Ist Vegetarismus nur ein Trend?

Vegetarismus bezeichnet ursprünglich eine Ernährungs- und Lebensweise des Menschen, bei der neben Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs nur solche Produkte verzehrt werden, die vom lebenden Tier stammen.                  Definition Wikipedia

 

Diese Frage ist wohl eine von vielen Fragen, auf die man keine 100%tig richtige Antwort finden KANN. Gehen wir mal gedanklich zurück in die Steinzeit. Damals lebten Menschen in kleine Stämmen zusammen und ernährten sich von Beeren, die sie im Wald fanden aber über überwiegend von dem Fleisch ihrere Beutetiere. Damals gehörten die Menschen also noch in den natürliche Kreislauf des Fressens und Gefressen  Werdens, da sie der Natur und vor allem dem Reich der  Tiere nicht maßlos überlegen waren. Mit der Entwicklung des Menschen zu einer sesshaften Population, entwickelte sich auch die Tierhaltung. Diese diente in erster Linie dem Überleben der Familie bzw. dem Dorf. Fleisch galt also immer noch als Hauptnahrungsmittel. Zudem wurden die Haut und die Hufe der Tiere auch zu alltags nützlichen Gegenständen verarbeitet, sodass im Endeffekt wenig unverarbeitet blieb. Bald wurde erkannt, dass der Fleischhandel ein lukratives Geschäft ist, mit viel Nachfrage. So sind dann die Massentierhaltungen entstanden. Dabei muss man sicher in mehrere Gruppen unterscheiden. Zum einen die, die versucht den Tieren ein würdevolles Leben zu ermöglichen aber zum anderen auch die, die den Tieren jegliche Würden abspricht und den Tieren keinerlei Respekt zeigt. Das Fleisch der Tiere aus der Biotierhaltung scheint von glücklichen Tieren zu stammen, die ein Leben mit Freilauf genießen durften. So scheint es zumindest. Aus diesem Grund greifen viele Verbraucher auch gerne zu Biofleisch. Das diese Art von Haltung aber leider nur die Ausnahme ist und, dass einem Biobauer nur die Vorschrift gegeben ist, die Tiere ein drittle von ihrem Leben an die Frische Luft zu lassen wissen dabei nur wenige. Es gibt natürlich auch Höfe, auf denen Tiere wirklich Freilauf bekommen aber diese sind jedoch nur äußerst selten. Wenn euch das mehr interessiert habe ich euch ein Video ganz unten verlinkt.

Nun aber weiter zu der Tierhaltung, die Tiere wie Gegenstände behandelt. Dabei ist die Hühnerhaltung ein geeignetes Beispiel. (Bild entfernt, Sü)

Dabei werden Hühner auf engstem Raum, ca. eine DinA4 Seite, gehalten und entweder gemästet oder zum Eierlegen gezwungen. Die Mastzeit eines beträgt durchschnittlich 32 Tage und den Tieren werden jegliche Dränge zur Auslebung von Grundbedürfnissen wie Nahrungssuche, Körperpflege oder ähnliches untersagt. Noch dazu werden die Tiere, die entweder in kleine Käfigen aber häufiger in einem Raum eng gedrängt aufeinander leben, routinemäßig mit Antibiotikum behandelt.

Die Abbildung zeigt das Leben einer Legehenne, deren männlich Kücken nicht verwendet werden können und somit als ‚Müll‘ gelten.

Mit jedem Huhn oder Schwein, das im Supermarkt für wenig Geld verkauft wird, wird diese Art von Tierhaltung unterstützt. In den vergangenen Jahren haben sich immer wieder Organisationen gebildet die mit dem Slogan:’Vegetarismus gegen Massentierhaltung‘ gegen Massentierhaltung kämpfen. Diese Gruppierungen weichen von dem Grundgedanke eines ursprünglichen Vegetariers ab. Dieser war, wie auch Melanie in einem ihrer Songs sing:

I don´t eat animals and they don´t eat me

I don´t eat animals cause i love them you see, i don´t eat animals, i want nothing dead in me.            Melanie

 

Ich denke also, dass Vegetarismus heute mehr ist als nur ein Trend. Ich denke Vegetarier wollen ein Zeichen setzten, dass auch ein Leben ohne die Massenproduktion von Fleisch möglich ist. Vielleicht denken die Fleischliebhaber unter uns auch einmal intensiver über ihr Verlangen nach. Natürlich gehört Fleisch irgendwo auf dem Ernährungsplan eines jeden Menschen, dennoch nicht in den Massen, dass im Supermarkt die Fleisch- und Wursttheke immer bis zum Anschlag voll gefüllt sein muss.

Wie sieht´s aus? Schaut ihr regelmäßig auf die Herkunft eurer Fleischprodukte?

und wie viel Fleisch esst ihr wöchentlich? und wo bekommt ihr es her?

PS: Dieser Beitrag soll keine Hetz gegen Fleischkonsumenten sein und auch die Tierhaltungsformen sind allgemein formuliert und es gibt sicher Höfe, die von diesen Mustern deutlich und bewusst abweichen.

