meisten Menschen den Luxus nicht, sich die Frage stellen zu können, ob ihr Kauf ethisch vertretbar ist, selbst wenn sie sich die Mehrkosten für vertretbare Produkte leisten könnten.