Gymnasium Gerabronn; Ethikkurs Klasse 12; letzte Stunde: 18.09.2014; Thema: Wie wäre es, gebildet zu sein?; Verfasser/in: Hackfleisch; Datum: 24.09.2014
Anzahl der Anwesenden: 12(+eine Studierende)/12
Gliederung: 1)Texte lesen und 2)Sammelplakat erstellen
geklärte organisatorische Fragen: Weblog (Zusammenfassung einer Doppelstunde, mind. 1 Beitrag und 5 Kommentare) bis Weihnachten fertig!, mündliches Abitur
1) An diesem Donnerstag bekamen wir, nachdem das Organisatorische geklärt war, alle je einen anderen Text von Prof. Dr. Peter Bieri zu dem Thema ‚Wie wäre es gebildet zu sein?‘, den wir durchlesen und uns wichtige Gedanken darin unterstreichen sollten. Dann bekamen wir jeder ein kleines Plakat, auf dem wir in Stichpunkten die wesentlichen Aspekte für die Mindmap zusammenfassten.
2) Anschließend klebten wir die kleinen Plakate auf ein großes und jeder erläuterte im Plenum seinen Aspekt der Bildung und ergänzte die Mindmap. Das nun von mir zusammengefasste Resultat sah wie folgt aus:
-Leidenschaftliche Bildung: Hierbei zeigt man heftige Reaktionen auf alles, das Bildung verhindert und empfindet Ekel vor bestimmten Dingen wie zum Beispiel Klischees oder Werbung, da es um alles geht, das heißt um Selbstbestimmung, Glück, Aufklärung und Orientierung.
-Bildung als poetische Erfahrung: Die Bildung ist der Wert an sich und stellt kein Mittel zum Zweck dar, da man durch sie Glück erfahren kann, indem man beispielsweise Sprachen für das eigene Erleben lernt. Im Gegensatz dazu ist die Ausbildung ein Mittel zum Zweck.
-Bildung als Selbsterkenntnis: Man soll sich, seine Meinungen, Wünsche und Emotionen hinterfragen, Selbstbilder schaffen und gilt als ‚gebildet‘, wenn man über sich und die Schwierigkeiten dieses Wissens Bescheid weiß -> skeptische Wachheit.
-Bildung als historisches Bewusstsein: Das Bewusstsein ist nicht nur kritisch, sondern auch von historischer Neugierde geprägt. Die menschlichen Lebensformen sind durch Sprache geprägt. Es gilt als ungebildet, zu denken, die eigene Lebensform sei angemessener für die Menschheit als jede andere und daher muss man wissen, dass unsere Kulturgrundlagen nicht absolut sind, da man in anderen Kulturen anders denkt und fühlt.
-Bewusstsein über historische Zufälligkeiten: Ein religiöser Glaube darf nicht auf Zufälligkeiten beruhen, was im Gegensatz dazu steht, sich ein Bewusstsein darüber bilden zu sollen, dass Religion ein gesellschaftlicher und geographischer Zufall ist, da Menschen frei entscheiden können wie und was sie über das Leben denken wollen.
-Bildung als Artikuliertheit: An dem Satz ‚Der Gebildete ist ein Leser‘ kann man den Unterschied zwischen Gebildeten und Gelehrten erklären, denn einen Gebildeten verändert und erweitert das Lesen, er erkennt Zusammenhänge. Ein Gelehrter kann auch ungebildet lesen, da er es nur als Konsum, Vergnügen oder Ansammlung von Informationen wahrnimmt oder, um gesellschaftliches Ansehen zu bekommen.
-Bildung als Selbstbestimmung: Im Mittelpunkt steht das Schaffen einer seelischen Identität. Man muss zum Beispiel seine Gedanken bewerten und identifizieren können, was zu einer Unzufriedenheit führen kann, da man sich fremd vorkommt und daher muss mann lernen, dass sie verwerfbar oder veränderbar sind, was zur Selbstbestimmung führt und zu einer unaufhörlichen Veränderung seines Selbstbildes.
-Bildung als Weltorientierung: Neugierde ist Bildungsdrang und Bildung ist auch Verstehen und nicht nur Wissen. Da man unmöglich alles an Bildung lernen kann, sollte man ein gutes Allgemeinwissen haben und sich nur kleine Fachbereiche gut aneignen.
-Bildung als Aufklärung: Man soll wissen, wer man ist und dadurch seine Orientierung in der Welt finden, aber nicht nur reines ‚Faktenwissen‘ besitzen.
-Bildung als moralische Sensibilität: Bildung lässt Beziehungen zu anderen reicher werden. Durch sie erhalten wir ein besseres Einfühlungsvermögen und sie lässt uns zum Beispiel Unterdrückung und Grausamkeit spüren. Man bekommt die Möglichkeit von sozialer Phantasie.
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