Quellen und links:

in dem Buch ‚ Tiere essen‘ von Jonathan Safran Foer werden die Misstände der Tierhaltung ganz unverblümt dargestellt.

http://www.t-online.de/hotbites/id_72549292/massentierhaltung-stoppen-ist-vegetarismus-die-antwort-.html

http://www.bio-wahrheit.de  -> das ist der Film über die Biohaltung

http://www.taz.de/!120710/

 

3 Kommentare

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Hallo lu1998!
Ich finde diese Thematik um den Fleischkonsum auch ziemlich interessant, doch fällt mir leider auf, dass viele falsche Argumente darüber existieren, die bei vielen in der Denkweise eingeprägt sind. Beispielsweise dass Fleisch so besonders essenziell und gesund ist und einem ohne Nährstoffe fehlen. Man mag nun der Werbung der Industrie glauben oder sich Studien zu dem Thema vor Augen halten, die gegenteilig sogar beweisen, dass eine pflanzliche Ernährung am gesündesten ist. Nicht zu vergessen ist aber, dass man sich darüber informieren muss und generell darauf achten sollte die nötigen Nährstoffe angemessen zu bekommen. (https://www.zentrum-der-gesundheit.de/vegetarische-vegane-ernaehrung.html , http://www.peta.de/themen/N%C3%A4hrstoffe )

Fleisch war anfangs für uns Menschen zwar kein Hauptnahrungsmittel, dennoch half es uns bei der Evolution, denn als der Mensch mit dem Feuer das Fleisch erst essen konnte, entwickelte sich unser Gehirn weiter, da bestimmte Nährstoffe aus der Natur so gebündelt aufgenommen werden konnten ohne, dass man den ganzen Tag Beeren sammeln musste. Während jedoch im Mittelalter noch beim einfachen Volk vielleicht einmal die Woche Fleisch gegessen wurde, wird es heute in Übermenge in unseren westlichen Ländern konsumiert. Der Überkonsum von Fleisch ist nicht nur schlecht für den Körper sondern auch für die Umwelt. Es werden nicht nur Lebewesen dafür getötet, es hat nämlich auch große Folgen für die Erde wie die Massentierhaltung aktuell ausgeführt wird. Daher kann sogar die Minimierung des Fleischkonsums diese Probleme entgegensteuern indem man der Massentierhaltung eben wenig oder kein Geld gibt. Darüber gibt es beispielsweise dieses informative YouTube Video: https://www.youtube.com/watch?v=qxrmosy1jCY

Meiner Meinung nach ist das einzig logische Argument Fleisch zu essen der Geschmack, doch dieser wird dem Fleisch auch erst nach kochen und marinieren mit pflanzlichen Gewürzen hinzugefügt. Ich hoffe aber, dass sich dadurch hier keiner angegriffen fühlt, sondern stattdessen seine Ernährung hinterfragt und sich selber zu dem Thema informiert. 🙂

Hey lu1998
Auf alle Fälle hast du Recht, wenn du sagst, dass man auf diese Frage und auch generell in der Diskussion um dieses Thema keine richtige Antwort finden kann.
Und auch schw4rzt auch recht damit, wenn er sagt, dass viele Falsche Argumente existieren.
Viele Menschen die gegen Vegetarismus sind oder es nicht nachvollziehen können reagieren auf Argumente, die den Schutz des Regenwaldes betreffen, der gerodet wird um Soja und Getreide für Tiere in Massentierhaltung anzubauen, damit, dass für das Ersatzprodukt Tofu, der aus Soja besteht ja auch Regenwald gerodet wird. Jedoch wird dieser Soja meistens nicht einmal dort angebaut. Also, informieren ist immer das aller Wichtigste.
Ich wünsche allen noch einen schönen Tag 🙂

Hi lu1998 🙂

Ich, die zugegebenermaßen zwar selbst zu den „Fleischessern“ gehöre, muss dir dabei Recht geben, dass der Vegetarismus durchaus sehr gerechtfertigt ist, gerade weil man damit vielen Tieren das Leiden ersparen kann. Jedoch stimme ich auch schw4rzt zu, dass Fleischkonsum, in moderatem Sinne, Vorteile für den Menschen bringen kann.
So finde ich also, dass man wenn man Fleisch essen möchte, zumindest immer auf dessen Herkunft achten sollte und somit, durch die Unterstützung solcher Produkte, bestenfalls Schlachttieren ein glücklicheres Leben ermöglicht. Gerade deswegen kaufen wir in meiner Familie unser Fleisch auch fast ausschließlich von heimischen Metzgern hier auf dem Land, von denen wir wissen, dass sie ihre Tiere aus guter Haltung bekommen.

Um jedoch auf deine Ausgangsfrage ob Vegetarismus nur ein Trend ist zurückzukommen, muss ich erwähnen, dass der vegetarische Lebensstil zu heutigen Zeiten der sozialen Medien bei vielen Menschen nur als Fassade dazu dient um einem „Trend“ zu folgen und somit auf diesen sozialen Plattformen ein gutes Image zu haben.
Natürlich gilt das auch nur für einen kleinen Anteil der Vegetarier, da der größte Teil von ihnen, denke ich, hinter ihrer Entscheidung steht und diese aus ihrer Überzeugung, welche wie oben erwähnt durchaus gerechtfertig ist, heraus leben.

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